Nachtrag zu »Irgendwie ...«

von LePenseur

 

 

Wenn man schon ein Märchen erfindet, dann sollte das entweder als solches bezeichnet werden (was zwar in der Sache nichts hilft, aber wenigstens den Vorwurf erspart, man wolle bloß die Welt ver-gackeiern) — oder man denkt vorher alle möglichen Fragen durch, wie man die erfundene Geschichte weitgehend gegen Zweifel imunisieren kann.

Es wäre bspw. schlau gewesen, sich die Frage zu stellen: »Wenn NordStream2 am Ort der Sprengung in einer Tiefe von xx Metern verläuft: 

• welche Tauchausrüstung ist nötig, um dort unten einen Sprengsatz anzubringen?
• wie lange braucht das Anbringen der Ladungen mindestens?
• wie schnell kann man danach aus dieser Tiefe auftauchen, ohne dabei zu sterben bzw.
• welche Druckkabinen benötigt man, wenn man nicht soviel Zeit hat — und wie groß sind die? 
• Passen die überhaupt auf das Schiff (Abmessungen, Gewicht)?
• Wo könnte man sich die (und zwar nachweislich! Sowas trägt man ja nicht in der Westentasche herum!) besorgt haben?
• etc. etc. etc.
  

All das ist bei der Geschichte völlig im Dunkel und erhöht somit deren Bullshit-Faktor auf 100%! Aber offenbar ist die Verzweiflung der US-Drahtzieher, die sich mit dieser Aktion international völlig ins Out manövriert haben, so groß, daß vernünftiges Denken in der Panik unmöglich ist und durch Medien-gedöns ersetzt werden soll. Nur: das funktioniert nur kurz — und nur gegenüber Unbedarften. Gehen wir mal davon aus, daß weder Rußland, noch China, noch Indien unbedarft sind — und viele weitere Staatsregierungen ebenfalls über die Fähigkeit verfügen, eins und eins zusammenzuzählen. Und bei dieser Rechnung kommt dann heraus: 

• mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben die USA die Pipeline gesprengt — ob durch eigene oder gedungene Kräfte ist dabei piepegal.
• die jetzt präsentierte Geschichte ist eine Lüge, die nur aufgetischt wird, um die US-Täterschaft zu verschleiern.

Und jetzt versetzen wir uns in die Lage eines Landes, das von den USA als Verbündeter im Kampf gegen das »Reich des Bösen« (bzw. sogar »die beiden Reiche des Bösen«) gekeilt werden soll. Wenn die nicht mit dem Klammerbeutel gepudert sind, schließen sie daraus messerscharf, daß sehr wohl sein kann, was nicht sein darf — nämlich, daß

• die USA auch bereit sind, einen »Verbündeten« schwerstens zu schädigen, wenn es im Interesse der USA ist, sowie
• daß die USA jederzeit über solche Aktionen Lügenmärchen zu erfunden bereit sind.

So: und jetzt erkläre uns einer, warum ein Land, das nicht bereits von den USA im Würgegriff gehalten ist, sich so ein Bündnis mit einem bedenkenlosen Banditen und Lügner antun soll  ...