Sonntag, 30. November 2014

»Warum mußte Alfred Herrhausen sterben?«



 ... fragt sich die »Preußische Allgemeine Zeitung« bezüglich eines bis heute, exakt 25 Jahre nach der Tat vom 30. November 1989, ungeklärten Mordanschlages. Und wenn man den sachlich die Fakten aufbereitenden Artikel gelesen hat, fragt man sich das auch.

Gastkommentar zum Artikel ...

von »SF-Leser«

Eigentlich mußten die Auffälligkeiten ja auch schon unseren Schurnalisten aufgefallen sein, aber daß sie diese auch berichtend aufgreifen — darauf kann man wohl lange warten ...

Man hat bei der Geschichte den Eindruck, daß unsere Zivilcourage-Industrie ganz begeistert ist, nun doch endlich mal ein vorzeigbares Beispiel aus einem bestimmten Kulturkreis zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus kann man sich am Beispiel der blonden — also »deutschen« — Mädchen mit ihrem bedenklichen Benehmen, sich in solch jungem Alter zu nachtschlafender Zeit angetrunken in einer Gaststätte aufzuhalten, auch noch gleich über die hiesige verlotterte Gesellschaft beklagen.

Alle möglichen Ehrungen sollen Tugce Albayrak nun posthum verliehen werden — etwas, was bei Jonny K. — man erinnert sich noch an den Vorfall Berlin Alexanderplatz — nicht opportun erschienen war. Er kam wohl aus dem falschen Kulturkreis ...

Der traurige zweite Akt des Geschehens ist allgemein bekannt und ausführlich beschrieben. Beim ersten Akt der Geschichte sind jedoch Auffälligkeiten erkennbar: es beginnt schon damit, daß die Heldin zwei junge, 13–16 Jahre alte, blonde, und somit als bio-deutsch »enttarnte«, angetrunkene (oder sogar betrunkene) Mädchen aus der Bedrängnis von mehreren serbischen oder kosovarischen jungen Männern gerettet haben soll: mehrere Zeugen beschreiben diese beiden Mädchen aber nur typisiert als blond (also deutsch), 13–16 Jahre alt etc. —  eine genauere Beschreibungen ist (zumindest laut den Medienberichten) nicht verfügbar.

Dabei ist auffällig, daß die beiden seit fast zwei Wochen irgendwie nicht auffindbar sein sollen. Weder hat die Polizei es geschafft, die beiden in den Bildern der Videoaufnahmen zu finden, noch scheinen die zwei irgendwelche Bekannte aus einer Mädchenclique zu haben, oder Eltern, die aufgrund der medialen Aufmerksamkeit einen Zusammenhang erahnen und daher einen Hinweis an die Polizei weitergeben!

Daß die beiden Mädchen schlicht und einfach Angst haben könnten, oder daß sie sich vielleicht aufgrund ihres Alkoholkonsums auch wirklich an nichts mehr erinnern können — ja, das kann man sich durchaus vorstellen. Man kann sich aber andererseits auch fragen, ob diese beiden Mädchen — also die Anlaßgeber für die ganze, unsere »Zivilgesellschaft« so betroffen machende Geschichte — in der Realität überhaupt je existiert haben — oder ob die ganze Geschichte nicht doch einen ganz anderen (und vielleicht weniger »mitleiderregenden«) auslösenden Anlaß hatte.

Wie der Zufall es so will, gibt es jetzt ja auch einen Artikel im Spiegel über einen Vorfall in Indien, der sich nach polizeilichen Untersuchungen als völlig anders, als ursprünglich medial dargestellt, entpuppte — was der Spiegel allerdings nicht glauben will ...

Am 30. November 1954

... starb einer der wohl bedeutendsten Dirigenten aller Zeiten: Wilhelm Furtwängler. Zu seinen letzten Aufnahmen gehört u.a. der »Don Giovanni«, den er bei den Salzburger Festspielen 1954 mit einer Blütenlese der damaligen Opernsänger (Lisa della Casa, Erna Berger, Otto Edelmann, Anton Dermota, Walter Berry etc.) und den Wiener Philharmonikern realisierte, und welcher filmisch (sogar in Farbe) dokumentiert ist:


Während der Dirigent Furtwängler selbst heute noch den meisten Musikinteressierten ein Begriff ist, steht es schlecht um das Wissen um seine eigenschöpferische Tätigkeit als Komponist bedeutender Orchesterwerke, die — schon zu Lebzeiten vom Ruhm des »Dirigenten Furtwängler« beeinträchtigt — inzwischen nahezu als vergessen gelten können, zumal sie nie eine Konzession an »zeitgenössische« Strömungen machten. Wer freilich die 2. Symphonie in e-moll (1944/45) anhört, wird über diese Marginalisierung eines veritablen Meisterwerks nur den Kopf schütteln können:


Natürlich — es ist (auch für 1945) keine »moderne« Musik, die uns geboten wird, sondern speist sich aus denselben, ewig-jungen Quellen klassisch-romantischer symphonischer Tradition, aus denen bspw. auch ein Mahler (als Musterbeispiel eines Dirigenten-Komponisten) schöpfte. Und bei all dem unüberhörbaren Personalstil Furtwänglers ist eine gewissen Nähe zu Mahler (und Bruckner) nicht zu leugnen. Aber ist »Nähe« gleich »Epigonentum« — oder gar »Plagiat«? Das ist wohl nicht ernsthaft behauptbar.

Die — wie bei fast all seinen Zeitgenossen, so sie nicht emigriert waren — posthum üblichen Verdikte über seine Rolle in den Jahren 1933-45 wollen wir uns schenken. Es ist zu ermüdend, immer wieder auf die Selbstgerechtigkeit und Heuchelei der mit der Gnade der späten Geburt bedachten Kritiker eingehen zu müssen. Versenken wir uns doch besser in die zeitlose Schönheit, die seine Dirigierkunst aus unzähligen Werken der größten Komponisten herauszuarbeiten wußte, und auch in die schmerzlich-grüblerische Intensität seiner Kompositionen ...

Samstag, 29. November 2014

Ad Primas Vesperas Dominicæ Primæ Adventus

Ein Merkspruch, ebenso geeignet für das zu Ende gehende Kalenderjahr, wie für das jetzt beginnende neue Kirchenjahr:



W
enn sich dereinst des Lebens Rätsel lösen,
Wirst staunend du erseh’n geschärften Blicks,
Wie manches Glück nur Leid gewesen
Und manches Leid die Quelle reinsten Glücks.








»Die Anzeichen der Korruption«

Nietzsche als prophetischer Diagnostiker unserer Zeit ... ... bloß unserer Zeit ...? Wohl aller Zeiten ...

Man beachte an jenen von Zeit zu Zeit notwendigen Zuständen der Gesellschaft, welche mit dem Wort »Korruption« bezeichnet werden, folgende Anzeichen. Sobald irgendwo die Korruption eintritt, nimmt ein bunter Aberglaube überhand, und der bisherige Gesamtglaube eines Volkes wird blaß und ohnmächtig dagegen: der Aberglaube ist nämlich die Freigeisterei zweiten Ranges – wer sich ihm ergibt, wählt gewisse ihm zusagende Formen und Formeln aus und erlaubt sich ein Recht der Wahl. Der Abergläubische ist, im Vergleich mit dem Religiösen, immer viel mehr »Person« als dieser, und eine abergläubische Gesellschaft wird eine solche sein, in der es schon viele Individuen und Lust am Individuellen gibt. Von diesem Standpunkte aus gesehen, erscheint der Aberglaube immer als ein Fortschritt gegen den Glauben und als Zeichen dafür, daß der Intellekt unabhängiger wird und sein Recht haben will. Über Korruption klagen dann die Verehrer der alten Religion und Religiosität – sie haben bisher auch den Sprachgebrauch bestimmt und dem Aberglauben eine üble Nachrede selbst bei den freiesten Geistern gemacht. Lernen wir, daß er ein Symptom der Aufklärung ist. – Zweitens beschuldigt man eine Gesellschaft, in der die Korruption Platz greift, der Erschlaffung: und ersichtlich nimmt in ihr die Schätzung des Krieges und die Lust am Kriege ab, und die Bequemlichkeiten des Lebens werden jetzt ebenso heiß erstrebt wie ehedem die kriegerischen und gymnastischen Ehren. Aber man pflegt zu übersehen, daß jene alte Volks-Energie und Volks-Leidenschaft, welche durch den Krieg und die Kampfspiele eine prachtvolle Sichtbarkeit bekam, jetzt sich in unzählige Privat-Leidenschaften umgesetzt hat und nur weniger sichtbar geworden ist; ja wahrscheinlich ist in Zuständen der Korruption die Macht und Gewalt der jetzt verbrauchten Energie eines Volkes größer als je, und das Individuum gibt so verschwenderisch davon aus, wie es ehedem nicht konnte – es war damals noch nicht reich genug dazu! Und so sind es gerade die Zeiten der »Erschlaffung«, wo die Tragödie durch die Häuser und Gassen läuft, wo die große Liebe und der große Haß geboren werden und die Flamme der Erkenntnis lichterloh zum Himmel aufschlägt. – Drittens pflegt man, gleichsam zur Entschädigung für den Tadel des Aberglaubens und der Erschlaffung, solchen Zeiten der Korruption nachzusagen, daß sie milder seien und daß jetzt die Grausamkeit, gegen die ältere gläubigere und stärkere Zeit gerechnet, sehr in Abnahme komme. Aber auch dem Lobe kann ich nicht beipflichten, ebensowenig als jenem Tadel: nur so viel gebe ich zu, daß jetzt die Grausamkeit sich verfeinert, und daß ihre älteren Formen von nun an wider den Geschmack gehen; aber die Verwundung und Folterung durch Wort und Blick erreicht in Zeiten der Korruption ihre höchste Ausbildung – jetzt erst wird die Bosheit geschaffen und die Lust an der Bosheit. Die Menschen der Korruption sind witzig und verleumderisch; sie wissen, daß es noch andere Arten des Mordes gibt als durch Dolch und Überfall – sie wissen auch, daß alles Gutgesagte geglaubt wird. – Viertens: wenn »die Sitten verfallen«, so tauchen zuerst jene Wesen auf, welche man Tyrannen nennt: es sind die Vorläufer und gleichsam die frühreifen Erstlinge der Individuen. Noch eine kleine Weile: und diese Frucht der Früchte hängt reif und gelb am Baume eines Volkes – und nur um dieser Früchte willen gab es diesen Baum! Ist der Verfall auf seine Höhe gekommen und der Kampf aller Art Tyrannen ebenfalls, so kommt dann immer der Cäsar, der Schluß-Tyrann, der dem ermüdeten Ringen um Alleinherrschaft ein Ende macht, indem er die Müdigkeit für sich arbeiten läßt. Zu seiner Zeit ist gewöhnlich das Individuum am reifsten und folglich die »Kultur« am höchsten und fruchtbarsten – aber nicht um seinetwillen und nicht durch ihn: obwohl die höchsten Kultur-Menschen ihrem Cäsar damit zu schmeicheln lieben, daß sie sich als sein Werk ausgeben. Die Wahrheit aber ist, daß sie Ruhe von außen nötig haben, weil sie ihre Unruhe und Arbeit in sich haben. In diesen Zeiten ist die Bestechlichkeit und der Verrat am größten: denn die Liebe zu dem eben erst entdeckten ego ist jetzt viel mächtiger als die Liebe zum alten, verbrauchten, totgeredeten »Vaterlande«; und das Bedürfnis, sich irgendwie gegen die furchtbaren Schwankungen des Glücks sicherzustellen, öffnet auch edlere Hände, sobald ein Mächtiger und Reicher sich bereit zeigt, Gold in sie zu schütten. Es gibt jetzt so wenig sichere Zukunft: da lebt man für heute: ein Zustand der Seele, bei dem alle Verführer ein leichtes Spiel spielen – man läßt sich nämlich auch nur »für heute« verführen und bestechen und behält sich die Zukunft und die Tugend vor! Die Individuen, diese wahren An- und Für-sichs, sorgen, wie bekannt, mehr für den Augenblick als ihre Gegensätze, die Herden-Menschen, weil sie sich selber für ebenso unberechenbar halten wie die Zukunft; ebenso knüpfen sie sich gerne an Gewaltmenschen an, weil sie sich Handlungen und Auskünfte zutrauen, die bei der Menge weder auf Verständnis noch auf Gnade rechnen können – aber der Tyrann oder Cäsar versteht das Recht des Individuums auch in seiner Ausschreitung und hat ein Interesse daran, einer kühneren Privatmoral das Wort zu reden und selbst die Hand zu bieten. Denn er denkt von sich und will über sich gedacht haben, was Napoleon einmal in seiner klassischen Art und Weise ausgesprochen hat: »Ich habe das Recht, auf alles, worüber man gegen mich Klage führt, durch ein ewiges ›Das-bin-ich!‹ zu antworten. Ich bin abseits von aller Welt, ich nehme von niemandem Bedingungen an. Ich will, daß man sich auch meinen Phantasien unterwerfe und es ganz einfach finde, wenn ich mich diesen oder jenen Zerstreuungen hingebe.« So sprach Napoleon einmal zu seiner Gemahlin, als diese Gründe hatte, die eheliche Treue ihres Gatten in Frage zu ziehen. – Die Zeiten der Korruption sind die, in welchen die Äpfel vom Baume fallen: ich meine die Individuen, die Samenträger der Zukunft, die Urheber der geistigen Kolonisation und Neubildung von Staats- und Gesellschaftsverbänden. Korruption ist nur ein Schimpfwort für die Herbstzeiten eines Volkes.
Quelle: Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. München 1954, Band 2, S. 55-57.


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Unterschiedlicher freilich, als Nietzschen sich wohl denken mochte, sind weniger die Zeiten, als vielmehr die Äpfel, die vom Baume fallen (und wohl auch die Bäume, von denen sie fallen), und erst recht die Würmer, denen sie heute ihren Fall verdanken. Dennoch: Nietzsche lehrt uns, ungewöhnliche Gesichtswinkel anzuvisieren, um einem Problem auf die Spur zu kommen. Und das ist selbst dann, wenn daraus kein unmittelbarer Erkenntnisgewinn zu ziehen wäre, immer ein Gewinn an »geistiger Bewegungsfreiheit«.

Freitag, 28. November 2014

»Die tote junge Frau und die ‚politisch Korrekten‘«

... betitelt Wolfgang Hübner heute auf »Journalistenwatch.com« einen Artikel über den Mißbrauch einer couragierten jungen Frau, die von einem mohammedanischen Immigranten brutal zu Tode geprügelt worden ist, durch das Meinungsmonopol linker feministischer Arschgeigen — pardon l'expression — in Politik und Systempresse:
An ihrem heutigen 23. Geburtstag ist die Gelnhäuser Studentin Tugce Albayrak ihren schweren Kopfverletzungen im Klinikum Offenbach erlegen. Der Tod einer hoffnungsvollen, intelligenten und schönen Frau erschüttert die gesamte Rhein-Main-Region und die Menschen weit darüber hinaus. Tugce Albayrak hat nicht nach einem Unfall ihr Leben verloren, sondern durch den Fausthieb eines 18-jährigen Schlägers mit Namen Sanel M. Er ist der Polizei bereits einschlägig wegen krimineller Delikte, darunter gefährlicher Körperverletzung, als Intensivtäter bekannt.

Sanel M. ist offenbar ein muslimischer Serbe mit kosovarischen oder bosnischen Wurzeln. Darauf deuten jedenfalls die dokumentierten, ebenso widerwärtigen wie aufschlussreichen „Solidaritätsbekundungen“ seiner Offenbacher Freunde auf Facebook hin. In den Medien wird Sanel M. nur als Serbe bezeichnet. Der geringen Mühe, die Herkunft des Täters etwas näher zu betrachten, hat sich bislang kein Journalist der „Qualitätsmedien“ unterzogen.

[...]

Das beginnt mit dem Landtag insgesamt, denn der hat sich „einmütig dafür ausgesprochen, Gewalt gegen und Diskriminierung von Frauen entschiedener zu bekämpfen.“ Eine SPD-Abgeordnete fühlte sich bemüßigt zu sagen: „Wir leben in einer zutiefst frauenfeindlichen Welt“. Und eine grüne Abgeordnete meinte, „der Stellenwert der Frauen müsse auch im alltäglichen Dialog und Umgang erhöht werden.“ Rednerinnen der Regierungsfraktionen CDU und Grüne wiesen laut dem FAZ-Bericht darauf hin, „dass für Frauenhäuser und Beratungsstellen nach sexueller Gewalt in dieser Legislaturperiode mehr Geld zur Verfügung stehe als bisher.“

Kurzum: Der schreckliche gewaltsame Tod einer jungen Frau wurde parteiübergreifend im Hessischen Landtag dazu missbraucht, gender-ideologischen Müll der miesesten Art abzusondern.
Man kann nicht soviel fressen, wie man kotzen muß angesichts der ekelerregenden Heuchelei, mit der irgendwelche Politquotzen und ihre journaillistischen Handlanger politisches Kleingeld für ihre feministische Agenda aus einer bestialischen Untat eines »Kulturbereicherers« schlagen!

2015 dürfte ja heiter werden ...



... informiert uns »Der Postillon«. Mutti in Strapsen, ihr Koalitionspartner dann in der Zipfelmütze — Herz was willst du mehr ... ... ach, à propos Zipfelmütze— da ist jetzt ein alter Spitzbuam-Witz fällig:
A Mann kommt gegen Winterende in a Strickwaren-Handlung und fragt: »Geh'n S', ham's no a Pudelmützen für mi?« Die Verkäuferin durchsucht alle Laden, wühlt no a Zeit im Lager umadum, und sagt dem Mann dann: »Bedauere, aber das einzige, was i hab, is a Zipfelmützen« »Na«, sagt da Mann, »dort is mir net kalt ...«
Weil wir gerade bei den Spitzbuam sind — hier gibt's mehr davon.

Heute vor 230 Jahren

... wurde ein für lange Jahrzehnte eigentlich nur als Beethoven-Freund und früher Beethoven-Biograph bekannter Komponist geboren: Ferdinand Ries (* 28. November 1784 in Bonn, † 13. Jänner 1838 in Frankfurt a.M.). Wie wenig er diese Geringschätzung des eigenen kompositorischen Schaffens verdient, zeigen die in den letzten Jahren verstärkt veröffentlichten Aufnahmen seiner Symphonien, Konzerte, Klavier- und Kammermusikwerke. Man nehme nur eines seiner Konzerte, z.B. das 8. Klavierkonzert:


Keine Frage: Beethoven ist noch genialer — aber vor Komponisten der »obersten zweiten Liga« wie Mendelssohn oder Hummel braucht sich diese Musik wahrlich nicht zu verstecken!

Schon seine 1. Symphonie in D-Dur, op. 23 (1809) verrät einen musikalisch-thematischen Reichtum, eine Könnerschaft der Verarbeitung und Instrumentation, der Ferdinand Ries turmhoch über die Dutzendware zeitgenössischer spätklassischer und vor- und frühromantischer Kleinmeister hebt:


Oder man höre die bezaubernd-originellen Polonaise-Klänge am Beginn seiner frühen Klaviersonate in C-Dur, op. 9 Nr. 2:



Neben manch unzweifelhaften Nachteilen des Internets, die so oft beklagt werden — warum nutzen wir nicht vielmehr seine Vorteile, wie bspw. die leichte Zugänglichkeit auch von den Konzertprogrammen schändlich vernachlässigter Schätze aus dem reichen Kulturerbe unserer Länder! Das Leben ist zu kurz, um es mit dem Anhören schlechter Musik zu vergeuden — doch niemand wird wohl sagen können, daß einige Stücke von Ries gehört zu haben Zeitverschwendung gewesen wäre ...

Man brauch all diese offen daliegenden Schätze (fast) nicht zu suchen — anklicken genügt! Ohren und die Bereitschaft zu hören braucht's freilich doch ...

Donnerstag, 27. November 2014

Steuerreform à l'Autriche ...

Aus dem geheimen Sitzungsprotokoll der Östereichischen Bundesregierung:

Schelling: "Leute, mia brauchn Geld für die Steuerreform. Wo spar ma?"
Faymann: "Oiso, i brauch mei Büdschee zum Inserieren. Sonst ham mi die Medien nimma lieb."
Mitterlehner: "Sparen? Bei mia? I bin jahrelang Kämmerer gwesen. Da red ma net amol über's Sparen!"
Hundstorfer: "Genau so isses bei mir a. I bin glernter Beamtengwerkschofta und bei mia ham eh schon di rotn Luxuspensionisten ihren Grant abglassen, weil i ihnen an Hunderta im Monat gstrichen hab. A grantiger Blecha is ka Spaß, des sog i eich."
Heinisch-Hosek: "Also bei da Büldung spoar ma sicha net. Mia fehln eh schon 100 Mille für di Gesamtschul die kana wüll."
Rupprechter: "Wehe es schült a nur ana in Richtung von meine Bauern!"
Stöger: "Des gilt oba a für meine Eisenbahner!"
Mikl-Leitner: "Her mitm Zaster, sag i nur."
Klug: "Des Heer is eh schon voll am Sand und besteht nur noch aus Generälen."
Oberhauser: "I brauchat eher mehr Geld für meine Ärzte, weniger geht net."
Brandstetter: "Bei mir geht a nix, die Richta jammern mi eh schon voll, dass nimma soviel zum Golfen kumman."
Kurz: "Wir miaßn uns einfach besser verkaufen. Der Pröll hat damals eh schon höhere Steuern als einnahmenseitiges Sparen verkauft. Des woar schon guata Anfang."
Schelling: "Supa Idee. I bin jo a Werbefachmann. Ab jetz nenn ma's XXXL-Steuerreform und statt Negativsteuern, gibt's einfach Positivsteuern. Des klingt doch gleich viel besser."
Faymann: "Supa, Hansjörg. Des werd i gleich der Krone so berichten..." 
(Quelle)

»Gold-Repatriierung - Ein Gespenst geht um in Europa ...«

... betitelt sich ein lesenswertes Posting von Bernadette Lauert im »Gelben Forum«:
Zunächst ein paar Standpunkte, die meine Perspektive auf das Thema verdeutlichen:

1. Nur circa 2 Prozent der Kontrakte auf dem Edelmetall-Future-Markt (Au und Ag) kommen zur Auslieferung. In weiten Teilen hat sich die Preisfindung hier also vom physischen Markt (Realgüterökonomie) verabschiedet.

2. Die Frage, wie viele Besitzer es für jeden Goldbarren in den Tresoren an der Comex oder in Fort Knox gibt, bleibt ungeklärt, weil die USA keine Barrenlisten veröffentlichen und unabhängige Inventuren/Audits nicht zulässt.

3. In einer Welt des real existierenden Debitismus besitzt man mit physischem Gold ein Asset, welches kein Gegenpartei-Auffallrisiko trägt. Bei Verwerfungen in Währungssystemen (wenn Schulden neu verhandelt werden müssen, da sie untragbar werden), kann ein Asset ohne Gegenpartei-Ausfallrisiko magnetische Anziehungskraft auf smarte Investoren ausüben.

4. Wenn die physische Nachfrage steigt, weil mehr Long-Kontrakte nicht mehr per Rollover am Stichtag in Papierform bleiben, sondern ausgeliefert werden, werden sich die Lager leeren. Vielleicht sind sie schon leer und werden nur noch per Doppelzuweisungs-Buchungstricks (siehe 2.) am Leben gehalten.

5. Beim Gold gibt es viele Randaspekte, die darauf hindeuten, dass zu wenig des schimmernden Metalls vorhanden ist. Die Matrix hat Löcher. Wenn ich durchgucke, sehe ich, wie die gesamten Goldreserven der Ukraine in einer Nacht in die USA verschifft werden, während Deutschland seinen goldgewordenen Volks-Schweiß aus der Nachkriegszeit nicht wieder bekommt. Beziehungsweise nur in homöopathischen Dosen und weniger als ausgemacht war. (Was eh schon eine Farce ist -> die logistischen Gründe lügt man uns jedenfalls ins Gesicht).
Es gespenstert überhaupt recht lebhaft. Mal denkt man darüber nach, ob man den tumben Pöbel nicht dazu überreden soll, seine sinnlos angehäuften Goldbestände an die Zentralbanken zu verkaufen, um dafür viel buntes Papier zu bekommen (mit der aus Mafia-Streifen bekannten Drohung im Hintergrund, daß das ein Angebot sei, zu dem man besser nicht nein sagen sollte ...), oder ob man nicht gleich das Papier auch abschafft, und alles nur mehr online via Karte abgewickelt werden darf, um die gläsernen und perfekt zu enteignenden Menschen zu schaffen, die nach der Bankster-Pfeife tanzen müssen. Dazu paßt auch folgende Meldung: 
Vier Großunternehmen haben in enger Zusammenarbeit Edelmetallpreise manipuliert und so auf Kosten Dritter profitable Geschäfte durchgeführt. Anwälte haben bei einem New Yorker Gericht eine Sammelklage gegen die Konzerne eingeleitet.
Gegen Goldman Sachs Group Inc., HSBC Holdings Plc, BASF SE und die Standard Bank Group Ltd. gibt es vor einem New Yorker Gericht die erste Sammelklage ihrer Art. Die Unternehmen sollen in Zusammenarbeit Edelmetallpreise manipuliert haben, wie Moneynews meldet.
Dabei geht es um die gezielte Preismanipulation von Platin und Palladium, so die Klägeranwälte. Die vier Unternehmen haben demnach Insider-Informationen genutzt und von kleinen Bewegungen wie dem Verkauf von Schmuck, Autos und anderen Produkten profitiert. Laut Anklage haben die vier Unternehmen zweimal täglich über die globalen Preise für Platin und Palladium Telefonkonferenzen abgehalten.
Und wenn es das Betrugskartell aus Bankstern und Politruks es für nötig hält, bei ihren Journaillisten von der FAZ eine beschwichtigende Desinformationskampagne zu ordern, dann wissen wir, wohin der Hase läuft ...


Erst kommt der Ruin der Staatshaushalte durch die Politik ...

... dann kommen die Erfüllungsgehilfen in den Zentralbanken, am Ende steht das Ende der bürgerlichen Freiheiten.

Überaus lesenswerter Artikel auf dem Blog »Tichys Einblick«!

Mittwoch, 26. November 2014

Scheinheilige Heiligenscheine


(Dank an Bellfrell)

Honi soit qui mal y pense ...




 Zwei selbstmurmelnd in keinerlei wie immer geartetem Zusdammenhang stehende Meldungen über Frankreich tickerten heute ins Mediversum:

Mistral-Deal: Hollande setzt Kriegsschiff-Lieferung an Russland aus

Der französische Präsident Francois Hollande hat die Auslieferung des ersten der beiden Kriegsschiffe, die in Saint-Nazaire für Russland gebaut werden, wegen der Ukraine-Krise bis auf weiteres ausgesetzt. Dies teilte der Élysée-Palast am Dienstag mit.

„Der Präsident der Republik denkt, dass die Übergabe der ersten Mistral an Russland wegen der aktuellen Situation im Osten der Ukraine noch immer nicht möglich ist“, hieß es. Aus diesem Grund habe der Präsident die Auslieferung bis auf weiteres ausgesetzt.
(Hier weiterlesen)

und:

Wegen Terror-Gefahr


Frankreich soll zwei AKWs abschalten

Paris – Die Umweltorganisation Greenpeace hat wegen Terrorgefahr eine vorübergehende Abschaltung der französischen Atomkraftwerke in Cattenom und Fessenheim gefordert. Hintergrund ist eine Serie von rund 30 ungeklärten Flügen über Nuklearanlagen.

«Die überalterten Atomanlagen müssen abgeschaltet werden, bis die Hintergründe der Drohnenüberflüge geklärt sind», heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. «Die Anlagen sind absolut unzureichend gegen Angriffe gesichert», kritisierte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital.

Eine aktuelle Studie belege die ernsthafte Gefährdung der Sicherheit in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern. Die französischen Nuklearanlagen sind auf 19 Standorte verteilt. In den vergangenen Wochen wurden dort rund 30 unbemannte Drohnen gesichtet.
Es ist natürlich keineswegs so, daß man in einem Transatlantik-Fernruf Hollande gesagt hat: »Wenn du wirklich die zwei Schiffe vertragsgemäß an Rußland lieferst, dann bomben wir dir halt zwei alte Reaktoren in die Luft — und dann haste halt ein Problem, wenn ein paar Zig-Tausend von deinen Froschfressern ex gehen!«, aber nicht doch! Absit longe! ... ... Denn das geht doch auch viel eleganter.

Da läßt man die »Zivilgesellschaft« und »NGOs« besorgt sein, was passieren könnte, wenn da — bei diesen unaufgeklärten Drohnenflügen — Gott behüte was geschehen könnte. Argumente halt, denen sich ein verantwortungsvoller Staatsmann wie Hollande einfach nicht verließen kann ...

Dienstag, 25. November 2014

Geopolitik und ihre K(r)ämpfe ...


... wurden uns selten noch so anschaulich vor Augen geführt, wie auf diesem — beim verdienstvollen Nachrichten- & Satireblog »Politplatschquatsch« veröffentlichten — Diagramm. 

Jetzt ahnen wir vermutlich auch, warum der jüngst zurückgetretene US-Kriegsminister Chuck Hagel ein Pflaster auf der Wange trägt. 
Vermutlich geriet er etwas unglücklich in eine Diskussion zwischen roten, grünen und gelben Smileys ...



Ei, warum? Ei, darum!

Warum bloß kümmern sich die Niederlande klammheimlich um ein solch »barbarisches Relikt« aus der Steinzeit des Geldwesens?

Geheimaktion: Niederlande holen Gold aus USA heim

Gold bars from the vault of a bank are seen in this illustration picture taken in Zurich
Bild: (c) REUTERS (ARND WIEGMANN) 

In völliger Geheimhaltung haben die Niederlande in den vergangenen Monaten 120 Tonnen Gold aus New York abgezogen. Die Ukraine hat derweil ein Drittel ihrer Reserven verkauft.
 (Die Presse)
Wien/Den Haag/Kiew. Was den Deutschen nicht gelungen ist, haben die Holländer offenbar in absoluter Geheimhaltung durchgezogen. Wie die Nationalbank der Niederlande am Freitag per Aussendung bekannt gab, wurden in den vergangenen Monaten 122,5 Tonnen Gold aus den Tresoren der Federal Reserve in New York heimgeholt. Holland besitzt 612,5 Tonnen Gold – etwa das Doppelte von Österreich (280 Tonnen).
Da versucht man uns doch mit aller Macht weiszumachen, daß dieses gelbglänzende Zeuchs bloß eine Spinnerei für irgendwelche Old Vogeys sei, die noch immer nicht behirnt haben, daß Computerdateien, in denen Kontosalden zu Fantastrillionensummen aufdatiert (und ggf. mit Mausklick gelöscht) werden können, doch das »wirkliche« Geld seien. Man versucht es, wenigstens bis zum Abstimmungsergebnis der Schweizer Goldinitiative — denn nichts fürchten die Macht- & Geld-»Eliten« unserer Schwindel-Ökonomie mehr als ihre enttarnung als sprichwörtliche Kaiser ohne Kleider.

Putzig irgendwie der lapidar-nebulöse Verweis darauf, daß die Ukraine »derweil ein Drittel ihrer Reserven verkauft« habe. Ach, welche sind denn da gemeint? Etwa die, welche unter dem pöhsen Janukowitsch angeschafft wurden und noch da waren, als man ihn stürzen ließ? Das wäre demnach ein Drittel von 42,3 Tonnen des edlen Metalles (oder: glitzernden Tands, wenn man den Papiergeldfreaks folgt), oder geht's da um ein Drittel des schäbigen Restes von ein paar hundert Kilo, die (wenigstens angeblich) noch in den Tresoren der Nationalbank der Kiewer Regierung lagern ...?

Was mit dem Rest passierte? Nun, darüber kann man trefflich spekulieren. Bloß: antworten von offizieller Seite, sollte man keine erwarten. Und wenn man sie bekäme: wohl eher nicht glauben ...

Montag, 24. November 2014

»Opening the Gates to World War III«

... ist ein wenig erbaulicher Artikel von Paul Craig Roberts übertitelt:
“The US wants to subdue Russia, to solve US problems at Russia’s expense. No one in history ever managed to do this to Russia, and no one ever will.” Vladimir Putin, November 17, 2014.
 
According to news reports, Washington has decided to arm Ukraine for renewed military assault on Russian ethnics in Donetsk and Luhansk.

A Russian foreign ministry official condemned Washington’s reckless decision to supply weapons to Kiev as a violation of agreements that would make a political resolution of the conflict less likely. This statement is perplexing. It implies that the Russian government has not yet figured out that Washington has no interest in resolving the conflict. Washington’s purpose is to use the hapless Ukrainians against Russia. The worse the conflict becomes, the happier Washington is.
Man muß nicht die ökonomischen Ansichten Dr. Roberts' teilen — aber daß er mit seiner politischen Prognose nicht daneben liegen dürfte, erhellt ein Blick auf die Ereignisse der letzten Tage. Am selben Tag, an dem der obige Artikel erschien, publizierte »DiePresse« einen Bericht über den Besuch des US-Vizepräsidenten in Kiew unter dem entlarvenden Titel »Joe Biden brachte Kriegsgerät nach Kiew mit«. Aber Putin ist selbstmurmelnd der pöhse Aggressor, und wer es wagt, die Fragen anders als gewünscht zu stellen, ist ein Verschwörugstheoretiker.

Nun — zu diesen gibt es einen interessanten Gastartikel auf Paul Craig Roberts' Website zu lesen:

Scientific study reveals conspiracy theorists the most sane of all

Guest Article by J. D. Heyes

Researchers — psychologists and social scientists, mostly — in the U.S. and United Kingdom say data indicate that, contrary to those mainstream media stereotypes, “conspiracy theorists” appear to be more sane than people who accept official versions of controversial and contested events.

(NaturalNews) If you’re a conspiracy theorist, then you’re crazy, right? That’s been the common belief for years, but recent studies prove that just the opposite is true.

Researchers — psychologists and social scientists, mostly — in the U.S. and United Kingdom say data indicate that, contrary to those mainstream media stereotypes, “conspiracy theorists” appear to be more sane than people who accept official versions of controversial and contested events.
(Hier weiterlesen)
Es ist doch irgendwie beruhigend zu wissen, daß nicht die, die den Lügen politischer Spin Doctors und Lobbyisten, sondern ihrem gesunden Hausverstand vertrauen, die Deppen sind, sondern die anderen. Es ist zwar nicht überraschend (überraschend ist höchstens, daß solch eine Studie überhaupt publiziert werden durfte), aber dann doch beruhigend, denn wenn man den Lemmings-Zügen der Systemtrotteln zusieht, dann kommt man sich, am Rand der Klippe wartend, doch irgendwie etwas ... einsam vor. Schön, daß man mal bestätigt bekommt: auch viele Lemminge können irren. Und tun es.

 

Samstag, 22. November 2014

»Bilder einer rebellischen Aristokratin«

... betitelt »Die Presse« in ihrer Inhaltsübersicht eine Photostrecke über die vorgestern verstorbene Herzogin von Alba. Beim eigentlichen Artikel hat sie sich dann schon auf »Herzogin von Albas Abschied: Bilder einer rebellischen Frau« eingebremst. Das ist auch gut so, denn wärend wir ihr angesichts ihrer kolportierten Affairen weder das Frausein, noch (wenn man Bilder wie dieses ansieht)


das Rebellische absprechen kann — daß sie aber eine »Aristokratin« gewesen wäre, kann man nicht wirklich behaupten! Sie war es zwar von ihrer Abkunft, nicht von ihrem Verhalten und nicht von ihrer Einstellung. Da war sie einfach eine exzentrische Skandalnudel mit immens viel Geld und nicht im entferntesten soviel Stil.

Menschen wie sie verkörpern das Unbehagen vieler — und keineswegs nur der im Leben zu kurz gekommenen, und daher neidzerfressenen — Menschen, wenn jemand durch den Zufall der richtigen Geburt nicht bloß mit dem Silberlöffel, sondern quasi mit dem brillantbesetzten Platinlöffel den Brei in den Mund geschoben bekommt — und aus seinem Leben nichts weiter macht, als eine exzentrische Freak-Show.

LePenseur ist libertär genug, um ihr das keineswegs zu verübeln. Er sieht bloß nicht ein, warum man vor einem derart überflüssigen Geschöpf in Devotionsbücke gehen soll. Sie soll mit ihrem Geld machen, was sie will, und wenn sie sich den Kopf nach dem Modell »Vogel Strauß mit Pudellöckchen« zu Tode operieren ließ — ihr Problem. Nur: Aristokratie sieht anders aus. Und benimmt sich anders.

Das muß — bei aller Pietät — gesagt werden dürfen.

Die spanische Staatsanwaltschaft

 ... hat den Regierungschef der Region Katalonien, Artur Mas, wegen der jüngsten Volksbefragung zu Unabhängigkeit angeklagt. Die am Freitag beim Oberen Gerichtshof von Katalonien in Barcelona eingegangene Klage betrifft auch die Stellvertreterin von Mas, Joana Ortega, sowie die regionale Bildungsministerin Irene Rigau. Allen werde Unterschlagung öffentlicher Gelder, Ungehorsam, Rechtsbeugung sowie Amtsanmaßung zur Last gelegt, teilte das Gericht mit.
(Hier weiterlesen)
Die spanische Zentralregierung ist offenbar höchst begierig, sich ein zweites Baskenland zu züchten. Anders kann man diese Vorgangsweise nicht verstehen. Und zwar ganz unabhängig davon, ob man die Unabhängigkeit Kataloniens nun befürwortet oder nicht. Will ich mich mit einem Gegner einigen, so zerre ich ihn nicht vor den Kadi, sondern verhandle. Das weiß jeder Anwalt. Nur wenn ich überzeugt bin, daß der Gegner ohnehin null Chancen hat, dann kann ich vor Gericht ziehen, und der Gegner wird dort zusammenbrechen.

Glaubt Madrid ernstlich, daß es so stark und Katalonien so schwach ist? Vielleicht — doch dann sollten dich die spanischen Politiker psychologisch untersuchen lassen. Sie stehen an der Spitze eines bankrotten Staatswesens mit immensen Schulden, die auch in generationen nicht abbezahlt werden können. Sie haben eine rekordverdächtige Arbeitslosigkeit sowie eine lahmende Wirtschaft, deren wichtigster Sektor — der Tourismus — vom Wohlergehen anderer Staaten (von dort kommen nämlich die Touristen) und von der Stabilität des eigenen (wer will schon Urlaub im bebenden Vulkankrater machen?) abhängig ist. Und sie haben offensichtlich (und sooo ganz falsch kann in Zeiten des Internets eine Volksabstimmung auch ohne perfekte Organisation bei 80% pro Abspaltung nicht sein!) eine beachtliche Bevölkerungsgruppe, die einfach genug hat.

Ob dieses »Es reicht«-Gefühl klug, gerechtfertigt oder was immer ist, das ist zunächst einmal sekundär, solange es eben da ist. Und das wird man wohl nur mit viel Naivität bestreiten können. Den zur Klärung der Fragen nötigen Diskussionsprozeß freilich durch einen Strafprozeß ersetzen zu wollen, wird ins Auge gehen.

Wenn die ersten Bomben von katalonischen Dissidenten explodieren (und hoffentlich bloß Sachschaden anrichten), dann soll niemand sagen, man hätte es nicht voraussehen können ...

»A petri dish of Keynesian ideas«

... (also eine »Petrischale des Keynesianismus«) nennt Peter Schiff die berüchtigten »Abenomics«:
As Japanese Prime Minster Shinzo Abe has turned his country into a petri dish of Keynesian ideas, the trajectory of Japan's economy has much to teach us about the wisdom of those policies. And although the warning sirens are blasting at the highest volumes imaginable, few economists can hear the alarm.
Data out this week shows the Japanese economy returning to recession by contracting for the second straight quarter (and three out of the last four quarters). The conclusion reached by the Keynesian apologists is that the benefits of inflation caused by the monetary stimulus have been counteracted, temporarily, by the negative effects of inflation caused by taxes. This tortured logic should be a clear indication that the policies were flawed from the start.
Und Europa empfiehlt ein Nobelpreisträger — Paul Krugman — emphatisch denselben Schwachsinn:
Europe need something like Abenomics only Abenomics, I think, is falling short, so they need something really aggressive in Europe.
Ist doch klar! Wir haben zu wenig Schulden, als daß es uns richtig gut gehen könnte. Alle pumpen alle an, damit sich alle bei allen was kaufen können, und schon geht es allen besser. Genau so geht's! Nur so geht's  ... 

B a n z a i i i i i i i i i . . .



Freitag, 21. November 2014

»Is Ferguson A False Flag Operation To Generate Riots And Racism?«

... fragt sich Dana Allen in »AUN — Americas Uncersored News«:

If we review how Ferguson has been handled by the news media and government, it indicates either a purposeful attempt to generate racial paranoia, violence and riots, or a case of incompetence and foolishness by those same two parties that is hard to fathom.

... steht da einleitend, und weiter unten folgt ein noch aufschlußreicherer Absatz:
It is the number one cause of death for young black people that live in 90% or higher Democrat districts, it is being murdered. Who is murdering them? Almost exclusively it is Black Democrats. White on Black violent crime is so rare that the federal government rounds it off to zero. Seriously. So what MSNBC and others are doing to generate racism and racial paranoia, to get Black people to fear White people, is getting them to fear a nonexistent danger. At the same time those lies cause riots, hatred, and real deaths. Unfortunately there may  be many more deaths if the Grand Jury does not do what the modern day lynch mob wants it to do. The news media and politicians like Obama, Holder and Sharpton, by getting Black people to fear non-existent dangers, prevents the real dangers from being addressed.
Das alles kommt uns doch irgendwie bekannt vor: »Gefahr von rechts« — und wie all die alten Antifa-Sprüche so lauten. Cui bono? — Diese Frage ist natürlich gaaaanz Autobahn, denn sie kann in Amerika (wie bei uns ebenso) einfach und plausibel beantwortet werden:
Riots have been started before as a ploy to increase the power of the government and take away citizen rights.   What happens in riots?  Martial Law is declared. [...]

The declaration of Martial Law would benefit those who are promoting racial paranoia in Ferguson, because of who is in the White House now.   All of the racial paranoia promoters in Ferguson are politically aligned with President Obama.  What do you think are the motives of Obama, Sharpton and MSNBC in promoting mob rule in Ferguson?  Why are people being led to believe the police officer is guilty before a trial and it is a cause for rioting if he is not indicted?
Oft wird behauptet, daß einfache Antworten notwendigerweise falsche Antworten seien. Möglich, daß die falsch aus der Sicht der Machthaber sind. Das hindert nicht, daß sie möglicherweise aus der Sicht der Wahrheit die richtigen sind ...

Wir werden gerade wirtschaftlich und politisch vorgeführt ...

... regelrecht gegrillt, um die Krisen unserer Zeit als Alltag zu akzeptieren und gleichzeitig hunderte Bauernopfer für alles verantwortlich zu machen, anstatt die wahren Verursacher: die internationalen Banken.

Ein überaus lesenswerter Artikel von Michael Lehner in neopresse, der auf die obige deprimierende Feststellung hinausläuft, an die sich ein noch deprimierenderer Schlußabsatz fügt:
Der Kollaps ist nichts anders als ein Prozess, der nur dann plötzlich zum Stillstand kommen kann, wenn die Öffentlichkeit den Glauben daran verloren hat. Es geht um Akzeptanz – Akzeptanz der Massen für eine “neue Normalität”, in der finanzieller und politischer Terror das Fundament des täglichen Lebens sind. 2008 war nur der Anfang der Umsetzung. 2014 und 2015 erfolgt die Fortsetzung. Wir sind mitten drin im Kollaps – auch wenn viele ihn nicht sehen können. Wir müssen die weltweiten Entwicklungen genauestens beobachten, da die Marktvolatilität zunimmt und die internationalen Konflikte zu eskalieren beginnen.

Die Zeit ist um.
Und weil der Vogel so dekorativ ist — hier der »Phoenix«, den der Economist vor über 26 Jahren als Markenzeichen einer neuen »Weltwährung« vorhergesagt hat. Damals nannte das alle (und selbst heute nennen es noch viele) bloße Hirngespinste ... ... Nun: wünsche all diesen, gut zu schlafen und — besser nicht mehr aufzuwachen ...




Donnerstag, 20. November 2014

Kölümbüs Erdowahn ...

hält Muslime für die Entdecker Amerikas

Amerika verdankt nach Auffassung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seine Entdeckung nicht Christoph Kolumbus, sondern den Muslimen. [...]

"Muslimische Seeleute erreichten schon 1178 Amerika. Columbus selbst erwähnte eine Moschee auf einem Hügel an der Küste Kubas", sagte Erdogan. Der Staatschef erklärte sich sogar bereit, an der erwähnten Stelle eine Moschee zu erbauen.
 Irgendwie erinnert einen der GröTAZ schön langsam an Little Britain ...

Britain, Britain, Britain. Land of technological achievement. We've had running water for over ten years, an underground tunnel that links us to Peru, and we invented the cat.


Über Mythen

... schrieb Michael Lehner vor zwei Tagen einen lesenswerten Artikel:
Mythen werden in unserer Gesellschaft benutzt und gezielt eingesetzt, um Überlieferungen zu transportieren, Erzählungen aus der Vorzeit eines Volkes oder Personen, Sachen oder Begebenheiten zu glorifizieren. Auch unser heutiges System hält eine Vielzahl an Mythen bereit, die sich bei genauerem Betrachten als falsch, irrig oder schlicht gesteuert herausstellen:
1. Der US-Dollar wird weiterhin die dominante Währung bleiben.
Natürlich ist dieser Mythos eine komplette Lächerlichkeit, denn eine Vielzahl an Regierungen versuchen eine neues nicht dem Dollar anheim fallendes Finanzsystem aufzubauen. 
Den — wenigstens in Europa — wichtigsten Mythos thematisiert er natürlich nicht: daß nämlich das Heil dieses Kontinents ab dem Jahr 1945 angefangen hat, als das ABSOLUT-UNVERGLEICH-BÖSE endlich von Mächten des Lichts besiegt und vernichtet wurde, und die Herrschaft der Demokratie auch die dunklen Landschaften Mittel- und (aber erst seit 1990) Osteuropas zu erleuchten begann. Und daß jeder, der das auch nur ansatzweise zu hinterfragen wagt, ein Bote der Finsternis ist.

Sorry, folks! LePenseur ist gegen Heilsmythen ziemlich allergisch. Solange sie sich im metaphysisch-religiösen Bereich bewegen (und auf Scheiterhaufen, KZs, Dschizya und Progrome verzichten), hält er sie für teils wunschgeleitet, teils abwegig, aber doch recht ungefährlich. Werden sie hingegen zur Legitimierung konkreter politischer Macht mißbraucht, sind sie bloß eines: Unterdrückungswerkzeuge der Machthaber-Klüngel.

Und dagegen wird auf diesem Blog angekämpft, so wenig Aussicht auf Erfolg sich LePenseur davon auch versprechen mag ...


Mittwoch, 19. November 2014

»Überwachung sind Freiheit und Sicherheit und die Erde endlich wieder eine Scheibe«

»Im Kometenorbit ist die Energiewende gescheitert«


 ... schließt eine kurze, aber lesenswerte Anmerkung des Kollegen Manfred Jacobi zum doch eher nur schaumgebremst erfolgreichen Projekt »Philæ«.

Putin der Schreckliche mußte alleine essen

... denn keiner wollte bei ihm am Tisch sitzen. Oder so ...


... wollte wenigstens die ARD uns glauben machen.
Nun, gar so schrecklich wird die Isolierung doch nicht gewesen sein, wie sonst wäre es zu diesem Bild


gekommen? Vielleicht hatten aber die ARD-Reporter einfach keine Gelegenheit, die DailyMailOnline zu lesen, denn da kam der Küchenchef des G20-Treffens ausgiebig zu Wort — und berichtete u.a.:
Mr O'Donoghue and his team had the plates of seafood, meat and salads laid out on a table and he served the leaders and answered their questions as they grabbed plates and filled them with food.
'They all asked what Moreton Bay bugs are,' he said.
'The Indian Prime Minister was very interested in which dishes had animal products, he's completely vegetarian.'
Mr O'Donoghue added that Mr Putin was not treated frostily by the other leaders, and there was more activity on his table than most other people's.
'He spent a lot of time talking with the South Korean President,' Mr O'Donoghue said.
Irgendwie sind die Journaillisten der Systemmedien ja wirklich nicht zu beneiden: kaum glauben sie ihrer Desinformationspflicht genügt zu haben, werden sie schon wieder durch irgendwelche Berichte aus besserer Quelle Lügen gestraft. Doch ein Kommentarposter im »Gelben Forum« findet sogar hiefür

Die Lösung

Nach dem Aufstand der Zuschauer
Ließ der Erste Chefredakteur vom Politbüro des NDR
In ARD-Blogs Meldungen verbreiten
Auf denen zu lesen war, daß der Zuschauer
Das Vertrauen der ARD verscherzt habe
Und es nur durch doppelte Gutgläubigkeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die ARD
Löste die Zuschauer auf und
Wählte sich andere? 


So geht's! Nur so! Genial ...

Dienstag, 18. November 2014

Der Präsident des Unternehmerverbandes...

...  Sachsen, Hartmut Bunsen, hat vor den Folgen der gegen Russland verhängten Handelssanktionen für die heimische Wirtschaft gewarnt. »Wenn man politische Lösungen will, helfen Sanktionen nicht weiter«, sagte Bunsen. »Aus unserer Sicht bringen Sanktionen gar nichts.« Sie nützten eher den Amerikanern und schadeten der eigenen Wirtschaft. Insbesondere die kleinteilige Wirtschaft in den neuen Bundesländern habe traditionell enge Beziehungen zur Ukraine und nach Russland.

"Wir haben sie doch ermuntert, ihre Kontakte zu nutzen und nach dem Osten zu gehen", sagte Bunsen. Der Verband vertritt etwa 1000 vorrangig kleinere Unternehmen mit 15 000 bis 20 000 Arbeitsplätzen. Ob bereits Unternehmen wegen der Handelssanktionen in Konkurs gegangen seien, könne er allerdings nicht sagen.

Nach Angaben der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft sind die Exporte nach Russland in den Sommermonaten Juli und August um ein Drittel eingebrochen. In der Metall- und Elektroindustrie waren es sogar 39 Prozent. (Quelle)
Überraschung! Wer hätte bloß gedacht, daß die Amis lieber ihre transatlantischen Vasallen in die Tonne treten würden, als sich selbst zu schaden? Mutti sicherlich nicht. Vielleicht sollte sie zur Abwechslung mal mit Herrn Bunsen sprechen, statt dem Backaroma in die Schokoseite zu kriechen ...

»Was stimmt hier nicht?«

... fragt »Die Anmerkung« — völlig zu Recht. In diesem Zusammenhang fällt mir eine Anekdote des streitbaren Wiener Hofpredigers Abraham a Sancta Clara ein: dem klagte ein (wohl etwas unter dem Pantoffel stehender) Ehemann, daß bei seiner Frau immer alles nach ihrem Kopf gehen müsse. Der schlagfertige Augustinerpater schlug ihm vor: »Und wenn du gelegentlich einige Eier nach ihrem Kopf gehen läßt, mein Sohn ...?«

Schön langsam geht auch den Systembeteiligten

... der Allerwerteste auf Grundeis:
“Lassen Sie uns über unsere Glaubwürdigkeit reden” – der ehemalige Chefredakteur des SPIEGELs hat in der Eröffnungsrede des Journalisten-Preises der “lange Atem” eine Debatte unter den Teilnehmern entfacht. Es ging um den offensichtlichen Glaubwürdigkeitsverlust des Publikums gegenüber den Leitmedien. Selbstkritisch und distanziert gibt er einige Denkanstöße.
Fraglos auch hier v.a. als Motiv der Versuch, durch etwas Schuldeingeständnis »die Luft rauszulassen« — und dann weiterzumachen wie bisher. Dennoch: schön langsam bröckelt die selbstsichere Fassade unserer Journaille, mit der sie bislang jede Kritik an ihrer Einäugigkeit als Verschwörungstheorie und ewiggestrigen Populismus abgewatscht hatte.

Nur: selbst Schuldeinsicht heißt noch lange nicht Besserung ...

Montag, 17. November 2014

Nicht der abseitigste Blog


... sondern bloß der zweit-abseitigste Blog ist LePenseur für die eifrige Lesergemeinde des Hwd. Chor- & Pfarr-Herrn Alipius. Nun, immerhin! LePenseur dankt für die — ihn ziemlich überrascht habende — Nominierung (die lag ja nicht nahe bei einem doch explizit katholischen Blog wie »totaliter aliter«, aber das ist bei »Abseits« auch ganz in Ordnung so!) und nun sogar Prämierung, und wird bemüht sein, seine Abseitigkeit auch weiterhin nach Kräften unter Beweis zu stellen! Vielleicht geht sich mit noch ausgefeilterer solcher das nächste Mal sogar eine Goldmedaille in dieser ebenso wichtigen wie ehrenhaften Kategorie aus. Mainstream ist schließlich eh schon jeder ...


Der Aktionsplan von Brisbane

»Die Presse« informiert:
Neben dem Ukraine-Konflikt ging es beim G20-Gipfel aber auch um Wirtschafts- und Umweltfragen: So einigten sich die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer darauf, bis 2018 zusätzlich 2,1 Prozent Wachstum der Weltwirtschaft zu erreichen – und gehen damit leicht über das ursprünglich angestrebte Ziel von 2,0 Prozent hinaus. Die globale Erholung sei langsam, unausgewogen und bringe nicht die nötigen Arbeitsplätze.
Mit dem „Aktionsplan von Brisbane“ soll die Weltwirtschaft um zwei Billionen US-Dollar wachsen, „Millionen Arbeitsplätze“ sollen geschaffen werden, heißt es im Kommuniqué. Die G20 versprachen mehr Investitionen in Infrastruktur und verstärkte Regulierung der Finanzmärkte. „Aber es bleibt noch wichtige Arbeit zu leisten, um ein stärkeres, widerstandsfähigeres Finanzsystem zu schaffen.“ Merkel sprach von „guten Fortschritten“ bei der Regulierung wichtiger Banken. Das bedeute, dass Steuerzahler „nie wieder“ große Banken vor dem Crash retten müssten, hieß es.
Die G20 versprachen auch mehr Steuergerechtigkeit. Gewinne sollen dort versteuert werden, wo die wirtschaftlichen Aktivitäten stattfinden; der geplante automatische Austausch von Steuer- und Bankinformationen soll bis 2017 oder 2018 Realität sein. Zudem streben die großen Industrie- und Schwellenländer einen verstärkten Kampf gegen den Klimawandel an: Für besonders betroffene Länder sollen künftig mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden; beim UN-Klimagipfel Ende 2015 in Paris soll es eine bindende Vereinbarung geben. 
Na bumm! Was hier angedacht wird, ist nichts anderes als die perfekte Mischung von Abenomics mit 1984, garniert mit einem kräftigen Schöpfer Klimareligion. Mit einem Wort: alles das, was uns in die wirtschaftliche Katastrophe noch tiefer hineinreitet, und den Grund- und Freiheitsrechten der Menschen endgültig den Garaus bereitet.

Vor der Welt liegen spannende Zeiten. Beten wir, daß sie unsere korrupten, unfähigen, machtgeilen, opportunistischen Politruks möglichst bald verschlingen mögen. Backaroma, Mutti & Co. weint kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, auch nur eine Träne nach ...

Die Wirtschaftsversteher vom grünen Tisch

... haben jetzt endlich herausgefunden, woran Österreichs Tourismus krankt:
Ein österreichisches Hotel ist im Schnitt über das Jahr gerechnet zu nur einem Drittel (33,3 Prozent) belegt, wie Daten des Beratungsunternehmens Watchdogs belegen.
Das liegt hauptsächlich daran, dass die meisten Hotels Saisonbetriebe sind. Und in jeder Saison gibt es „tote Zeiten“ – jetzt im November ist gerade so eine –, in denen die Betriebe zwar geöffnet sind, aber kaum Gäste haben. Auch die Privatquartiere drücken die Auslastung – ein Gasthaus, das nebenbei ein paar Zimmer führt, steht öfter leer als gewerbliche Betriebe.
(Hier weiterlesen)
Wow! Wer hätte das gedacht! also, Hand aufs Herz — wären Sie da draufgekommen? Aber keine Bange, Rettung naht:
Ganzjahresbetrieb ist die Lösung, predigen Tourismusexperten, und zwar am besten mit Konzepten, die von Saison und Wetter unabhängig sind. Wie es nicht weitergehen kann, zeigt das Beispiel Kärnten, das mit einer Auslastung von 26 Prozent das nationale Schlusslicht ist. „Der klassische Wörthersee-Urlaub ist out“, sagt Franz Hartl, Chef der Österreichischen Tourismusbank (ÖHT). „Die Leute wollen nicht mehr statisch am See liegen, die wollen Aktivitäten. Oder sie fahren gleich ans Meer oder in einen Wellnesstempel.“ Stichwort Wellness: Die Topplätze im Auslastungsranking belegen allesamt Kurorte: Platz eins belegt das Moorbad Harbach in Niederösterreich mit 85 Prozent, gefolgt von Bad Schönau und Bad Radkersburg.
Na, so einfach kann's gehen! Man sperrt einfach länger auf, die die bisher enttäuscht auf die im November an der Adria rund um die Uhr geöffneten Hotels ausgewichenen Urlauber kommen jetzt alle, alle im November nach Österreich, wo sie ja doch viel lieber immer schon hingefahren wären! Wollen diese »Experten« uns verarschen? Es hat den Anschein. Der Blogger »Kritikus« (auch sonst lesenswert) entlarvt in einem Leserkommentar den offenkundigen Unsinn treffend:
„Die Leute wollen nicht mehr statisch am See liegen,..."
Ah, geh. Dafür fahren dann soviele ans Meer, um gerade das zu tun. Aber das ist sicher nur so, weil die Leute mehr Aktion wollen. Mit dem unsicheren Wetter hierzulande (beim Kurzurlaub sind ein paar Regentage schon eher lästig) hat das natürlich üüüberhaupt nichts zu tun. Genauso, wie die Tatsache, dass teure Hotels dzt auch gerne leer stehen, nichts mit den Russlandsanktionen zu tun hat. Und ebenso wird der Boom bei den Kurorten überhaupt ganz gar nichts damit zu tun haben, dass die Urlaubsaufenthalte (äh, Kuraufenthalte) dort für die "Kranken", die halt gerne das System ausnutzen, (fast) gratis sind.
Aber Hauptsache, wir haben Experten, die uns das Leben erklären... ;-)
Aber vielleicht könnte man mit einem ganz anderen Konzept Österreichs lahmendem Tourismus unter die Armen greifen. Unsere Leistungsträger werden doch nichts dagegen haben, solcherart einfach über gerechte Umverteilung unrentable Beherbergungsbetriebe rentabler zu machen, die vor Arbeitsmangel dahinsiechende Bürokratie zu beleben und vieles andere mehr — und die multikulturelle Bereicherung unseres Landes wollen wir dabei nicht einmal in Ansatz bringen ...
 

Am 17. November 1869

... wurde der Suez-Kanal vom ägyptischen Khediven (Vizekönig) Ismail Pascha feierlich dem Verkehr übergeben:


Sonntag, 16. November 2014

Heute vor 100 Jahren

..., also am 16. November 1914, begann die weltweit seitdem mit weitem Abstand einflußreichste Gruppierung von Verbrecherorganisationen ihr Unwesen (Wikipedia umschreibt das sehr vornehm mit »... nahm ihre Geschäftstätigkeit auf« — das »Geschäft Gottes«, dessen Paten sie sind, ganz nach der entlarvenden Definition dieses famosen Herrn Blankfein): die Banken im Federal Reserve System der Vereinigten Staaten. Es ist wohl kein Zufall, daß das Hauptgebäude der New-Yorker Gang nach dem Zwingburg-Muster italienischer Stadttyrannen-Palazzi designed ist:


Architektur verrät viel: z.B. die klobige Angeberei vieler Teile der Reichskanzlei, die pseudoklassisch behübschenden Schnörksel des Stalinismus, die gesichtslosen Protzbauten »moderner« Städtebauer, die ihre Unfähigkeit zur Gestaltung nicht genug hinter vollverspiegelten Glsafassaden verstecken können, und eben auch die vergröbernden Anleihen bei einer Renaissance-Architektur der Condottiere-Zeit, wie man sie oben »bewundern« kann ...

Samstag, 15. November 2014

Exakt jetzt vor 125 Jahren

... nämlich am 15. November 1889 um 8:30 Uhr Ortszeit von Rio de Janeiro (d.h. 4 Stunden später als bei der MEZ) wird Brasilien durch einen Militärputsch föderale Republik: »Vereinigte Staaten von Brasilien«. Einer der fähigsten, edelsten Monarchen nicht nur seines Jahrhunderts, Kaiser Peter II aus dem Hause Bragança, wird von Marschall Manuel Deodoro da Fonseca gestürzt.

Der Monarch starb wenig mehr als zwei Jahre danach verarmt in seinem Pariser Exil. Sogar die übertriebener monarchistischer Aspirationen höchst unverdächtige deutsche Wikipedia ringt sich im Artikel über den Monarchen zu einer überaus positiven Bewertung durch:
Pedro II., den Victor Hugo einen Nachkommen Marc Aurels nannte, galt als einer der fähigsten Monarchen seiner Zeit. Während seiner Regierung, die fast ein halbes Jahrhundert dauerte, wuchsen Bevölkerung und Wirtschaft in zuvor ungeahntem Ausmaß. Kaffee nahm den Rang eines Nationalprodukts an, ab 1870 gefolgt von Kautschuk. Europäische Einwanderer strömten ins Land.

Da er früh die Bedeutung von guten Verkehrswegen und Kommunikationssystemen für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung erkannte, ließ er ein Netz von Eisenbahnen, Telegraphen- und Telefonleitungen bauen. Er bescherte dem Land die ersten gepflasterten Straßen, Briefmarken und das Telefon.


Der Kaiser, mehrsprachig und belesen, war mehr Gelehrter als Politiker. Daher rührte auch sein Spitzname „Oberlehrer der Nation“. Er förderte den wissenschaftlichen Fortschritt und die Künste. Privat interessierte er sich besonders für die Astronomie. So ließ er unter dem Dach seiner Sommerresidenz in der von deutschen, vor allem Tiroler Einwanderern erbauten Stadt Petrópolis eine kleine Sternwarte einrichten, in der er manche Nacht damit zubrachte, neue Himmelskörper zu entdecken. In einem anderen Teil des Palastes ließ er eine Schule für Waisenkinder einrichten. 1876 besuchte er Heinrich Schliemann bei seinen Ausgrabungen in Mykene.

Pedro II. war unter anderem einer der Mitbegründer des Instituts Louis Pasteur in Paris und unterstützte den Bau des Bayreuther Festspielhauses. Seine Regierungsjahre waren die stabilsten und, wenn man so will, „glücklichsten“ in der brasilianischen Geschichte ...
Wer die wenig erbauliche Geschichte Brasiliens seit seiner Republik-Werdung mit der Regierungszeit dieses Monarchen vergleicht, versteht die Wertschätzung, die ihm bis heute im Gedächtnis der Nation entgegengebracht wird.

Wenn es ein Belegbeispiel für Prof. Hoppes These über die Demokratie — dem Gott, der keiner ist — gibt, das für die (relativen) Vorzüge von Monarchien herangezogen werden kann, dann ist es wohl die Regierung Dom Pedros, dessen Bildung, Besonnenheit, Gerechtigkeitsliebe und Wohltätigkeit ihn turmhoch über die kleptokratischen »Eliten« der republikanischen Folgezeit erheben.

Also schön langsam kommt man außer Atem:

Russland 2014 bereits 36 Mal in die Ukraine einmarschiert 
14.11.2014

Alle paar Tage neu melden westliche Medien, dass Russland angeblich in die Ukraine einmarschiert sei. Im Jahre 2014 meldete die westliche Presse insgesamt 36 Einmärsche. Keine einzige davon ist bisher durch Fakten belegt. Doch die Kriegspropaganda der westlichen Medien geht ungehindert weiter. Kein Tag ohne Putin-Bashing und alle paar Tage neu die Meldung von einer angblichen Invasion in die Ukraine. 

Wer bei Google “Russian invasion of Ukraine” eintippt, erhält derzeit über 1,3 Mio. Suchergebnisse. Hier die wichtigsten Headlines aus diesem Jahr, nach denen Moskau insgesamt bereits 36 Mal zu verschiedenen Zeitpunkten angeblich in die Ukraine einmarschiert ist. Die "Informationen" stammen allesamt entweder aus Kiew oder direkt aus den USA, gesteuert zum Teil von Geheimdienstkreisen. Keine einzige angeblich "Invasion" ist bisher durch Fakten bewiesen.
Wäre die volksverblödende Hetze unserer Systemmedien nicht so brandgefährlich, könnte man mit einem Achselzucken den offenkundigen Selbstzerstörungstrip, auf dem sich unsere Medienhuren und Polit-Marionetten befinden, quittieren. Das Problem ist nur: semper aliquid hæret — und die ständige Berieselung mit der Propagandalüge aus Washingtons Geheimdiensten zeitigt Folgen. Und irgendwann wird die breite Masse schon gehirngewaschen genug sein, um sich den nächsten Weltkrieg aufs Auge drücken zu lassen ...

Freitag, 14. November 2014

Er war modern und antimodern zugleich

Wer? Nein, nicht der Verfasser des überaus interessanten Textes, der in der Folge zitiert werden soll, und der von Dingen schreibt, wie es unsere politkorrekte Meinungsmacherei am liebsten verbieten (oder doch als moralisch verwerflich aus dem Diskurs ausgrenzen) möchte:
Was sollten sie denn wählen? Wenn der Mittelstand die Kommunisten gewählt hätte, dann hätte er das Schicksal vor sich gehabt, das die Sowjetunion diesem Mittelstand bis zu den Bauern bereitet hat, die Liquidation. Ernst Nolte hat daraus geschlossen, vielleicht etwas übertrieben, dass der ganze Nationalsozialismus eine Antwort auf die kommunistische Terrorherrschaft dargestellt hat, aber das war doch die reale Perspektive, die damals der deutsche Mittelstand, die Handwerker und die Bauern zu erwarten hatten.

In Stalins Russland sind doch über 14 Millionen so genannte "Kulaken" umgebracht worden. Der gesamte Mittelstand ist doch liquidiert worden. Wie könnte man von diesem Teil des Volkes dann noch erwarten kommunistisch zu werden? Es blieb ihnen ja, solange sie überhaupt noch wählen konnten, gar nichts anderes übrig, als den Teil zu wählen, den sie für eine Gegenkraft hielten und von dem sie glauben konnten, dass er sie vor dem Schicksal, das in Russland der Mittelstand und die Bürger erlitten hatten, verschonte. Und die einzige Kraft, die da überhaupt in Frage kam, waren die Nationalsozialisten.

Und nun muss man ein Zwischenkapitel einschieben, weil man in diesem Zusammenhang doch sehr genau unterscheiden muss. Die heute ständig gemachte Unterstellung ist, dass die, die sich 1933 für Hitler entschieden haben, sich damit auch bewusst für den imperialistisch-expansiven Krieg, für die Judenvernichtung und für alles das, was heute in der resultatorientierten Betrachtung als die Essenz des Nationalsozialismus dargestellt wird, entschieden hätten. Wenn man aber die Reden Hitlers liest, und dieses Phänomen allein aufgrund einer gründlichen Lektüre versucht verständlich zu machen, dann kommt man zu erstaunlichen Ergebnissen. Da kommt ein Mann aus der Vorstadt Wiens nach Deutschland und hat als einzige Waffe nur das Wort zur Verfügung. Da jagt dieser Mann in dem alten Maybach, manchmal auch in einem klapprigen Flugzeug, jahrelang von Stadt zu Stadt und Dorf zu Dorf und redet und redet, das Bild des Trommlers, und schafft sich damit die Zustimmung und die Macht.

Und wenn man so eine Rede von vor 1933 liest, dann stellt man fest, der Mann hat nicht wie ein normaler Politiker in einer Demokratie geredet. Der hat nicht von Steuern geredet, nicht von Renten oder von irgendeiner sozialtechnischen Maßnahme, sondern dieser Mann hat in seinen Reden einen Mythos geschaffen.

Der erste und entscheidende Satz war immer: "Als ich als Soldat im I. Weltkrieg ..." Das war der Mythos, da steht aus den Gräbern des Krieges der einfache Soldat auf, um die aufgrund der Dolchstoßlegende gedemütigte, ihrer Ehre beraubte deutsche Armee zu rehabilitieren. Das ging schon vorher los, denn er kam immer eine Stunde zu spät, ganz raffiniert, die Spannung wuchs immer mehr, immer wieder ging einer vor die Tür "ist er schon da" nein, er kommt gleich - aber dann nach der Stunde kam er. Und dann der Badenweiler Marsch und als die Erregung und die Spannung auf dem Höhepunkt war, hörten sie mit sonorer Stimme: "Als ich als Soldat des I. Weltkrieges..." Das ist ein Mythos! Er hat etwas Unglaubliches gemacht. Er hat diesen gedrückten, verzweifelten, gedemütigten Deutschen einen Glauben eingehaucht. Er hat ihnen einen neuen Glauben und damit den Willen zur Selbstbehauptung zurückgegeben. Wenn man sich die Reden so ansieht, dann waren das quasi-religiöse Erweckungsreden, die an die Emotionen, an die Herzen rührten, von einem Mann, der bereit war, die Menschen aus dem Dunkel ihres Alltags und ihrer Verzweiflung in einen helleren und lichteren Tag zu führen.

Und nach 1933, wovon hat er denn da geredet? Nicht von der Judenvernichtung, nicht vom Eroberungskrieg gegen Russland, nicht von Weltherrschaftsaspirationen, die er nachher tatsächlich hatte, sondern was er den Deutschen verkündet hat war, dass er dieses Volk wieder als ein geachtetes Glied in den Kreis der Nationen zurückführen will. Er hat eine sittliche Erneuerung versprochen.

Der berühmte katholische Systematiker Michael Schmaus hat damals die Katholiken aufgefordert, sich an dieser Bewegung der sittlichen Erneuerung Deutschlands zu beteiligen, von den Protestanten ganz zu schweigen. Von Treue, von Familie, von der Lösung aller Not hat Hitler gesprochen und dann legte er los. In den ersten Jahren schien er alle Probleme, an denen die Weimarer Republik gescheitert war, zu lösen. Und dann 1936 die Olympiade. Die Welt kam und feierte Hitler und sein Reich. Churchill erklärte: Gottes Segen dem Volk, dem in einer solchen Situation wie den Deutschen ein Retter wie Hitler gesandt wird.

Kann man denn das verschweigen? Kann man so tun als ob das alles nicht gewesen ist?
Doch ja, leider, verehrter Herr Professor Rohrmoser — man kann! Man sollte es nicht, man dürfte es nicht, aber man kann! Unsere Gegenwart beweist es, und sie beweist ebenso, daß man es nicht sollte, ja nicht einmal dürfte, denn das heuchlerische Insistieren auf dem Gründungsmythos Nachkriegseuropas, der da lautet, daß nach 1945 das Heil gekommen sei, indem die Staaten Europs beschlossen, sich nach dem ABSOLUT-UNVERGLEICHLICH-BÖSEN zusammenzutun und dem Nationalstaat abzuschwören (feierlich-verbiestert in Deutschland, weniger feierlich, dafür klamm-heimlich im Rest), ist Geschichtsklitterung, nicht mehr. Jeder, der mit offenen Augen die Geschichte vor und nach 1945 betrachtet wird, dem zustimmen — doch keiner wird sich trauen, es anders als anonym zu machen, will er nicht ein Tête-à-tête mit dem Staatsanwalt (oder eine Aktion unserer gewaltbereiten Antifanten-Banden) riskieren.

Doch wer — wie eben dieses real existierende Nachkriegseuropa — sein Fundament auf Lüge und Verschweigen baut, der baut bloß auf Sand. Und man muß nicht erst, ganz bibelfest, die Bergpredigt zitieren, um zu beweisen, daß es kaum untauglichere Fundierungen gibt ...


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P.S.: Dank an Kollegen Walter, der mich auf diesen bemerkens- und bedenkenswerten Text aufmerksam machte.