... wurde heute vor 275 Jahren, also am 2. November 1739, »Ob der Laimgruben« bei Wien (heute fast schon im Stadtzentrum zwischen Mariahilfer Straße und dem Wienfluß gelegen) geboren. Ditters... wer? Dieser hier:
Carl Ditters von Dittersdorf, Komponist der Wiener Klassik, und wenn man die Vorstädte als »Wien« rechnet, einer der nicht allzu vielen waschechten Wiener unter ihnen — Haydn war aus dem niederösterreichischen Rohrau nahe der damaligen ungarischen Grenze, Mozart aus dem damals eigenstaatlichen, eher zu Bayern tendierenden Fürsterzbistum Salzburg, Beethoven schließlich kam aus Bonn im Kurfürstentum Köln. Carl Ditters von Dittersdorf war ein ebenso produktiver wie hochbegabter Komponist, zu Lebzeiten so berühmt, wie bald danach durch den Heroenkult um die vorgenannte »Trias« in die Vergessenheit gedrängt. In eine unverdiente, wie man wohl angesichts des Qualitätsstandards seiner Werke hinzusetzen muß! Man nehme nur eine seiner »Ovid«-Symphonien, z.B. die Nr. 6 in A-Dur, welche die »Verwandlung der lykischen Bauern in Frösche« zum Thema hat:
Eine faszinierende Mischung aus damals hochaktuellem »Wiener-Klassik«-Stil mit »archaisierenden« Rückgriffen in den Spätbarock — wie geschaffen, antike Literatur bildungsbeflissen zu illustrieren! Doch auch seine Kammermusik braucht sich wirklich nicht vor der Haydns, des »Schöpfers des Streichquartetts«, zu verstecken:
(das Streichquartett Nr. 2 in B_Dur wird hier vom Kubín-Quartett leider ein bisserl lahm gespielt!). Vielleicht ist dieser »halbrunde« Gedenktag ein Anlaß, sich eines zu Unrecht geringgeschätzten Meisters zu entsinnen ...
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