Mittwoch, 29. September 2010

Gewissensfreiheit 2010 ...

Demnächst, am 7. Oktober 2010, beraten unsere Europarats-Parlamentarier über einen Report: »Women’s access to lawful medical care: the problem of unregulated use of conscientious objection« (PACE Report, Dokument 12347 vom 20. Juli 2010). Darin wird unmißverständlich mit der lästigen Gewissensfreiheit aufgeräumt. Zunächst einmal beim Krankenhauspersonal. Niemand soll sich mehr aus irgendwelchen dubiosen Gewissengründen davor drücken können, ein Kind abzutreiben. Soviel Fortschritt muß einfach sein, im Europa des 21. Jahrhunderts ...

Und so sehen wir die humanoide Fratze unserer europäischen Gesellschaft, die es zwar aus »Gewissensgründen« unzumutbar findet, wenn Kinder im Klassenzimmer an der Wand ein Kreuz sehen oder eine Pflegerin im Altersheim einen Kreuzanhänger an der Halskette trägt *), aber nicht davor zurückschreckt, einen Arzt oder eine Operationsschwester zu Abtreibungen zu verpflichten — mit der finalen Sanktionsmöglichkeit der Kündigung.
Im einzelnen wird gefordert, die Krankenhäuser und ihr Personal zu verpflichten, alle Maßnahmen bereit zu stellen, auf die nach der Norm ein Anspruch besteht („to oblige the healthcare provider to provide the desired treatment to which the patient is legally entitled“) – ungeachtet etwaiger Vorbehalte aus Gewissensnot („despite his or her conscientious objection“)

Das neue Feindbild der EU, der „conscientious objector“, dem man in der Verfassung noch „recognition“ (also: Anerkennung) garantiert, soll keinen Millimeter Raum mehr bekommen. So würden die Krankenhäuser in einem etwaigen Gesetz auf Grundlage des Reports, das dann das Europäische Parlament zu beschließen hätte, angewiesen, die vorgetragenen Gewissensvorbehalte eigens zu prüfen („that his or her objection is grounded in their conscience or religious beliefs and that the refusal is done in good faith“), eine Kartei mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anzulegen, die immer noch den Mut haben, mehr auf die Stimme ihres Gewissens als auf die Stimme der EU zu hören („mandate the creation of a registry of conscientious objectors“) und den renitenten Medizinern zur Abschreckung möglicher Nachahmer mit geeigneten Maßnahmen entgegenzutreten („establish effective complaint mechanisms“), die dann, bei entsprechend vielen „complaints“ auch arbeitsrechtlicher Natur sein werden.

Damit das künftig nicht soviel Ärger macht, die ganzen schwarzen Listen zu führen, Beschwerdestellen zu unterhalten sowie Abmahnungen, Versetzungsanweisungen und Kündigungsschreiben zu fertigen und damit am Ende nicht etwa doch noch jemand auf die kühne Idee kommt, zart auf Artikel 10.2 der Europäischen Grundrechtscharta hinzuweisen bzw. damit das Gesetz verfassungskonform zustande kommt, soll dieser ominöse Artikel 10.2 gleich mal in seinem Geltungsbereich eingeschränkt werden: Gewissensfreiheit ja, aber nicht für Krankenhauspersonal. Ganz unverblümt ist im Forderungskatalog des Reports der Vermerk zu finden, der Gesetzgeber möge doch Nägel mit Köpfen machen und Krankenhäuser („public/state institutions, such as public hospitals and clinics“) als solche ein für alle mal ausnehmen von dieser furchtbar lästigen Gewährleistung der Anerkennung des Gewissensvorbehalts („guarantee of the right to conscientious objection“).
(Hier weiterlesen)
So, genau so, habe ich mir »Gewissensfreiheit« schon immer vorgestellt: wer kein Gewissen hat, ist frei zu tun, was er will.

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*) was natürlich mit dem völlig unbezweifelbaren Recht z.B. eines Sikhs, immer und überall seinen Turban tragen zu dürfen, oder eines Moslems, den Verkauf von alkoholischen Produkten (auch an Nicht-Moslems) zu verweigern, in keinster Weise vergleichbar ist, selbstmurmelnd ...

Dienstag, 28. September 2010

Neues von der Religion des Friedens

Wieder einmal ist die Weltöffentlichkeit für Sekundenbruchteile »entsetzt«, wenn eine Frau in Pakistan von glaubenseifrigen Taliban gesteinigt wird, weil sie mit einem Mann im Freien gesehen wurde. Das Entsetzen darf freilich nicht dazu führen, derlei Vorkommnisse für eine der mannigfachen Auswirkungen der Religion des Friedens zu halten. Natürlich nicht. Es kann einfach nicht an der Scharia bzw. dem Koran liegen! Diese sind schließlich das unfehlbare Gesetz Allahs, und der wird schon wissen, was richtig ist. Wer kultursensibel sein will, weiß das zu berücksichtigen.

Also gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder war das eh alles in Ordnung, weil Frauen sich einfach nicht so schlampenmäßig zu benehmen haben — oder es passierte bedauerlicherweise ein Mißgeschick, das aber sicherlich nichts mit dem Islam zu tun hat. Vermutlich lag's am Klima. Oder an den Erdstrahlen. Oder es war ein Inside-Job des CIA, um die Taliban zu diskreditieren. Sicher so irgendwas.

Montag, 27. September 2010

GrünInnen zur Endlagerung!

Wenn man irgendwo, z.B. am Rande einer in Langeweile absackenden Party, über die friedliche Nutzung der Atomenergie diskutiert, kommt todsicher das Totschlagargument: »Aber das mit der Endlagerung ist doch ungeklärt!« Auch wenn westeuropäische Reaktoren sicherer sein sollten als die von Tschernobyl, würden auch sie zur Last für kommende Generationen, weshalb der Ausstieg aus der Atomenergie als Akt der Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen geschuldet sei.

Ist dem so? Nun: wie so oft ist das Bauchgefühl in technischen Fragen zwar nicht völlig ohne Belang, aber führt nur zu leicht zu Fehlschlüssen. Man denke an ein tonnenschweres Flugzeug — wenn wir von unseren Geschäfts- und Urlaubsreisen nicht wüßten, daß es fliegt, wir würden es »aus dem Bauch heraus« wohl bezweifeln. Deshalb ist es erfrischend, einmal das grüne Mantra von der »ungelösten«, ja »unlösbaren« Endlagerungsfrage einmal hinterfragt zu bekommen. Eh voilà, hier ist die versprochene Erfrischung:
Die Moritat von der „ungelösten Endlagerfrage“

Nicht der Atommüll, sondern die grüne Anti-Atomkraftideologie leidet unter einem Endlagerungsproblem

Gastkommentar Klaus-Dieter Humpich

Die Mythenbildung war in der Menschheitsgeschichte immer schon ein Herrschafts-instrument. Eine der letzten großen „Gespenstergeschichten“ ist die Moritat von der „ungelösten Endlagerfrage“. Als die Partei Bündnis 90/Die Grünen in ihrer Verkörperung als Umweltministers Trittin ein Gesetz erfanden, in dem die Wiederaufbereitung explizit verboten wurde (§ 7 (1) des Atomgesetzes), war die „Unlösbarkeit“ der Atomfrage erschaffen. Allerdings hat sich noch nie in der Geschichte des Sozialismus eine Partei selbst auf ein so tönernes ideologisches Fundament gestellt. Wahrscheinlich ein Trauma aus alten K-Gruppen-Zeiten. Wer sich noch an den Alltag der frühen 1980er Jahre an Westdeutschen Universitäten zurück erinnern kann, wird noch um die Spaltung der K-Gruppen im Wochenrythmus wissen. Es wurde immer absurder, für jedes Grüppchen einen neuen Slogan als Alleinstellungsmerkmal zu erfinden. Dies muss man wissen, will man Jürgen Trittin – als führenden „Kommunisten“ der damaligen Studentenbewegung – verstehen. Die krankhafte Aufrechterhaltung des Gründungsmythos als „Anti-Atomkraft-Bewegung“ ist allerdings im Internet-Zeitalter der einfach und frei zugänglichen Informationen ein gewagtes Unterfangen. (Hier weiterlesen)
Nun, ich gebe zu: als alter Atomkraft-Skeptiker, der seinerzeit gegen das AKW Zwentendorf stimmte (wenngleich vordringlich aus der vergeblichen Hoffnung heraus, daß Kreisky dann seine »Drohung« wahrmacht und zurücktritt!) war es auch für mich überraschend, ein paar falsche Vorstellungen durch diesen Artikel zurechtgerückt zu bekommen. Hand aufs Herz: wußten Sie, daß das in der Kohle enthaltene Uran dazu führt, daß Kohlekraftwerke bezogen auf ihre Energieproduktion mehr Radioaktivität emittieren als Kernkraftwerke (vgl. Post von Klaus-Dieter Humpich, 26. September 2010 um 23:15 zu obigem Artikel)? Wenn jemand wie unsere GrünInnen mit sowas konfrontiert wird, kann der eigentlich nur in Schockstarre verfallen! Und beginnt dann vermutlich stockend über »erneuerbare Windenergie« zu stammeln — und etwa so überzeugend, wie die Ergebnisse der Windenergieförderung bis dato ausgefallen sind ...

Einmal offen gefragt: was sollen wir Bürger mit Politikern anfangen, die die Realität nicht zur Kenntnis nehmen wollen und rationalen Argumenten völlig unzugänglich sind?

Endlagern! — das wäre doch die Lösung ...

Sonntag, 26. September 2010

Rezept für sicheren Untergang

In Österreich gibt es Dinge, die glaubt man einfach nicht, wenn man sie nicht haarklein vor Augen geführt bekommt. Andreas Unterberger hat beispielsweise folgendes herausgefunden:
Das Rezept: Man nehme
1. Einen Asylwerber;
2. Sein Asylantrag wird abgewiesen;
3. Derweil wird der Mann auf frischer Tat als Drogendealer erwischt und verurteilt;
4. Nach der Freilassung kann er nicht mehr abgeschoben werden, weil ihm in seiner Heimat (was für fast alle Herkunftsländer von Asylwerbern gilt) noch viel ärgere Sanktionen für Dealen drohen; und dieses Risiko ist in unserer allzu naiven Rechtsordnung jedenfalls ein absolutes Hindernis, um abgeschoben zu werden;
5. Konsequenz: Der Mann bleibt in Österreich – und bekommt neuerdings die volle Mindestsicherung, die ja im Vergleich zum Lebensstandard in seiner Heimat das absolute Schlaraffenland darstellt. Selbst wenn er nicht einträglichen Nebenbeschäftigungen in den Abendstunden rund um U-Bahn-Stationen und Discotheken nachginge;
6. Und wenn er alt geworden ist, dann bekommt er auch noch die Ausgleichszulagenrente (die nach Ansicht der Herren Blecha und Khol auch heuer wieder deutlich stärker angehoben werden soll als die Pensionen jener, die dafür auch Beiträge gezahlt haben).

Ein hochrangiger Sozialrechtsexperte bestätigt das alles. „Ja, da kann man leider nichts machen.“
Und unsere Macht»eliten«, die derart horrenden, geradezu gemeingefährlichen Schwachsinn zu verantworten haben, werden von den Wählern nicht mit nassen Fetzen aus ihren Pfründen gejagt? Offenbar sind die Österreicher ein geduldiges Völkchen, das sich nicht bloß auf den Kopf scheißen, sondern sich dies auch noch verreiben läßt ...

Samstag, 25. September 2010

Formen der Auslese

... zeigt der geschätzte Blogger-Kollege Karl-Eduard in seinem Kanal, der uns allen schon viele ebenso vergnügliche wie fortbildende Stunden bereitet hat, in einem sehr lesenswerten Artikel auf:
Irgendwo habe ich gelesen, die fröhlichen Colorierten könnten gar nicht sozial ungerechterweise mit weniger Intelligenz ausgestattet sein, weil sich die Menschheit von Afrika aus ausgebreitet hätte. Das ist wohl wahr. Aber auch die besten Deutschen verlassen Deutschland, um ihr Glück überall da zu suchen, wo es besser ist als unter der Führung DER PARTEI, dieser stillschweigenden Einheitsfront aus SPD, GRÜNEN, FDP, CDU und CSU. Zurück bleiben die Alten und die weniger Unternehmungslustigen. Wie es auch in Afrika gewesen sein muß.

Während die einen fortzogen, saß der Rest unter dem Affenbrotbaum, mit aufgesperrtem Maule und hat gewartet, bis die Affen und das Brot herabfallen. Weswegen heute immer noch gute Menschen nach Afrika fahren, um die Zustände von abgrundtiefer Einfältigkeit und Lethargie möglichst lange zu bewahren. Und keine Frage, Colorierte sind hervorragende Sportler, übrigens die Fähigkeit, die auch ein Özil aufwies, weshalb sich jeder Journalist scheckig gefreut hat, einen so begnadeten Facharbeiter im Laufen und Kicken bewundern zu dürfen. Aber wer einem hungrigen Löwen entkommen will, der darf kein Lahmarsch sein, weshalb die Evolution die Langsamen ausgesondert hat. In Europa war das nicht nötig. Da hat sie die Idioten ausgesondert. Zumindest bis zur Erfindung von Demokratie und Sozialstaat.
Obgleich diese Theorie noch in ein paar Details genauer verifiziert werden sollte — eines steht jetzt schon fest: sie hat eine große Plausibilität für sich. Und zwar sowohl hinsichtlich der Datenbasis in Europa, wie auch der in Afrika. Und eine ganz besonders große, ja geradezu überwältigende, in der mittlerweile auch recht üppigen Datenbasis derer, die in den letzten Jahrzehnten aus Afrika nach Europa kamen.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber sie sind eben bloß die Ausnahmen. Die Hoffnung ist zwar gering — aber wäre es angesichts dieser offenkundigen Tatsachen nicht angebracht, daß auch unsere Systemmedien die Realität anzuerkennen begännen, statt sich in sinnentleerten Stehsätzchen à la »Sarrazins islamophob-rassistische Hetze« zu ergehen?

Der Aufschwung kommt vor den Wahlen

Wenigstens, wenn man den Systemmedien (z.B. dem Kurier) trauen darf. Nur — wer tut das noch, so er bei halbwegs klarem Verstand ist? Man kann vielmehr davon ausgehen, daß der herbeigeschriebene Wirtschaftsaufschwung mit derselben Zuverlässigkeit kommt, mit der die Einwanderer aus Anatolien und Nordafrika in Zukunft unsere Pensionssysteme sichern ...

Fakt ist — einer der zuverlässigsten Indikatoren für Wirtschaftsaufschwung und gute Konkjunktur ist die Bauwirtschaft. Was man dort hinter vorgehaltener Hand zu hören bekommt, erregt allerdings eher Gänsehaut: derzeit ist die Auslastung noch gut, da zwecks Konkjunkturstützung staatliche Projekte vorgezogen wurden (auf Pump — versteht sich aber ohnehin von selbst), aber ab dem Frühjahr 2011 kommt das große Loch.

So, wie's ausschaut, wird es also kein Aufschwung, nicht einmal ein »soft landing«, sondern ein veritabler Crash werden, auf den wir zusteuern. Und unsere Gewerkschaften mauern weiter gegen jede Flexibilisierung bei Arbeitszeiten, Löhnen und »wohlerworbenen« — will heißen: schon seit langem erpresserisch abgenötigten — »Rechten«.

Irgendwann wird dann der Punkt erreicht sein, an dem auch der Blödeste erkennen wird, daß man sich nicht reich konsumieren kann, und daß Wohlstand auf Arbeit und Konsumverzicht basiert. Nur wird das dann leider zu spät sein. Und dieses »irgendwann« kommt vermutlich früher, als wir jetzt denken — und sicher früher, als wir uns wünschen.

Freitag, 24. September 2010

Heute gehört ihnen Ankara, morgen die ganze EU

Ein durch üppige EU-Subventionen hochgepäppeltes Dritte-Welt-Land namens Türkei übt sich in Größenwahn:
Wenn die Türkei ein Mitglied der EU wird, wird sie nicht in der zweiten Reihe stehen, und das ist einer der Gründe, warum Länder wie Deutschland und Frankreich recht nervös über unsere Mitgliedschaft sind.
... meinte am Rande einer UNO-Konferenz in New York der türkische Vizepremier Ali Babacan.

Unwillkürlich drängt sich bei seinem Namen die Assoziation »Ali Baba und die 40 Räuber« auf. Nur daß es sich um bald achtzig Millionen handeln wird, die uns via EU-Subventionen noch unverschämter auszurauben gedenken. Und den von uns geschenkten Wohlstand als Grundlage für ihr künftiges politisches Gewicht in der EU betrachten.

Man kann davon ausgehen, daß unsere korrupte Partei-Nomenklatura bereitwilligst den Weg zum Türkei-Beitritt Europas ebnen wird. Schließlich hoffen sie, wenigstens als Dhimmi-Sprecher von Gnaden Ankaras noch eine Zeit lang ungestört an den Futtertrögen der Macht verbleiben zu können (Wahlen braucht man für solche Pseudo-Instanzen ohnehin keine mehr, wenigstens keine wirklichen).

Hoffen wir, daß der Unmut der Bevölkerung über derartige Unverschämtheit aus Kleinasien schneller wächst, als unsere Volksverräter Europa an die Muselmanen verraten können. Seit Sarrazin kann man wenigstens ein bißchen Hoffnung schöpfen ...

Donnerstag, 23. September 2010

Heute gehört ihnen Berlin, morgen die ganze Welt ...

... aber, wie die Stimme aus dem off gleich beruhigend hinzufügt: »Abschieben wäre keine Lösung, den die meisten haben ohnehin deutsche Pässe.«


Warum eigentlich? Gibt es den Tatbestand der Erschleichung etwa nicht? Oder sind Berliner Juristen derart unfähig, daß sie nicht einmal schwerkriminellen Banden von Kulturbereicherern die Verwirklichung des § 35 (dt.) StAG — d.h. Entziehung der Staatsbürgerschaft, »... wenn der Verwaltungsakt durch arglistige Täuschung, Drohung oder Bestechung oder durch vorsätzlich unrichtige oder unvollständige Angaben, die wesentlich für seinen Erlass gewesen sind, erwirkt worden ist ...« — nachweisen können? Kann ich mir nicht vorstellen!

Der Grund wird wohl eher darin liegen, daß dies politisch einfach nicht gewollt wird. Von jenen Volksverrätern, die immer noch die Chuzpe haben, sich ungeniert Volksvertreter zu nennen.

Mittwoch, 22. September 2010

Die logische Konsequenz

Seit einigen Tagen flimmern wieder die obligaten Politikerinterviews über die Bildschirme, in denen eine Verschärfung des Waffenrechts gefordert wird. Was, bitteschön, will man da eigentlich noch verschärfen? Anlaß ist ein Amoklauf einer deutschen Rechtsanwältin, die ihren Mann mit zwei Schüssen ermordete, ihre Wohnung in Brand steckte, dann ins benachbarte St. Elisabethen-Krankenhaus von Lörrach stürmte und dort einen Krankenpfleger erschoß.

Also, schließen der politische Mainstream und seine Medien messerscharf, muß das Waffenrecht verschärft und am besten der private Waffenbesitz verboten werden, denn nur so könnten derartige tragische Geschehnisse bla-bla-bla ...

Bei der Debatte leider unter den Tisch gefallen ist der Umstand, daß besagte Rechtsanwältin, welche dank diverser Kugeln aus Polizeiwaffen mittlerweile eine ehemalige, weil verstorbene Rechtsanwältin ist, im Zuge ihrer Aktion ihren kleinen Sohn bewußtlos geschlagen und danach mit einer Plastiktüte erstickt hatte. Wäre daher neben dem Verbot privaten Waffenbesitzes nicht dringend ein
auszusprechen?

Donnerstag, 16. September 2010

Nichtstattgefundene Koranverbrennung

Kleiner Nachschlag zur geplanten, dann aber wieder abgesagten Koranverbrennung in Florida: in einem frommen Blog fand sich dazu folgender
Zwischenruf: Wer Korane verbrennt, hat das Evangelium verpennt!

Wer wie Terry Jones, unbedeutender Pastor einer winzigen Gemeinde (der eine deutsche Gemeinde in Köln mit seinem Verhalten traumatisiert hat!), nun Korane verbrennen will, der hat Entscheidendes nicht verstanden.

• Wie war das mit der Feindesliebe und der Aufforderung Jesu, selbst Feinde zu segnen?

• Wie war das mit der Aufforderung des Paulus, Frieden mit jedermann zu halten, so es in unseren Möglichkeiten steht?

• Wie steht es um die respektvolle Art, mit der sich Paulus den Götzendienern auf dem Areopag nähert – obwohl er um ihren Irrweg weiß und nicht für voll genommen wird von der Mehrzahl?

• Wie steht es um die Aufforderung des Paulus, Böses durch Gutes zu überwinden? Und die Rache nicht auszuüben, sondern Gott das Urteil zu überlassen?

• u.v.m.
Diese Aufzählung hat natürlich insoweit recht, als sie uns z.B. das Verbrennen von Moslems aus Glaubensgründen untersagt (wenngleich die Kirche in früheren Jahrhunderten der spanischen Inquisition sich nicht unbedingt daran gehalten hat). Die Feindesliebe verträgt sich darüber hinaus sogar ganz prächtig mit Koranverbrennungen, da damit ja bloß ein Buch vernichtet wird, welches ganz explizit keine Feindesliebe, sondern ganz im Gegenteil die Ermordung und völlige Auslöschung aller Feinde fordert. »Fiat tibi secundum verbum tuum«, kann man da nur sagen ...

Nun, die geplante Verbrennung hat ohnehin nicht stattgefunden. Und selbst wenn: außer einem heuchlerischen Aufschrei irgendwelcher Moslems und ihrer gutmenschlichen fünften Kolonnen im Westen wäre es völlig gleichgültig gewesen. Heuchlerisch deshalb, weil es in moslemischen Ländern genug aktuelle Beispiele gibt, daß nicht bloß Schriften*) der Christen verbrannt werden, sondern gleich ihre Kirchen, und wenn's geht, samt lebendem Inhalt (wie vor kurzem z.B. in Pakistan bzw. Indonesien).

Ich gehe davon aus, daß die zur Verbrennung bestimmten Korane nicht aus der nächstbesten Moschee geraubt, sondern legal in einer Buchhandlung erworben wurden. Insofern hat jeder Besitzer das Recht, mit seinem Eigentum nach Gutdünken zu verfahren. So, wie ich berechtigt bin, Lenins »Ausgewählte Werke, Band I-III« in die Mülltonnne zu werfen, auch wenn das z.B. ein ehemaliges SED-Mitglied mit tiefem Schmerz erfüllen sollte, oder eine im geerbten Nachlaß der Resi-Tant' auftauchende »Betende Gemeinde«, ebenso bin ich und jeder andere legale Besitzer berechtigt, ein Werk wie den Koran, das nur so strotzt von Aufrufen, wie die »Ruchlosen«, »Ungläubigen« und »Abtrünnigen« am besten umzubringen wären, in die Rundablage zu werfen oder zu verbrennen (soferne das Material des Buchdeckels nicht eine Entsorgung als Sondermüll geraten erscheinen läßt).

Wer Korane verbrennt, hat ebensowenig das Evangelium verpennt, wie einer, der Lenins Werke, Hitlers »Mein Kampf«, oder sonst was auch immer — von mir aus Eichendorffs Gedichte — verbrennt. Solange es sich dabei um sein Eigentum handelt, ist es seine, und nur seine Sache.

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*) Versuchen Sie einmal, eine Bibel nach Saudi-Arabien einzuführen — viel Spaß! Die wird Ihnen bei Entdeckung von Zoll abgenommen, Sie festgenommen — und Sie können sicher sein: die konfiszierte Bibel landet nicht in der Saudischen Nationalbibliothek, Abteilung »Heilige Schriften anderer Religionen«, sondern im Mistkübel und danach in der Müllverbrennungsanlage ...

Mittwoch, 15. September 2010

Man kann ganz ohne Scheu darüber reden ...

Wie reagiert man eigentlich, wenn ein renommiertes Meinungsforschungsinstitut einem die folgende Frage stellt:
„Wie ist Ihr Eindruck: Kann man in Österreich eigentlich ganz ohne Scheu darüber reden, wie man über politische, geschichtliche oder kulturelle Dinge denkt, oder ist es besser, sich mit seiner Meinung zurückzuhalten, weil man sonst mit Nachteilen rechnen muss?“
Gute Frage — aber wie antworten? Am besten vorsichtig, denn wer weiß schon wirklich, wo die Umfragedaten landen (das Problem ist bei den Wahlprognosen bekannt, wo bei Wahlen die pöhsen Freiheitlichen regelmäßig stärker sind, als die Umfragen prognostizierten). Also wird mancher, der auf der sicheren Seite bleiben will, lieber ganz ohne Scheu das sagen, was er in Wahrheit nicht meint: nämlich, daß man in Österreich ohne Scheu seine Meinung sagen kann ...

Andreas Unterberger hat völlig recht, wenn er in dieser Fragestellung den Schibboleth zwischen »bloß« undemokratischen Systemen und dem Totalitarismus erblickt:
Diese Frageformulierung trifft genau einen wesentlichen Kern dessen, was ein totalitäres System ausmacht: Zum Unterschied von bloß autoritär-undemokratischen Systemen, die sich auf die Machtausübung konzentrieren, wollen totalitäre Staaten auch die Meinungen der Untertanen kontrollieren.
Und Österreich ist auf der nach oben offenen Totalitarismus-Skala in den letzten paar Jahren bedenklich hinaufgerutscht. Wurde diese delikate Frage von drei Jahren noch von 47% der Österreicher mit einem optimistischen »ja, man kann ohne Scheu reden« beantwortet, und bloß 34% meinten damals »das kommt darauf an« bzw. »es ist besser, sich mit seiner Meinung zurückzuhalten, weil man sonst mit Nachteilen rechnen muss« (was für einen Rechts- und Verfassungsstaat, der Österreich doch zu sein vorgibt, eigentlich schon ein erschütterndes Ergebnis ist!), so hat sich mittlerweile die Mehrheit gewendet: heute sind stolze (oder bessergesagt: durch Erfahrung vorsichtig gewordene) 65% (!) der Meinung, daß man seine Meinung besser zurückhält bzw. zumindest zu gewissen Fragen besser schweigt, und nur mehr 31% meinen, sie dürften ohne Scheu sagen, was sie meinen.

Wen wundert's? Eine Grazer Gemeinderatskandidatin, die es beispielsweise eher uncharmant fand, daß ein angeblicher Prophet Mohammed ein sechsjähriges Mädchen heiratete und es ab dessen neuntem Lebensjahr zu beschlafen anfing, und das in die Worte »Nach heutigem Rechtssystem wäre er ein Kinderschänder« kleidete, wurde in einem Schauprozeß verurteilt. Wenn man sich ansieht, was in letzter Zeit mit Prominenten, die nicht mehr nach der Multikulti-Gender-LesBiSchwulen-Pfeife tanzen wollten, aufgeführt wurde (z.B. Eva Herman oder, ganz aktuell, Sarrazin), dann wundert man sich eher, daß 31% noch so naiv sind, an eine Meinungsfreiheit jenseits der linken Reichshälfte zu glauben — oder es sind eben jene 31%, die im sicheren Bewußtsein, auf der Seite der Gutmenschen zu stehen, ihre Meinung jederzeit frei äußern können, weil sie eben die medial und politisch alleinherrschende ist.

Dann freilich wäre das Ergebnis die Bankrotterklärung für eine freie Gesellschaft! Wenn nämlich nur mehr die, die der eindeutigen Minderheit der selbsternannten »Guten« angehören, frei sind, ihre Meinung zu äußern, wohingegen die, die der doppelt so großen Mehrheit Andersdenkender angehören, zum Schweigen verurteilt sind, dann haben wir zwar noch keine Verhältnisse à la Hitler (noch fehlen z.B. die Konzentrationslager), wohl aber solche nach Art der DDR, wo ja auch etwa ein Drittel der Bevölkerung mit dem SED-Regime mehr oder weniger einverstanden war, sich damit sogar solidarisierte, jedoch die schweigende, weil zum Schweigen verurteilte Mehrheit aus dem politischen Diskurs ausgeschlossen blieb.

Wo ist dann eigentlich noch der Unterschied zwischen dem »Neuen Deutschland« unter einem Honecker und dem »Spiegel« unter einer Merkel? Wer einmal als »Systemfeind« ins Radar geriet und zum Abschluß freigegeben wurde, der hatte damals keine Chance, und hat sie heute ebensowenig. Der wurde und wird mit medialer Erpressung und unter flagranter Mißachtung geltender Gesetze aus seinem Amt geworfen und in seiner privaten Existenz geächtet.

Es gibt an den Grenzen keine Todesstreifen mehr — denn die sind mittlerweile überflüssig. Denn jenseits der schengen-»liberalisierten« Grenzen ist dasselbe Elend, dieselbe Meinungsdiktatur, nur mit anderen Politdarstellern. Und die wenigen Staaten, die sich derzeit noch weigern, diesem Konformitätsdruck nachzugeben (wie die Schweiz oder Liechtenstein) werden nach und nach fertiggemacht, bis auch sie gleichgeschaltet sind ...

Meinungsfreiheit 2010? Der Witz war gut ...

Montag, 13. September 2010

FAZ auf »Körperzellenrock«

Unter diesem Titel findet sich ein bemerkenswerter Artikel aus der Feder bzw. Tastatur von Volker Zastrow in der heutigen FAZ:
Was Thilo Sarrazin gesagt hat, ist also nicht „auszuhalten“, seine Beschreibung der Welt „unerträglich“? Das meinen jedenfalls die intellektuellen Lobbyisten und kriegen sich kaum noch ein vor bebender Empörung. Dabei zeigt ihr Meinungskrieg in Schleimsprache nur eins: Wie unreif das deutsche Verhältnis zur Freiheit ist.
Und wohl nicht nur das deutsche Verhältnis. Es geht um das Verhältnis, das unsere westliche Welt, seitdem sie in den Würgegriff der political correctness geraten ist, das seitdem nicht einmal ein schlampig-unreifes, sondern genaugenommen ein Nicht-Verhältnis ist.
„Ertragen“ ist eines dieser Stichworte, das auch auf Steinbach und andere gemünzt wird in diesen Tagen - von intellektuellen Lobbyisten, die totale Meinungskriege führen. Es sind Wortkriege in Schleimsprache: Man kann nicht „ertragen“, dass einer was sagt oder mit am Tisch sitzt, es ist „nicht hilfreich“, wenn einer ein Buch schreibt. Nicht hilfreich, nicht zu ertragen, so lauten soziale Todesurteile unter den Nacktschnecken, die auf der eigenen Schleimspur Karriere machen, nach oben, ganz oben.

Wie wunderbar schneckisch diese Erklärung des Merkel-Sprechers, es ist gut, einvernehmliche Regelung, endlich in Ruhe, wichtigen Aufgaben. Der Bundespräsident höchstselbst presst einen Bundesbankvorstand aus dem Amt, Rechtsgrundlagen: nicht nötig, zum Schluss wird geschmiert. Es ist nur noch widerlich, würdelos, pflichtvergessen.
Wer freilich könnte ernstlich von derartigen Schießbudenfiguren, wie sie seit Jahrzehnten die meisten Plätze unserer Politiklandschaft besetzen, denn Würde und Pflichtbewußtsein erwarten? Ihre Würde ist die abgehobene Anmaßung, es besser zu wissen, als der Stimmpöbel da unten, ihre Pflicht ist, für ihre Karriere zu buckeln und, wenn sie erst oben angelangt sind, sich gegen die unter ihnen Buckelnden erkenntlich zu zeigen, damit das Pyramidenspiel weitergeht.
Wir lieben es nicht, das offene Wort, den Freimut, die Ehrlichkeit. Nicht privat, und öffentlich erst recht nicht. Da gilt Null Toleranz. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber bitte ph-neutral.
Einspruch: »wir« hätten nichts gegen das offene Wort, den Freimut, die Ehrlichkeit! Das sieht man, sobald man seine Nase ins alltägliche Leben steckt: mit dem Handwerker (oder seinem Angestellten) von nebenan oder im Gasthaus an der Theke diskutiert, oder auch nur in die abertausenden Blogs und Foren reinsieht, in denen eines der wichtigsten Themen genau das ist: daß uns eine Schicht von Meinungsmachern und -mächtigen in geistiger Sklaverei halten will, indem sie fordern, nichts so zu nennen, wie es ist, sondern immer so zu tun, als wäre es, wie es — aber bloß nach deren Meinung! — zu sein hätte. Aber vermutlich hat der Autor mit diesem »wir« auch bloß die Selbstsicht ebendieser Machthaberer charakterisieren wollen.
Bei der Meinungsfreiheit geht es ja nicht um Abstraktes. Sondern um Macht. Darum, wer anderen das Maul verbieten kann - schon klar, nicht verbieten, nur verdreschen - und wer es verboten, verdroschen kriegt. Diese Macht haben und nutzen die Lobbyisten und Meinungszüchtiger, die Mönchskrieger der öffentlichen Sprach- und Denkwirtschaft. Und natürlich die Nacktschnecken in ihrer weltanschaulich gefestigten Neutralität. Sie wirken, laut Artikel 21 GG, an der politischen Willensbildung des Volkes mit.
Grandios auf den Punkt gebracht! Und dann folgt noch ein Link auf ein herrlich subversives Youtube-Video — und dieser Link paßt wie angegossen. Ja — so, genau so hätten sie uns gern, unsere selbsternannten Eliten! Und deshalb auch ihr abgrundtiefer Haß auf Sarrazin, einen der ehemals ihren, der es wagte, den Comment zu brechen und ihr Projekt »Brave New World« zu stören ...

Sonntag, 12. September 2010

Sarrazin auf Youtube








Kurz reinhören. Wer danach noch behauptet, dieser Mann sei ein fremdenfeindlicher Hetzer, der bloß uninformierten, populistischen Unsinn verzapft, an dessen Geisteszustand wage ich dezente Zweifel anzumelden.

Stark wie der Tod ist die ...

... nicht die Liebe, wie es uns das Hohelied weismachen will — nein, heute sind die Menschen bzw. Politiker anders, und man kann wohl, wenn man sich IM Erikas Reaktion auf Bärbel Bohleys Tod auf der Zunge zergehen läßt, eine pägnante Note von Heuchelei dabei schmecken ...
Die DDR-Bürgerrechtlerin und Künstlerin Bärbel Bohley ist tot. Sie erlag im Alter von 65 Jahren im engen Familienkreis einem Krebsleiden. Kanzlerin Merkel zeigte sich „zutiefst betroffen“.
Manchmal ist die korrekte Zitation in Gänsefüßchen zugleich die entlarvendste. Und daß sie sich betroffen »zeigte« (was offen läßt, ob sie es auch war), ist eine — wir können getrost vermuten: unbeabsichtigte — Finesse des Reporters.
„Für viele, auch für mich, waren ihr Mut und ihre Gradlinigkeit beispielhaft“, sagte Merkel weiter.
Und warum nahm und nimmt sie sich dann an ihr kein Beispiel? Völlig klar: weil es ihre Chancen verringern könnte, an den Fleischtöpfen der Macht als Berufspolitikerin so lange wie möglich zu verweilen. Nur sollte man mit einer derart merkantilen Gemütsstruktur nicht das Andenken an eine mutige und uneigennützige Tote durch Betroffenheitsphrasen schänden. Karl Eduards Kanal bringt die Sache auf den Punkt:
Bärbel Bohley ist tot

und Angela Merkel lebt. Na, das sagt doch wohl alles.
In der Tat: das sagt alles — und zwar genau das, was der Berliner Volksmund mit der Redensart:

Sowas lebt, und Schiller mußte sterben!

treffend zu charakterisieren weiß.

Freitag, 10. September 2010

Sarrazin wurde freiwillig zurückgetreten

Die Nonchalance, mit der diese dreiste Lüge über unsere Systemmedien verkündet wird, erstaunt aufs erste Hinsehen doch ein wenig. Aber wenn IM Erika markig »Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut« verkünden darf, bloß weil sie einem Dänen, der seit vier Jahren unter muselmanischen Morddrohungen leben muß, jetzt gönnerhaft die Flosse schüttelte, dann meinte die Journaille vermutlich, daß sie ebensogut nach dem Motto »Das Geheimnis der Propaganda ist Chuzpe« verfahren darf.

Donnerstag, 9. September 2010

Der verheißene Wirtschaftsaufschwung

findet nicht statt. Da hat man uns in den letzten Monaten mit optimistischen Prognosen ruhiggestellt — und jetzt das:
Die US-Notenbank Federal Reserve sieht Anzeichen für eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Am krisengeschüttelten Immobilienmarkt geht es weiter bergab. In den USA mehren sich die Zeichen für eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Zwar sei insgesamt ein moderates Wachstum zu spüren, teilte die US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch in ihrem "Beige Book" zur Lage der US-Wirtschaft mit. Doch gebe es vor allem an der Ostküste und in Teilen des Mittleren Westens weitreichende Anzeichen dafür, dass die Erholung ins Stocken geraten sei. Dies sei besonders in Großräumen wie New York, Philadelphia und Chicago zu erkennen gewesen. (Hier weiterlesen)
Wundert's wen? Wer wie Bernanke & Consorten die platzende Blase des Schwindel-Papiergeldes durch den massenweisen Nachdruck von neuem, unbesichertem Schwindel-Papiergeld (das mittlerweile nicht einmal mehr gedruckt wird, sondern bloß als formal korrekten Soll/Haben-Buchung in den Computernetzwerken der Banken generiert wird) »sanieren« will, braucht sich eigentlich nicht zu wundern.

Wundern kann man sich höchstens darüber, daß irgendjemand aus diesem Betrugskartell noch glaubt, daß das alles noch ohne Totalkollaps irgendwie mit einem blauen Auge ausgehen könnte. Nur glaube ich, daß die Verursacher dieser Krise — nämlich die Bankkartelle und die von ihnen gekauften Politiker unserer »Demokratie« — längst nur mehr auf Zeit spielen und bemüht sind, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Und alle anderen Schafe, die blökend in Staatsanleihen, Aktienfonds und ähnlichen Schrott getrieben wurden, werden halt geschoren werden. Wie's immer war ...

Mittwoch, 8. September 2010

Bekommt die Mauer Risse?

Es ist fürwahr selten, daß ich mich veranlaßt sehe, eine Leseempfehlung für einen Artikel der »Süddeutschen Zeitung« abzugeben. Aber diesmal komme ich nicht darum herum. Denn es ist ein Artikel, der vielleicht die ersten Risse in den bislang unüberwindbaren Gefängnismauern der political correctness verheißt. Machen wir uns keine Illusion: ein kleiner Riß ist keine Tür in die Freiheit — aber er kann dazu erweitert werden: mit Ausdauer, Anstrengung und dem eisernen Willen, aus dem Gefängnis endlich in die Freiheit zu gelangen.

Genug der Worte — geben wir es Klaus von Dohnanyi, dem langjährigen SPD-Politiker in hohen Funktionen:
Feigheit vor dem Wort

Nur in Deutschland macht man sich unmöglich, wenn man das Offensichtliche benennt. Reflexhaft ächtet die liberale Öffentlichkeit Sarrazin, obwohl die Gesellschaft eine faire Auseinandersetzung mit seinen Thesen bräuchte.
Bis auf den falschen (wenngleich sehr verbreiteten) Konjunktiv »bräuchte« läßt sich nichts daran bekritteln. Auch der folgende Vergleich mit Martin Walser trifft ins Schwarze: diesen hat der gehässige Bannfluch eines Holocaust-Industriellen der Extraklasse vermutlich den längst verdienten Literatur-Nobelpreis gekostet, und nur seinem schriftstellerischen Genie verdankt er es, als ein seit Jahrzehnten unverzichtbarer Hauptakteur der deutschen Literatur nicht einer hinterhältigen damnatio memoriæ zu verfallen. Er hat einfach zu viele zu wichtige Bücher geschrieben, als daß man das noch könnte. Aber ihn zu demütigen, ihn auszugrenzen — dafür reichte die Macht der politisch korrekt dahinnuschelnden »Kultur«-Journaille allemal, und sie nutzte sie weidlich ...

Anders als der feinnervige Walser ist Sarrazin ein harter Knochen: ihn wird man nicht so einfach aus der Bundesbank kanten können — außer unsere Polit-Mafiosi entschließen sich spät aber doch dazu, das »Problem Sarrazin« z.B. durch einen Autounfall zu lösen. Kränze sind schließlich billiger als Prozesse. Doch ich glaube nicht, daß sie es wagen werden: zu sehr hat Sarrazin das Aufbegehren einer für politische Umerziehungszwecke unterdrückten und durch Steuern schamlos ausgebeuteten einheimischen Bevölkerung getroffen, als daß sowas noch ohne bürgerkriegsähnliche Zustände in Szene zu setzen wäre. Und davor scheuen die kleinen, grauen Mäuse, deren Mut nur in Intrige, deren Ehre nur in Untreue besteht, dann ja doch zurück.

In der Tat: Deutschland 2010 gleicht immer mehr der DDR 1989: die Mauer, die jahrzehntelang hielt, wird umgangen. Sie bekommt erste Risse. Und sie wird niedergelegt werden. Hoffen wir, daß es so wie 1989 ohne Blutvergießen und Zerstörungen abgeht!

Zu den ersten Rissen zählen halbmutige Aussagen wie die des Freiherrn zu Guttenberg, die man natürlich als lauwarm kritisieren kann — aber immerhin: es gab sie! Und jetzt setzt Herr von Dohnanyi den Meisel von der anderen, der linken Seite an, um den Riß zu erweitern. Übrigens: ist es nicht auffällig, daß es in beiden Fällen Adelige sind, die hier Mut und Weitsicht zeigen, also offenbar irgendwie die Besten. die »ἄριστοι«, sind das Kommende zu erkennen — mithin dürfte am vielgescholtenen »Biologismus« Sarrazins doch was dran sein!

Doch halt: so weit sind wir noch nicht! Erst soll es nach dem Willen unserer Nomenklatura, jener »öffentlich-rechtlichen Parallelgesellschaft«, zum Rausschmiß Sarrazins aus der SPD kommen. Warten wir ab. Denn Herr von Dohnanyi kündigt an:
Aus keiner europäischen Linkspartei würde Sarrazin wegen dieses Buches ausgeschlossen. Wenn die SPD ihn ausschließen will, stehe ich bereit, ihn vor der Schiedskommission zu verteidigen. Einen fairen Prozess wird es ja wohl noch geben. Das Wichtigste, sagte Willy Brandt in einer seiner letzten Reden, sei ihm immer die Freiheit gewesen. Er fügte hinzu: "Ohne Wenn und Aber."
Obgleich ich Willy Brandts unbedingtem Freiheitswillen nicht wirklich über den Weg traue und meine Hand für einen fairen Prozeß ebenso nicht ins Feuer legen möchte (Stimmen, die einen kurzen Prozeß wollen, wollen selten einen fairen) — aber ein Sarrazin, verteidigt durch den letzten Grandseigneur der Sozialdemokratie (wie ist der eigentlich in dieses Pack geraten, fragt man sich), das verspricht wirklich spannend zu werden!

Manchmal ist das Leben wie ein guter Krimi: die Spannung steigt bis zum Schluß. Und hoffen wir, daß auch das gerechte Ende der Gangster dieser Dramaturgie folgt. Hoffen wird man ja noch dürfen ...

Sonntag, 5. September 2010

Überlegung

Vorhin habe ich mir eine Reißzwecke eingetreten, was sehr schmerzhaft war. Nun überlege ich mir, soll ich ihr Integrationsangebote machen oder sie besser aus der Fußsohle entfernen? Gut, sie bereitet mir Schmerzen, aber da wären auch all die positiven Dinge, die damit verbunden sind, eine Reißzwecke im Fuß zu haben. Ich weiß, wo sie ist, könnte also jederzeit damit etwas festpinnen. Zur Sicherheit trete ich jetzt nicht mehr mit der Fußsohle auf, sondern laufe auf den Zehenspitzen, da ist der Schmerz erträglich. Und wie Frau Bundeskanzlerin sagt, ist es ja kein Tabu mehr, über das Für und das Wider einer Reißzwecke im Fuß zu diskutieren. Nur muß es rücksichtsvoll geschehen.

(Übernommen von »
Karl-Eduards Kanal«)

Freitag, 3. September 2010

Aus Geschichte lernen

(Chor-)Herr Alipius macht sich sicher keine Freunde bei den Vogel-Strauß-Politikern und Beschwichtigungshofräten aller Branchen:
Eines der beinahe ehernen Gesetze der Geschichte ist, daß bei Reibereien zwischen einer hoch entwickelten, hedonistischen, egoistischen, materialistischen, dekadenten Gesellschaft und den an ihren Toren stehenden Barbaren Erstere immer den Kürzeren zieht.
(hier weiterlesen)
Lesen! Artikel wie dieser beweisen zwar nicht, daß »die Kirche in Jahrhunderten denkt« (das ist schon lange her!), aber wenigstens, daß einige in der Kirche den Blick über den Tellerrand ihrer paar Lebensjahrzehnte wagen. Was sie da sehen, ist weder schön, noch angenehm zu erzählen. Umso wichtiger, daß Herr Alipius es ausspricht. Und zwar ohne pastorale Behübschung, die jeden zu bequemen Ausreden berechtigt.

Mittwoch, 1. September 2010

Marxloh

Wer von den Gutmenschen in Medien & Politik hat sich eigentlich schon in den Duisburger Stadtteil Marxloh verirrt? Vermutlich kein einziger. Das ist schade. Denn ein kurzer Besuch, z.B. an Bord eines Polizeistreifenwagens hätte ihnen einen interessanten Erkenntnisgewinn zur aktuellen Quizfrage »Gewinnt Deutschland durch seine Zuwanderer?« gebracht:
Der Wagen raste mit rund 80 Stundenkilometern durch die Tempo-30-Zone. Ein Polizeiwagen verfolgte und stoppte die Raser. Doch die türkischstämmigen Insassen waren kaum ausgestiegen, da versammelten sich weitere 40 junge Männer um den Polizeiwagen. Sie schimpften, rempelten, drohten – bis sich die Staatsgewalt zurückzog und die Raser triumphierten.
Man stelle sich diese Szenerie einmal mit deutschen Nazis statt Türken vor: Wie hätte dieser Staat reagiert? Wären Schüsse gefallen? Hätte man die Täter in Hochsicherheitsgefängnisse verfrachtet? Hätte man alle rechten Organisationen verboten? Wäre die Antifa-SA angerückt um alles kurz und klein zu schlagen? Hätten sich Lichterketten gebildet, von der Küste bis zu den Alpen? Wäre der “totale Krieg gegen Rechts” ausgerufen worden?
In der Tat: für Beckmann & Consorten wäre ein Besuch Marxlohs vor dem Exekutionsversuch an Sarrazin durchaus augenöffnend gewesen. Aber wer von diesen Gestalten will sich seine karriereförderlichen Vorurteile schon durch den Kontakt mit der schnöden Realität ruinieren lassen? Recht interessant zu lesen, was den dortigen Polizeibeamten tagtäglich entgegenschlägt:
So ist es den Besatzungen von Streifenwagen oft unmöglich, einen Unfall aufzunehmen oder ein Verkehrshindernis zu beseitigen: Regelmäßig eilen türkisch- oder arabischstämmige Jugendliche herbei, beschimpfen die Polizisten, bedrängen sie oder werden gewalttätig.

Sorge bereitet den Experten die Neigung der jungen Männer, der Polizei grundsätzlich die Autorität abzusprechen. Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, berichtet, dass die Beamten vor Ort oft die Aufforderung hören zu verschwinden: „Das klären wir mit unserem Hodscha, nicht mit euch!“ Und laut Duisburgs ehemaligem Polizeipräsident Rolf Cebin wird Ordnungshütern auch schon mal eine demografische Drohung entgegengeschleudert: „Es dauert nicht mehr lang, dann sind wir in der Mehrheit.“
Aber Sarrazin ist bloß ein ekelhafter Rassist und Brunnenvergifter ... manchmal fragt man sich schon, ob Leute wie Beckmann und seine Kumpane nicht im Gegenzug als »gemeingefährliche Banditen« bezeichnet werden sollten. Nur so beispielsweise, und der Symmetrie halber.

Interessant auch, was in dem — durch den Medienwirbel um Thilo Sarrazin leider etwas ins Hintertreffen geratenen — neuen Buch von Udo Ulfkotte zu lesen ist: über 40 Prozent der in Deutschland lebenden Migranten beziehen (oft unberechtigt) Sozialleistungen nach Hartz IV. Etwa eine Billion Euro von den offiziell eingestandenen 1,7 Billionen Euro aufgelaufenen Staatschulden gehen nach Angaben Ulfkottes auf die unqualifizierte Einwanderung zurück.

Und es gibt immer noch — wenngleich immer weniger, und flächendeckend nur noch in Meinungsindustrie und Politestablishment — verblendete Masochisten, die etwas von einer Bereicherung, die unsere westeuropäischen Länder durch die Immigranten erfahren, faseln. Ulfkottes Ansatz, daß man wenigstens prononciertesten Befürworter dieser Überfremdung zur persönlichen Haftung für die Folgen heranziehen sollte, ist nur als pittoreske Symbolhandlung einzustufen, und sie wird ohnehin nie realisiert — zu gut ist das Kartell unserer Machthaberer vernetzt, als daß die sich einen rausschießen ließen (außer, er verletzt den Comment, indem er Klartext spricht, wie Sarrazin) ...

»Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold.« titelt Ulfkotte. Daß uns die Politmafia in Schwarz-Rot (mit ihren kleinen gelb-grünen Einsprengseln) nicht abgehen würde, daran ist nicht zu zweifeln. Daß sie aber unser (dank des Papiergeld-Schwindelsystems ohnehin nur symbolisch zu nehmendes) Gold dabei verjuxt, um sich selbst damit, solange es irgend geht, an der Macht, oder wenigstens ihren pekuniären Annehmlichkeiten zu halten, das sollte uns verdrießen. Und zu einem Sturm der Nicht-Machthaberer auf die Bastionen dieser organisierten Politkriminalität führen.

»Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende«, sagt der Volksmund. Und er hat völlig recht damit.