Irgendwie

von LePenseur

 

 

 ... kommt einem spontan der alte Satz »Verarschen können wir uns selber!« in den Sinn, wenn man die neuesten LügenNarrative über die Sprengung von NordStream2 vernimmt. Jetzt sollen es Ukrainer mit einem Segelboot gewesen sein — naja, wenn das also so einfach geht, daß man da mit einer kleinen Jacht rausfährt, runtertaucht und dann munter drauflossprengt ...

Dann heißt das aber, daß Mr. Hersh völligen Blödsinn dahergeflunkert hätte (oder von seinen Quellen, die er als altgedienter Journalist von Ruf, den er wohl nicht riskieren will, sicher auf Glaubwürdigkeit geprüft hat, völlig blamiert werden sollte). Gleichzeitig ist aber das ukrainische Regime an diesem Anschlag ganz, ganz unschuldig, heißt Hase und hat von überhaupt nix gewußt oder auch bloß geahnt — denn sonst wäre die Optik, daß der deutsche Michel zwar Raketen, Panzer und Flieger liefen soll (was, nebenbei erwähnt, eklatant dem 2+4-Vertrag zuwiderläuft und für Deutschland daher höchst riskant ist!), aber vom Empfänger dieser Lieferungen vorsätzlich schwer geschädigt wird, doch allzu verheerend.

Und auf einmal sollen jetzt die Russen dahinterstecken, die das ganze bloß dreimal um die Ecke inszeniert hätten. Daher nochmals gesagt: Verarschen können wir uns selber!

 

Fangen wir hinten an: warum sollen die Russen denn ihr Eigentum kaputtmachen, wenn sie ohne die geringste bleibende Schädigung einfach den Hahn abdrehen hätten können. Da die Deutschen zuvor russisches Vermögen in immenser Höhe ohne rechtliche Grundlage beschlagnahmt hatten, wäre die russische Seite zweifellos berechtigt gewesen, einen Lieferstopp zu verfügen, zumal klar kommuniziert wurde, daß die Zahlung für künftige Lieferungen ebenso eingefroren würde — wer (außer einem kompletten Volltrottel) liefert noch was unter solchen Auspizien? Die Russen können wir also als Täter abhaken. 

 

Moment, schreit man da sofort: die wollten das nur als desinformativen Propagandatrick den armen Amis in die Schuhe schieben und das war ihnen eine kaputte Pipeline schon wert. Sorry, geht's noch? Für eine Nachricht, die von den gesamten Mainstream-Medien, die — wie die Berichterstattung des letzten Jahres eindeutig zeigt — so eine für die USA nachteilige Meldung entweder totschweigen oder mit viel Gedöns als angebliche »Fake News« brandmarken, nur zu weiteren Angriffen auf die Russen mißbraucht würde, für so eine bloße Schlagzeile sollen die Russen Milliardenwerte vernichten? Für wie blöd hält man die (und erst uns!) denn, daß wir sowas glauben sollen?

Also nehmen wir mal an: es waren tatsächlich Ukrainer. Und die Regierung weiß in Kiew nichts davon? Das können's der sprichwörtlichen Mali-Tant' erzählen! Und auch sonst schlafen alle Geheimdienste der westlichen Mächte und bekommen nix mit? Und wenn sie was wußten, warten sie einfach, obwohl sie sich die negativen Folgen an den Fingern abzählen können — echt jetzt? Also diese Geschichte kann man demnach ebenso abgehaken!

Dritte Möglichkeit: das Uki-Regime wußte davon und war entweder insgeheim einverstanden — oder sogar Drahtzieher der ganzen Aktion. Also: nein! Ich traue zwar der Zelensky-Bagage manches zu, aber so eine eklatante Blödheit denn doch nicht. Warum Blödheit? Nun, ganz einfach: werden sie den, der ihnen für lau Waffen liefert und Gelder rüberschiebt, in die mißliche Lage bringen, einen massiven »Tritt gegen das Schienbein« einfach wegstecken zu müssen und weiter auf Solidarität und auf business as usual zu mimen? Werden sie wohl nicht — womit auch diese Version vom Tisch wäre.

Bleiben also doch nur die Amis, über deren Aktion mit einem sehr detaillierten und plausiblen Bericht schon von Anfang an die Rede war. Außer es waren die geheimnisvollen Aliens, die neuerdings wieder in Mode kommen. Daher sicherheitshalber noch ein letztes Mal:

Verarschen können wir uns selber!