Samstag, 4. März 2023

Andreas Unterberger, oder: Der bürgerliche Verrat (Teil 4)

Gastkommentar
von Rupert Moser 

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Unterberger scheint sich in letzter Zeit bei seinem bürgerlichen Abgrenzungswahn förmlich zu radi-kalisieren. Geben wir hier ein Stück genuin Unterbergerschen Schrifttums genüsslich der wohlver-dienten Lächerlichkeit preis: 
„Als Wertkonservativer, der sich immer vom dumpfen Mainstream freizuschwimmen versucht hat, habe ich lange Sympathien für die Ziele der "Identitären" gehabt, auch wenn ich ihren Aktionismus immer zutiefst abgelehnt habe, also die Störung fremder Ver-anstaltungen oder das Entrollen von Transparenten auf fremden Gebäuden.“
Welch nobel differenzierende, echt bürgerliche Geisteshaltung, kann man da nur ausrufen!
„Eine Gruppe aus dem Dunstkreis der Identitären hat am vergangenen Wochenende erstmals eindeutig Demokratie und Rechtsstaat direkt angegriffen.“
Donnerwetter! Ein Angriff auf unsere rechtstaatliche Demokratie also! Und noch dazu ganz eindeutig und direkt! Und noch dazu von dieser Seite, wer hätte das gedacht? Haben sie etwa das Parlament zu stürmen und eine Identitären-Diktatur zu proklamieren versucht?
„Sie haben auf einem Transparent unter anderem gefordert: Politiker einsperren.
Wahnsinn! Wenngleich… nun ja, wie war das doch soeben: eindeutig und – vor allem – direkt???
„Damit haben sie nun tatsächlich die Grenze zum Extremismus überschritten, was bisher nur die Propaganda jener behauptet hat, die sich mit den genannten Zielen nicht identi-fizieren können.“
Soll das ein Witz sein? Von Unterberger nämlich? Die Identitären haben, so viel Realitätsbewusstsein haben sie noch beisammen, tatsächlich eine Art Witz gemacht, ein höchst harmloses und nicht be-sonders originelles Wortspiel, dessen ersten Teil uns Unterberger wohlweislich unterschlagen hat: „Grenzen zusperren, Politiker einsperren“ ist auf dem Transparent zu lesen gewesen.
„Aber gerade wenn man die Identitären gegen diese Propaganda immer verteidigt hat, ist jetzt umso deutlicher an ihnen Kritik zu üben, da sie diese Grenze überschreiten.“
Sehr anständig, von Ihnen, Herr Dr. Unterberger! Hut ab! Auch wenn mir Ihrer Grenzziehung ein wenig albern vorkommt…
„Immerhin sind ‚die Politiker‘, die da ins Gefängnis geworfen werden sollen, repräsentativ von einer klaren Mehrheit der Bürger, des Volkes der Bundesverfassung, gewählt.“
Na ja, Herr Dr. iur. Unterberger, ist deshalb automatisch von strafrechtlicher Immunität auszugehen? Schon was von § 302 StGB gehört, Herr Collega, nur zum Beispiel?
„Immerhin hätten sogar hundert Prozent der erwachsenen Österreicher die Möglichkeit gehabt, die ihnen jeweils zusagenden Politiker zu wählen. Wer daher pauschal nach ihrem Einsperren schreit, der schreit nach einem Ende der Demokratie, der schreit nach einer Diktatur.“
Das erscheint mir jetzt nicht ganz logisch. Abgesehen davon, dass der Schrei keineswegs so pauschal ausgefallen ist.
„Der schreit genau nach dem, was die Nazis und Kommunisten in allen von ihnen eroberten Demokratien gemacht haben, wo sie immer als erstes die gewählten Politiker eingesperrt haben.“
Mit den Identitären darf man ja solche Gleichsetzungen machen. Unterberger scheint diesen Freiraum sichtlich zu genießen.
„Doch viel schlimmer: Auch die FPÖ ist diesen Parolen in bedenklicher Weise nahe-gerückt. Denn die seit Jahren als FPÖ-Propagandaplattform fungierende Internet-Seite "Unzensuriert.at" hat die "Aktion der Patrioten" als "friedliche Aktion" mit einer "migra-tionskritischen Botschaft" geradezu bejubelt, ohne ein Wort der Kritik zu finden.“
So blöd, wie der Herr Unterberger es will, werden sie sein, die Freiheitlichen.
„Das fällt umso mehr auf, als es in der Vergangenheit zwischen den Identitären und der FPÖ mehr bittere Konkurrenz als innige Liebe gegeben hat. Also ist jetzt auch die FPÖ dringend aufzufordern, sich von solchen Parolen laut und deutlich zu distanzieren.“
Wieder mal ein nützlicher Ratschlag. Er meint es ja doch gut, der Herr Unterberger, was angesichts seiner Affinität zur ÖVP überaus bewundernswert erscheint.

Spaß beiseite. Dieser Identitären Artikel ist nicht nur blödsinnig, sondern in erster Linie moralisch höchst erbärmlich. Hier kommt alles zusammen, was man gemeinhin unter dem stereotypen Begriff der Spießbürgerlichkeit versteht. Autoritätshörigkeit – Politiker einsperren: ja derf man denn des?? (Pardon, dieses Idiom ist ganz und gar undöblingerisch). Beschönigung, wenn nicht Gutheißung des status quo – Zustände sind nicht kriminell, ergo auch nicht die Politiker. Bürgerliche Engstirnigkeit – es ist gar nicht vorstellbar, dass unsere Politiker derart mit dem Strafgesetz in Konflikt kämen! Und dann noch, ein wohl wesentlicher Punkt, bei vielen Bürgerlichen zu beobachten, eine höchst minderwertige Eigenschaft: der Wille zum Konsens mit der Linken. Die Echauffierung wirkt übertrieben, ja bemüht, typisch für einen Pseudokonservativen, dem es leid ist, im Kaffeehaus oder beim Nobelheurigen den gegen die Identitären gerichteten Grundkonsens nicht mittragen zu können. 
 
Auch für solche, die Unterbergers unsinnige Artikel über Kickl, Corona, Trump, Putin, Russland noch zu verzeihen bereit waren, muss hier der Punkt liegen, an dem angelangt man dem Autor nur noch Verachtung entgegenbringen kann. Hier liegt die crux seines Pseudokonservativismus. 
 
Ein Konservativer, der das System, das uns kaputt macht, gegen seine einzigen Widersacher weit und breit, soweit das Auge reicht, verteidigt, und dafür irgendwelche einzelne Facetten thematisiert, d.h. an den Pranger stellt. Staatlich betriebene Frühsexualisierung ist natürlich ein Verbrechen an den Kindern, indes sollte oder müsste sich Unterberger die Frage stellen, welche einzige international relevante Macht ihre Kinder verteidigt? Wer unser Coronaregime sowie den Krieg gegen Russland gutheißt, ist einfach kein Konservativer oder Hayek-Liberaler, sondern ein Söldner im Dienste der Gegenseite bzw einer, der die Zusammenhänge nicht erkannt hat. Bei Unterberger dürfte eine Mischung, ev auch beides in geballter Form vorliegen – vieles spricht dafür, wie die Art seiner Propaganda für die System-Partei ÖVP, also jener Partei, die für unser Land in den letzten zehn Jahren mehr Schaden als jede andere gestiftet hat (was etwas zu bedeuten haben will!). 
 
Einer gewissen Scharfsichtigkeit im Kleinen steht völlige Blindheit im Großen gegenüber – was sich in Unterbergers häufigen wie hoffnungslos unrealistischen, aber pedantisch-wichtigtuerisch durch-numerierten Forderungen an die Partei widerspiegelt, Forderungen, die er eben durch seine Publi-zierung in den Rang einer real bestehenden Option erhebt, wodurch er wieder Stimmung für seine Partei zu machen glaubt. Motto: „Die ÖVP muss wieder… und darum müssen wir sie wählen!“
 
A propos Christentum: Unterberger schreibt einen an sich ganz lieben Weihnachtsartikel, in welchem er den Niedergang der Religiosität bedauert, sich aber nicht entblödet, ausgerechnet den verkommenen österreichischen Klerus als positive Ausnahme über den grünen Klee zu loben. Wiederum diese widerliche bürgerliche Anbiederung an die Mächtigen also. Aber das allerentscheidendste fehlt ohne-hin, nämlich der Verweis auf jenes schreckliche Konzil, dies ganz getreu nach dem Motto: Nur nicht die Dinge beim richtigen Namen nennen! Es will scheinen, dass Unterbergers chronische Oberfläch-licheit gewollt (wenngleich natürlich nicht gottgewollt) ist. 
 
A propos Krämerseele - man beachte die Reihenfolge:
„Die angebliche ‚Künstliche Intelligenz‘, die derzeit überall Furore macht, ist massiv mit linken Inhalten aufgeladen. Eine neue Studie zeigt: Es will Flüge zusätzlich besteuern, Mieten einfrieren und Abtreibungen komplett legalisieren. ChatGPT ist komplett links-grün gepolt…“
Um Gottes Willen, Flüge besteuern, wo kommen wir da hin! Andererseits… warum eigentlich nicht, Herr Unterberger? Schließlich werden auch Bahnfahrten besteuert, falls Sie das noch nicht mitgekriegt haben. Aber auf solche Feinheiten kommt es nicht an. Wie gesagt: man besehe die Reihenfolge, die Gewichtung. Die (recht vage ausgefallene) Kritik an den Bestrebungen zur Legalisierung der Abtrei-bungen kommt erst nach den Mieten an die Reihe, deren Entrichtung derzeit wahrlich auch für die Allerärmsten der Armen kein Problem darstellt… Fast wirkt sie als Feigenblättchen… Denn, ganz allgemein betrachtet: Wo sind sie denn, die großen Auseinandersetzungen mit dem Abtreibungs-Thema? Jedenfalls nicht im Unterberger-Blog. Dort propagiert man lieber aus abgetriebenen Föten gewonnene Impfstoffe. 

Es ist diese bürgerliche Charakterlosigkeit, die junge, idealistische Menschen wie Manfred Klein-Hartlage in den Schoß der Linken getragen habt. Leute wie Unterberger haben da nichts zu bieten, ihre Ideale sind leere Hülle, äußerer Schein, ihre pseudokonservative und noch dazu in entscheidenden Punkten rechtzeitig über Bord geworfene Anschauung zieht keine Konsequenz der kritischen Hinter-fragung, sondern bleibt auf halbem Weg, wahrscheinlich sogar weit davor stehen. Mäßigung als Prinzip, lautet die Devise, ungeachtet der Maßlosigkeit der Gegenseite. 
 
Warum Konservative immer verlieren, hat sich Alexander Kurtagic wie erwähnt gefragt. Unsere Ant-wort: Weil immer zumindest ein Andreas Unterberger auf ihrer Seite das große Wort führt. Wie auch Unterberger geradezu selbstverständlich in den Salzburger Nachrichten seine „Kontroverse“ mit Katha-rina Krawagna-Pfeifer stets verloren hat. Denn allein das Unterfangen, in einem Linksmedium dieses Zuschnitts mit einer ausgewiesenen Linken auf Augenhöhe zu „diskutieren“, impliziert die Übernahme derart zahlloser linker Prämissen und Narrative, dass es unterm Strich in den scheinbar alleingegen-ständlichen Detailfragen nichts Essentielles mehr zu gewinnen gibt. Linke scheinen das im Gegensatz zu Andreas Unterberger nur allzu gut zu wissen. 
 
—  F  I  N  I  S  —
 

9 Kommentare:

K. hat gesagt…

Da ich mich auf Unterbergers Blog immer nur ganz kurz aufhielt, sah ich das Ausmaß seiner Verlogenheit und seiner für Intelligente offensichtlich widersinngen Aussagen nicht.
War er schon immer so oder könnte das Altersverblödung sein? Selbst geschmiert, müßte sojemand raffinierter lügen.

Adererseits haben ja auch nicht ganz so schlimme Konservative die rechtsstaatliche Widersinnigkeit ihrer diversen "Leugnung"gesetze kritiklos gefressen.
Gilt also "christlich-konservativ = verlogen"?
Nicht zufällig sind jene Christen, die noch an Prinzipien festhalten, aus den Staatskirchen rausgeworfen ...

Rupert Moser hat gesagt…

Hier präsentiere ich den Lesern noch den ursprünglichen Schluss meines Artikels, den ich gestrichen habe, damit die Sache denn doch nicht zu lange wird:

Per saldo wird Bürgerlichkeit auf diese Weise zum bloßen Lebensstil degradiert, der vor allem darin besteht, sich nicht schmutzig zu machen. Alle, die sich wirklich für Werte wie bürgerliche Freiheit, christliche Werte einsetzen, werden abgelehnt, in den Dreck gezogen. Trump ist lächerlich, Orban mit Vorsicht zu genießen, Kickl ein Verrückter und dazu ein unmöglicher Mensch, Putin sowieso des Teufels, die Menschheit, zumindest was ihren österreichischen Teil anbelangt, schlecht und undankbar, weil sie nicht mehr in gewohntem Maße ÖVP wählt, die doch den einzigen Ausweg aus der Krise darstellen kann, und sich zu einem beträchtlichen Teil nicht impfen lässt.
Sein wohl wahres Gesicht als reinen Propagandisten einer heruntergekommenen Partei hat Unterberger im Affekt nach der jüngsten ÖVP-Schlappe in Niederösterreich gezeigt:
„Danke, ORF! Danke, Rotgrün! Danke, Bundespräsident! Danke, Staatsanwälte! Danke, Verfassungsrichter! Im Chor müssen jetzt eigentlich alle Freiheitlichen in solche Dankeschöre ausbrechen. Denn mit vereinten Kräften und zum Teil organisierten Untergriffen ist es diesen Strukturen gelungen, die ÖVP waidwund zu schießen.“
Klar, die einzig wahre Katastrophe tritt erst dann ein, wenn die ÖVP verliert…
Was also ist dieser Andreas Unterberger unterm Strich: ein stockkonservativer Sozialistenhasser, ein Geck, der sich vor lauter Verliebtheit in die Oberflächlichkeit bürgerlicher Form verrannt hat und Freund mit Feind verwechselt, die Inkarnation bürgerlicher Mittelmäßigkeit, die nie gelernt hat, den äußeren Schein zu hinterfragen und tiefere Zusammenhänge zu ergründen, ein treuer Parteisoldat, dem nichts über seine Partei geht, welch Farbe sie gerade auch tragen mag, ein schlichtes Gemüt, das sich einbildet, mittels Proklamation bürgerlicher Lebensart die Welt verbessern zu können, ein trotz aller journalistischen Praxis imgrunde niemals dem politischen Dilettantismus entwachsener bourgeoiser Schöngeist, ein im Grunde seines Herzens ehrlicher, aber mitunter irregeleiteter journalistischer Verteidiger der bürgerlichen Mitte, ein nützlicher Idiot im Leninschen Sinne oder gar ein bezahlter Systemschreiberling?
Ist er das, was man in der berüchtigten Vulgarität des Amerikanischen einen cuckservativ nennt?
Irgendwie scheint dieser Begriff nicht so recht zu passen, wenngleich… warum eigentlich nicht?
So oder so: Bürgerliche seines Zuschnitts verlieren immer, und sei es nur deshalb, weil sie nicht davor zurückschrecken, bereitwillig das sogar gegen sie selbst gerichtete Narrativ zu übernehmen, wenn sie nur damit kurzfristig persönliches Kapital schlagen können. Möglicherweise ist das auch die politische Aufgabe des Andreas Unterberger, nämlich Bürgerliche bei der Stange, sprich, bei der ÖVP zu halten. Damit sie auch weiterhin verlieren.

(Ursr, Ende)
Jedenfalls vielen Dank an den Penseur für die Geduld und Kapazitäten!

Rupert Moser hat gesagt…


An Herrn (oder Frau) K.
"War das immer schon so oder könnte das Altersverblödung sein?"
Beide Alternativen widersprechen einander nicht grundsätzlich. Wie Sie richtig schrieben, sieht man seine Verlogenheit und Widersinnigkeit nicht gleich. Unterberger versteht es, authentisch zu wirken. Es freut mich, dass mein Artikel Ihnen da etwas geholfen zu haben scheint.
„Selbst geschmiert, müßte sojemand raffinierter lügen.“
DAS ist ein wirklich interessanter Punkt, den Sie da erwähnen. Ein von mir sehr geschätzter christlicher Zeitgenosse, der oft auf Unterbergers Blog unterwegs war, und zwar in verschiedenen Funktionen, meinte, er fühle sich an die Stellungnahmen der Kirchenvertreter im Kommunismus erinnert. Sie hatten die Taktik, geradezu begeistert die Religionsfreiheiten im ihrem Lande und die vom Regime zutagegelegte Kulanz zu loben, kurzum so auffällig zu lügen, dass es für den westlichen Besucher offensichtlich schien, dass sie das Gegenteil meinten. Unterberger, so mein geschätzter christlicher Zeitgenosse stehe möglicherweise unter Druck und müsse gewisse Dinge eben schreiben, um die Existenz seines Blogs nicht zu riskieren. Daher übertreibe der diese Dinge maßlos. Eine Zeitlang hab ich die Richtigkeit dieser Sicht für möglich gehalten, aber irgendwann verworfen. Man soll Unterberger nicht überschätzen und überinterpretieren. mE meint es Unterberger wirklich so. Und er ist ein Parteisoldat und damit basta. Sein Anliegen ist es, die Leute für die Partei bei der Stange zu halten. Da seine Klientel überdurchschnittlich aufgeklärt ist, muss er ihm teilweise entgegenkommen. Bei Corona und Putin ist er offensichtlich selbst so fanatisiert, dass er das nicht vermag. Ich habe wirklich keine andere Erklärung als die, dass er einfach nicht klüger ist.
Wie Sie richtig konstatieren, neigen Konservative, oder besser gesagt Bürgerliche eben mehr zum (Selbst-)Verrat als andere Gruppen. „Konservative“ ist zT der falsche Ausdruck, da dies nicht das völlig absurde Phänomen des Salonkommunismus erklärt, das ja vom sozialen Standpunkt aus besehen, Bürgerliche betrifft, die sich selbst und ihre Schicht oder eben Klasse letztlich ja auch verraten.

Karolinger hat gesagt…

Das Drama vieler „Konservativer“ ist es, dass sie einfach nicht wagen, die Realität anzuerkennen, dass konservativ etwas anderes ist als rechts. Sie sind faktisch rechts, kapitulieren aber vor einer vermeintlichen konservativen Hegemonie, unter der sie meinen, man sei nicht satisfaktionsfähig, wenn man sich als rechts bekennt. Wenn wir da nicht endlich Stehvermögen zeigen und uns bekennen, das rechts recht ist und nur dort die Zukunft ist, wird es immer so weitergehen und die Unterbergers dieser Welt ihr Treiben ungestört fortsetzen.

Admin hat gesagt…

Kommentar von Unbekannt gelöscht - Löschgrund Nr. 2 und Nr. 5

K. hat gesagt…

"Wie Sie richtig konstatieren, neigen Konservative, oder besser gesagt Bürgerliche eben mehr zum (Selbst-)Verrat als andere Gruppen. „Konservative“ ist zT der falsche Ausdruck, da dies nicht das völlig absurde Phänomen des Salonkommunismus erklärt, das ja vom sozialen Standpunkt aus besehen, Bürgerliche betrifft, die sich selbst und ihre Schicht oder eben Klasse letztlich ja auch verraten."

Das Insbesondere das Phänomen des Salonkommunismus ist mir ein Rätsel. Schon im Zarenreich beschwerten sich linke Studenten, daß der Zar mit der Beschulung auf dem Lande nicht vorankäme. Darauf warf ihnen ein Professor vor: "Wenn ihr auf dem Lande seid, dann agitiert ihr die Bauern. Warum nutzt ihr nicht die Zeit, ihnen das Lesen beizubringen?" Darauf erbost die jungen Agitatoren: "Das ist nicht unsere Aufgabe."
Vom seligen F.J. Strauß habe ich in Erinnerung, "Grüne Ideen entstehen nicht in den Arbeitervierteln, sondern in den Villen der Bessergestellten."
Vielleicht bringt mir Schafarewitschs Buch vom "Todestrieb" Erhellung, wenn ich es denn mal läse?
( sezession.de/58832/igor-r-schafarewitsch-der-todestrieb-in-der-geschichte-erscheinungsformen-des-sozialismus )

Rupert Moser hat gesagt…

Karolinger, das Problem der Pseudokonservativen mit dem "Rechts-Sein" ist ein Doppeltes. Zum Ersten die von Ihnen erwähnten pathologischen Berührungsängste, zum Zweiten die Übernahme des linken Narrativs der Verortung. Denn in Wahrheit kann über keinen von uns gesagt werden, ob er "rechts" oder "links" sei, denn wir wissen voneinander zu wenig. Selbst die Identitären sind nicht "rechts", sondern in der Migrationsfrage nichts anderes als grundvernünftig. Das Pendel des politischen Narrativs hat so weit nach links ausgeschlagen, dass ein linksextremer Standpunkt heute so etwas wie die angebliche politische Mitte markiert. "Rechts" stehen somit vormals Linke, die sich einen politischen Realitätssinn in Fragen wie Corona, Migration und NATO bewahrt haben. Umgekehrt gilz Unterberger in der Nomenklatura als Rechter, geht jedoch realiter in ganz zentralen Fragen mit der radikalen Linken d'accord. Letztlich kann man mit der alten Unterscheidung in Rechts-links nicht mehr viel anfangen, eben weil heute praktisch alles Offiziöse links ist, und auch wir Nichtverblödeten in zentralen (etwa sozialen) Fragen, welche früher der Verortung zugrunde lagen, möglicherweise divergieren.

K. hat gesagt…

"... weil heute praktisch alles Offiziöse links ist, und auch wir Nichtverblödeten in zentralen (etwa sozialen) Fragen, welche früher der Verortung zugrunde lagen, möglicherweise divergieren."

Bestes Beispiel sind die Reichisten-Marxisten um den Ahrinḿan-verlag: Sie verorten sich zurecht als links. Aber sie sind auch grundanständig, ritterlich, nicht-alttestamentarisch (korrekt genug?). In vielen Punkten sind voll "rechtskompatibel" und propagierten daher auch früher, "Sei kein Depp, wähl wenigstens REP!" (wenigstens!). Heute empfehlen sie die AfD, mangels einer anständigen linken Alternative. Die Wahlenthaltung zu empfehlen, wie Libertäre um ef,so dumm sind sie auch nicht ...

Anonym hat gesagt…

Bestes Beispiel sind die Reichisten-Marxisten um den Ahriman-Verlag:

Weiterhin keine Feindschaft nicht mit jenen. Ich verdanke ihnen einiges. Aber andererseits nur ein Beispiel - Robert Mugabe als grosser Geist und Revolutionär ... kann man so oder so sehen, ich sehe es so, kleiner Scherz.
Hoffentlich kommt es demnächst auf der Buchmesse zu Laibzsch nicht zum Showdown, wir werden sehen ...