von LePenseur
An die Nachricht von einem Arzt, der einem Herzschlag erlegen war, knüpfte Ernst Jünger vor 55 Jahren Überlegungen, die nichts an Aktualität und Berechtigung verloren haben:
Zürich, 16. März 1968Der »Infarkt« zählt neben dem Autounfall zu den Todesarten unserer Zeit. Den Generalnenner stellt die Geschwindigkeit, speziell die Akzeleration. Der Krebs ist eher ein Degenerations-zeichen. […]Die wachsende Eile ist ein Symptom der verzifferten Welt. Auf der Schattenseite nehmen die Selbstmorde und der Tod durch Rauschgifte zu. Die Beschleunigung wiegt schwerer als die Arbeit selbst. Ein Knecht, der während der Ernte vom frühesten Morgen an mit der Sense mähte, war weniger vom Herzschlag bedroht als heute einer, der von Hamburg bis Neapel hinter dem Steuer sitzt.
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Bisherige Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken:
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