Freitag, 31. Mai 2019

Auswirkungen von metoo - die dritte

von Bastiat



Zweimal habe ich mich bereits, hier und hier, mit den – vorhersehbaren – Auswirkungen der #metoo-Hysterie beschäftigt: dass er genau die Gruppe schädigt, die er zu schützen vorgibt – die berufstätigen Frauen.
 
Die Initiatorinnen dieses Schwachsinns-Hypes haben kein Problem damit, ohne Beweise für Fehlverhalten die Reputation und die bürgerliche Existenz von Männern zu vernichten, rein auf Zuruf und im festen Glauben an das Gute in den Menschinnen. #believeallwomen, die Hashtag gewordene Verdichtung der Schwachsinns-Annahme, Frauen seien sowas wie die besseren Menschen, denen blind zu glauben wäre, ohne den Schatten eines Beweises, und möglicherweise noch 20 Jahre danach.

Übrigens ist es durchaus auch für ganz lehrreich, auf Twitter mal diesen Hashtag aufzusuchen. Pöhse Purschen unterminieren dort nämlich die reine Lehre von der moralischen Unfehlbarkeit der FrauInnen, indem sie frecherweise konterrevolutionäre Fakten posten, von Fällen, in denen Männer nachweislich Opfer von Falschbeschuldigungen durch Frauen wurden. Ein besonders krasser Fall: in Australien half ein Mann einer 19-jährigen nach einer Autopanne und wurde danach von ihr beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben. Er wurde daraufhin für zwei Wochen in ein Hochsicherheitsgefängnis (!) gesperrt, verlor seinen Job, und seine Frau reichte die Scheidung ein. Danach stellte sich heraus: die dämliche Tussi hatte alles erfunden, er war vollkommen unschuldig. Man fragt sich automatisch, ob sie jetzt auch in ein Hochsicherheitsgefängnis gesperrt wird. Die dürfte geistig dermaßen daneben sein, dass sie eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt.

Aber zurück zum Arbeitsleben: es wird nun über eine Studie berichtet, in der die negativen Auswirkungen von #metoo  quantifiziert werden. Demnach lehnen es inzwischen 60% der männlichen Manager wegen Angst vor Falschbeschuldigungen ab, mit Frauen im Büro näheren Umgang zu pflegen, z.B. Mentoring oder Meetings unter vier Augen. 36% der Manager lehnen es komplett ab, Frauen für Führungspositionen überhaupt in Betracht zu ziehen.

Natürlich folgt dann wieder das übliche Gejammer der Frauen, vertreten durch die famose Sheryl Sandberg von Facebook. Das sei „Machtmissbrauch“ (von seiten der Männer natürlich), Frauen würde ihr „fairer Anteil“ an was auch immer vorenthalten, und – ein besonderer Schenkelklopfer – die Männer würden sich doch mit ihrer Verweigerungshaltung selbst schaden, denn man könne doch das übergroße Talent der Frauen nicht einfach ungenutzt lassen.

Nun, wenn Frauen doch so tolle Fähigkeiten haben, sollten sie doch bei ihrem Aufstieg in der Firmenhierarchie kein Mentoring durch Männer brauchen, oder? Und wenn sich wirklich in den bestehenden Unternehmen das Patriarchat  mit letzter Kraft an seine Pfründe klammert und die Frauen mit unfairen Mitteln daran hindert, ihren „fairen Anteil“ an Spitzenpositionen zu erhalten? Nun, nichts leichter als das: dann werden die übermäßig talentierten Frauen einfach neue Unternehmen gründen, dort nur Frauen aufnehmen, und dank deren hervorragenden Leistungen werden sie die von hässlichen, alten, weißen Männern geführten Unternehmen in Grund und Boden niederkonkurrenzieren!

Aber genug von feministischen Wahnvorstellungen, zurück zu den Fakten. Hier wiederhole ich meine Schlussbemerkungen aus einem früheren Artikel:

Eine ständig wachsende Zahl von Männern in relevanten Positionen werden einfach eine simple Kosten-/Nutzen-Analyse machen:
  • Frauen handeln (im Durchschnitt) weniger rational als Männer
  • Frauen sind öfters im Krankenstand
  • Frauen können schwanger werden
  • Es gibt weniger Frauen mit brauchbaren Studienabschlüssen (MINT) als Männer

Jetzt kommt noch der #metoo-Schwachsinn dazu – warum soll man sich das antun?

Anders als sein (weniger bekannter) Bruder Michael


... — obwohl auch dieser als Komponist seine großen Meriten hatte — hat der große Joseph Haydn uns kein Requiem hinterlassen. Die Zuschreibung zweier Werke dieser Gattung ist eher zweifelhaft, und so bleibt mir aus Anlaß der 210. Wiederkehr von Joseph Haydns Todestag am 31. Mai 1809 nur die »Missa in angustiis« (bekannter allerdings als sogen. »Nelson-Messe«), denn »in angustiis« paßt ja auch zum ernsten Charakter einer Totenmesse:


Joseph Haydn hat uns allerdings, und deshalb sei dieses kurze Stück an Ende dieses kleinen Gedenk-artikels gestellt, eine Motette über den liturgischen Text »Libera me, Domine« hinterlassen, der in den Totenriten seinen traditionellen Platz unmittelbar nach der Requiemsmesse, vor dem eigentlichen Begräbnis hatte:


Libera me, Domine, de morte æterna, in die illa tremenda ...



Zwei Sozen und eine Gender-»Wissenschaftlerin«


... vertreten Österreich bei der diesjährigen Bilderberger-Konferenz, die unter nonchalanter Nicht-Berichterstattung der Systemmedien gestern in der Schweiz eröffnet wurde. Ihre Namen:

Edeltraut Hanappi-Egger
seit 2004 Professorin für „Gender and Diversity in Organizations“ an der Wirtschaftsuniversität Wien und seit Oktober 2015 Rektorin dieser Universität. 

Rudolf Scholten
anfänglich Ministersekretär unter SPÖ-Minister und -Kanzler Vranitzky, dann in leitender Position in der Kontrollbank (mit Abstecher zu Morgan Stanley). Nach seiner Zeit als Unterrichts- und Kunst-Minister in drei Vranitzky-Kabinetten kehrte er in die Kontrollbank zurück und löste damit den Selbstmord von Gerhard Praschak aus. Bis zur Pensionierung 2014 im Vorstand der Kontrollbank, ab 2014 als Generaldirektor; nun Präsident des Beruno-Kreisky-Forums für internationalen Dialog.

Gerhard Zeiler
anfänglich Pressesprecher der SPÖ-Kanzler Sinowatz und Vranitzky, danach in leitender Stellung im ORF (zuletzt Generalintendant) und in anderen TV-Unternehmen, derzeit als »Chief Revenue Officer, WarnerMedia« unterwegs.

Letztes Jahr waren aus Österreich Andrea Ecker, Leiterin der Kanzlei des Grünen Bundespräsidenten VdB, Joy-Pamela Rendi-Wagner, sowie Scholten und Zeiler (s.o.) eingeladen, mithin eine Grüne und drei Sozen. Im Jahr 2017 waren es René Benko, Scholten und Zeiler.

Man kann sich also circa vorstellen, mit welcher Begeisterung in so gepolten Billderberg-Kreisen die Regierungsbeteiligung der FPÖ aufgenommen wurde ...


Hans Pfitzner – die großen Kantaten


Mit einer solchen wurde dieser kleine Zyklus aus Anlaß der 70. Wiederkehr des Todestages dieses großen Komponisten bereits begonnen, nun mögen noch zwei Werke dieser Art folgen. Aus der Feder des damals gerade einmal 19-jährigen »Der Blumen Rache« (1888):


Der junge Komponist kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob er Gustav Mahler vorwegnehmen, oder uns eine durchaus eigenständige Mischung aus Brahms, Max Bruch, Mendelssohn und sogar Wagner präsentieren soll. Dennoch: ein reizvolles, kleines Werk!

Pfitzners opus magnum ist (wenn man von seinen Opern absieht) unbestritten jedoch »Von deutscher Seele«, eine »romantische Kantate«, op. 28 (1921), auf Texte von Joseph von Eichendorff:




Parteiensterben von seiner unterhaltsamsten Art

von Fragolin

Warum kann man die SPD nicht von außen kaputtschreiben? Nun, ganz einfach: der beste Stoff zu ihrer Zersetzung kommt von innen. Das ist Parteiensterben von seiner unterhaltsamsten Art. Als hätte sich eine fette Spinne aus Versehen selbst in die Zunge gebissen und würde sich jetzt von innen selbst verdauen.

Man hat versucht, linker und grüner zu sein als die Grünen, und das geht nicht. Die jungen Wähler, die sich als Ergebnis einer stramm linksgrün getrimmten Indoktrination in den Schulen und aufgepeitscht von Influencern, die von linksextremen Propagandisten gekauft werden, das Laniksradikale ersehnen, finden den Schmied bei den Grünen, da hat der rote Schmiedl nur bei einer Handvoll Zögerer und Loser noch eine Chance. Und bei den Älteren findet sich ausreichend Sozialismus bei Merkel, deren Dackelchen schonmal in Freud‘scher Verplapperung die eigenen Genossen mit „liebe Sozialdemokraten“ anspricht.

Die SPD braucht keiner mehr.
Nichtmal das eigene Führungspersonal. Die betrachten die eigene Partei nur noch als lästiges Anhängsel. Man ist mit Stiftungen, Medienkonzernen und in der Asylindustrie so ausgelastet mit Staatskohle abgreifen und Meinungsmanipulation betreiben- wer braucht da noch so einen lästigen politischen Verein an der Backe?

Und so kommt es, dass Nahles sich selbst der Vertrauensfrage stellt, und der Brüller, die absolute Bankrotterklärung, der Offenbarungseid dieser Gurkentruppe: Weder spricht der peinlich quäkenden Laiendarstellerin, die immer noch glaubt, durch das Nachplappern der Klima-Parolen der Grünen Gretology-Anhänger irgendwo punkten zu können, noch irgendwo eine nennenswerte Mehrheit das Vertrauen aus, noch will irgendwer aus der oberen Etage ihren Job auch nur mit der Kneifzange angreifen.

Es will einfach keiner mehr.
Alle wollen die dralle Maid aus dem Sessel jagen, aber keiner will sich auf selbigen setzen.
Das muss man sich mal vorstellen: Da wird faktisch eine Machtposition, nämlich der Parteivorsitz und der Fraktionsvorsitz einer Regierungspartei, fast schon freiwillig zur Verfügung gestellt – und keiner will den Job. Schulz und Nahles, das war so das letzte Aufgebot. Jetzt müssen sie den Stegner wohl schon mit Gewalt auf den Thron zerren, um den Untergang wenigstens noch mit etwas Pöbelei und Hassgetöse zu untermalen. Oder eine öffentliche Ausschreibung machen, vielleicht meldet sich Ayman Maziek und macht dann gleich mit der glubschäugigen Sawsan eine Islamistenpartei daraus. Regional muss man da streckenweise nicht einmal mehr viel umbauen und die Nachwuchsverbände liefern auch ausreichend frisches Material dafür. Dann könnten sogar die Grünen wieder Stimmen verlieren, weil niemand wählt mehr den Zug, wenn man schon am Ziel ist.
Was für ein Abgesang.
Als Schmidt starb, starb der Letzte Sozialdemokrat, der diesen Namen verdiente. Seine Partei starb mit ihm, sie hat es nur noch nicht gemerkt.

Die Designkanzlerin

von Fragolin

Österreich hat jetzt auch eine Kanzleuse.
Wer sich Bilder der ältlichen Maid anschaut, der sieht, dass es da diverse optische Optimierungsversuche, so eine Art feiner Lidstraffung, nur über das ganze Gesicht, gegeben zu haben scheint. Nun ja, nichts gegen Aufheller, jedem das Seine. Aber irgendwie wirkte es witzig, als bei ihrer Vorstellung im TV der Sender anscheinend Buchstaben sparen wollte oder ihnen ein Kommunikationsexperte erklärt hat, dass das Begleitwort niemals voluminöser als das Hauptwort sein darf, wenn man den Fokus der Aufmerksamkeit auf dieses lenken wolle. Also musste das „designierte Kanzlerin“ bearbeitet werden, um die Sensation „Kanzlerin“ ausreichend zu hypen, gewissermaßen ebenfalls optisch gestrafft, und so stand dort „design. Kanzlerin“.
Also bei mir hat sie den Spitznamen weg: die Designkanzlerin.
Künstlich entworfen, aus der Retorte entwickelt, mit der natürlichen Ausstrahlung einer Barbie-Puppe, die schon etwas länger in der Spielzeugkiste am Dachboden abgewartet hat, dass sie nochmal jemand rausholt.

Nicht falsch verstehen, das sagt nichts darüber aus, wie ich ihre Leistung einschätze. Bisher nämlich noch gar nicht. Von rechter Seite wird sie als Linke betrachtet, weil sie gleich erstmal einen SPÖ-Mann für ihr Kabinett ins Justizressort holen will, von links wird ihr sogar FPÖ-Nähe unterstellt, obwohl sie immer mit ÖVP-Ticket fuhr, weil sie die als Frauenvolksbegehren camouflierte Mischung aus kommunistischem Feuchttraum und Migrationsersehnung nicht für signierfähig hielt. Also da ist Platz zur Interpretation, was mich bei allem Unverständnis für ihre Personalentscheidung (wahrscheinlich einer Art Konsens-Proporz geschuldet, um einen endlosen Reigen allwöchentlicher Misstrauensanträge sich verschmäht fühlender Parlamentsparteien zu vermeiden) durchaus erstmal wertoffen abwarten lässt, was da kommt.

Schlimmer als der schwarze Machtrausch, in dem jetzt Ratz-fatz von einem nur für wenige Tage interimistisch eingesetzten Parteisoldaten des Kurz-Kanzlers entgegen der Beteuerung des weisen Gandalf Gelbzahn die komplette Amtsgebahrung Kickls im Stundentakt rückabgewickelt wird, kann es jedenfalls kaum kommen.

Der Klimanator

von Fragolin

Er liebt schnelle und starke Autos, was einem Action-Schauspieler ja unbenommen sein mag. Wer es in den Filmen ordentlich krachen lässt, der hat auch was Entsprechendes in der Garage. Neben AMG und Hummer auch mal was im Straßenverkehr Überzeugendes:


Ob dieser Panzer oder seine Straßenkreuzer, Oldtimer und Sportflitzer jetzt alle mit Erdgas fahren oder gar reine Stromer sind, weiß ich nicht. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber vielleicht hat er sie ja gut getarnt aus der Zukunft mitgebracht.
Schon als Gouverneur ist er ja jeden Tag unter hartem Verzicht auf motorisierte Landfahrzeuge in sein Amt gekommen. Nein, nicht mit dem Fahrrad. Mit dem Jet. Offenbar fluxgeneratorgetrieben.
Mit dem ist er auch heute noch gerne unterwegs. Zum Beispiel, wenn er nach Wien kommt.

Naja, nicht dass mich das stört. Es ist mir sogar hochgradig egal. In Amerika ist es üblich, seinen Status mit PS darzustellen und die Größe des Flugzeugs demonstriert die finanzielle Macht ebenso wie die Anzahl der Sportwagen, Hummer und Panzer in der Privatsammlung. Besonders in Kalifornien, dieser zu Land geronnenen Eitelkeit. Soll er sich von mir aus auch noch eine Dampfeisenbahn, eine Privatrakete und ein flugbereites Modell der „Enterprise D“ im Maßstab zwei zu eins in den Vorgarten stellen. Egal.

Denn Eines muss ich ihm wirklich zugestehen, dem Arnie: In Sachen Humor schlägt ihn so schnell keiner! Mit dem Hummer zum Privatjet, im Privatjet über den Teich und dann in Wien die kleine Zopfgretel knuddeln – das hat was! Das ist wie Burger-Wettfressen für vegane Ernährung oder Fucking for virginity.
Und wenn die kleine Gretel am Freitag in der Schule gesessen wäre, statt blöd mit einem Pappschild davor zu stehen, hätte sie vielleicht auch gelernt, dass die Serverbanken, die es ihr ermöglichen ihre social-media-Botschaften millionenfach teilen zu lassen, mehr CO2 produzieren, als dem Arnie sein Jet samt der Autosammlung inklusive Kampfpanzer produzieren könnten, selbst wenn er sie gleichzeitig nutzen würde, dann hätte sie vielleicht sogar den ersten Krach mit ihren Produzenten. Aber vielleicht bin ich auch nur ein böser alter Sexist, der eine zurückgebliebene kleine Provinzwachtel für zu blöd hält, den Betrug hinter ihrem Tun zu entdecken, und in Wirklichkeit weiß sie ganz genau, dass sie nur eine Schaufensterpuppe ist und weiß es nur gerissen zu verschleiern, weil es Millionen in die richtigen Taschen spült und sie ihren Anteil bekommt. Ich weiß nicht, welche Möglichkeit besser wäre.

Jedenfalls haben sich da zwei gesucht und gefunden, die es absolut nötig haben, die Welt zu belehren und zu bekehren: Eine ahnungslose unterbelichtete Schulschwänzerin und ein abgewrackter verlogener Ex-Schauspieler-ex-Politiker. Stellen sich hin und tröten, wie falsch das Tun derer ist, die glauben, sie könnten einfach so das gleiche tun wie sie.
Sowas kann man nicht erfinden, sowas schreibt das Leben. Auf biologisch abbaubarem Papier.
Wie kann man sowas toppen?
Ach ja: Indem man denen glaubt. Und gleichzeitig Bundespräsident ist...

Donnerstag, 30. Mai 2019

So also sehen »Experten« aus ...


Was kann man sonst sagen, wenn Frau Dr. Bierlein, statt endlich gnädig in die Pension entrückt zu werden, einer »Expertenregierung« vorsteht, die von des Bundespräsidenten Gnaden ernannt wird (der sich übrigens ein Mißtrauensvotum gegen dieses Kabinett ganz dezent verbeten hat — naja, mit Demokratie hat er's offenbar nicht so ...). 

Gerade Frau Dr. Bierlein, über deren »Expertise« in Sachen Verfassungrecht schon im Augenblick ihrer erstmaligen Ernennung in den VfGH alle Hühner Österreichs in ihr sprichwörtliches Lachen ausgebrochen sind, deren Tätigkeit im VfGH sich — wie mir Kollegen hinter vorgehaltener Hand schon vor Monaten, also lange vor der Sprengung der Regierungskoalition durch Kurz, berichteten — vorwiegend darin erschöpft, schlicht und einfach nichts zu tun und ihre zahlreichen gesellschaftlichen Termine wahrzunehmen. Aber Hauptsache: eine Frau mußte her (was übrigens auch schon bei ihrer Berufung per saltum zur Vizepräsidentin der tatsächliche Grund dieser Personalentscheidung war, das pfiffen schon im Jahr 2002 die Spatzen von den Dächern ...). Aber: alle Parteien sind glücklich, d.h. sie tun so, denn angesichts der K(r)ampfemanzen in allen Redaktionen wäre jede andere Reaktion wohl als Selbstmord mit Anlauf einzustufen. Nur LaPenseuse macht mir gegenüber aus ihrem Herzen keine Mördergrube und grollt: »Daß diese zu Tode gebotoxte Puppe jetzt auch noch Bundeskanzler wird — ich pack's einfach net ...!«

Der vize-kanzlernde Experte im Justizministerium soll nach dem Willen des Hofbürgers und seiner KanzlerInnenattrappe Dr. Jabloner werden, pensionierter Präsident des Verwaltungsgerichtshofes und ein strammer Roter (der VwGH-Präsident war traditionell eine Erbpacht der Roten), über den vor mir — ebenfalls vor Jahren, ich glaube aus Anlaß seiner Pensionierung — ein Anwaltsfreund scharfzügig Bemerkungen über seine Intelligenz und Kompetenz fallen ließ, die ich in Kenntnis der Justiziabilität solcher Aussagen hier nicht wiederholen möchte.

Außenminister wird ein Experte (immerhin Berufsdiplomat), aber schön nach GroKo-Strickmuster diesmal ein deklarierter Schwarzer, Botschafter Schallenberg. Wir werden ja sehen, wie die weiteren Besetzungsvorschläge in diesem Trauerspiel (oder ist es nicht eigentlich eine Tragikomödie?) noch ausfallen werden. Wenn die Regierung halbwegs »neutral« ausfallen soll, so müßte das Finanz- oder das Innenministerium (die beiden wichtigsten Ressorts nach dem Kanzler) eigentlich an einen FPÖ-nahen Experten gehen ... oder etwa nicht? Schließlich ist die FPÖ ja drittstärkste Kraft im Parlament, und »neutral« kann ja nicht mit »GroKo-Packelei-Neuauflage« gleichgesetzt werden.

Aber DiePresse (in Gestalt ihres Redakteurs Oliver Pink) überschlägt sich bereits in byzantinischer Begeisterung über den Hofbürger:
Österreich hat eine Bundeskanzlerin, der Bundespräsident macht einen hervorragenden Job und ein Abgeordneter der Liste Jetzt hat eine Idee.
Ach, der Jetzt-Vorschlag ist putzig! Einfach den Nationalrat nicht auflösen, und mit der »Experten«- Regierung weiterregieren bis zum Ende der Legislaturperiode. Wow! Demokratie in Reinkultur, wie sie nur dem Hirn von linken Grünen entströmen kann ... warum nicht gleich den Hofbüger mittels Notverordnungen regieren lassen? Denn, wie DiePresse jubiliert:
Und weil es in der Vergangenheit immer wieder die Frage gab, wozu es eigentlich einen Bundespräsidenten braucht: Nun weiß man es.
Nö, weiß man nicht! Die Schweizer bspw. haben das anders, deutlich billiger und deutlich besser organisiert. Sogar die Piefkes mit ihrem konstruktiven Mißtrauensvotum sind diesbezüglich kleverer unterwegs. Einen Pseudokaiser als Grußaugust Staatsgäste empfangen zu lassen, ist zwar dekorativ (und letztlich nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich das leisten will — aber da wäre doch eine Monarchie die touristisch weitaus dankbarere Variante ...), diesen intendierten Pseudokaiser dann bei anscheinendem Bedarf aber Deus ex machina spielen zu lassen, ist mehr als fahrlässig! Wenigstens eine Rückkehr zu den Bestimmungen über die Aufgabe des Bundespräsidenten im Sinne des B-VG 1920 wäre angezeigt.

Und dann noch eine Devotionsbücke, die Herr Pink hinlegt, die durchaus einen allseits inkriminierten Strache-Satz über die Journaillisten im sattsam bekannten Ibiza-Video (resp. in den paar Schnipseln, die zu sehen waren) verständlich machen:
Alexander Van der Bellen macht dieser Tage einen großen Job, wie die von ihm so geschätzten Angelsachsen sagen würden.
Wie schrieb ich vor kurzen: wir werden uns wundern, was unter dem Hofbürger noch alles möglich ist. Und würden uns wünschen, dort säße wer anderer. Eines kann ich jedenfalls versichern: ich habe ihn nicht gewählt.


Wer sich ein bisserl



... mit Graphologie auskennt



... wundert sich bei der Kurz-Unterschrift 
nicht mehr so sehr über das Vorgefallene. Nun ja, Jäger und Fallensteller fangen sich bisweilen in den eigenen Schlingen ...

Hans Pfitzner – der Symphoniker



Die Symphonie in cis-moll, op. 36a, wird fast nie mehr aufgeführt (noch weniger, als Hans Pfitzner heute überhaupt), und das ist mehr als schade (obwohl mir das Streichquartett in cis-moll, op. 36, aus dem sie entstand, trotzdem besser gefällt). Diese Symphonie erklärt aber auch, warum die auf Pomp & Bombast gebügelten Nazis mit Pfitzner herzlich wenig anfangen konnten, seine Kompositinoen im Vergleich bzw. zur Weimarer Republik deutlich seltener gespielt wurden, und er überhaupt — trotz Aufnahme in die »Sonderliste« der sogenannten »Gottbegnadeten-Liste« den Nazi-Bonzen egal bis lästig war.

Leichter zugänglich sind zweifellos die beiden weiteren Symphonien, die von vorneherein als solche konzipiert waren, nämlich die idyllisch-bukolische »Kleine Symphonie« in G-Dur, op. 44 (1939)


ebenso wie die — für Pfitzner! — erstaunlich »leichtfüßige« Symphonie »An die Freunde« in C-Dur, op. 46 (1940), deren heitere Beschaulichkeit mit den Kriegszeiten, in denen sie geschrieben wurde, seltsam kontrastiert:






Die Wahrheit über den Bundespräsidenten


... will man ja im Grunde nicht einmal wissen (es könnt' einem dabei schlecht werden ...), aber sie ist leider nötig in diesem gezinkten Kartenspiel mit mehrfachem (nicht bloß doppeltem) Boden, das sich da von Ibiza bis Wien, durchaus auch über die Bande Berlin, Brüssel und Washington gespielt, vor unseren staunenden Augen entfaltet:
Gerne wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen dieser Tage als „Glücksfall“ bezeichnet, weil er in einer nie dagewesenen Situation ruhig und besonnen agiert. Doch zunächst verabsäumte er es, gegen das „kontrollierte Leak“, wie Geheimdienste den Einsatz eines Kompromats siehe Ibiza-Video nennen, energisch aufzutreten. Dafür widmet er sich nun der Bildung einer Übergangsregierung, die breit angelegt werden soll. Das bedeutet nichts anderes als jene Kräfte einzubeziehen, die bei der Wahl im Herbst 2017 und danach bei der Koalitionsvereinbarung unterlegen waren. Van der Bellen folgt am 28. Mai dem Narrativ, das am Vortag im Parlament etabliert wurde, um den Misstrauensantrag gegen die Regierung zu begründen.
Jaja, so ein Glücksfall, der Almsascha! Wie sagte doch die alte Tante Jolesh: »Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist« ...

Heute nich

von Fragolin


Es wird Zeit für eine neue Jugendbewegung, die in das alte politische Gebälk frischen Schimmel implantiert! Bald geht es los!
Heute nich!

Die Bewegung für morgen, mit dem Leitspruch „wartmanochntach“, gesponsert vom Flughafen BER und dem BREXIT-Komitee startet mit der nicht stattfindenden auf unbestimmte Zeit verschobenen Fuck-off-Demonstration unter dem Motto „Zukunft for Future“ irgendwann später. Wenn die neue Ikone der Bewegung, die computerspielsüchtige schlafkranke Grätchen Thunfisch aus Huppsala, mal aufgestanden ist. Womit nicht so bald zu rechnen ist, aber egal, es geht ja um Future. Und die kommt eh später, das kann warten.

Also gemütlich nochmal umdrehen, is‘ eh Feiertach...

Mittwoch, 29. Mai 2019

Die Strache-Bombe strahlt noch immer

Gastkommentar
von Nereus



Nach und nach tröpfeln immer mehr „Kleinigkeiten“ ein, die es in Summe durchaus in sich haben! Der angestrebte Achsenbruch Wien-Moskau hat sehr wohl Relevanz.

Doch zunächst nochmals an den Ursprung der Affäre.
Die Sache begann mit dem Angebot einer Immobilienfirma an Johann Gudenus, zum Verkauf einer Liegenschaft. Die URBANA Immobilien Verwertungs GmbH habe einen Käufer. Als Geschäftsführerin der URBANA ist eine Waltraud Mirfakhrai eingetragen. Gesellschafter sind neben ihr ein Mohammad Mirfakhrai, dem auch die Firma MIR–REAL e.U. gehört. Dann noch Ramin Mirfakhrai, seines Zeichens Anwalt, außerdem alleiniger Gesellschafter der Nailstogo GmbH – die zufällig an der selben Adresse wie die URBANA und die Anwaltskanzlei logiert. Dann noch eine Jasmin Mirfakhrai.
Quelle: https://www.xlarge.at/?p=3247#.XO483DxR2Ul
Die J. Gudenus bekannte Maklerin war also bereits mit dem Anwalt Mirfakhrai verbandelt, bevor das Geschäft eingefädelt wurde. Das Netzwerk ist größer als gedacht.

Seine Anwaltslehrzeit machte Mirfakhrai in der Kanzlei des immer auffälligen SPÖ-Anwalts Gabriel Lansky. Mit dessen Namen die Hetzjagd gegen den kasachischen Ex-Politiker Rachat Aliyev ver-bunden ist, der später im Gefängnis ermordet wurde. Mit dessen Namen die BVT-Affäre verbunden ist, die den österreichischen Verfassungsschutz außer Gefecht setzte.

Aliyev hatte wohl selbst 2 Menschen auf dem Gewissen – kurzum Mafia zu 100 %! Da hätte der Innenminister Kickl wohl einen Keller voller Leichen geöffnet. Doch es wird noch interessanter.
Mirfakhrai hatte Grundbesitzer Gudenus mit einer potentiellen Käuferin zusammen-gebracht, die dann auch auf Ibiza als Gastgeberin auftrat. Die angebliche Russin war in Wien von einem jetzt als deutscher Detektiv identifizierten und vom Spiegel angeheuerten Verbindungsmann vorgestellt worden. 
Nach Ibiza war sie dann allerdings mit einem deutschen Pass eingereist. Die Fluggast-datenerfassung bietet so manch Unerwartetes. 
Da schau her! Die russische Lettin reiste mit deutschem Paß! Damit ist eine Spur nach Deutschland erwiesen!
Die Villa ist mit einer Komplett-Ausstattung an Videokameras versehen. Ist das bei Feriendomizilen üblich? Der in den Medien Gaetano genannte und angeblich aus Mailand stammende Vermieter schweigt sich darüber aus. Ihm werden schon länger Mafia-Verbindungen nachgesagt, dafür gibt es aber keinerlei Beweise.
Beweise? Das erinnert mich ein wenig an Merkel. Alles um sie herum (in der untergehenden DDR) war bei der Stasi, doch es gab nie Beweise gegen sie. Das ist schon sehr merkwürdig. Wie schaffte es die Flunder im Haifischbecken zu überleben und vor allem, wie kam sie da überhaupt hinein?

Doch schnell weiter zu den Verdächtigen:
Als Nutznießer, und damit als wahrscheinliche Auftraggeber, der Aktion gegen die FPÖ kommen drei „Verdächtige“ in Frage. Zuerst einmal die SPD.
Die SPD?! Die hatten wir ja noch überhaupt nicht auf dem Schirm.
Diese sah ein Erstarken der FPÖ in Österreich und fürchtete, das könnte zu einer Regierungs-beteiligung der AfD führen. Da liefen zeitnah auch andere Aktionen, mit denen AfD-Politikern ähnliches unterstellt worden war. Überall mit Beteiligung des Spiegel. 
Weil die SPD dann sicher sein konnte, die FPÖ als Vorreiter ausgeschaltet zu haben, konnte sie sich auf das Koalitionswerben der CDU einlassen – und in der Regierung die wichtigsten Posten selbst übernehmen. Ganz bestimmt nicht zufällig erhielt ein Wiener Anwalt namens Ramin Mirfakhrai immer wieder Aufträge SPD-naher Stellen aus Deutschland.
Einen Auftrag durch die SPD kann ich mir weniger vorstellen, die haben gerade ganz andere Sorgen, doch offenbar gibt es zumindest Verbindungen zum Anwalt. Das ist für den Anfang schon einmal nicht schlecht.
Dann ist da die SPÖ, das österreichische Pendant. Die SPÖ hatte ihre Zweifel, ob der politisch wenig erfahrene Christian Kern das Kanzleramt verteidigen konnte. Die Partei hatte erkannt, dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache angreifbar war und dass mit den Strategien eines Tal Siberstein nicht nur die ÖVP beschmutzt werden musste, sondern auch die FPÖ, deren Wähler sich zu einem Gutteil aus SPÖ-Stammwählern rekrutieren. 
Die Ibiza-Aktion, die zweifellos zumindest teilweise im Auftrag der SPÖ erfolgte, wurde zwar für den Wahlkampf 2017 noch nicht genutzt, da war sich die Partei noch zu sicher gewesen. Doch nun, vor der Barometer-Wahl um das Europäische Parlament, musste man der seither unerwartet erfolgreichen FPÖ unbedingt schaden.
So in etwa.
Die Einschaltung von SPÖ-Wühlern wie Gerald Kitzmüller, der Sebastian Kurz unter-stellte, die Aktion angezettelt zu haben ..
Den Herrn Kitzmüller kennen wir schon ..
Fest steht – und wird auch durch die Ermittlungen bewiesen werden, falls für solche eine Erlaubnis erteilt wird – dass die SPÖ seit 2017 von der Ibiza-Affäre und deren Umfeld Bescheid wusste. Der Zeitpunkt, das eine Woche vor der EU-Wahl durch ultralinke deutsche Medien verbreiten zu lassen, war beim besten Willen kein Zufall. Außerdem regierte zur Zeit der Auftragserteilung ein SPÖ-Bundeskanzler, und das BVT, das direkt in die Aktion verwickelt war, stand ebenfalls unter der Kontrolle der SPÖ.
Womit wir wieder zum Ex-Innenminister kämen, der schon die Batterien in die Taschenlampe steckte und sich in Richtung Keller bewegte. Doch leider wurde dieser auf der Treppe aufgehalten.
Als Dritter im Bunde steht die Kronenzeitung, die bisher sehr geschont wurde. Schon länger war im Gespräch, dieses frühere SPÖ-Medium aus dem Parteibereich herauszuholen. Nicht erst auf Ibiza wurden Möglichkeiten dazu besprochen. Auffällig, aber erstaunlicherweise bisher wenig beachtet, blieb ein Deal aus dem Jahre 2017. Anwalt Ramin Mirfakhrai hatte seine Geliebte Katia Wagner praktisch über Nacht bei der Kronenzeitung untergebracht. Seither bemüht sich Wagner mit eher geringem Erfolg, Journalistin zu spielen. Um welche Gegenleistung es ging, wird noch nicht gesagt.
Doch zufällig ein Monat später findet die Aktion auf Ibiza statt.
Die Kronenzeitung, auch wenn sie es bestreitet, wusste zeitgleich davon, hatte diese Information auch gleich im Wahlkampf verwenden wollen, war letztlich zurückgepfiffen worden. Dass die Kronenzeitung, als ehemaliges Gewerkschaftsblatt, der FPÖ nicht grün ist, weiß jedermann. Dass Ramin Mirfakhrai gute Verbindungen zur Krone hat, ist weniger bekannt. Krone-Chefredakteur Richard Schmitt, dessen harte Kommentare nicht immer sehr SPÖ-freundlich waren, wurde zuletzt fristlos gefeuert.
Für die Kronenzeitung geht es ums Überleben. Sie konnte sich zuletzt nur mit massivem Datenhandel und (unerlaubten) Verträgen mit Amazon über Wasser halten, die Angriffe des SPÖ-finanzierten Blattes „Österreich“ nur mehr mit Mühe abwehren. Eine Über-nahme durch einen Geschäftsmann à la Benko und die Umwandlung in ein seriöses Medium würde ein nichtlinkes Medium in Österreich etablieren, das wäre undenkbar.
Um's Überleben geht es nicht nur für die Kronenzeitung. Das dürfte wohl ein Grund sein, daß in letzter Zeit überall etwas schärfer "geschossen" wird.


Dieser Kommentar erschien zuerst im »Gelben Forum«.


»Hinweis: Es gilt für alle Beteiligten und Genannten die Unschuldsvermutung.«


Und LePenseur schließt sich in Kenntnis der Rechtsfolgen diesem Schlußsatz eines Artikels auf der Website »Swiss Propaganda Research« selbstmurmelnd vollinhaltlich an.

Hier werden die vermutlichen Hintergründe — um nicht zu sagen: Abgründe — des Ibiza-Videos, das dieser Tage zum Sturz der österreichischen Bundesregierung führte, detailliert und plausibel dargelegt. Ddie ursprüngliche Fassungs des Artikels stammt vom 23. Mai und wurde durch spätere Aktualisierungen ergänzt:
Artikel vom 23. Mai:
Die beiden unmittelbar an der Aktion Betei­lig­ten – der Anwalt und der Privatspion – sind inzwischen bekannt. Ein ehemaliger Partner des Privatspions beschrieb den Ablauf der Aktion detailliert. Die entscheidende Frage – wer Auf­trag­geber war – ist jedoch weiterhin unbe­ant­wortet. Hier kommen sowohl innen- als auch außenpolitische oder andere Akteure infrage.

Unabhängig von der ursprünglichen Motivation für das Video ist klar, dass dieses nun zwei Jahre später in einem europapolitischen Kontext und durch deutsch-transatlan-tische Mediennetzwerke verwendet wurde. Dies wiederum war letztlich nur möglich, weil es bei der ursprünglichen Video-Operation um eine vermeintlich russische Einfluss-nahme ging.

Der in die Falle gelockte Gudenus ist jener Politiker, der 2014 als Wahlbeobachter auf der Krim war und der russischen »Annexion« damit einen »Persilschein« (NZZ) erteilte, und der 2016 das Kooperations­­abkommen zwischen Straches FPÖ und Putins Partei »Einiges Russland« einfädelte. Nun sollte die FPÖ durch eine vermeintliche Russin zu Fall gebracht werden.

Mit der FPÖ traf es Nationalkonservative, doch auch Sarah Wagenknecht dürfte letztlich von denselben Kreisen, und aus denselben Gründen, aus der eigenen Partei gedrängt worden sein. Die Salzburger Nachrichten sprechen sogar explizit vom »Ende der “russischen” Fraktion in der FPÖ«.
Liest man in der Systempresse irgendwas davon? Natürlich nicht. Höchstens unter dem sofortigen Hinweis, daß es sich um »krude Verschwörungstheorien« handle. Etwa solche, wie damals mit den Zweifeln an den Massenvernichtungswaffen des Irak, die Europa bedrohen? Oder mit den ruchlosen Gesellen, die nicht an die aus den Brutkästen und Bettchen gerissenen und von Saddams Schlächtern an den Türstöcken zerschmetterten Babies in Kuwait glauben  wollten? Vermutlich.

Man kann allmählich auch mit größter Anstrengung nicht mehr nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte ...




Ausnahmsweise ganz amüsant


... ist der gestrige Aichinger, den DiePresse über unsere einweilig fortführende Interimsregierung witzeln läßt:

Regierung Löger I

Bundespräsident Alexander Van der Bellen betraute Hartwig Löger mit der Führung der Regierung

Bundespräsident Alexander Van der Bellen betraute Hartwig Löger mit der Führung der Regierung. Ein früherer Versicherungsmitarbeiter ist vielleicht auch das, was Österreich nun braucht.

Van der Bellen: Also noch mal der Reihe nach: Was soll ich hier jetzt unterschreiben?
Löger: Das ist eine Misstrauensantragsversicherung. Stürzt die Regierung wieder, muss die Versicherung neue Minister bereitstellen.
Van der Bellen: Na ja, das ist sicher ganz praktisch. Aber warum ist das denn so teuer?
Löger: Weil die Republik durch die letzten Ereignisse in den Malus gerutscht ist. Aber wenn man die Misstrauens- mit der Zigarettenfeuer- und der Hundeversicherung kombiniert, gibt es Rabatt.
(Hier weiterlesen)
 

Verfassungsfeinde

von Fragolin

Vorneweg: das Grundgesetz schützt nicht die Regierung vor dem Bürger sondern den Bürger vor der Regierung. Es formuliert die Regeln, die der Staat und seine Organe einzuhalten hat. Der Artikel 3 Absatz 3 des Deutschen Grundgesetzes gilt also weder für Gastwirte noch für Ladenbesitzer, die sich jederzeit auf das Privat- und ihr Hausrecht berufen dürfen, aber in vollem Umfang für jeden, der einen Teil der Staatsgewalt darstellt oder von dieser benutzt wird. Also auch für einen Gastwirt, der eine Parlamentskantine betreibt oder einen Ladenbetreiber, der im Auftrag des Staates zum Beispiel Vignetten verkauft.

Hier mal zur Erinnerung besagter Artikel des Grundgesetzes:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Niemand darf wegen seiner politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Kein Staatsorgan und kein irgendwie im Namen oder Auftrag des Staates handelndes Unternehmen darf gegen diesen Artikel verstoßen. Es ist Verfassungsbruch. Wer solches nicht nur fordert sondern sogar ausführt ist ein offener Verfassungsfeind.
Und dann lesen wir uns mal das da durch:

Pädagogische Fachkräfte von 54 Hamburger Schulen müssen im Einstellungsverfahren vertraglich versichern, kein Mitglied der AfD zu sein. Das gehe aus Vertragsunterlagen hervor, die der Partei über ihr Online-Portal „Neutrale Schulen Hamburg“ zugespielt worden seien, teilte die AfD-Fraktion mit.“

(Anmerkung: Man erkennt, warum sich die Verfassungsfeinde so über dieses Meldeportal der AfD aufgeregt haben…) Mitglieder einer demokratischen Partei werden also wegen ihrer politischen Anschauungen aus dem staatsfinanzierten und staatsbeauftragten Bildungsdienst ferngehalten und damit offen diskriminiert. Abgesehen davon, dass allein schon die Frage nach der politischen Anschauung und der Mitgliedschaft in einem politischen Verein eine Ungeheuerlichkeit darstellt. Es geht einfach niemanden etwas an.
Man macht immer weniger Halt vor offen verfassungsfeindlichen Aktionen gegen die Opposition, besonders in vom linken Rand bereits übernommenen Städten wie Hamburg und Bremen.
Die österreichischen Jungsozialisten haben es ja in erdoganesker Ehrlichkeit bereits formuliert: „Demokratie ist der Weg, Sozialismus ist das Ziel.“ In Deutschland scheint man weiter zu sein und Verfassungsbruch und Aushebelung der demokratischen Grundrechte nicht mehr nur anzukündigen sondern auch aktiv durchzuführen.

Verantwortlich für die Verträge ist demnach die Personalagentur „Lernzeit Schulpersonal-Service GmbH“, die mit 54 Schulen der Hansestadt Kooperationsverträge abgeschlossen hat.“

Typisch; die Politik vergibt die Arbeit ihrer Behörden an private Agenturen (personelle Verbandelungen oft inbegriffen, damit das Geld „in der Familie“ bleibt) um sich abputzen zu können, wenn es auffliegt. Dann schiebt man es nämlich mit genau dieser Ausrede weg: private Unternehmen können nicht gegen die Verfassung verstoßen, weil sie eben nicht Teil der Staatsgewalt sind. Man distanziert sich, macht „dudu!“ und gründet morgen die nächste Agentur mit einem anderen Familienmitglied und diese bekommt den neuen Vertrag…
Man darf nicht vergessen, dass sind die supersauberen Politiker, die sich über Strache aufplustern. Das, wovon der im Suff vor einer rolligen Russin geträumt hat, machen die alle Tage.

Die Schulbehörde reagierte auf eine Anfrage der AfD und kündigte an, die Verträge der Pädagogen, die in der Ganztagsbetreuung zum Beispiel Förder- oder Sportkurse geben, mit der Agentur zu überprüfen und gegebenenfalls die Zusammenarbeit zu beenden.“

Eben, man reagiert, überprüft, distanziert sich und zur Not schiebt man den Auftrag einem anderen Freund zu. Aber die wichtigere Frage ist ja: Warum hat diese private Agentur diese Kriterien aufgenommen? Welches private Unternehmen nimmt Klauseln auf, die mit dem Auftraggeber nicht akkordiert sind? Unternehmen führen Aufträge aus. Dazu gehört, den Umfang des Auftrages exakt vertraglich abzustecken. Von sich aus schränkt kein Unternehmen sein eigenes Wirkumfeld ein. Das wäre komplett bekloppt. Personalbereitsteller werden doch auch kein Personal ablehnen, das sie dringend suchen, aber die falsche Partei wählt. Das ist Unsinn. Das wäre ja geschäftsschädigend. Ob die Gesellschafter dieser GmbH das so wünschen?
Also wird jetzt vermutlich genau jene politische Kraft, die diesen Verfassungsbruch initiiert hat, darüber befinden, ob es ein Verfassungsbruch ist. Eine Schmiere mehr im Polittheater.

Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Alexander Wolf, sprach von einem Skandal. „Wir begrüßen es daher, daß die Schulbehörde nun reagiert und die Verträge auf ihre Rechtskonformität überprüfen läßt.“ Im vergangenen Schuljahr erhielt die Agentur rund 550.000 Euro an Steuergeldern.“

Die Schulbehörde ist ein Teil des Problems und kann daher kein Teil der Lösung sein.
Dass ein Unternehmen mehr als eine halbe Million im Jahr von einer Behörde an Steuergeld kassiert und dann mit dieser Behörde nicht die Vertragsbedingungen für ihr Personal abspricht, können sie ihrem Frisör erzählen. Und sogar der würde nur drüber lachen.

Dienstag, 28. Mai 2019

Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken (6)


Heute vor 75 Jahren, am 28. Mai 1944, war Pfingstsonntag — und Ernst Jünger notierte unter diesem Tag in sein »Zweites Pariser Tagebuch«:

Paris, 28. Mai 1944

Pfingstsonntag. Nach dem Frühstück beendete ich die Lektüre der Offenbarung und schließe  damit die erste Gesamtlesung der Bibel ab, mit der ich am 3. September 1941 begann. Zuvor hatte ich Teile gelesen, darunter das Neue Testament. Verdienstlich kann ich diese Bemühung besonders insofern nennen, als sie auf eigenem Entschluß beruht und gegen manchen Widerstand sich durchsetzte.
(Zweites Pariser Tagebuch, S 271 – in: Ernst Jünger, Sämtliche Werke, 1. Abteilung, Bd. 3 »Strahlungen II«)
Einen Tag zuvor hatte er noch — von mir gestern leider erst zu spät für die »rechtzeitige« Einstellung in diese Artikelserie durchblättert (ich las es schon im Bett, vor dem Einschlafen) — jene berühmte Schilderung des alliierten Bombardements von Paris notiert:
Paris, 27. Mai 1944

[...] Beim zweiten Mal, bei Sonnenuntergang, hielt ich ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand. Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, gleich einem Kelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird. Alles war Schauspiel, war reine, von Schmerz bejahte und erhöhte Macht.
(ebendort)

Zu besseren SPIEGEL-Zeiten (ja, die gab's einmal ...) entspann sich zwischen dem Interviewer und Ernst Jünger darüber folgender Dialog:
SPIEGEL: Trotzdem ist für Sie von Tod, Untergang und Zerstörung eine große Faszina-tion ausgegangen. Ihnen wird immer wieder die Stelle aus den "Strahlungen" vorgewor-fen, wo Sie mit einem Glas Burgunder in der Hand das Schauspiel der Bombardierung von Paris anschauen, dabei noch Erdbeeren im Burgunder schwimmen haben, und später den Satz zu Papier bringen: "Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, gleich einem Kelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird."
JÜNGER: Ja, dann lassen Sie mich etwas über die Erdbeeren sagen: Erdbeeren sind natürlich etwas sehr Angenehmes. Wir bauen sie hier in großen Mengen an. Außerdem ist es aber eine Frucht, die bei Hieronymus Bosch eine besondere Rolle spielt als Frucht der Erde und auch der Transzendenz.
Da kommen also 1944 englische Bomber, die wollen das "Raphael" bombardieren, und der Jünger sitzt gerade bei einem Gläschen Sekt und hat eine Erdbeere drin. Diese Engländer denken, der geht jetzt in den Bunker. Da haben sie sich aber getäuscht. Auf diese Spielregeln lasse ich mich nicht ein. Aber die anderen Deutschen und die Franzosen tun das. Sie gehen in den Luftschutzkeller, aber das ist meine Sache nicht.
Ich gehe in die oberste Etage und sehe mir den Luftangriff an. Und sehe vielleicht durch das Sektglas. Dann ist das noch ein gewisses Bruderschaftstrinken mit dem Tode. Das ist der Anarch. Das ist der Mann, der sich überhaupt nicht kümmert um die, die da oben Angst machen wollen, und um die, die da unten Angst haben, sondern der, der da gemütlich am Fenster steht und sieht: die Erdbeere kristallisiert.
Später dachte ich, das kann ich den Leuten doch nicht vorenthalten. Das mußt du ihnen aufschreiben. Was passiert aber? Sowohl Engländer als auch Deutsche schimpfen: Das ist ja wie bei Kaiser Nero, oder der Autor ist noch snobistischer als Oscar Wilde.
Ich streite mich mit meiner Frau immer wieder über Nero, für den sie nichts übrig hat. Ich sage: Der Nero, das ist doch ein Mann, der war zum Künstler geboren, jetzt mußte der arme Kerl noch Kaiser werden, nicht wahr? Sein letztes Wort "Qualis artifex pereo", das schätze ich ganz besonders. 
Erdbeeren, mhm ... zugegeben: der Burgunder müßte es für mich nicht sein, mir wäre eine fruchtige, nicht allzu süße Spätlese lieber (und vielleicht noch ein Biscuit rose de Reims, zum Eintunken) doch wie wir wissen: de gustibus ... Die Wikipedia nörgelt — natürlich, könnte man sagen — daran herum:
Die bekannteste und am heftigsten kritisierte Stelle findet sich unter dem 27. Mai 1944 bei einer Bombardierung von Paris [...] Diese Stelle ist oft als Beispiel für einen un-moralischen Ästhetizismus Jüngers angeführt worden. Allerdings gibt es ähnliche Passagen unter anderem bei Marcel Proust, Oscar Wilde oder Erich Kästner.
Das war knapp! Erich Kästner hat ihn vermutlich gerettet, der war ja ein Guter! Auch wenn von ihm nicht bekannt ist, die Bibel tutto completo*) gelesen zu haben.

Ja, die Bibel, das ist ein weites, nein: ein zu weites Feld (um wieder einmal ein Zitat einzuflechten) ... ich hätte es fast geschafft, wäre nicht das Buch Numeri gewesen, das ich mit Ausnahme der kurzen Erwähnung der »Ehernen Schlange« (Num. 21,4-9)

[...] Et tædere cœpit populum itineris ac laboris : 5locutusque contra Deum et Moysen, ait : Cur eduxisti nos de Ægypto, ut moreremur in solitudine ? deest panis, non sunt aquæ : anima nostra jam nauseat super cibo isto levissimo. 6Quam ob rem misit Dominus in populum ignitos serpentes, ad quorum plagas et mortes plurimorum, 7venerunt ad Moysen, atque dixerunt : Peccavimus, quia locuti sumus contra Dominum et te : ora ut tollat a nobis serpentes. Oravitque Moyses pro populo, 8et locutus est Dominus ad eum : Fac serpentem æneum, et pone eum pro signo : qui percussus aspexerit eum, vivet. 9Fecit ergo Moyses serpentem æneum, et posuit eum pro signo : quem cum percussi aspicerent, sanabantur.
 ... einfach überschlagen habe: denn da, insbes. in den ersten Kapiteln, könnte einer genauso gut ein Organigramm des Coca-Cola-Konzerns lesen. Oder das Telefonbuch von Bielefeld ...


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*) für die Romanisten unter meinen geschätzten Lesern: ich weiß schon, daß das eigentlich ganz was anderes heißt ...


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Bisherige Lesefrüchte aus Ernst Jüngers Werken: (1) – (2) – (3) – (4) – (5)