Mittwoch, 8. Mai 2019

Bauchgefühl

von Fragolin

Nachdem erst vor wenigen Tagen ein typisch renitentes AfD-Mitglied die eindeutige Aufforderung der toleranten und demokratischen Zivilgesellschaft, dafür zu sorgen, dass in seinem Bezirk gefälligst keine Wahlplakate der bösen rechten Hetzer aufgeklebt zu werden haben, durch Ungehorsam auffiel, haben nur eine halbe Stunde nach der ersten Anbringung von Wahlplakaten aufmerksame und aufrechte Gegenrechtsaufsteher Maasschen Kalibers die Wohnung des Faschisten mit Farbflaschen beworfen und Fenster eingeschlagen. Irgendwann müssen diese üblen rechtsextremen Hetzer, die mit ihrer renitenten „Argumentation“ und „Diskussion“ versuchen, faschistisches Gedankengut unter die Menschen zu bringen, ja mal begreifen, dass sie die falschen Mittel anwenden, denn wahre Demokraten und freiheitsliebende Zivilgesellschafter greifen zu bunteren und spannenderen Formen der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner als langweiliges Gelaber. Da damit zu rechnen ist, dass die Rechten das Vorkommnis unter völliger Verdrehung der Tatsachen als Angriff auslegen und sich zu Opfern stilisieren werden, haben die Medien lieber Stillschweigen darüber gehalten. Sie sind eh damit überfordert, die Meldungen zu lancieren, dass Mitglieder dieser Partei von Edel-Gasthäusern in Berlin ausgeladen werden oder irgendwo dabei erwischt wurden, die Nationalhymne zu singen. Das war ja auch in der DDR bei deren Hymne schon nicht erwünscht und scheint unter Merkel – gewohnt ist gewohnt – nun auch für den Rest Deutschlands zu gelten.

Zu den bunteren und spannenderen Formen der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner gehört auch, weiterhin renitent Plakate anleimenden Anhängerinnen rechtsgültig so genannt werden dürfender Nazischlampen aus der Köterrasse mit trittsicheren Argumenten das richtige Bauchgefühl für Toleranz und Demokratie zu verpassen. Das Zusammentreten einer erst kürzlich am Bauch operierten 28-Jährigen durch zwei männliche Verteidiger der Liebe und des Friedens war dann wenigstens der „Welt“ eine Meldung wert. Es soll ja kein Geheimnis sein, wer die wirklich gefährlichen Hassverbrecher und Spalter der Gesellschaft sind und wer die friedliebenden Verteidiger der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Und die wahren Demokraten an der Spitze der wahrhaft demokratischen Parteien wie ein gewisser Genosse Stegner haben ja eindeutig gefordert, dieses blaubraune Bodenpersonal mit allen Mitteln zu stoppen.
So geht nämlich Demokratie: Wir sind die Guten, und wer nicht zu uns gehört, schweigt oder wird zusammengetreten!
Ähnlichkeiten mit Wahlkämpfen in den Dreißgerjahren des letzten Jahrhunderts sind rein zufällig und haben nichts weiter zu bedeuten…

7 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Geschätzter Fragolin!

Erinnert mich doch sehr an die Nazis, nur das die diesmal von "links" kommen!

MfG Michael!

Fragolin hat gesagt…

Werter Michael,
die kamen nie aus einer anderen Richtung, egal auf welche Seite man sie im Reichstag setzte.
MfG Fragolin

Savonarola hat gesagt…

So ist es. Die Nazis waren Linksextreme, nicht umsonst führten sie den "Sozialismus" im Namen.
So gesehen finde ich , dass neonazistisches (also linkes!!) Gesindel hier beim Penseur noch viel zu sehr mit Samthandschuhen angepackt wird.

Anonym hat gesagt…

Tja, da müssen unsere populistichen Schreihälse wohl noch ein paar Dezibel zulegen... :-)

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-gewinnt-deutlich-an-beliebtheit-spon-umfrage-a-1266329.html

kennerderlage hat gesagt…

kann ich voellig nachvollziehen: merkel ist mir im abgang auch lieber als an der macht.

Fragolin hat gesagt…

Werter Anonym,
nett dass Sie den "Spiegel" als populistischen Schreihals sehen; nach dem Abgang des letzten Journalisten aus diesem Blatt sehe ich das genauso.
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

Werter Fragolin:

klar, nur wer rechts ist, wie Fleischhauer, verdient überhaupt ein Journalist genannt zu werden. Wer nichts rechts ist, ist kein Journalist, sondern bloss eine "Ratte und Schmeissfliege" (A. Gauland).

Im übrigen: wenn Sie den "Spiegel" neuerdings für populistisch erklären, müssten Sie ihn jetzt abonnieren. Haben Sie sich selber doch vor nicht allzu langer Zeit in einem Ihrer nichb enden wollenden Pasquills mit vor Stolz zu platzen drohenden Backen zum lupenreinen Populisten erhoben. Weil Sie ja einer sind, der sagt, was das Volk (populus) denkt.
Schauen wir mal am 26. Mai, ob das Volk wirklich denkt, was Sie so sagen bzw. brüllen.