Mittwoch, 22. Mai 2019

Ein Satz zur Medienfreiheit

von Fragolin

Nur mal so, weil beim anscheinend koks- und schwanzgetriebenen Mentalorgasmus des kleinen Hazeh vor der russigen Schönheit über die gleiche Übernahme der „Kronenzeitung“, die Kurzens Spezi Benko längst mit weniger Alkohol und dafür mehr Erfolg über die Bühne gezogen hat, besonders aus dem linken Blätterwald so lautstarke Sorgen über den freien Journalismus und die Medien- und Pressefreiheit rauschten, hier ein kleiner Hinweis aus den renitent unbeugsamen helvetischen Bergen, dass es mitten in Europa, wenn auch in einer kleinen von den Segnungen der EU abgeschotteten und dem Elend der Selbstverwaltung bockig anhängenden Enklave, durchaus zu Angriffen auf die Freiheit der Journalisten und Medien gekommen ist – nur haben es die Medienfreiheitsvertreter mit dem feinen sahnigen Fischgeschmack ob der unangenehmen politischen Einstellung der Angegriffenen irgendwie nicht bemerkt und sind deshalb, die Ausdünstungen eidgenössischer Regionalpamphlete nicht zu Wasser kondensierend, das dann den üblichen Mühlenbetreibern auf ihre bösen braunen Räder gegossen werden kann, gekonnt schweigend darüber hinweggegangen, in der begründeten Hoffnung, dass in den zivilisierten Gebieten eh kaum jemand den inneralpinen Urwaldtrommeln lauscht.

P.S. Weil es doch wieder nicht mit einem Satz getan ist: Wirklich putzig ist ja, dass die von Empörung ergriffene austriakische Medienlandschaft bereits durch Straches Pöbelei gegen den unbescholtenen, politisch neutralen und strikt objektiv-faktischen Superstar-Anchorman des ORF, Armin Wolf, sich dazu veranlasst sah, eine Erklärung zu verfassen, in der alles Übel dieser Welt, das man als Angriff gegen die Medienfreiheit betrachten muss, penibel aufgeführt wurde, wie etwa
die Unterstellung, die menschlichen Überwesen aus der Familie der Journalisten würden jemals Lügen verbreiten oder auch nur unprofessionell arbeiten, oder das Lostreten von „Cybermobbing“ (das man strikt, woran auch immer erkennbar, vom von gleichen Journalisten oftmals schlagzeilig bejubelten „Shitstorm“ gegen dann durchaus beleidigend bezeichnet werden Dürfende unterscheiden muss) oder „Hasstiraden“ oder Fotomontagen (die man strikt, woran auch immer erkennbar, von, äh, also, nun ja, Fotomontagen unterscheiden muss, die in den Medien verbreitet werden). Mit keinem Wort und keiner Silbe, ja nicht einmal dem winzigsten Serifen eines tiefgestellt im Keller der Erklärung vor sich hinversauernden Letters, werden jedoch Antifa-Schmierereien, Angriffe Vermummter gegen Familienangehörige von Journalisten oder offen kommunizierte Drohungen gegen Leib und Leben von Journalisten als Erkennungsmerkmle von Angriffen gegen die Pressefreiheit erwähnt.
Na puh, dann ist es ja gut.
Und wieder mal wurden wir erfolgreich darüber belehrt, dass verbale Auslassungen gegen Angehörige der sakrosankten Klasse der weit links genug agierenden Journalisten, dass sich sogar Liberale über sie empören, bereits schwerste Angriffe gegen die Medienfreiheit darstellen, während reale körperliche Angriffe und Drohungen, auch gegen Angehörige von menschenähnlichen Kreaturen, so sie zum weniger sakrosankten Biotop der nicht weit genug links stehenden Journalisten gehören, die daher auch eher von linken Vermummten angegriffen werden, ein Kavaliersdelikt, wenn nicht gar ein Akt medienfreiheitsbeschützender Zivilcourage ist.

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