Samstag, 19. März 2022

Na, warten wir ab ...

von LePenseur
 
 
... ob die Prognose von Michael Schulz auf seiner interessanten Website »www.selbstregieren.de« in ein paar Monaten wirklich eintreten wird. LePenseur ist da durchaus skeptisch bezüglich des Zeit-horizonts — aber die prinzipiellen Überlegungen über den notwendigen Zusammenbruch eines Fiat-Money-Systems par excellence sind durchaus schlüssig. Keine guten Nachrichten für Menschen, die z.B. in Pensionsfonds investiert sind, aus denen sie nicht so schnell rauskommen ...
Warum die USA in wenigen Monaten untergehen

In diesem Beitrag begründe ich die extreme These, dass die USA in wenigen Monaten nicht mehr existieren werden. Also das Land wird noch dort sein. Ein Teil der Menschen ebenfalls. Aber die Zentral-Regierung in Washington D.C. wird nicht mehr existieren und das Rechtsgebilde namens United States of America wird der Geschichte angehören.

Bevor sich das Leid ausschließlich auf die USA zurückzieht wird auch die ganze westliche Welt eine Periode starken Leidens durchlaufen müssen. Je schneller es den Europäern gelingt aus dem sich ständig beschleunigenden Niedergang der USA die richtigen Schlüsse zu ziehen, desto weniger werden die europäischen Völker mitleiden müssen. Sollte es den Europäern nicht schnell genug gelingen ihr Verhalten radikal zu ändern, könnten sie den USA in den Abgrund der Geschichte folgen.

Wie komme ich zu meiner These?

Auslöser für den Kollaps der USA sind ausgerechnet die Maßnahmen, die zur Bestrafung Russlands gedacht sind. Sie werden getrieben von kühler Berechnung. Was in der Folge geschieht kann man nicht besser ausdrücken als ein einfaches Sprichwort. „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“
Nun ist jedenfalls dazu zu sagen, daß so ein Untergang sich nicht ohne mehr als unschöne Begleitmusik abspielt. Auch das finale Versinken der Titanic war von gellenden Todesschreien der im eiskalten Wasser erfrierenden Passagiere, die keinen Platz in den Rettungsbooten gefunden hatten, begleitet. Und der finale Kollaps eines Weltwährungssystems wird sicher ebenso einen hohen Blutzoll als »Kollateralschaden« mit sich bringen, daran ist nicht zu zweifeln.

Ob das jetzt in ein paar Monaten stattfindet, oder erst nach einem längeren Marsch durch ein »Tal der Tränen« — wir werden es früh genug erfahren. 
 
Und nein ... anders als sicherlich sofort einige hirnlose Trolle schreiben werden: das Eintreten dieser Vorrgänge wird mich keineswegs mit Befriedigung erfüllen. Ich bin in einem Alter, in dem ich mir fürwahr einen schöneren, geruhsameren Lebensabend vorstellen könnte! Meine Begeisterung darüber, durch die Verantwortungslosigkeit korrupter Politruks und die unmäßige Gier ihrer korrumpierenden Strippenzieher in den Großkonzernen und Hedgefonds um den durch jahrzehntelange Berufstätigkeit wohl verdienten Ruhestand gebracht zu werden, indem die Inflation angesparte Werte vernichtet, und der Abbau der Rechtsstaatlichkeit jene Lebenssicherheit untergräbt, die schon Jüngere verzweifeln läßt — doch sich für Ältere wie mich geradezu alpdruckartig auf die Seele legt.

Nein, ich hätte nichts lieber, als daß sich dieses oben geschilderte Szenario als unrichtig herausstellt. Ich bin nur nicht naiv genug zu glauben, daß sich die Realität nach meinen Vorlieben richten wird. Ich werde diese vielmehr den kommenden Realitäten anpassen müssen.

Und jenen süffisanten Kommentatoren, die mir unterstellen, ich sei doch schon seit vielen Jahren nur mit schwarzen Schwänen hausieren gegangen, die sich dann aber nicht gezeigt hätten, muß ich leider entgegnen: ja, auf den ersten Blick scheinen sie recht zu haben. Aber eben nur auf den ersten Blick!

Denn wenn man mir nicht schlüssig erklären kann, durch welchen Mechanismus das Bedrucken von Papier mit immer höheren Zahlen dazu führen kann, daß es uns wirklich besser geht, daß Wohlstand in dem Maße sich steigern soll, in dem Staaten und Private Schulden machen, dann bewegen wir uns in einer — nun schon länger, als ich erwartete, andauernden — Phase des Selbstbetrugs, die irgendwann aber enden muß. Man halte mir nicht dagegen, daß eine so lange Zeit des Selbstbetrugs unmöglich sei. Nein — kennt nicht jeder aus seinem Bekanntenkreis Fälle, in denen z.B. Ehen, die durch Selbstbetrug der Partner über Jahrzehnte völlig stabil schienen, durch ein bisweilen nur kleines, nebensächlich scheinendes Ereignis wie ein Kartenhaus zusammenbrachen? Nichts hält sich so hartnäckig wie eine Illusion, aus der man nicht gestört werden will. Weil Aufwachen Leid bedeuten würde. 
 
Der Westen hat sich — kollektiv! — in einen Kokon von Unsicherheitsvermeidung und zunehmend auch Leistungsunwilligkeit eingesponnen, und wird erkennen müssen, daß dieser Kokon ihn nicht schützt, sondern gefährdet. Wie die Seidenraupe, die ins kochende Wasser gewofen wird ...

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P.S.: gerade lese ich bei Prof. Dilger »Lindner will Neuverschuldung von 200 Milliarden Euro«. Der Kommentarposter Spaziergänger meint dort dazu treffend:
Die haben nun gelernt, wie einfach es ist, die Schuldengrenze im Grundgesetz zu um-schiffen. Dieses Wissen ist nun in der Welt und es wird bleiben.
Es ist leichter, ein Schwein im Maisfeld vom Sinn des Fastens zu überzeugen, als einen Politiker vom Sinn des Sparens.
Weitere Kommentare überflüssig. Und wenn die USA in einigen Monaten ... dann schon überhaupt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Interessante Diskussion zum Thema "Untergang" der USA bzw Machtverschiebung und Ukraine -Konflikt...

RexCast #23 | UKRAINE CRISIS: Analysis With Guest Matt Bracken
https://www.youtube.com/watch?v=pSxyM5IWYhw

Sandokan

Anonym hat gesagt…

Von CE___

Ich halte ebenfalls den absoluten Abgesang auf die USA als eher eine Fehleinschätzung.

Ich sehe die USA sogar eher relativ noch als einen DER Gewinner, neben Indien, in dieser Ukraine-Chose.

Russland und die VR China werden sich da eher abbeuteln und durchlavieren und vielleicht nicht als Gewinner, aber auch nicht als die "Verlierer" aussteigen.

Diejenigen die (derzeit zumindest) VOLL gegen die Wand fahren sind West- und Zentraleurope, samt natürlich der Ukraine, und mittendrin Österreich.

Aber das ist es "uns ja wert", genauso wie das Bankrottieren Europas wegen einem Coronaviruserl vor genau zwei Jahren, obwohl schon im Feburar 2020 feststand dass dieses keine grosse Gefährdung ist.

Darum bin ich auch als Österreicher wirtschaftlich und anlagemäßig eigentlich relativ gesehen locker und "bullish" für die USA, konkreter eher gesagt Nordamerika (weil es gibt ja dort auch noch Mexiko und Kanada), und entsprechend überinvestiert schon seit 2010, weil die EU-Sowjet-Globalisten-Idioten sind ja schon seit "Griechenland" nur allerschwerst ertragbar für mich.

Die EU schiesst sich derzeit als Produktionsstandort selber in das Weltall auf (wahrscheinlich, obwohl Sag' niemals Nie) Nimmerwidersehen, und das wird sich auf den hiesigen Wohlstand weiter negativ niederschlagen.

Einerseits ist die Illusion abwegig ein industrialisiertes Europa mit Windradln und Solarpaneelen betreiben zu können. Und andererseits fallen LNG-Tanker und Gasifizierungs-Terminals nicht vom Himmel bis nächsten Herbst, geschweige denn die Verflüssigungsterminals in den Exportstaaten mit Kapazität wie zB. eben USA, Quatar, etc.

Aber vielleicht kommen ja bald aus der VR China Fitness-Hamsterräder für ein paar hundert Millionen EU-Insassen um für Strom zu sorgen, wer weiß das schon.

Eine Versorgung Europas mit LNG, und das innert der nächsten Wochen am besten, ist so wie das blöde Geplapper eines fetten Göring zur Versorgungs Stalingrads mit einer Luftflotte im russichen Winter. Und sogar dass ohne einen noch dazu feindlichen Flakgürtel um die zu versorgende "Festung".

Nichtdestotrotz, im wieder grösseren Bilde, natürlich verbraucht die USA mit diesen Idioten-Sanktionen irrsinnig viel diplomatisches (Rest?) Good Will auf der Welt.

Und ich bin mir auch nicht sicher ob die Russen die derzeit festgesetzten Gelder je wiedersehen werden wenn der Krieg beendet ist.

Weil diese würden voraussichtlich von den Russen sofort abgezogen, im Gefolge natürlich gleich das der russichen "Oligarchen", und das wird dem USD-zentrischen Finanzsystem natürlich fehlen, geschweige denn dass viel internationaler Handel auf Ausweichwährungen umgestellt werden wird, koste es fast was wolle, sei fast schon gesagt.