Montag, 14. Dezember 2020

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

 

Im Wettlauf um den Piloten, der permanent seinen Passagieren am lautesten ins Ohr brüllt, sie werden jetzt bald abstürzen und alle sterben, hat der bayrische Söderant den Rest seiner Kollegen inzwischen deutlich abgehängt. In Bayern herrschen radikale Regeln was das Treffen und Feiern angeht – man muss einfach auf Beides verzichten, dann darf man hoffen, nicht als unverantwortlicher covidiotischer Massenmörder angesehen zu werden. Oder man gehört einfach zu „Wir brauchen einen kompletten Lockdown!“-Söders Kabinett, dann kann man auf die Regeln pfeifen und gemütlich gemeinsam Essen gehen oder als grüner Abgeordneter des gegenüber den eigenen Bürgern harten Verbotslandtages gar Corona-Partys feiern. Some animals… ach, passt schon.

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Darf man in Deutschland inzwischen von „autoritären Maßnahmen“ sprechen, wenn die Bürger eingesperrt, Demonstrationen verboten und der Entzug von Grundrechten rechtsstaatsfeindlich zum Tagesgeschäft ernannt wird? Sagen wir mal so: wenn man AfD-ler aus der dritten Reihe ist nicht, dann wäre das ein Staatseklat erster Klasse, aber wenn es einem CDU-Ministerpräsidenten ehrlicherweise rausrutscht, dann wird es zur Kenntnis genommen.

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Immer mehr Stimmen werden laut, die behaupten, unsere Politk hätte die falschen Berater und würde auf die falschen Stimmen hören. Das stimmt aber nur, wenn man die eigene, innere Stimme dazuzählt. Das ist nämlich die einzige, die diese Politikerkaste überhaupt noch wahrnimmt. Folgender Absatz ist meine Beantwortung eines Kommentars bei „Reitschuster“, und ich möchte sie hier nicht vorenthalten:

Die Politik hat ganz sicher nicht die falschen Berater, denn sie selbst hat es sich ausgesucht, wer die "richtigen" und wer die "falschen" Experten sind, wie unser alpenländischer Bubikanzler so fein differenzierte. Die politisch Falschen, die auf Schutz vulnerabler Gruppen und Minimierung des gesellschaftlichen Gesamtschadens plädierten und dabei unweigerlich die Maßnahmen der Politik zur Diskussion stellten, wurden raschestmöglich aus Beratungsgremien entfernt (meist Virologen, Ärzte, Krankenhaushygieniker, Epidemiologen und ähnliche mit dem Thema fachlich überforderte), während sie mit wahren Fachleuten wie Veterinärmedizinern, Kammerfunktionären und Politiologen aufgeblasen wurden, deren fachspezifisches Wissen dasjenige irgendwelcher Medizinstudierter natürlich in jeden nur möglichen Schatten stellt, selbst bei absoluter Dunkelheit. Nein, diese Politik hat nicht die falschen Berater, denn sie ist eine einzige Dunning-Kruger-Selbsthilfe-und-Therapiegruppe, deren Beratungsresistenz das Einzige ist, das noch größer ist als ihre Inkompetenz. Berater, die diesen Job ernst nehmen, werden gefeuert, während man nur Speichellecker akzeptiert, die im Nachhinein Agumente erfinden sollen, warum das, was die immer absolutistischer regierende Herrscherkaste gerade ausgedacht hat, alternativlos ist. Die haben sich mit genau den Leuten umgeben, die sie brauchen. Nicht die Politik hat die falschen Berater sondern wir haben die falschen Politiker.


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