von LePenseur
... meinte der Salzburer Landeshauptmann Haslauer bei der Wahlparty der ÖVP. Na ja: noch ein paar solcher »gewonnener Wahlen«, und die ÖVP streitet sich mit Grünen und Kommunisten um den vierten Platz, die sprichwörtliche »blecherne Medaille« ...
Interessant ist auch die folgende Graphik über das Wählerstruktur:
In den beiden Altergruppen unter 60 wurde die ÖVP bereits von der FPÖ überholt. Nur die deutliche Präferenz der Pensionisten konnte der ÖVP den ersten Platz retten.
Noch interessanter ist freilich der Vergleich zwischen FPÖ und SPÖ nach Bildungsqualifikationsstufen — denn er widerlegt die oft kolportierte Behauptung, daß v.a. »bildungsferne Fortschrittsverlierer«, mit anderen Worten: die depperten Hackler und dergleichen, die FPÖ wählen würden. Das ist aber auf keineswegs Fall, sondern: der Pflichtschul-Level ist die Domäne der Roten, Maturanten und Uni-Absolventen wählen eher FPÖ als SPÖ.
Erschütternd ist freilich, daß bei den Akademikern die Kommunisten vor der FPÖ zu liegen kamen und die Grünen gemeinsam mit der ÖVP auf je 21% kamen. Formale Bildung ist offenbar nicht immer ein zuverlässiger Intelligenz-Indikator.
Ob der alte Satz »Stadtluft macht frei« noch berechtigt ist, darf seit geraumer Zeit bezweifelt werden. Daß sie vermutlich nicht gescheiter macht, wird durch das Ergebnis der Kommunisten in der Stadt Salzburg, wo die den zweiten Platz erreichte und nur wenige Prozentpunkte hinter der ÖVP abschnitt, nahegelegt.
Ob es nun zu einer Schwarz-Blau-Koalition in Salzburg kommt, oder ob Haslauer mit bloß einer Stimme Mehrheit im Landtag eine Schwarz-Rot-Koalition riskiert, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Lassen wir uns überraschen.
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P.S.: daß die Wahlbeteiligung mit weniger als 71% die »Partei der Nichtwähler« eindeutig zur größten Gruppe macht und bezogen auf die Gesamtwählerschaft die »gewonnen habende« ÖVP nur auf 21,5% gekommen ist, sei nur ganz nebenbei erwähnt. Wenn fast ein Drittel der Wähler keinen Sinn darin sieht, zur Wahl zu gehen, sollten eigentlich die Alarmglocken bei den Parteien (und zwar bei allen) läuten. Werden sie aber nicht ...
5 Kommentare:
Den letzten Satz teile ich nicht, cher Penseur. Die Wahlenthaltungen sind, sofern intendiert und nicht aus Faulheit, Produkt der FP-Diffamierung, also so etwas wie Halbaufgewachte, die "sich zu gut sind, FPÖ zu wählen", nicht einmal als geringstes Übel. Gegen Dummheit kann man nichts machen.
Als Ostgote von geringer Herkunft und Heide - nicht Atheist - habe ich bis 1996 die Schwarzen gewählt, dann zwanzig Jahre lang ohne Begeisterung "Protest"' - zuletzt die Mogelpackung Aäffdeh. Inzwischen können mir alle miteinander im Mondschein begegnen. Mit Theodor Fontane - Wat soll der Unsinn. Und, Wunder habe ich wahrlich nicht erwartet. Aber zum Beispiel, auf der GEZ-Sauerei hätten die Herrschaften sich doch wirklich konsequent (wie ùbrigens versprochen) einklinken können. Hamse nicht. Systempartei.
Ein AfDler sagte mal: "Wer nicht wählt, wählt rot-grün."
Nicht ganz zu unrecht.
Jedenfalls hat ein Nichtwähler genauso wenig ein Recht, wie ein Systemwähler, bei Unzufriedenheit rumzuplären ...
Es gibt eine Alternative zur Alternative Nichtwähler vs. Systemwähler: konsequent eine sog. Spaßpartei wählen. Das ist kreativer, anarchischer Protest gegen das System. Der sogar Spaß macht!
Spaßpartei ...
Ist doch alles einkalkuliert.
Und die AfD wurde von vornherein als Beruhigungszückerchen geschaffen.
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