Donnerstag, 20. April 2023

Windräder und Auswirkungen

von Helmut
 
 

Ich möchte mich dazu nicht aus dem Fenster lehnen, weil zum einen die Aussagen darüber widersprüchlich sind und zum anderen die angebotenen Informationen meist gelenkt sind.

Gib das mal probehalber der Tante Google zum Knabbern:

Windräder verhindern Wolkenbildung und Regen

und schau, was dann kommt:

Die Faktenchecker sind fast alle von den Regierungen bezahlt und stellen das alles als Fake hin, ist ja klar. Genauso die Öffentlich-Rechtlichen, wie ARD, und dazu gehören natürlich auch MDR,WDR, usw.

Natürlich muss man erst jede Veröffentlichung darauf abklopfen, wer dieses Medium bezahlt. Hab ich jetzt nicht gemacht. Ich hab mir dieses Ding mal vom Inhalt her vorgenommen, und es ist schon interessant, wie da herumgeschwurbelt wird.

https://efahrer.chip.de/news/beeinflussen-windraeder-das-wetter-jetzt-sprechen-forscher-klartext_105777

Ein paar Sätze:

Überschrift: Beeinflussen Windräder das Wetter?

Die Antwort der Wissenschaft fällt erstaunlich klar aus: "Eine bedeutende Aus-wirkung auf die globale Strömung ist tatsächlich, nach dem derzeitigen Wissens-stand nicht zu erwarten", sagt Klimaforscher Marc Salzmann

Das ist ein „Nein“?? Das ist die Formulierung, wo man auch bei Falschaussagen immer abge-sichert ist, weil man sagt: „nach dem derzeitigen Wissensstand“. Also: klarer gehts wohl nicht! Er räumt zwar ein:

Auf das lokale Mikroklima habe ein Windrad wohl eine Auswirkung.

Doch versucht er, in den nächsten Sätzen gleich wieder zu entkräften:

Marc Salzmann sagt dazu: "Die Auswirkungen sind nicht so riesig.“

Natürlich betrifft das in erster Linie die Bauern, von denen habe ich das ja auch aus der Gegend zwischen Schwechat und Hainburg. Da gibt’s eine Reportage von den Bauern:

https://www.agrarheute.com/energie/veraendern-windraeder-solarparks-klima-592123

Hier spricht man eher Klartext, aber auch verschwurbelt. Ich zitiere daraus:

Eine amerikanische Studie sieht sogar einen Zusammenhang mit einem bestehen-den Windpark vor der Westküste Großbritanniens und vermindertem Niederschlag. “Wir wollen aber nicht, dass unsere Studie so interpretiert wird, dass Windfarmen Dürren verursachen“, sagt die leitende Forscherin, Cristina Archer von der Uni-versität Delaware. “Da gibt es eine minimale Reduktion im Niederschlag. Das ist statistisch relevant, aber nicht groß."

Gretchenfrage: Warum will man das nicht mit dieser Interpretation der Studie? Wer will das nicht? Nächster Quatsch:

Windräder gefährden nicht das Klima

(Blödsinn)². Es geht nicht ums Klima, sondern es geht um das regionale Wetter und das Regen-aufkommen in den Gebieten, wo große Windräder eng nebeneinanderstehen. Allenfalls der Be-griff „Mikroklima“ wäre noch akzeptabel. Wetter und Klima sollte man schon auseinander-halten können.

Auch wenn die Studien lediglich offenbaren, dass Bedarf für weitere Studien be-steht.

???

So einen blöden Satz braucht man nicht weiter zu kommentieren. Aber: Für mich ist das alles eine klare Aussage darüber, dass „sie“ — also die Politiker, die in der Entscheidung stehen —

  • entweder wirklich nicht genügend darüber wissen  
  • oder nichts darüber sagen wollen, obwohl sie was wissen, weil das ihrem Plan widerspräche

Es ist wieder die übliche Taktik: wir werden wieder mal vorne und hinten angelogen.

Klare Studien mit nachprüfbaren Ergebnissen gibt es entweder nicht, oder werden unter Ver-schluss gehalten. Windräder sind die Zukunft, also darf man da nicht dagegen sprechen.  
 
Ich selbst habe darüber zu wenig Kenntnisse, deshalb halte ich mich auch mit einer finalen Meinung zurück. Aber auf die scheibchenweise verabreichte Verdummungstaktik wollte ich hinweisen.
 

5 Kommentare:

Rorodlam hat gesagt…

Danke Helmut, für das Aufbringen dieses Themas. Hier findet man noch weitere Erklärungen, weshalb Windräder das Microklima verändern:

https://www.nordthueringen.de/_daten/mm_objekte/2022/02/630761_0222_46369953

Es lauern auch noch andere Gefahren:

https://www.nordthueringen.de/news/news_lang.php?ArtNr=326433

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

"Auch wenn die Studien lediglich offenbaren, dass Bedarf für weitere Studien besteht."

Homerisches Gelächter! Das ist genau die Standardfloskel, die an alle minderwertigen Studien drangeflickt wird. Heisst übersetzt:

"Wir wissen selber, dass die Studie kaum Aussagekraft hat und auch sonst nur ein Stück Schund darstellt. Aber wenn Sie mehr oder Besseres erfahren wollen, müssen Sie uns schon ein grösseres Stück Kohle rüberschieben. Wir machen das hier ja schliesslich nicht aus Spass an wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern weil wir halt nichts Vernünftigeres zusammenbringen und uns trotzdem auch ein Auto und einen tollen Urlaub leisten wollen."

Anonym hat gesagt…

Über die gesamte Lebenszeit gerechnet sind "Windräder" nicht wirtschaftlich (angeblich, aber dazu gibt es natürlich auch keine Studien).

Was aber gesicherte Erkenntnis ist ist die Zerstörung von Vögeln, was aber die Naturschützer nicht zu stören scheint (das sind die, die wegen jeder Gelbbauchunke einen Riesen Terror veranstalten)

Heinz hat gesagt…

Eine Windparkanlage entzieht der Natur, also dem Wind = eigentlich dem Wetter, mehrere GWh Energie pro Jahr, diese Energie wird irgendwo fehlen, soweit die Physik. Wo sie fehlt und welche Auswirkungen das hat ist aufgrund der relativ geringen Energiemenge lokal begrenzt, logisch und von Standort zu Standort unterschiedlich. Zu behaupten, eine Windparkanlage hätte keine Auswirkungen auf das (lokale) Wetter, wäre Unfug.

Fiona hat gesagt…

@ Heinz
Auch die Wasserkraftanlagen entziehen dem fließendem Wasser Energie - und transportieren sie wo anders hin! In der Wachau bleibt die Energie noch in der einigermaßen frei fließenden Donau. Anderswo sind Auswirkungen sicher zu merken und zu messen.
In Wien wird die Energie jedenfalls nicht weit wegtransportiert.