Sonntag, 16. April 2023

Dominica in Albis

von LePenseur
 
 
Man muß nicht unbedingt religiös sein oder gar katholisch — obwohl insbesondere letzteres vermutlich dafür kein Nachteil wäre —, um die nüchtern-gelassene Schönheit eines Sonntagsgottesdienstes im alten Römischen Ritus zu empfinden. Voraussetzung ist eine gewisse Basiskenntnis der lateinischen Liturgiesprache und die Bereitschaft, sich auf eine, bei aller Feierlichkeit doch »zurückhaltende«, Symbolhandlung einzulassen: in Stille und Aufmerksamkeit — zwei spirituelle Voraussetzungen, die sich heute leider nur Wenigen erschließen.


 
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P.S. Damit kein Irrtum aufkommt: LePenseur ist weder Mitglied oder Gefolgsmann dieser (noch irgendeiner anderen) Gemeinschaft und will ihr auch keine Proselyten werben. Absit longe! Aber er hat Gefallen an einer unaktionistisch und unprätentiös korrekt zelebrierten Liturgie. Besonders, wenn er bedenkt, was heutzutage üblicherweise so als »Eucharistiefeier« veranstaltet wird ...

4 Kommentare:

Franz Lechner hat gesagt…

Warum diese Distanzeritis, cher Pesneur?
Hier stehen Sie eindeutig auf der richtigem Seite.
Nur eine kleine Korrektur ganz am Rande aus eigener Erfahrung: Lateinkenntnisse braucht es kaum. Die Messe ist weitgehend still bzw schon rein akustisch unverständlich.

Le Penseur hat gesagt…

Geschätzter Herr Collega,

das hat nichts mit "Distanzeritis" zu tun, sondern soll nur etwaige Mißverständnisse, dieser Blog sei irgendwie in Proselytenmacherei unterwegs oder quasi "Sprachrohr" einer Glaubensgemeinschaft, von vorneherein ausschließen.

Vergleichbare "G'satzln" standen z.B. auch unter Predigten des ehrwürdigen Bischofs der Ecclesia Gnostica, Prof. Dr. Stephan Hoeller aus Kalifornien, des sogenannten "Schwertbischofs" aus der Schweiz, sowie diverser unitarischer oder anglikanischer Geistlicher (bspw. Bill Darlison aus Dublin oder Andrew J. Brown aus Cambridge), deren interessante Predigten ich in den letzten Jahren bisweilen auf den Blog stellte.

Anonym hat gesagt…

Vor vielen Jahren hatte der geschätzte Le Penseur sogar den Ruf eines explizit katholischen (!) Bloggers und wurde in der Benedikttreuen, inzwischen sanft entschlafenen sog. Blogozese gerne mal zitiert und verlinkt. Tempi passati.

Le Penseur hat gesagt…

Cher (chère?) Anonym,

Tempi passati.

Ja — und ich weiß nun nicht recht, ob ich das bedauern oder begrüßen soll ...

Mein "Ruf" in der Blogozese resultierte eigentlich aus Mißverständnissen (und, zugegeben, der Tatsache, daß Hwd. Herr Alipius seinerzeit meinen Blog irgendwie "mochte" ...). Aber ich habe eigentlich von allem Anfang an in einer ganzen Reihe von Artikeln klar ausgedrückt, daß dieser Blog kein "katholischer" Blog ist, auch wenn er sich bisweilen mit kirchlichen und religiös-spirituellen Themen beschäftigt. Aber angesichts von sicher einem Dutzend unitarischer und ca. nochmals so viel "gnostisch konnotierter" Predigt-Videos ist die nonchalante Einverleibung dieses Blogs in die "Blogozese" wohl ein wenig gewagt!

Das schmälert nicht meine Achtung vor Benedikt XVI, meine Verbundenheit mit manchen (nicht allen!) Lehrinhalten der RKK und schon gar nicht meine Bewunderung für die immensen kulturellen Schätze, die wir derselben verdanken (ich bezeichnete mich hier schon mehrmals in Analogie zum "Kulturprotestantismus" als "Kulturkatholik")!

Aber: "explizit katholischer Blogger" war ich nie und wollte ich auch nie sein! Sollte ich diesen Eindruck bei jemandem erweckt haben, beruht das auf einem Mißverständnis — für das ich, soweit es durch mich verursacht gewesen sein sollte, um Verzeihung bitte.