Dienstag, 18. April 2023

Unsere Energie ist sicher. Mindestens so sehr, wie unsere Pensionen, oder:

Zerpflückung einer Frau Professorin mit angeblichem Sachverstand

von Helmut

 
Anlass des Artikels ist dieses Interview. Mein Kommentar dazu:
 
 

1. Meine Meinung zu Claudia Kemfert:

Bevor ich etwas lese, mache ich mich immer über den Interpreten schlau. Was ist er/sie, welche Prinzipien verfolgt er/sie, wer finanziert ihn/sie? Das ist die primäre Frage nach dem „cui bono“.

Ich habe nämlich gelernt, diesen ganzen Erklärungen und Studien fast nichts mehr zu glauben. Dabei aber darf man nicht in das Dilemma verfallen, nur mehr das zu glauben, was einem persönlich gefällt.

Zur Frau Kemfert:

Jahrgang: 1968, die Studien: Claudia Kemfert studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Bielefeld und Oldenburg (Promotion 1998) und Stanford. |(das, was im CV nicht drinsteht), also nix mit Physik, Chemie, Biologie und Umwelt:

https://www.diw.de/documents/dokumentenarchiv/17/diw_01.c.41598.de/diwcvlong_de_ckemfert.585905.pdf

Also, die Dame hat in Sachen Wirtschaft was drauf und ist eine Streberin. Ein Pluspunkt in meinen Augen. Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit April 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die Tante Google sagt:

Seinen Sitz hat das DIW seit seiner Gründung in Berlin. Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft wird das DIW Berlin überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.

Mein Rückschluss:

Wenn jemand von der Bundesregierung finanziert wird und dazu noch im EU-Klub (Barroso) was zu sagen hatte, dann kann er/sie nur das sagen, was von oben vorgegeben ist, sonst ist ganz schnell Schluss mit lustig. Kann natürlich auch sein, dass das alles auch ihr persönliches Wunschdenken ist, - dann träfe sich das passend.

Aber man sollte den Klub des DIW mal genauer durchleuchten. Darüber gibt’s eine Beurteilung, auch bei google zu lesen:

Dieser Befund steht im Einklang mit dem in der öffentlichen Debatte oft verbreiteten Duktus, dass das DIW lange Zeit wirtschaftspolitisch keynesianische/nachfrage- orientierte Positionen vertreten und sich somit von den anderen Wirtschaftsforschungsinstituten unterschieden hat.

Jetzt schaun ma mal, was diese Fremdwörter bedeuten, zum einen „keynesianisch“ und zum anderen „nachfrage-orientierte Positionen vertreten“ :

Keynesianisch:

Der Keynesianismus ist eine Denkweise in der Marktwirtschaft, bei der durch den Staat Maßnahmen antizyklisch zum Konjunkturzyklus ergriffen werden. Sie sollen Schwan-kungen mildern und für Stabilität sorgen.

Nachfrage-orientierte Positionen:

Das bedeutet, der Staat versucht in wirtschaftlichen Schwächephasen einzugreifen und die Nachfrage durch staatliche Investitionen und Konjunkturprogramme künstlich zu beleben.

Dazu kommt die Kritik aus dem Jahre 2019 an diesem Institut, wo zumindest Vorsicht an den Veröffentlichungen geboten ist:

https://www.cicero.de/wirtschaft/diw-marcel-fratzscher-forschung-wirtschaft

Stellt sich für mich die Frage, aus welchen Beweggründen dann was von diesem Institut veröffentlicht wird, und welche wahre Relevanz das zum Thema Stromversorgung und Atomausstieg hat, resp. was die wahren Hintergründe für die jeweilige Veröffentlichung sind.

Soviel zum Institut. Über die Person Claudia Kemfert gibt es nicht nur Lobeshymnen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/energieexpertin-claudia-kemfert-und-ihre-irrtuemer-noch-und-noecher-kolumne-a-378a6b2d-84bc-4d7b-8c00-d2de3821650f

Dazu kommt, dass sie sich als Wendehals einen Namen gemacht hat, in erster Linie, um sich einen Einfluss auf bestimmte Ämter zu sichern:

 
2. Soviel zur Person. Nun zum Thema ...

Sie sagt:

Die Strommenge ist leicht ersetzbar mit erneuerbaren Energien. Derzeit sind beispiels-weise immer noch etwa 10 Gigawatt Windstrom in der Genehmigungsschleife.

Sie sagt nicht dazu, dass diese 6% derzeit mit Kohlekraftwerken aufgefangen werden. Sie sagt auch nicht dazu, wie lange diese Kapazität Windstrom noch in der Genehmigungsschleife bleiben wird. Ein Jahr, oder fünf Jahre?

Würde man sie ähnlich schnell genehmigen wie Flüssigerdgas-Terminals, die mit der neuen „Deutschlandgeschwindigkeit“ in vier Monaten genehmigt wurden, dann hätte Deutschland auf einen Schlag fast dreimal so viel Kapazitäten zur Verfügung, wie die letzten Atomkraftwerke derzeit noch produzieren.

Ich lach mich krank. Hat diese Dame überhaupt eine Ahnung, wie lange man für den Bau eines Flüssiggasterminals in Deutschland benötigt? Immer unter der Voraussetzung, dass da keine Wattschützer auf den Plan kommen, die Einspruch erheben und irgendwelche Krebse da schützen wollen.

Wir haben in Deutschland ausreichend Strom zur Sicherung der Versorgung.

Eindeutig falsch. Das klappt nur, weil wir den Strom aus anderen Ländern beziehen, wie z.B. aus Frankreich, den Atomstrom. Wenn‘s dort Probleme gibt, gibt’s auch in Deutschland Probleme.

Ja, die Stromversorgung in Deutschland ist gesichert. Die Probleme kommen derzeit vor allem aus Frankreich, wo noch immer ein Großteil der Atomkraftwerke nicht am Netz ist, weil sie marode sind oder wegen Klimawandel-bedingter Dürre kein ausreichendes Kühlwasser zur Verfügung steht. Das zum Thema Versorgungssicherheit von Atomenergie. Deutschland ist durchaus über den Berg, die Franzosen nicht.

In diesem Wischiwaschi ist klar erkennbar, wo der Hund begraben ist. Wenns bei den Franzosen klemmt, dann ist in Deutschland die Kacke am Dampfen. Aber das sagt sie nicht.

In Frankreich sieht man gerade eindrücklich, dass die Rechnung nicht aufgeht. Der Klimawandel führt zu einer extremen Dürre und Wasserknappheit, deswegen fehlt das Kühlwasser und zahlreiche Atomkraftwerke sind deswegen nicht am Netz. Das gefährdet die Versorgungssicherheit in ganz Europa.

Und bei Europa ist in erster Linie Deutschland am Haken, - aber das wird nicht ausgesprochen.

Die erneuerbaren Energien müssen sehr viel schneller ausgebaut werden, das Ausbautempo muss sich mindestens verdreifachen. So schnell wie möglich, uns läuft die Zeit davon.

Eine klare Situation, weil die Stromversorgung in Deutschland eben nicht abgesichert ist.

In Bayern sollte beispielsweise die pauschale Abstandsregel für Windenergie sofort abgeschafft werden, da der Zubau von Windenergie nahezu zum Erliegen gekommen ist.

Warum es diese Regelung gibt, welche Studien mittlerweile die Gefahr von Windrädern, die zu eng stehen, belegen, darüber schweigt die Tante. Auch im Osten von Wien auf den Ebenen, also zwischen Schwechat und Hainburg, wo sehr viele Windräder stehen, ist man draufgekommen, dass dort seit diesen Windrädern nur mehr sehr selten Regen fällt, weil durch die Luftbewegung die Wolkenbildung verhindert wird.

Aber wir alle sind auch Teil der Lösung: indem wir beispielsweise Energie sparen, auf Elektromobilität oder Fahrrad u.a. umsteigen oder Solarenergie aufs Dach legen.

Ich lach mich krank. Energie sparen, indem wir auf E-Autos umsteigen. Oder E-Fahrräder. Solarenergie ist noch das einzig Sinnvolle, was dabei erscheint.

Der für effiziente Wärmepumpen und Elektromobilität benötigte Strom kann und wird problemlos durch erneuerbare Energien abgedeckt werden.

Das ist so ein Stuss, dass man gar nicht weiß, wie man das bewerten soll. Wir müssen also den Ausfall der AKWs durch erhöhten Bau und Produktion der Windräder kompensieren. Also Steigerung, um den Status quo abzudecken. Nun kommt aber noch die Erhöhung durch den benötigten Strom bei Wärmepumpen, auch das durch die Windräder. Dazu die E-Mobilität der Elektroautos, auch dazu müssen die Windräder herhalten. Hat sich die Tante einmal mit Zahlen beschäftigt? Ich glaube kaum. Ich kanns nicht, aber jeder bessere Dipl.Ing in der elektr. Energieversorgung könnte sie damit lächerlich machen.

Wichtig ist hier zu verstehen: Je effizienter wir Strom nutzen, d.h. nicht verschwenden, desto weniger wird der Stromverbrauch steigen.

Das heißt im Klartext, alles noch mehr einschränken. Aber das, was Sache ist, wird nicht angesprochen. Ich habe da schon im Jahre 2016 einen Artikel drüber geschrieben, hier nachzulesen:

https://www.fischundfleisch.com/hellmut-1/wie-wir-technisch-an-der-nase-herumgefuehrt-werden-36030

Ich greife da nur einen Absatz heraus:

Leider verstehe ich zu wenig von dieser Materie, ich bin ein einfacher Mensch vom Bau. Aber ich habe bemerkt, dass z.B. die Handgeräte wie Bohrmaschine, Winkelschleifer, etc. immer noch dieselben kupfergewickelten Elektromotoren haben, wie es schon in meiner Lehrzeit war. Und das sind fast 50 Jahre her. Anscheinend sind die Prinzipien des Elektromotors, basierend auf Rotor, Wicklung und Magnetfeld immer noch auf derselben Basis wie vor knapp 200 Jahren. Schon längst könnte hier eine technologische Änderung gegriffen haben, die den Stromverbrauch dieser Motoren auf mehr als die Hälfte senkt. Nicht nur mit der Handbohrmaschine, sondern bis zum Baukran und noch weiter.

Je effizienter wir Strom nutzen… - ich lach mich krank. Die Sparbirnen haben nicht einmal ein halbes % an Einsparung gebracht, und das, wo man wirklich einsparen könnte, das wird von oben her blockiert, damit die Forschung sich damit nicht beschäftigt.

Wenn allerdings Strom unnötig verschwendet wird, indem beispielsweise kostbarer Wasserstoff im SUV oder der Heizung eingesetzt wird, wird 3 bis 5 mal so viel Strom benötigt, als wenn man ihn sofort nutzen würde.

Also, Strom für die Heizung ist pöhse. Nun sollen aber die Heizungen, die mit Gas oder Öl betrieben werden, abgeschafft werden. Sogar schon ab dem nächsten Jahr. Ich frage mich, wer denn für sein Einfamilienhaus die 30.000 € zur Verfügung hat, um sich ein Erdwärmesystem bauen zu lassen. Auch die Wärmepumpensysteme aus der Luft sind nicht billig und sind wenig effizient, das habe ich hier selbst bei Bekannten gemerkt. Der Stromverbrauch ist hoch. Was bleibt übrig: Das Häuschen elektrisch zu heizen. Na, da bin ich mal gespannt, wohin das führt. Diesen Strom dafür muss man erst einmal produzieren. Abgesehen von den immer noch nicht genügend ausgebauten Fernleitungen.

Dazu ein paar Meinungen:

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/solarstrom-elektroautos-flaeche-weltstrombedarf-photovoltaik/

Ich zitiere daraus:

Um alle Pkw in Deutschland mit Solarstrom fahren zu lassen, wäre demnach übrigens eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 560 km² nötig. Das entspricht 78.431 Fußballfeldern oder 22 Prozent der Fläche des Saarlandes.

https://taz.de/Atomstrom-fuer-Elektroautos/!5815864/

Ich zitiere daraus:

Wenn dann 95 Prozent der Autos vollelektrisch unterwegs sind, pro Jahr pro Pkw 13.000 Kilometer zurückgelegt werden und pro 100 Kilometer ein Strombedarf von 20 Kilowatt-stunden (kWh) angesetzt wird, „schlucken“ unsere Autos im Jahr 2050 in Deutschland 138 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr.

Setzten wir die Strommenge von 138 TWh in Bezug zur gesamten öffentlichen Netto-stromerzeugung aus Windkraftanlagen des Jahres 2020, würde der gesamte Windstrom des Jahres 2020 in Deutschland nur für 96 Prozent der Autos reichen.

Also — diese Berichte gehen in die Richtung, dass weder der Solarstrom, noch die Windräder alleine ausreichen, es müsste schon die Kombination geben. Aber der Unsicherheitsfaktor ist und bleibt der Güterverkehr sowie die Art und Weise der Beheizung der Wohnungen und Häuser.

Dazu kommt noch die Temperatur. Wir lassen uns derzeit von der Heiligen Greta beeindrucken und mobilisieren die Schüler für Friday for future. Aber wir ignorieren, dass wir uns auf dem Weg in eine Eiszeit befinden und wir derzeit nur in einem Wärmehoch dieser Eiszeitentwicklung leben, das endlich ist. Wie endlich, das weiß ich nicht. Es kommt auf jeden Fall der Zeitpunkt, bei dem die Temperaturen wieder abwärts gehen, besonders im Winter. Deutschland kein Gas, kein Öl, keine Kohle, keine festen Brennstoffe zum Heizen, - das wird dann richtig spannend.

Da bin ich doch froh, dass ich im armen Rumänien lebe. Da hat der Wirtschaftsminister aus der aktuellen Koalition verkündet, dass man das Heizen mit Holz ab dem nächsten Jahr gemäß EU-Regelung beenden müsse. Den Heini hat man sofort zurückgepfiffen, auch aus den eigenen Reihen, - denn das wäre das absolut sichere „Aus“ für diese Partei in Bukarest.
 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nur nicht so kleinlich!

In einer Zeit, in der im besten Doiselahn aller Zeiten, gescheiterte Küchenhilfen im Staatsfernsehen in aller Ruhe über verstopfte Elektroleitungen fabulieren können, ohne daß ihnen ein Erwachsener ins Wort fällt, dürfen eifrige BWL-Mäuschen erst recht unwidersprochen und kritiklos in fachfremden Gewässern schippern.

Staatstragende Weibchen nämlich brauchen im güldenen wertewesten keine Rechtsradikalitäten wie Fachkenntnisse, Fähigkeiten oder gar Berufserfahrung auf dem Gebiet, auf dem Madame als Quotenkönigin zu thronen geruht.

Deswegen geht's dem güldenen wertewesten so, wie es ihm gerade geht.

K. hat gesagt…

Zuerst treiben sie die Leute ins Heizen mit Holz und dann wollen sie es verbieten. Heizen mit Holz ist für die armen Leute auf dem Land seit jeher eine Alternative zur mittlerweile unbezahlbaren Kohle. (Warum eigentlich?)
Allein die Dreistigkeit ist beängstigend!
Die EU ist doch eine kriminelle Vereinigung!

Anonym hat gesagt…

Nach Aussagen der grünen Experten verstopft ja der "Atomstrom" die Leitungen. Da sind sie jetzt sicher froh, dass dieses "Problem" beseitigt ist.

Für ein anderes Problem haben sie keine Lösung: Wenn am Morgen die Sonne noch nicht scheint und gleichzeitig Windstille herrscht: Gerüchteweise müsste man täglich 5 neue Windräder aufstellen, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Die haben wohl Mathematik abgewählt und durch Genderphilosophie ersetzt.

Mehr dazu zu schreiben lohnt sich nicht (hat alles schon Helmut mit viel Aufwand hervorragend erledigt)

K. hat gesagt…

Jetzt bekommen wir französische Atomstron. Verstopft der nicht die Leitungen?