Montag, 31. Oktober 2022

Eine Replik auf Franz Lechner

 
... dessen kritische Auseinandersetzung mit einem Gastkommentar von Kollegen Helmut von dessen Seite nicht unwidersprochen bzw. in manchen Belangen auch inhaltlich bloß »klargestellt« werden soll, erfolgt im folgenden


Gastkommentar
von Helmut


Sehr geehrter Herr Lechner,
erst einmal schönen Dank dafür, dass Sie sich so ausführlich mit meinem Beitrag befasst haben. Generell nehme ich jede Kritik an und denke darüber nach, solange sie begründet ist. Allerdings sind bei Ihnen einige Aspekte dabei, die von mir (um es in militärischer Sprache zu verdeutlichen) aus der Sicht von 6 Uhr behandelt wurden, und Sie antworten mit einer Argumentation von der Sicht von 9 Uhr. Ich kann nicht behaupten, dass 2 + 3 = 6 ist — auch, wenn ich dann dazusage, dass es bei einer Multiplikation stimmen würde.
Das, was ich mit meinem Artikel erreichen wollte, nämlich durch Provokation zum Nachdenken zu „verleiten“, das ist mir offensichtlich gelungen. Und nur darum ging es mir. Aber ich gehe im Ein-zelnen auf einige Äußerungen ein, die ich anders sehe.
Gleich zu Beginn, mit „Es ist einfach grundsätzlich so,..“ und die Punkte a) und b). Dass Sie dabei recht haben, steht außer Frage. Es ist auch hier ganz gut erklärt:
Und das nehmen Sie einfach so hin? Damit stehen Sie morgens auf und legen sich abends zum Schlafen, völlig kritiklos? Ich frage mich, wie das alles entstanden ist, dass sich gerade bei den Intellektuellen, den Leuten mit höherem Bildungabschluss, diese Einstellung gebildet hat? Warum wird die Schicht der „Ungebildeten“ immer größer? Wenn man nicht die Ursachen ana-lysiert, kann man auch keinen Hebel ansetzen.
Ich meine, es kommt daher, dass insbesondere die Allgemeinbildung in den Grundschulen, aber auch in den Gymnasien, immer mehr heruntergefahren wird, genauso wie die Querverbindung zwischen den naturwissenschaftlichen Fächern und auch zwischen Geographie und Geschichte. Dazu kommt der ständige Linkseinschlag an den Hochschulen und Unis, der als steter Tropfen den Stein höhlt. Ich erinnere mich noch an die 70er Jahre an die Uni Stuttgart-Hohenheim, wo ich im Vorraum der Mensa mit meiner Frau als einziger Tisch mit rechtem Informationsmaterial vertreten war, im Gegensatz zu den anderen 10 Tischen der Linken. Es hat ja damals schon angefangen.
Bei c) muss ich was korigieren:
Nicht nur in der NS-Zeit waren es staatliche Anordnungen, die zu Ausschreitungen geführt haben, sondern auch bei den Verbrechen an den Deutschen bei Flucht und Vertreibung sowie an der Enteignung. Es war z.B. die tschechische Soldateska, denen genügend kriminelle Beispiele zuzuschreiben waren, etc. etc. Es waren auch Zustimmungen, Mitläufertum und ähnliches bei der Zivilbevölkerung festzustellen, aber es handelte sich weitestgehend um passive Zustim-mung, die den Herrschenden zum Vorteil gereicht haben. Denn es galt früher so wie heute noch immer: Wer schweigt, stimmt zu.
„...wo offenbar keiner etwas dabei fand, sich das Eigentum...“ 
Genau das kritisiere ich ja! Es ist gut, dass Sie das so klar artikulieren. Es hat sich keiner aufgeregt, als man diese Maßnahmen durchgeführt hat, und die Leute haben diejenigen der Politiker, die für die Zustimmung verantwortlich waren, bei der nächsten Wahl wieder gewählt. Klar, jeder ist sich selbst der Nächste — und denjenigen, der im Reichsgebiet gelebt und nichts verloren hat, hat es ja nicht betroffen. Und wieder: Wer schweigt, stimmt zu.
„....überhaupt nach gezielter Nichtaufarbeitung oder besser Verharmlosung,...“ 
Hier wieder dasselbe. Kaum einer hat dagegen seine Stimme erhoben — und wieder: wer schweigt, stimmt zu.
„Mit Artikeln wie diesem ist nur der feindlichen Propaganda gedient...“ 
Klarer Widerspruch meinerseits. Die Karten offen auf den Tisch zu legen, die historischen Wahrheiten anzusprechen, darüber auch mit den Angehörigen anderer Nationen zu diskutieren, das richtet sich gegen die feindliche Propaganda, und nur das!
„...die Völker Europa müssen zusammenstehen...“ 
Davor aber müssen die finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden. Damit meine ich, dass endlich ein Schlussstrich unter die Forderungen verschiedener Länder hinsichtlich des 2. WK gezogen werden muss. Ich beziehe mich nicht nur auf die aktuellen Forderungen von Polen, oder auch vorher von Griechenland, ich kenne da ganz andere Zusammenhänge.
Als ehemaliger Landesvorsitzender einer Jugendorganisation habe ich vom Finanzministerium eine Aufstellung über die deutschen Reparationszahlungen an Drittländer erbeten und auch be-kommen. Das war eine Broschüre, mit Inhalt über die entsprechenden Länder, die Höhe der Beträge sowie die Laufzeiten. Ich weiß nicht, ob Ihnen das bekannt ist, aber es gab kaum ein Land in Europa, das von Deutschland kein Geld bekommen hat. Und die Zahlungen laufen immer noch, nicht nur an Israel.
Die Sache mit den Hexenverbrennungen den Protestanten in die Schuhe zu schieben, das betrachte ich als etwas einseitig. Beide Konfessionen sind hier dran beteiligt, und die Bulle von Papst Innozenz kam ja nicht von ungefähr. Auch Luther trifft hier ein gehöriges Maß an Schuld, aber er hat sich später von dem Hexenwahn losgesagt.
Aber die Begeisterung in der Bevölkerung, die diesen Verbrennungen zugesehen haben, war doch bemerkenswert. Das geht aus den Annalen hervor.
„Zum letzten Absatz sei der Autor doch aufgefordert, sich ordentlich zu informieren...“ 
Ich denke doch, dass ich weitestgehend informiert bin, aber ich verstehe den Zusammenhang mit meinem von Ihnen kritisierten Ausspruch und Nordstream nicht.
Zu meinem Ausspruch: Was steht uns bei dieser Mentalität der Menschen in Deutschland und Österreich noch alles bevor? und dem anschließenden Kommentar fehlt mir das Verständnis. Es ist auch sinnverfremdend, diesen Satz, der als Beginn einer Zukunftsbetrachtung steht, die insgesamt fünf Absätze umfasst, alleine stehen zu lassen.
„Sind jetzt WIR schuld an diesem neuerlichen US-Krieg?“
Habe ich mit einem Wort den Deutschen oder den Österreichern die Schuld an der Entstehung dieser Situation gegeben? Klar war das von der internationalen Politik eingefädelt. Ich wehre mich nur gegen die Uninformiertheit der Bevölkerung bezüglich der Entwicklung dieser Situation. Diese wiederum führt zu einem kritiklosem Konsum der Meldungen des Mainstreams und zur Bereitschaft, den ganzen Unsinn mitzutragen.
Dagegen wehre ich mich, weil ich das als den absolut falschen Weg ansehe. Vielleicht ist es etwas unvollständig, wenn ich den Hang zum „Feindbild“ angeprangert habe. Verständlicher wäre es, wenn man das Element „Angst“ noch dazufügt. Angst in Verbindung mit einem Feindbild — damit kann man jedes Volk manipulieren, wie die Kinder das mit Plastilin schon im Kindergarten machen. Aber mein Eindruck ist der, dass gerade in Deutschland und Öster-reich die Manipulierung wesentlich leichter vonstatten geht als in anderen Ländern. Wohl-gemerkt, das ist mein Eindruck — den muss nicht jeder mittragen.
Ich habe mich intensiv mit der Geschichte der 1. Hälfte des vergangenen Jhdts befasst, vor allem durch Gespräche mit der Erlebnisgeneration, und schon als 16-jähriger hatte ich zum Glück den Kopf dafür. Abgesehen von einer immensen Literatur über das 3. Reich, meist Originalausgaben in Buch und Zeitungen, Schallplatten etc. Ich weiß, wie damals manipuliert wurde, aber ich weiß auch, wie leicht sich die Bevölkerung davon hat beeinflussen lassen.
Deshalb spanne ich den Bogen zu den Vorgängen ab 2015, natürlich auch Klima, Corona und die Ukraine. Die Duplizität ist unverkennbar. Ich habe mir die Mühe gemacht, die legendäre Sportpalastrede von Goebbels „umzuschreiben“. Ich habe ganz einfach nur die Worte „Jude“ gegen „Covid“ , oder auch „Bolschewismus“ gegen „tödliche Infektion“ ausgetauscht. Es waren ca. 20 oder 25 Begriffe, die ich geändert habe, aber dann konnte man das den Corona-Fanatikern als perfektes Manuskript vorlegen.
Wenn in einem anschließenden Kommentar angezweifelt wird, dass die Österreicher die Impferei nicht so sehr mitgetragen haben, dann sieht das heute schon wieder ganz anders aus, wenn man die sich bildenden Schlangen vor den Impfzentren beobachtet. In Rumänien hat man die Impfzentren schon seit Langem geschlossen. Die Sache mit der Ukraine, insbesondere mit den Folgen aufgrund der Verteurungen für die Bevölkerung im Westen, auch da kann ich keine Absolution erteilen.
Ja, es waren einzelne Demos, auch in Österreich, auch in Deutschland, aber wieviele sind da mitgegangen? Ein paar hundert? In Rumänien wars genauso ein Flop, als die einzige — für die Regierung gefährliche – Oppositionspartei zu einer Großdemo in Bukarest aufgerufen hat. Allerdings konnten die Anhänger der Partei durch die Blockierung von den Tankstellen, bei denen der Staat die Mehrheitsanteile hat, durch Aktionen im ganzen Land erreichen, dass das Benzin von vorher mehr als 2 Euro auf nunmehr (umgerechnet) 1,40 Euro gesunken ist.
Ich hab in einem Artikel im Gelben Forum geschrieben, dass man die Deutschen, die Öster-reicher und auch die Rumänen in der Pfeife rauchen kann, was große Demos betrifft.
Das in Prag vom vergangenen Freitag hat mich tief beeindruckt. Laut MSM waren es einige zehntausend, in Wirklichkeit aber über 100.000. Ich will hier nicht noch einmal drauf eingehen, in dem Link steht alles drin.
„Rumänien als leuchtendes moralisches Vorbild“ – darauf antworte ich nicht, das disqualifiziert sich von selbst, so eine Art von Schwarz-Weiß-Malerei.
„...Mentalität der Völker, deren Eliten da als primäre Drahtzieher agieren?“ 
Rumänien, also das Land, in dem ich lebe, hat ein Stück gemeinsame Grenze zur Ukraine. Ich erlaube mir, den Standpunkt zu vertreten, dass ich deshalb besser über die Aktualität informiert bin als die Bewohner in den anderen Ländern. Ich weiß, dass in erster Linie diejenigen mit ihren SUVs in den Westen kommen, die sich das finanziell erlauben können, also die „Gestopften“, wie ich das als Österreicher nenne. Dazu haben wir auch in unserer Stadt mehrere „Flüchtlinge“ aus diesem Land. Auch welche, die rumänisch sprechen und mit denen ich mich unterhalten kann. Daher weiß ich auch, dass die Ukrainer nicht nur vor den Russen, sondern auch vor ihren eigenen Leuten, wie z.B. Azow, fliehen.
Klar haben die auch Angst, und getrauen sich nicht, den Mund aufzumachen. Was das in diesem Land bedeuten würde, hat man ja an Butscha gesehen, wo Azow ein Blutbad angerichtet hat. Würde mich interessieren, ob der Mann aus Mariupol noch lebt, der vor den italienischen Reportern gesagt hat, was Sache ist (das Video ist mit deutschen Untertiteln):
„Wir brauchen enormes Selbstbewusstsein,...“ 
Ja, das wäre notwendig. Aber das kriegen Sie mit nichts mehr gebacken, schon gar nicht mit der Generation, die sich in der Entwicklung der berühmten „Drei Affen“ noch weiter entwickelt hat:
Oder wollen Sie es mit denen probieren?
Oder gar mit denen?
Ich war zeitlebens ein unverbesserlicher Optimist. Genauso bin ich stolz darauf, dass aus mei-nen Händen in den 20 Jahren meiner ehrenamtlichen Jugendarbeit kein einziger Extremist hervorgegangen ist, dafür aber lauter aufrechte und vor allem kritische Demokraten. Aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich hier noch etwas zum Positiven ändern könnte — diejenigen, die wissen, was Sache ist, sind einfach zu wenige.
Deshalb neige ich zur Auffassung, dass man so schnell wie nur möglich erreichen sollte, dass der Karren komplett an die Wand gefahren wird. Erst danach beginnt wieder der Verstand in den Köpfen der Menschen zu greifen, und es kann sich was Neues, was Besseres — ähnlich wie Phönix aus der Asche — entwickeln.
Nicht für mich, ich hab mein Leben gelebt, ich hatte das Glück, meine Jugendzeit in der schönsten geschichtlichen Phase zu genießen, das waren die 70er Jahre. Aber wir haben auch eine Verantwortung für diejenigen, die nach uns kommen. Aufrufe für ein gesteigertes Selbst-bewusstsein verhallt bei dieser Generation ungehört. Sie werden erst dann mal anfangen, zu kapieren, worauf es im Leben ankommt, wenn mal in Deutschland eine Woche lang der Strom ausfällt. Und einige werden es kapieren, indem sie krepieren. 
 

3 Kommentare:

Franz Lechner hat gesagt…

Mit dieser Klarstellung kann man leben, diese bedarf keiner "Erwiderung", aber er Ursprungstext ging zu weit.
Natürlich leidet man unter der Blödheit seiner Mitmenschen vor allem in der eigenen Bildungsklasse. Schon Covid hat gezeigt, dass Kommunikation mit wildfremden, "einfachen" Menschen viel erfreulicher sein kann als mit den eigenen Freunden und Bekannten. Natürlich sehe auch ich keine Entschuldigung für den allpräsenten Schwachsinn, etwa dass sich jetzt Leute meiner ALtersgruppe, extrem internetaffin und immer "vollinformiert", jetzt ein 4. Mal impfen lassen.
Aber es ist falsch, das in Verachtung des Eigenen zu kanalisieren, das ist nur destruktiv. Wir sind um nichts schlechter als die anderen, wir sind nur einem ungleich höhren Druck ausgesetzt, vgl Sankokans zutreffendes Argument der Nazikeule, und die anderen sind überdies genauso do prdele oder noch mehr. Wenn es wirklich eine Gesellschaft mit Herdentriebansätzen gibt, so ist es die britische, aber das wäre eine eigene Diskussion wert.
Was ich sagen will: Diese Kanalisation auf die Selbstverachtung ist falsch und schädlich. Wir selber stehen besser da, wenn wir unsere Nachbarn, Freunde, Landsleute, die irregeleitet sind, nicht verachten, sondern bedauern. Sei gehören immer noch zu uns, aber hatten nicht das Glück, in gewissen Fragen das Richtige zu erraten. Und ganz sicher sind sie nicht schlechter als die Freunde, Landsleute und Nachbarn anderswo. Das ist kein Kopf in den Sand stecken, das ist christlich und pragmatisch. Die Entscheidung fällt ja sowieso nicht über demokratische Willensbildung, es ist naiv zu glauben, dass ein Kickl, würde er nur gewählt, de facto etwas Entscheidendes ändern könnte. Nichts gegen Kickl und seinen guten Willen, aber "die da" hätten was dagegen. Wir sollten also nachsichtiger sein mit unseren bürgerlichen nützlichen Idioten, die aus lauter Ja- und Amensagerei und Selbstbetrug, aus Dummheit und Feigheit und Charakterlosigkeit und Verbohrtheit, aus all diesem bürgerlichen Stumpfsinn heraus ... was auch immer, die Nachsicht fällt schwer. Aber wir sollten uns bemühen. Es geht dann besser. Und die Entscheidung fällt eh auf andere Weise, und jedenfalls braucht man in der Krise Freunde. Und noch eines: "die da" freuen sich gewaltig, wenn wir streiten. Auch wer grundsätzlich recht hat, kann zu deren Handlangern werden.
In den meisten Punkten, die Sie auflisten, geh ich eh d'accord. Und Rumänien ist mir an sich nichts als sympathisch, ich war schon mehrmals dort. Das war halt nur ein zugegeben leiht polemisches ad personam-Argument. Die Protestantismus-Hexen-Frage ist sicher schwieriger und nicht in Kürze abhandelbar, jedoch sicher ungleich kausaler als ein angebliches Mentalitäts- oder Rassenphänomen. Fernau hat etwas Interessantes zur diesbezüglichen Schaulust des breiten Volkes geschrieben, das man ggfs mal erörtern könnte. Abgesehen davon: hat in Frankreich, Tschechien etc bei Massakern und Hinrichtungen etwa niemand begeistert zugesehen? Das

Das mit dem komplett den Karren an die Wand Fahren ist übrigens ganz und gar meine Meinung. Aber auch da ist es besser, wenn wir uns mit unseren Mitmenschen gut verstehen und nicht kleinlich ob deren bürgerliche Blödheit, Charakterlosigkeit, Feigheit... ach was, ich bin eh nicht der Richtige für solche Predigten.

Anonym hat gesagt…

Ganz egal wie Menschen zu ihren Erkenntnissen und Meinungen gelangen oder auch nicht, es wird eines ganz bestimmt passieren und ist unaufhaltsam - wird alle treffen - die Realität wird kommen und etwas mit sich bringen und zwar Fakten!
Diese Fakten werden nicht verändert werden können und so manchem den Boden unter den Füssen wegziehen, unabhängig vom "Zustand" eines Volkes. Wobei ich anmerken möchte, dass wir uns hier in EUropa in einem ganz besonderem "Labor" des WEF und seinen Meistern im Hintergrund zu befinden scheinen - quasi "im Auge des Sturmes".

MfG Michael!

helmut-1 hat gesagt…

Herrn Franz Lechner:
Ich denke, dass wir einige Mißverständnisse ausgeräumt haben. Das, was ich noch als unterschiedliche Anschauung feststelle, ist die Bezeichnung als "Kanalisierung der Eigenverachtung". Es geht bei mir nicht um die Verachtung, die verlegt sich eher auf den Begriff "Mitleid", wenn man da so manche Meinungen hört, gerade von Medizinern, die eigentlich wissen müssten, was Sache ist. Aber natürlich greift da das Argument, dass man die Hand nicht beißt, die einen füttert.

In Rumänien hat man bereits zu Beginn des Jahres 2021 durch investigative Journalisten nachgewiesen, dass die Regierung den wichtigsten Redaktionen im Lande schon die zweite Tranche mit enormen Summen zukommen lassen hat, mit der Auflage, dass nichts Negatives über die Impfungen kolportiert wird. Es ist von mehr als 100.000 € die Rede.

Ich bin davon überzeugt, dass das in Deutschland und Österreich nicht anders ist, aber da wird das Ganze raffinierter verpackt, unter dem Begriff "Presseförderungsmittel".

Was ich bei meinen Argumentationen herausstellen wollte, ist nichts anderes, dass das, was dem deutschen Genius sowie der deutschen Kultur entspricht, leichter zu manipulieren, zu fanatisieren ist, als bei anderen Nationen. Es ist meine Meinung, die sich auf den Beobachtungen der Geschichte bezieht. Das heißt nicht automatisch, dass alle so sind, es wird immer Leute geben, die gegen den Strom schwimmen. Aber es sind im Vergleich zur Mehrheit eine absolute Minderheit.

Jedes Volk, jede Nation, hat ihre dunklen Punkte in ihrer Geschichte.Nur: Die anderen Nationen haben das längst abgehakt, das kann man allenfalls in den Geschichtsbüchern nachlesen. In Österreich und Deutschland wird man dagegen auch noch in 200 Jahren akzeptieren, dass es mal das 3. Reich gegeben hat, und sich mit Demut und gebeugtem Kopf an die Brust klopfen. Das beruht zum Einen auf einer besonderen Art des Masochismus, aber zum Andern auch auf den "Erwartungen" der Nachbarländer. Soviel zum Schulterschluss mit den europäischen Nachbarn.

Was mich am meisten ärgert, das ist der Spruch: "Wehret den Anfängen". Das bezieht man nur auf die Vorgänge im 3. Reich, und ist derart blind, um die bereits seit Langem fortgeschrittenen Anfänge auf anderen Ebenen zu ignorieren. Dazu nimmt man in Kauf, dass sich durch diesen blinden, aber doch praktizierten Fanatismus ganze Gesellschaften, bis hinunter zu den Familien, spalten.

Hier in Rumänien ist das anders. Ob da einer geimpft ist oder nicht, wen interessiert das schon. Wir gehören zusammen, das ist wichtig. Geht man ins Beisl am Eck und wirft die Frage auf, wer denn da geimpft ist oder nicht. Sofort wird sich die heißeste Diskussion mit pro und contra entwickeln. Das gibts in anderen Ländern nicht. Da gehen einem solche Probleme und Fragen am A. vorbei.