Freitag, 21. Oktober 2022

Ein bisserl Pfeffer in den Arsch unserer NATO-Trolle

von LePenseur
 
 
... mit Genuß gestreut mit einem sehenswerten Video der Rede von Lafontaine über USA & Consorten:
 

Nein, man muß kein Lafontaine-Fan sein, um dieses Video mit Genuß anzusehen. Man kann und darf in vielem anderer Meinung sein — aber jede Kritik, die man an diesem oder jenem üben mag, wird durch die stille Freude aufgewogen, das Transatlantiker-Gesocks so richtig in Saft gehen zu sehen, wenn sie damit konfrontiert werden. Es ist, wie ein Youtube-Poster richtig schreibt: »Kalter Kaffee, jedoch gut zusammengefasst« — stimmt! Aber auch kalter Kaffee muß gekonnt präsentiert werden, und wenn Lafontaine was kann, dann das.

Zurücklehnen. Kaffe trinken. Nein: genießen!

8 Kommentare:

Schorschi hat gesagt…

Klar. Wer einen lupenreinen Stalinisten treu die Stange hält, freut sich auch über den Polit-Hooligan Lafontaine.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Schorschi,

könnten Sie freundlicherweise noch verraten, welchem "lupenreinen Stalinisten" hier angeblich die Stange gehalten wird?

Schorschi hat gesagt…

Cher Penseur, Ihr Augenzwinkern springt einen geradezu an. Sie wissen besser als alle anderen, welchem lupenreinen Stalinisten Sie hier so treu die Stange halten.

Franz Lechner hat gesagt…

Cher penseur, der Witz besteht möglicherweise darin, dass unser Schorschi in seiner Einfalt vielleicht sogar das Richtige getroffen haben könnte. Erleben wir nicht eine Art Bürger- oder Bruderkrieg innerhalb der weltweiten Linken? Zu erkennen, dass USA und EU linke Regime sind, bereitet uns keine Schwierigkeiten. Was aber ist mit Putin-Russland? Hat ein Ex-KGB-ler nicht auch unter einschlägigem Verdacht zu stehen? Erinnern wir uns an die 30er Jahre - Stalin gegen Trotzki, das war Brutalität. Stalin hatte gesellschaftliche "Reformen" Lenins rückgängig gemacht und sich dabei deutlich in Richtung Konservativismus entwickelt, insb. was die Sexualmoral betraf. Letztlich ist das Sowjetregime, wie wir es am Schluss erlebt haben, als (sehr stark) gemäßigt stalinistisch anzusehen. Möglicherweise war Gorbatschow ein trotzkistischer Putschist, und Putin ein stalinistischer Konterputschist. Trotzki stand für die Vision eines globalen Sozialismus, Stalin für den Sozialismus einem Land. Lafontaine ist eindeutig der stalinistischen Seite zuzuordnen, dh sein Marxismus ist in erster Linie ökonom. orientiert, während der Trotzkismus, mit dem wir im Westen zu tun haben, auf einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel ausgerichtet ist (Kulturmarxismus).
Natürlich sind derlei Gedankengänge für unseren Atlantik-Schorschi ebenso zu hoch wie für eine Unterberger die Erkenntnis, dass seine geliebte ÖVP längst zur trotzkistisch infiltrierten Partei geworden ist, aber ein Körnchen Wahrheit könnte in seinen naturgemäß überaus schlichten Zeilen zu finden sein.

Atlantiker hat gesagt…

Klar, „Stalin stand für den Sozialismus in einem Land“ gegenüber den trotzkistischen Sozialismus-Globalisten. Deshalb hat Stalin ja auf Jalta Churchill und Roosevelt halb Europa abgetrotzt für seinen sozialistischen Imperialismus. So agiert natürlich nur einer, der den Sozialismus nur für sein Heimatland will und dem Rest der Welt Freiheit lässt.
(Ironie Off!) Aber schön zu sehen, wie sich die liberale Vermutung, dass die „Rechtslibertären“ harte Stalin-Bewunderer sind wie ihr derzeitiges Idol im Kreml, hier voll bestätigt.

Sandokan hat gesagt…

@Atlantiker
Egal was man sonst vom Soziopathen Stalin halten mag, er stand für eine Abkehr des Internationalismus bzw. der programmatischen Weltrevolution im Sozialismus/Kommunismus.
Daher auch sein Slogan bzw die offizielle Staatsdoktrin vom "Sozialismus in einem Land".

Dass er dennoch auf internationaler Ebene ganz unideologisch Machtpolitik betrieben hat steht dazu ja nicht im Widerspruch.

Sandokan hat gesagt…

Nachsatz: es war übrigens der Westen, insbesondere der anglo-amerikanische Raum, der die Sowjetunion technologisch aufgerüstet und industrialisiert hat.
Manche Historiker sprechen sogar davon, dass die Russische Revolution vom westlichen Großkapital mitgeplant und gefördert wurde.
So wie man ja zur selben Zeit auch das Deutsche Reich als Konkurrenten auf der Weltbühne kaltgestellt hat.
Trotzky etwa lebte recht bequem in den USA im Exil und reiste dann mit Genehmigung der britisch-kanadischen Behörden über Kanada ins frührevolutionäre Russland aus.

Siehe etwa - Antony Sutton, Wall Street and the Bolshevik Revolution: The Remarkable True Story of the American Capitalists Who Financed the Russian Communists

Das begann schon lange vor dem 2 Weltkrieg und gipfelte schließlich im Lend Lease Act der USA während des 2. Weltkrieges.
Bezahlen ließ man sich im Gegenzug noch lange Zeit mit Rohstoffen aus der Sowjetunion.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article238664557/Militaerhilfe-aus-den-USA-Das-Zauberwort-Leih-und-Pacht.html

Franz Lechner hat gesagt…

Gebn Sie's auf, Sandokan, solche Feinheiten vermag ein ausgewiesener Transatlantiker einfach nicht zu verstehen, das geht über seine geistigen Kapazitäten.