von Fragolin
Unvaccinated lives matter.
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Edmund Sackbauer, der Alfred Tetzlaff Österreichs und einzig echte Wiener, ist gestorben. Nicht plötzlich und unerwartet sondern friedlich und einfach an hohem Alter. RIP, Karl Merkatz.
Zur Erinnerung die Szene, die nach Meinung einiger seiner Fans die Entscheidung im Volksbegehren gegen Zwentendorf gebracht hat. Denn schon damals war der Mehrheit die Meinung von ORF und Schauspielern wichtiger als die Argumente irgendwelcher Wissenschaftler.
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Apropos plötzlich und unerwartet. Eine Weihnachtsshow der „Kelly Family“ musste nach bereits zwei Minuten abgebrochen werden, weil ein Zuschauer plötzlich und unerwartet im Publikum verstarb. Wie man das so kennt und schon immer so war. Und wenn Patricia Kelly schwurbelt: „In 50 Jahren im Beruf ist uns so etwas noch nie passiert“, dann muss das Amnesie sein. Das gab es schon immer, nur jetzt etwas häufiger, dafür aber sicher wegen Long Covid, Klimawandel und Gartenarbeit ohne Handschuhe.
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„Grüß Gott“ ist eine ganz normale Grußformel in Österreich, die in etwa so religionsbehaftet ist wie „Gott sei Dank!“ oder „Pfui Teufel!“
Trotzdem bringt allein das Aussprechen dieser Grußformel stramme österreichhassende Genossen bereits so zur Weißglut, dass sie nicht mehr an sich halten können, wenn sie sie hören. So geschehen im ÖVP-Untersuchungsausschuss, der sich wahrlich mit anderen Problemen der Dollfußjünger auseinandersetzen sollte, als der schwarze Bernhard Ebener mit eben diesem Gruß eintrat. Der SPÖ-Fraktionsführer Kai Jan Krainer (kann man seine Eltern eigentlich wegen solcher Namensgebung verklagen?) schäumte sofort: „In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern Guten Tag!“ Was, abgesehen davon, dass es absoluter Unsinn ist (kaum im Grab, beginnt der Mundl schon zu rotieren wie ein Erdbohrer), sehr erstaunlich ist, denn mir wäre kein einziger Fall bekannt, in dem sich jemand aufgeregt hätte, dass es in Wien nicht „Salam!“ heiße; ja nicht einmal ein lautstarker „Allahu akbar!“ bringt die Genossenden wegen seiner Religionsbehaftung aus der Fassung, aber bei „Grüß Gott!“ drehen sie frei.
Selten war das Auftreten eines roten Bonzen so entlarvend. Und ja, natürlich, wie in diesen Kreisen üblich, war es hinterher nur „satirisch gemeint“, ein Späßchen, hahaha. Aber wie gesagt: sie sollten sich eigentlich um andere Dinge kümmern in diesem Untersuchungsausschuss, aber außer ein paar SMS zur Volksbelustigung ist da noch nicht viel herausgekommen. Wie es scheint, haben auch die anderen Parteien im Parlament kein übergroßes Interesse an demokratiefeindlichen und gesellschaftsuntergrabenden Umtrieben – wer gräbt schon gern im Keller des Nachbarn, wenn der eigene voller Leichen liegt.
Grüß Gott!
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Ach ja, apropos Salam. Morgens halb acht in Deutschland: Schulkinder müssen damit rechnen, auf dem Weg zum Bus abgeschlachtet zu werden. Und wenn es passiert, legt die Polizei auch gleich klar, wo jetzt die Prioritäten liegen:
„Die Polizei bat in der Mitteilung darum, „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten".“
Dem Fremdenhass keinen Millimeter! Immerhin brauchen wir den ganzen Platz für den Nächstenhass.
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Auch die Weihnachtsmärkte werden immer erlebnisorientierter. Und wieder war es auch in Essen nur ein kleiner „Piks“. Aber das Abenteuer ruft, außer es ruft eine Spaßbremse an und kündigt eine LKW-Fahrt Marke Breitscheidplatz an. So geschehen in Düsseldorf. Da war dann Schluss mit Weihnachtsmarkt.
10 Kommentare:
Ein funktionierender Staat, der seine Kinder schützt, würde nun eine Aufklärungskampagne für junge Mädchen starten, die sie darüber informiert, welche Jungmänner sie aus welchen Gründen zu meiden hätten.
„Grüß Gott“ benutze ich ziemlich oft, allein weil das ein so typisch deutscher Gruß ist.
Oft bekomme ich unfreundliche Anrworten und auch in Kirchenkreisen ernte seltsame Reaktionen, ganz selten ein herzhaft erwidertes "Grüß Gott!" Ich muß es bei den Christen mal mit "Grüß Allah!" probieren!
"Aber das Abenteuer ruft, außer es ruft eine Spaßbremse an und kündigt eine LKW-Fahrt Marke Breitscheidplatz an."
Das mit dem Breitscheidtplatz war mit Sicherheit ein Fall von Staatsterror vom Typ "Helmut Schmidt". Da glaube ich lieber den sehr liebenswürdigen Juden Elias Davidson als "unseren" Behörden.
Die Zerstörung der deutschen Wirtschaft wurde von unseren Befreiern von langer Hand geplant, sagt: www.youtube.com/watch?v=NKoFocjMUPM
„Grüß Gott“ ist mitnichten ein „typisch deutscher Gruß“. Einen „typisch deutschen Gruß“ gabs nur währen der „Tausend Jahre“. In Norddeutschland sagt man bekanntlich „Moin“, im Rest sagt man ganz banal „Hallo“ oder „Guten Tag“. „Grüß Gott“ sagt man nur in Bayern - weil das kein typisch deutscher, sondern ein typisch alpiner Gruß ist.
@Helmut
Es ist ein deutscher Gruß.
Dort steht nicht, es wäre DER deutsche Gruße.
Ein französischer oder chinesischer ist es jedenfalls nicht.
Lieber Helmut!
Woher nehmen Leute wie du ihr Selbstbewußsein, ihre Unbildung zu demonstrieren?
Erstmal zeigst du uns, daß du Sinn von deutsche Sprack nix verstehn, überrascht uns mit Banalitäten, dann demonstrierst du uns noch dein Unwissen, was mit den "tausend Jahren" gemeint war und erfindest noch einen "typisch alpiner Gruß". Gratulation!
Cher Kreuzweis,
was "deutsch" und was "nicht-deutsch" ist, ist eine schwierige Frage ...
Sprechen Österreicher Deutsch? Na, keine Frage (auch wenn das manch Nordlicht anders sehen mag, aber die sprechen Deutsch auch nur als Fremdsprache, ihre Muttersprache ist Platt[deutsch] ...)!
Sind Österreicher "Deutsche"? Na, das wird Ihnen in Österreich schnell ausgetrieben, wenn Sie das glauben! Von ein paar "Unverbesserlichen" abgesehen, wird das kein Österreicher von sich behaupten!
Doch nun zum "Grüß Gott!":
"Alpin" ist der Gruß sicher nicht (außer man betrachtet bspw. das Weinviertel, das Burgenland, die Südsteiermark oder das Innviertel als "alpine" Regionen ...), aber wohl zweifellos im Raum Bayern und Österreich (noch) weitverbreitet, im restlichen deutschen Sprachraum (nach meinem Wissen) eher selten (bis extrem selten — in Berlin oder Leipzig kann ich es mir bspw. nicht vorstellen ...). In der Schweiz wird man "Grüß Gott", glaube ich, auch kaum hören.
Ich kann jedoch nicht bestätigen, daß es (auch im "roten Wien"!) irgendwelche Schwierigkeiten gibt, wenn man "Grüß Gott" verwendet. Auch in Ämtern, bei den tendenziell "roten" Krankenkassen, sogar bei verschiedenen Wiener Magistratsabteilungen (die fast alle tiefrot sind) etc. wurde ich bei Anrufen und Begenungen schon mit einem "Grüß Gott!" begrüßt. Nicht immer, aber jedenfalls ungleich häufiger als mit einem "Guten Tag!" — denn das ist in Österreich ein typischer "Piefke-Gruß", und dementsprechend "reserviert" ist dann meist die Reaktion.
In Wien sagen "tiefrote" Kreise gern "Grüß' Sie!" als Verkürzung von "Ich begrüße Sie!" — auch die Vollform kann man z.B. von einem auf "etepetete" tuenden Herrn Senatsrat*) mit SPÖ-Genen durchaus noch hören. Floskelhaft gegenüber Akademikern und "Leuten von Stand" (und bisweilen ein bisserl ironisch konnotiert ...) wird auch "Meine Verehrung!" verwendet (benutze ich auch gar nicht so selten), wogegen das "Küß die Hand!" gegenüber Damen seit dem allmählichen Aussterben letzterer gemeinsam mit der so herrlich unverbindlichen Anrede "Gnädige Frau" bzw. "(Meine) Gnädigste!" (die den Vorteil haben, sich keine Namen merken zu müssen) schon recht selten wird.
All das ist halt Form und Etikette — und die ist (bei allem Niedergang!) in Österreich immer noch präsenter als in Piefkonien (in diesem Fall inkl. Bayern, Denn die sind auch deutlich hemdsärmeliger im Vergeleich zu den Österreichern).
So, das war ein kleiner Essay über österreichische Formen. Erholen Sie sich gut davon am morgigen Feiertag ;-) ...
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*) das Pendant zum "Hofrat" / "Ministerialrat" in Stadtverwaltungen.
Selbst ich als Wiener der aus der Kirche ausgetreten ist grüße seit Jahrzehnten mit "Grüß Gott!".
Aber vielleicht steige ich auf den traditionellen Wiener Gruß "D'Ehre!" um. ;)
Der ist ohnehin im Aussterben begriffen, dagegen muss man etwas unternehmen.
Lieber LePenseur!
Auch in Teilen Oberschlesiens sagten manche "Grüß Gott!" - Es war ja mal österreichisch.
Wenn ich es benutze, dann gerne auch, um die Gottlosen und Traditionshasser zu ärgern.
Und sollten die Österreicher darin einen Fall kultureller Aneignung sehen, so mögen sie mich beklagen. Das "heuer" habe ich mir auch von ihnen geklaut ...
Mein Geschichtsprofessor hat mir mal erzählt, dass die Schweizer immer noch behaupten, dass sie das einzig wahre Deutsch sprechen. Ich konnte mit dieser Aussage damals nicht viel anfangen. Zwei Jahre später legte mir die Deutschprofessorin ein Buch auf den Tisch und bat mich zu versuchen das zu lesen.
Kostprobe (Parzifal)
Ist zwivel herzen nachgebuhr,
daz mouz der sele werden sur.
Wenn Zweifel nah beim Herzen wohnt,
das muss der Seele sauer werden.
swes lebn sich sô verendet,
daz got niht wirt gepfendet
der sêle durch des lîbes schulde,
und der doch der werlde hulde
behalten kan mit werdekeit,
daz ist ein nütziu arbeit.
Wer sein Leben so beschließt,
daß Gott der Seele nicht beraubt wird,
weil der Leib zum Schuldner wurde,
und wer sich doch die Gunst der Welt
erhält und seine Würde wahrt,
für den war Mühe nicht umsonst.
Um ehrlich zu sein - Ich hatte damals das Gefühl ich lese ein Vorarlberger Heimatgedicht. (ähnlich dem Schweizer Dialekt aber auch dem Schwäbischen - hat was mit der Lautverschiebung zu tun - die in diesen Gebieten nicht zum tragen kam)
mlg Alexandra
@LePenseur
>> "Alpin" ist der Gruß sicher nicht (außer man betrachtet bspw. das Weinviertel, das Burgenland, die Südsteiermark oder das Innviertel als "alpine" Regionen ...), aber wohl zweifellos im Raum Bayern und Österreich (noch) weitverbreitet, im restlichen deutschen Sprachraum (nach meinem Wissen) eher selten <<
Eben erfuhr ich, daß im "alpinen" (protestantischen) (Nord-)Württemberg "Grüß Gott" sehr verbreitet war und auf dem Land noch ist, gelegentlich als "Grüß Gottle!" ... :-)
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