Trotzdem man "die besten Pferde aus dem rumänischen Stall" ans Ausland verkauft hat, wobei sich in erster Linie die amtierenden Politiker persönlich bereichert haben, schaffte man es, das Land total zu verschulden.
Die Auslandsschulden belaufen sich im November 2022 auf 141,4 Milliarden Euro.Von Januar bis September stieg alleine diese Verschuldung um 4,82 Milliarden Euro, obwohl der Staat alleine schon durch die Erhöhungen der Sprit- und Energiekosten ein unerwartetes Plus ein Einnahmen hatte.
Ich habe versucht, eine aktuelle Berechnung zu erhalten, wie sich das pro Kopf auf die Einwohner Rumäniens darstellt, aber ich habe vergebens gesucht. Offensichtlich versucht man das nicht zu publizieren.Im Jahre 2010, als die Auslandsschulden noch auf 87,7 Millarden Euro waren, berechnete man die Schulden pro Kopf auf 3.300 Euro. Nach der Logik dürfte das mittlerweile auf knapp 6.000 Euro pro Kopf angewachsen sein, zumal sich auch die Zahl der Einwohner Rumäniens durch den Exodus verringert hat.
https://www.zf.ro/banci-si-asigurari/datoria-externa-totala-a-romaniei-a-crescut-cu-4-8...
Einer der Kardinalfehler bestand darin, dass man sofort nach dem Umsturz die an und für sich sehr guten handwerklichen Berufsschulen abgeschafft hat. Es gab dann zwar noch die einzelnen Gym-nasium (in RO "Lyzeum" genannt), die noch versucht haben, etwas an praktischer Erfahrung den Schülern mitzugeben. Die hatten natürlich unterschiedliche Ausrichtungen. Da gabs zwar auch die allgemeine Richtung, die stellt die höchste Anforderung, aber dann gab's (und gibt es) auch das Auto-mechaniker-Gymnasium, das Gas-Gymnasium, das technische Gymnasium, das Maschinenbau-Gym-nasium, etc. etc.
Klar geht bei diesen fachlich orientierten Gymnasien der Anforderungsstandard ziemlich zurück, die Allgemeinbildenden haben den höchsten Standard. Dann aber versucht jeder, irgendwie an eine Ingenieurschule oder sonstige Hochschule zu kommen, um einen anständigen Berufsabschluss zu haben, wenigstens auf dem Papier.
Der Erfolg:
Es gibt kaum mehr fundierte Handwerker in dem Land, jeder versucht, sich irgendwas abzuschauen und anzueignen und gibt sich dann als solcher aus. Da er mit einem niedrigeren Einkommen als der westliche Bundesbürger zufrieden ist, versucht er sein Glück im Ausland, manchmal klappts auch, aber oft landet er beim Bauern und bei der Ernte. Auch dann, wenn er sich "Maschinenbau-Ingenieur" nennt. Job im Land bekommt er keinen und im Ausland sind aufgrund der von mir geschilderten Konstellation diese Berufsabschlüsse nicht anerkannt.
Nur so zum Vergleich:
Ein guter Handwerker hat in RO derzeit so ca. 1.000 € bar auf die Kralle (wieviel davon offiziell und wieviel davon schwarz ist, lasse ich dahingestellt). Er ist angestellt, um wenigstens den Fuß in der Rententür zu haben und auch AL und KV versichert zu sein. Arbeitszeit 7 Uhr bis 15 Uhr, ohne Mittagspause (die meisten essen zwischendurch ein Brot und die Zeit wird nicht abgezogen, das ist die alte Regelung aus dem Kommunismus). Dann isst er was und geht weiter schwarz arbeiten. Ein guter Elektriker oder ein guter Gas-Wasser-HeizungsInstallateur arbeitet nicht unter 15 bis 20 € pro Stunde schwarz. Und er bekommt das, wenn sich das auch nur mehr wenige erlauben können. Aber es gibt eben keine Fachleute mehr.
Mir ist da ein Bild untergekommen, mit einem Ausspruch einer rumänischen Persönlichkeit aus dem Jahre 1959:
Es ist zwar in Stein gemeißelt, aber im Kopf ist es bei den Politikern nicht angekommen. Ich übersetze den Inhalt:
"Ein Daker* rät dem rumänischen Volk: Verkauft nicht den Grund und Boden, Öl, Gas, Wälder und Gold, weil dann werdet Ihr Knechte bleiben in Eurem Land".
Grigore-Vasile Hirlea, 5.3.1959.
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*) Die Daker waren das Urvolk in Rumänien.
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