Donnerstag, 17. Februar 2022

Der Kulturmarxist

von it's  me 
 
 
Dass mich in der verrückten Zeit, die wir gerade erleben, noch etwas neben Corona, Nehammer, Creepy Joe, Merkel und Ukraine aufregen kann – schwer vorstellbar, aber James Suzman, seines Zeichens Sozialanthropologe in Cambridge hat es mit seinem Interview geschafft, das er dem Standard gab und das dem Thema „Zukunft der Arbeit“ gewidmet war.

Allein seine Hauptaussage „Wir arbeiten zu lange und in unnötigen Jobs“ liegt mir im Magen so schwer, als hätte ich statt eines mehrgängigen Essens im Steiereck ein mehrgängiges beim Würstel-stand gegessen inklusive einer „Eitrigen mit Buckel“ als Abschluss, wobei mich das „Wir“ stört, insinuiert es doch, dass er selbst zu viel arbeitet, was er danach jedoch widerlegt. Auf die Frage nämlich, wie sein Arbeitstag ausschaut – wie der eines Schriftstellers. Erst denkt er lange nach – wenige Menschen werden fürs Nachdenken bezahlt – um es danach zu Papier zu bringen, dennoch spielt er täglich Squash und verbringt viel Zeit mit seinen Kindern, obwohl er viel lieber Obst unds Gemüse anbauen würde. Warum macht er das nicht? Das wäre wenigstens etwas Sinnvolles, statt seine sozialmarxistischen Ideen unters Volk zu bringen. Das soll er einmal Bauarbeitern oder der Kassierin im Supermarkt erklären, ohne mit nassen Fetzen davongejagt zu werden, was er unter Arbeit versteht. Vielleicht denkt er in Bezug auf unnötige Jobs auch an seinen eigenen, denn um „Work-Life-Balance“ als Ideal zu sehen, die 30-Stunden-Woche und bedingungsloses Grundeinkommen ebenfalls, bedarf es keines Studiums, keines Nachdenkens, maximal eines parasitär-sozialistischen Gehirns, denn auf den Punkt – „Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld“ – geht er mit keinem einzigen Wort ein.

Jeden Tag 8 Stunden oder mehr arbeiten, könnte man sich laut Aussagen von Herrn Suzman ersparen und sich statt dessen sinnvollen und erfüllenden Dingen zuwenden.

Natürlich huldigt ein linkes Schundblatt solchen Parasiten und stellt keine einzige Frage, mit der man ihn auflaufen lassen könnte (wenn der Standard wissen will, wie das funktioniert: Schau nach bei Sergei Lawrow und Liz Truss), denn mir müsste er einmal erklären, wie der Chef einer Dachdecker-firma meiner Frage nachkommen soll, wie wir das Dach anheben werden, ob ein neuer Dachstuhl notwendig ist, wie viel das kosten wird und wie er seine 50 Angestellten bezahlen soll, wenn er weniger arbeitet, mehr Squash spielt und sich mehr um seine Kinder kümmert.

Weiters schreibt er in seinem letzten Buch, dass wir mehr arbeiten als wir müssten. Lebt der Mann in einem Elfenbeinturm? Kennt er die Armutsstatistik nicht so wie die Energiepreise, die für viele unerschwinglich geworden sind? Es ist besser, er hält es unter Verschluss, dass er fürs verbale/ schriftliche Schei*en (sorry, aber diese Absonderung kann man nur als solches bezeichnen) bezahlt wird, keiner wertschöpfenden Arbeit nachgehen muss und täglich seinen Vergnügungen nachgehen kann, im Gegensatz zu einem Arzt, der nach einem durchoperierten Nachtdienst auf der Traumatologie nur mehr sein Bett sehen will ohne einen Gedanken zu verschwenden, ob er lieber Squash oder Tennis spielen will.

In einem Punkt muss ich ihm zustimmen – dass der Beamtenapparat über Gebühr aufgebläht ist, aber was würde geschehen, wenn man mehr Planposten streicht: Richtig, diese Menschen fänden sich beim AMS wieder, also kann man ihre Arbeit als eine Art Arbeitslosengeld sehen, ohne dabei das Gesicht, den Stolz zu verlieren, außerdem läge es an der Politik, die Leute zielgerichteter einzusetzen, Ideen dazu hätte ich mehr als genug.

Was für ein Glück aber auch, dass er manche Jobs als essentiell ansieht wie Lehrer, Ärzte, Pflegeberufe, Polizisten, wobei seiner Meinung nach auch Künstler, Entertainer, Derivathändler und Personal-manager essentiell wären. Da fällt mir gerade ein: Böhmermann wichtig? Pruuuaaahhhh, oder die Staatskünstler Stermann und Grissemann – dabei kann es sich nur um einen Scherz handeln. Seiner Meinung nach würde Mozart, lebte er im Jetzt, keine Zeit zum Komponieren haben, da er statt dessen Burger bei McDonalds braten würde. Kennt er Adele nicht, Jon Bon Jovi oder andere Künstler, die sich ganz ihrer Musik verschreiben können – ganz ohne Zweit-und Drittjob. Gut/gefragt müssen sie sein, andernfalls wirklich nur ein Low-Job als Alternative zur Verfügung stünde.

In Zeiten der Hl.Greta und Baerbock darf natürlich das Klima nicht unerwähnt bleiben, daher seine Aussage, dass unnötige Arbeit unnötige CO2-Emissionen produziert, die unser aller Zukunft gefährdet. Frage an den Kommunisten: Welche Arbeiten sind unnötig (außer seiner) und inwiefern produzieren sie mehr CO2?

Erleuchtend wird seine Aussage, dass er den Stamm der Jo/Hoansi in der südlichen Kalahari sehr gut kennt, die nur 15 Stunden pro Woche arbeiten, indem sie jagen und das tägliche Überleben sichern, seiner Aussage nach dabei aber glücklich sind. Irgenwo ang’rennt, Herr Suzman?

In der zunehmenden Automatisierung sieht er die große Chance, dass Menschen weniger arbeiten müs-sen und logischerweise mehr Freizeit haben werden. Und genau am diesem Punkt sieht man den Ideologen/Theoretiker, der nie gearbeitet hat und vom Alltag keine Ahnung hat. Südkorea zum Beispiel hat die größte Dichte an Industrierobotoren und die geringste Arbeistlosenquote (ja, das ist kein Wider-spruch!), denn diese Robotoren müssen geplant werden, gebaut, bedient und gewartet, und dazu benötigt man viele Beschäftigte, natürlich mit Bildung und keine Analaphabeten.

Conclusio: Ein auf dem Papier gebildeter Mensch, der sich ohne Alimentierung durch eine Universität nicht einmal einen Squash-Schläger kaufen könnte, denn mit Sozialanthropologie ist man automatisch schon in der Gruppe der Parasiten der Gesellschaft.

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PS: In Bezug auf Wirtschaft beweist er voll den französischen Ökonomen Frédéric Bastiat, der eine ökonomische These aufstellte, die später als „Broken Windows Fallacy“ oder „Der Trugschluss vom zerbrochenen Fenster“ in die Geschichte einging. Bastiat nämlich widerlegte die Behauptung, dass eine willkürlich eingeschlagene Fensterscheibe ein Gewinn sei: für den Glasermeister, für den Produ-zenten des Glases, für denjenigen, der die Scheibe an den Bestimmungsort bringt und schlussendlich für den Handwerker, der das Glas einbaut. Bisher auch völlig richtig, nur wurde derjenige ignoriert, der die Rechnung übernehmen muss. Der Trugschluss zeigt sich darin, dass durch den Einbau eines neuen Glases nur der ursprüngliche Zustand hergestellt wird, kein Wertgewinn und keine Wertschöpfung erreicht wurde und jemand für einen Vandalenakt in Form einer eingeschlagenen Scheibe die Rechnung übernehmen muss, wobei das Geld für andere, wertschöpfende Investitionen geplant war. So ticken sie, die Linken – keine Ahnung von Wirtschaft (praktisch), aber viel in der Theorie. Dass die Hanni Mickl-Leitner einmal recht hat, wer hätte das gedacht ...

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PPS: Ich habe viele Lieblingsmusiker (um zurückzukommen zu Mozart als McDonalds-Burger-Brater) wie Beth Hart, Willie DeVille, Muse, Beirut, Waldeck, Parov Stelar, Diana Krall, Stan Webb, Gene Krupa, Ry Cooder, Soap&Skin, Efterklang, Tom Waits, Laurie Anderson, um einige wenige zu nennen, aber ganz nahe stehen mir (natürlich auch altersbedingt) Deep Purple, die die schönste Symphonie schrieben, wenn auch eine Rocksymphonie in drei Sätzen: Allegro, Adagio und Scherzo, namens April – 1969 erstmals veröffentlicht und noch immer von einer zeitlosen Schönheit. 
 
Und ich bin mir sicher, es wird den werten Lepenseur eine riesig große Überwindung kosten, das als Musik anzuerkennen [[freude]]. Er wird eher so reagieren:

[[kotz]]


 

5 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Werter "it's me"

Hr.Suzman oder Yascha Mounk (multiethnische Demokratie) kommen doch alle aus dem selben
"Stall" - sie sind "Sozialingenieure" à la Gatestone und verbreiten im Auftrag der Eliten ihren Schmarren - sonst nichts!
Solche Trottel dürfen, gut bezahlt und jenseits der Realität, ganz "philosophisch" ihre Hirnblähungen als intellektuelle Erkenntnis präsentieren.
Eine Woche in der normalen Arbeitswelt und diese Leute landen von ihrem Luftschloß direkt auf den Boden der
(harten) Tatsachen.

Übrigens: Deep Purple habe ich mehrmals live gesehen - genial!
Besitze fast alle Alben.
Es soll Menschen geben die behaupten das wäre "Subkultur".
(Vielleicht unser Blogmaster?)😉

Franz Lechner hat gesagt…

Da hätte er nicht ganz unrecht, der werter Penseur. Die von Ihnen zumindest ganz am Rande implizit aufgeworfene Frage, inwieweit eine Komponistenkarriere à la Mozart heute möglich wäre, stimmt indes sehr düster.

it's me hat gesagt…

werter michael!
eines der schönsten konzerte mit deep purple hatte ich mit einem meiner beiden buben - begeisteter und sehr guter musiker, damals ca 10 - in der wiener stadthalle. das publikum war kurios - 50% ältere knacker wie ich mit ihren kleinen buben, alle in lederjacken, alle begeistert. an diesem abend wurde die zeit zurückgedreht - einfach schön.

Le Penseur hat gesagt…

Cher it's me,

Sie haben meine Reaktion auf Ihr genanntes Beispiel einer »Rocksymphonie« ganz richtig vorausgesehen. Oder nein, eigentlich nicht ... es ist eher mit einem »Gähn«- bzw. »Genervt«-Emoji als mit einem »Kotz«-Emoji zutreffender beschrieben.

Ich hoffe, Sie nicht zu sehr zu beleidigen — aber ich habe mir das etwa zur Hälfte angehört, den Rest dann kurz durchgezappt, ob es noch brauchbarer wird ... nein, wurde es nicht ... also vergessen wir's.

Das hat nichts mit verbiesterer E-Musikalität zu tun — auch ich höre mir nicht ständig den Contrapunctus XVI ff. aus Bach's Kunst der Fuge an, oder das Mozart-Requiem, so großartig beide sind —, sondern mit QUALITÄT. Und die ist, sorry to say, bei dieser »Rocksymphonie« doch eher dünn. Ja, im Verhältnis zu irgend einem Heavy-Metal-Lärm (bei dem bei mir wirklich das »Kotz«-Emoji angebracht wäre!) ist es ja ganz nett, aber eben: dünn wie orig. sächsischer Bliemchengaffee.

Wenn ich mich stimmungsmäßig aus einem Stimmungstief rausholen möchte, höre ich mir die Fledermaus-Ouvertüre von Strauß an, oder irgendeine Nummer aus My Fair Lady (aus diesem Musik-Konzentrat hätte der unsägliche Lloyd Webber vermutlich ein Dutzend Musicals aufgegossen!).

Wenn ich abends etwas geschlaucht aus der Kanzlei nach Hause komme, dann höre ich mir halt etwas "leichtgewichtige" Musik aus der Wiener Klassik an — Bläserquintette von Danzi, oder irgendein Divertimento jener Zeit. Das war ja, wie der Name sagt, »Musik zur Unterhaltung«, und sicher keine Wagneroper oder Mahlersymphonie.

So, und jetzt machen Sie das Experiment und jetzt hören Sie sich mal, weil ich gerade Danzi erwähnte (es hätten locker zwei Dutzend andere Namen ebensogut sein können, aber der ist mir einfach auf Anhieb eingefallen ...), das folgende an:

https://www.youtube.com/watch?v=0xnD7CYlT1k

Nein, das ist keine »große« Musik — zwischen dem netten Quintett und bspw. dem Klarinettenquintett von Mozart liegen Meilen! —, aber im Verhältnis zur höchst einfach gestrickten Textur der Deep-Purple-Symphonie ist das reich strukturiert, überraschend, vielseitig, interessant, ja teilweise fast raffiniert in seinen Übergängen etc. etc. — mit einem Wort: es ist leichte, aber doch qualitätvolle Musik!

Und, wie ich schon öfters schrieb: das Leben ist zu kurz, um schlechte Musik zu hören. Wobei »schlecht« hier für »zu dünn«, zu wenig abwechslungsreich, zu wenig professionell »gemacht« steht.

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P.S. (an den geschätzten Kollegen Franz Lechner): und — wie haben Ihnen die Jadassohn-Sachen vor ca. zwei Wochen gefallen? U.A.w.g.

it's me hat gesagt…

werter lepenseur!
natürlich fühle ich mich nicht beleidigt, ist es doch so schön, dass wir verschiedene geschmäcker haben, würden wir sonst alle hinter derselben frau hinterhertagen - so ist es auch mit dem musikgeschmack.
dazu meine entwicklung: aufgewachsen als kind eines lehrers und einer mutter, die am konservatorium musik studiert hatte - klassik war angesagt inkl. partitur. habe damals nicht einmal mitbekommen, dass es die beatles und stones gab. danach durch versch. einflüsse, meist frauen, eine weiterentwickliung, die irgendwann einmal im free jazz endete, um danach die verschiedendsten musikrichtungen zu mögen - auch klassik. ich finde es sehr wichtig, allem neuen gegenüber aufgeschlossen zu sein, ohne vorurteile. habe mich sogar von meinem jüngeren, der als gymnasiast in den angesagtesten clubs auflegte, aUFKLÄREN LASSEN, was "angesagt"ist, ohne meine zustimmung zu erfahren.dennoch war ich offen dem neuen gegenüber und respektiere jedermanns geschmack - meiner ist einmal neben den klassikern speziell die E-musik.
nichts für ungut.
lg
ps: das aufregndste musikerlenis: U4 ( mein stammlokal damals, wohlgemerkt ohne drogen ) - standard oil als vorbbad und danach der erste auftritt von falco - ICH WAR DABEI.