Dienstag, 22. Februar 2022

Saarland — Herr Dr. Unterberger ... so wird das nix!

 
Unlängst warfen wir die Frage auf, ob Dr. Unterberger mit seinen krausen Meinungsäußerungen nicht doch eher als psychologisches, denn als publizistisches Phänomen gedeutet werden solle. Nun versteigt er sich im Artikel »Schreiben wir Saarland, Österreich, München oder schon Gleiwitz?« gar in Regionen der Unlogik, die beim Lesen Schmerzen auslösen. Saarland also ...

Das wurde nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg dem Deutschen Reich faktisch abgeknöpft und unter die Besatzung Frankreichs gestellt, später in ein Völkerbundmandat unter Leitung eines Kommissars aus den Reihen der Siegerstaaten umgewandelt und 1935 nach einer Volksabstimmung (»So stimmten dann am 13. Januar 1935 bei einer Wahlbeteiligung von 98 % 90,73 % für eine Vereinigung mit Deutschland, 8,86 % für den Status quo und nur 0,4 % der Wähler für eine Vereinigung des Saar-gebietes mit Frankreich.« Wikipedia) wieder Teil des Deutschen Reichs. 
 
Wenn Unterberger das als Vorbild für die jetzige Situation der beiden Donbas-Republiken ansieht, dann hieße das, daß er entweder die Ukraine oder Rußland heute mit dem Deutschen Reich damals vergleichen könnte. Beide Lösungen sind in sich widersprüchlich, ja geradezu absurd — und vor allem: wie möchte Unterberger auf diesem Weg zum dämonisierenden Vergleich Putins mit Hitler gelangen?

Es handelt sich also um bloße transatlantische Polemik, mit der ziemlich sinnbefreit »Stimmung« gemacht werden soll. Dazu folgender


Gastkommentar
von elfenzauberin


Die jüngere Geschichte bietet viel naheliegendere Vergleiche als das Saarland und Gleiwitz. 

Mir fällt spontan der Falkland-Konflikt ein und die amerikanische Invasion auf Grenada. In beiden Fällen haben die Invasoren sich nicht so zurückhaltend benommen wie Putin im Ukraine-Konflikt. Man kann jetzt darüber streiten, ob Putins Zurückhaltung humanistische Gründe hat oder ob eher dem Umstand geschuldet ist, dass die Ukraine eine riesige Fläche hat, die militärisch kaum zu erobern ist, von der geringen Truppenstärke der Russen einmal abgesehen. Vom Effekt her macht das aber keinen Unterschied.

Ein passenderer Vergleich wäre wohl auch die Kubakrise, wo die USA äußerst verschnupft reagiert hat, als die Sowjets damals ihre militärische Präsenz auf Kuba ausbauen wollten.
 
 

6 Kommentare:

Quer Ulant hat gesagt…

Auch unsere Regierung - dieses "situations-elastische" Häuflein Elend, welches es in gemeinsamer "Anstrengung" immer wieder schafft, sich selber kräftig ins Knie zu schießen und dadurch das ganze Land dauerhaft in den Verdacht zu bringen, ausschließlich von Stocktrotteln bevölkert zu sein - genau diese Regierung scheint jetzt am "Spielzeug Corona-Maßnahmen" die Freude verloren zu haben und stürzt sich unversehens auf das Ukraine-Thema.

Das neue Spielzeug heißt: Rußland-Sanktionen !

Gibt es irgendwo im Land einen Wunder-Wuzzi, der es schaffen könnte, diesen "Geistesriesen" zu vermitteln, daß Österreich gut daran tun würde, sich auf seinen Status der Neutralität zu besinnen, anstatt ungerechter Weise gegen Rußland zu agitieren ?

Anonym hat gesagt…

Grenada und die Falkland-Inseln sind ja auch mindestens so bedeutend wie europas zweitgrößes Land, die Ukraine.
Im übrigen: Sowohl gegen die Invasion Reagans auf Grenada wie gegen die Invasion des damaligen argentinischen Regimes auf den Falklands gab es massivste Proteste auch in den jeweils eigenen Ländern, was jetzt in Russland natürlich komplett ausfällt. Wer laut seine Stimme gegen die Invasion erhebt, findert sich am nächsten Tag als Zellennachbar von Nawalny wieder. Bestenfalls.

Anonym hat gesagt…

Wunderwuzzi?
In der Theorie wäre das der Bundespräsident.

Aber der heißt ja momentan VdB.
www.ortneronline.at/irans-regime-mordet-und-foltert-oesterreich-schickt-glueckwuensche

Sandokan

Gustav hat gesagt…

"Grenada und die Falkland-Inseln sind ja auch mindestens so bedeutend wie europas zweitgrößes Land, die Ukraine."
Ob sie einen kleinen oder einen großen Menschen umbringen, macht doch auch keinen Unterschied,oder?
Es geht doch um das Prinzip! Ist der Irak und 500.000 tote Kinder ihnen angenehmer?

Anonym hat gesagt…

"500.000 tote Kinder im Irak" (von den pöhsen USA ermordet, wie Sie wohl insinuieren wollen) - Beleg??
Da glauben Sie nicht mal selbst dran, an solche Fake-Zahlen, die Sie von irgendwelchen versifften links- und rechtsradikalen Adressen haben.

Anonym hat gesagt…

https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/A2E2603E5DC88A4685256825005F211D-garfie17.pdf

Da werden allein für die Kinder von 0-5 Jahre 227000 geschätzt.