Samstag, 9. April 2022

Musik zur Zeit

von LePenseur
 
 
Ein Kommentarposter, den ich ob flagranter Trollerei und Beleidigung gleich dem Admin zum Fraß vorwarf, entblödete sich nicht, mir u.a. vorzuwerfen, wie ich in Zeiten des Ukrainekonflikts seelenruhig Artikel über Johannes Brahms veröffentlichen könne. Nun ja, was sagt man zu solchen Vorhaltungen? Bspw., daß ein Drohnenangriff oder ein Artilleriefeuer (egal welcher Seite) auch nicht besser wird, wenn ich über Brahms nichts geschrieben hätte ...

Aber vielleicht wollte er auch nur mehr »ukrainische« Musik einfordern. Nun denn — dem will ich gerne nachkommen, indem ich von Peter Illjitsch Tschaikowsky die »Kleinrussische« Symphonie N° 2 in c-moll, op. 17, in einer durchaus hörenswerten Interpretation des Royal Liverpool Orchestra unter dem begabten jungen Dirigenten Wasilij Petrenko bringe. Die Ukraine hieß bekanntlich bis weit übers Jahr 1900 »Kleinrußland« — und die Symphonie wurde wegen ihrer kleinrussischen Volksmelodien, die in sie geflochten sind, so genannt.

1. Satz: Andante sostenuto, Allegro vivo

2. Satz: Andantino marziale, quasi moderato

3. Satz: Scherzo – Allegro molto vivace

4. Satz: Finale – Moderato assai, Allegro vivo, Presto


Na, jetzt zufrieden, kleiner Troll ...?


6 Kommentare:

Franz Lechner hat gesagt…

Ich hätte ja auf solche Trollerei mit etwas wie 1812 reagiert, cher Penseur. Übrigens war Tschaikowsky in den Augen der kleinrussischen Nationalisten (und das sind sie ja fast alle) ohnedies "Ukrainer".
Da ich Ihre Gutmütigkeit achte, verlinke ich diese Kostbarkeit mit Bezug auf Kleinrussland: https://www.youtube.com/watch?v=SpaOEfYrfFg
Leider verdirbt die bloß fakultative (dh von Beethoven aus rein kommerzielle Erwägungen beigefügte) Flöte einiges von der Wirkung dieser fantastischen Klaviermusik.
Wir sollten übrigens "Kleinrussland" wieder in unserem Sprachgebrauch etablieren statt dem ordinären "Ukraine".

Franz Lechner hat gesagt…

Doch noch was Besseres gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=Gvai4PTf6Hw

Zwar nicht mein Lieblingsinterpret, aber bei diesem kaum eingespielten Opus kann man nicht wählerisch sein (wie bei unserer Politik).

Michael hat gesagt…

Sie, sehr von mir geschätzter Penseur, stellen meine (nicht vorhandene) kulturelle (In)Kompetenz auf eine harte Probe....
Aber ich bewundere Ihre und Herrn Lechners geistige Kultur!
Ich bevorzuge Musik mit "Strompaddel" und werde deshalb auf meine alten Tage Ihr geistig/musikalisches Niveau wohl nicht mehr erreichen?!

MfG Michael!

Alexandra hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Le Penseur hat gesagt…

Chère Mme. Alexandra,

da machen wir doch glatt einen Gastkommentar draus!

Franz Lechner hat gesagt…

No, do seind wir doch gespannt darauf!