von LePenseur
... als der sattsam bekannten, geopolitischen betrachtet, hat der Ukraine-Konflikt natürlich auch seine nicht unplausiblen Umrisse — ungewohnte vielleicht, aber keineswegs unplausible: die Ukraine war (und ist) bis über den Stehkragen verschuldet, und zwar bei ausländischen Gläubigern — ihre Staats-anleihen sind echte junk bonds mit 10-12% Verzinsung: das ist einfach nicht zu stemmen!
2015 kaufte Aurelius Capital Management, ein Hedge Fond, der mit dem epitheton ornans »vulture fund« hinreichend umschrieben ist, ukrainische Staatsschulden in Höhe von 18 Milliarden Dollar für ca. die Hälfte (8,9 Milliarden Dollar). 2021 hätte die Ukraine schlanke 21 Milliarden Dollar zurück-zuzahlen gehabt, woraufhin der Internationale Währungsfonds im Jänner 2022 bekanntgab, daß die Ukraine künftig keine Kredite erhalten sollte.
Northstream 2 hätte die bis dahin als Melkkuh (und zu profitablem Unterschleif!) genutzten russischen Gaslieferungen über die Ukraine nach der EU zum Erliegen gebracht (oder doch wenigstens deutlich vermindert) — und das brachte das Schuldenfaß zum Überlaufen. Der Staatsbankrott stand vor der Tür, oder eigentlich: war dadurch offenbar geworden und damit bereits eingetreten.
Was macht eine Regierung, die dergestalt mit dem Rücken zur Wand steht? Geld drucken und damit die Schulden weg-inflationieren geht bei Auslandsschulden in Fremdwährung nicht. Wenn neue Kredite zur Abzahlung von Tilgungsraten verweigert werden — dann muß man eben den Gläubigern zu Willen sein, auch wenn es gegen die ureigensten Interessen geht!
Und wenn die Gläubiger — die ja nicht nur in der Ukaine investiert sind — signalisieren, daß jetzt ein Krieg das Mittel der Wahl ist? Die globalistischen Eliten haben immer die Kriegskarte gezogen, wenn sie auf legalen — naja, sagen wir besser: den üblichen erpresserischen, und damit genau genommen ebenso illegalen — Wegen nicht weiterkamen, denn damit konnten sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: erstens satte Gewinne in der Waffenindustrie lukrieren, und zweitens wieder ein Stückchen dem für die unipolare Weltherrschaft in Wahrheit allein relevanten Ziel näherkommen, das wa war und ist: Rußland soweit zu schwächen, daß ein korrupter, schwacher Marionettenpräsident den profitablen Zugriff auf die immensen Bodenschätze und Naturreichtümer Rußlands billig (wenn geht: kostenlos) verschachern würde.
Zelenskij war — sei es aus der Eitelkeit eines Komödianten, der endlich die »große Rolle« angeboten bekommt, sei es aus dem Bestreben, sich nicht vom Trog vertreiben zu lassen, der ihn seit seiner Wahl so gut versorgte, sei es durch Erpressung ... wer will's wissen! — offenbar die geeignete Marionette, die man so lange mit dem Feuer spielen ließ, bis es brannte ...
7 Kommentare:
Interessanter als dieses gewohnt verschwörungstheoretische Geraune wäre, wenn sich der werte Penseur mal ehrlich die Frage vorlege würde: Wie kann es sein, dass ein Land mit (wie Penseur stolz vermerkt) "immensen Bodenschätzen und Naturreichtümern" derart arm ist??
(Was ja, to be honest, auch der wahre Grund ist, weshalb all die Putin-Fans, die über die "Dikatatur, schlimmer als die DDR und der NS" bei uns jammern, nicht den logischen Schritt tun und in Putins Reich überwechseln. Ganz einfach: es ginge ihnen dort wirtschaftlich viel schlechter als in unserer schlimmen Diktatur...)
Chère Mme. (Mlle.?) Volkert,
1. was an der Erwähnung von für jeden nachlesbaren Fakten über den Pleite-Status der Ukraine "gewohnt verschwörungstheoretische[s] Geraune" sein soll, täte ich gern wissen. Oder vielmehr: möchte ich von Ihnen lieber nicht wissen, denn ich habe guten Grund zur Annahme, daß das von Ihnen einfach eine Wortspende ohne tieferen Sinn war.
2. Ihre Frage "Wie kann es sein, dass ein Land mit (wie Penseur stolz vermerkt) "immensen Bodenschätzen und Naturreichtümern" derart arm ist??" läßt sich, wenn man meinen Artikel über die Bodenschätze und Naturreichtümer der Ukraine gelesen hat, noch weitaus begründeter in Bezug auf die Ukraine stellen. Denn die Ukraine war schon vor dem 24.2.2022 im Zustand der Pleite, was man von Rußland wirklich nicht behaupten konnte, und trotz der völkerrechtswidrigen Beschlagnahmen russischen Eigentums par ordre de mufti auch jetzt nicht der Fall ist.
3. Ihr ironisch sein wollender Klammer-Nachsatz ist, mit Verlaub, so dämlich, daß er eigentlich keine Antwort verdient, aber damit man mir nicht nachsagt, ich wolle kneifen, ein paar Anmerkungen:
- "all die Putin-Fans":
Wer soll das sein auf diesem Blog?
Wenn die Leser: woher wollen Sie von tausenden täglich deren "Fan-Status" kennen?
Wenn die Autoren: na bitte, dann her mit den Zitaten, die welchen Autor immer als "Putin-Fan" verraten!
Wenn Sie aber bspw. mein Eintreten für eine multipolare Weltordnung und für von den Interessen der einzelnen Völker gelenkte und kontrollierte Regierungen — und nicht von irgendwelchen "Philanthropen" (die sich zu diesem Zweck Think Tanks, Medien und NGOs zu ihrer Bereicherung und Machtausbreitung halten) korrumpierte und/oder erpreßte Polit-Marionetten! — als Indiz dafür nehmen, daß ich deshalb ein "Putin-Fan" wäre, dann kann ich Ihnen allerdings nicht helfen: man kann halt nicht jeden Unsinn, den sich jemand einbildet, rational entkräften ...
- "nicht den logischen Schritt tun und in Putins Reich überwechseln":
Auch da kann ich nur für mich sprechen: glauben Sie ernstlich, daß ich seit Jahrzehnten als österreichischer Jurist meine Kanzlei aufgebaut habe und mich nun in den letzten Jahren meiner Berufstätigkeit einfach davonmache, wenn ich nicht dazu absolut gezwungen bin? Das wäre Vermögensvernichtung sehenden Auges, unfair gegenüber meinen Klienten ebenso wie meinen Angestellten!
Wenn ich einmal in Pension bin, können wir darüber reden — wobei ich aus sprachlichen wie klimatischen Gründen wohl eher nicht "Putins Reich" wählen würde. Aber bis dahin wäre es finanzieller "Selbstmord mit Anlauf" — woran allerdings nicht der pöhse Putin schuld ist, sondern faktische Umstände, die sich nicht leicht ändern lassen.
- "... es ginge ihnen dort wirtschaftlich viel schlechter als in unserer schlimmen Diktatur":
Ja, als Jurist wäre das bei mir wohl so. Leider, aber für mich in meinem Alter schwer zu ändern. Doch kann mich das dennoch nicht zum Fan unserer Politgestalten in Österreich machen!
Cher Penseur, ich bewundere Ihre Engelsgeduld!
Aber, geschätzter Herr Kollege,
... sind wir Juristen nicht einfach so? ;-)
Wer ohne Engelsgeduld könnte endlose Besprechungen mit Mandanten aushalten, oder Verhandlungen, bei dem einem ob der Idiotie der vorgebrachten »Argumente« sprichwörtlich »das Gesicht einschläft« ...?
Cher penseur, Sie sind für eine derartige Tugend zweifellos prädestinierter als ich, da sich mein beruflicher Platz eher oder eigentlich durchaus auf der Gegenseite befindet.
Von CE___
Interessanter Aspekt.
Nur denke ich die Überlegung das das US-Engagement bzw. das Zündeln in der Ukraine auf diesen Hedge Fund zurück gehen soll eher doch zu weit hergeholt ist.
Mit dem Krieg ist für diesen Hedge Fund eher ein großes Problem entstanden, da nämlich die Erträge aus den Transitgebühren durch die geplanten EU-Ausstieg aus russichem Öl/Gas sukzessive zurückgehen werden, nebst generell der Staatseinnahmen, mit der latenten Gefahr dass plötzlich den Pipelines überhaupt "etwas passiert" im gerade heißen Krieg.
Entscheidend wird sein wessen Kundengelder dieser Hedge Fund verwaltet.
Kundengelder maßgeblicher Spieler der US-Polit-Oligarchie, oder eher politikferner vermögender US-Amerikaner?
Bei ersterer Gruppe wird eine Möglichkeit gefunden werden dass die anlegenden US-Oligarchen nicht mit Schaden aussteigen werden.
Bei zweiteren, tja, die könnten vielleicht durch den Rost fallen.
Ein interessanter Aspekt ist jedoch trotzdem.
Cher CE___,
da habe ich mich wohl etwas unscharf ausgedrückt: nein, ich glaube, daß die finanzielle Schieflage der Ukraine von den Strippenziehern hinter den "Regierungen" des Westens, eben jenem deep state von Military-Industria Complex, milliarden- und billionen-schweren Riesenfonds und globalen Großkonzernen, gezielt ausgenutzt wird, um die Ukraine zum selbstmörderischen Verhalten gegenüber Rußland zu bewegen. Wobei neben der drohenden Peitsche der Totalpleite für die Vasallen-"Elite" (die diese wohl nicht nur hinweg von den Trögen der Macht und des Reichtums, sondern vielleicht infolge hochkochenden Volkszornes auch gleich in die Prosektur befördern würde!) auch noch das Zuckerbrot, jetzt die "Rolle des Lebens" als Heros der Freiheit, Demokratie & Menschenwürde zu spielen, verlockend winkt.
Da läßt ein echter Schauspieler doch gern seine Komparserie bluten, wenn er sich dafür als "Held von Kiew" in die Geschichtsbücher eingehen sieht ...
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