Dienstag, 2. Mai 2023

Fußnoten zum Dienstag

von Fragolin

 

Unvaccinated lives matter.

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Gestern war der „Tag der Arbeit“. Laut Gewerkschaftsfolklore also ein Tag, an dem nicht gearbeitet wird. Also habe ich auch faulgelenzt und mich dem guten alten Motto gewidmet: „Lieber einen dicken Bauch vom guten Essen als einen krummen Rücken vom Arbeiten“. Für irgendwas muss Gewerkschaftsfolklore ja gut sein.

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In Wien marschierte wieder einmal die SPÖ zu ihrer Parteifolklore auf, und der „Kurier“ vermeldete begeistert: „Keine Pfiffe für Rendi-Wagner“

Besser kann man den Zustand der Sozen kaum beschreiben: Sie sind bereits glücklich, wenn sie nicht von der eigenen Basis ausgebuht werden.

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Auch bezeichnend: In Österreich gingen die Sozialisten koordiniert zum Selbstbejubeln auf die Straße und hielten Reden über den eigenen Parteizustand und zelebrierten internen Wahlkampf. In Frankreich strömten auch ohne Partei-Order Hunderttausende auf die Straßen und demonstrierten gegen die Regierung und ihre Pensionspläne.

Das muss man den Franzosen lassen, die wissen wenigstens noch, wofür sie auf die Straße gehen. Und wenn sie es für wichtig halten, gehen sie auch.

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Die Welt, so tönt es aus den Folxempfängern, steht einig gegen Russland, das vollkommen isoliert seinem Ende harrt. Umso seltsamer erscheint es, dass beim BRICS-Gipfel in Südafrika gleich neunzehn Staaten, darunter Saudi-Arabien, Iran oder Ägypten, dem BRICS-Verbund beitreten wollen. Man versteht, dass die Massenmedien das lieber verschweigen, denn es könnte beim Publikum zu Fragen führen...


7 Kommentare:

Nachbar hat gesagt…

Fragen aus dem Publikum an die Kremlsprecher:

Ägypten - ist das jenes Ägypten, das Waffen lieber an die Ukraine liefert statt an Rußland?

Und wie ist das mit dem BRICS-Gipfel in Südafrika, wenn "as a member of the International Criminal Court South Africa is obliged to arrest the Russian president"? Wird der geniale Geostratege kommen oder nicht?

Erwin hat gesagt…

@Nachbar:

"as a member of the International Criminal Court South Africa is obliged to arrest the Russian president"

Das trauen sich die Südafrikaner sicher nicht. Und selbst wenn, dann reist
- Putin nicht ohne Leibwache. Viel Vergnügen beim Verhaften ...
- wird Putin im derzeitigen Konflikt sicher in Moskau wichtigers zu tun haben
- daher zwecks Gesichtswahrung für beide Seiten einfach wen anderen hinschicken

Anonym hat gesagt…

Die Franzosen gehen erfahrungsgemmäß stets dann auf die Straße, wenn eine Regierung es wagt, ihre vollsozialistische Rundum-Versorgtwerdungs-Mentalität mal ein bisserl in Frage zu stellen. Dieses Volk ist offenbar vergleichbar arbeitsscheu wie die Russen, die schon mit 60 in Rente dürfen.
Aber ebenso lustig wie bezeichnend, dass die angeblich so antisozialistischen Rechten sich hier mit den sozialistischen arbeitsscheuen Franzosen unterhaken.

Sandokan hat gesagt…

Das ist schon deshalb Unsinn, weil weder Russland noch die Ukraine (Uk. ist kein Vollmitglied) Mitglieder dieses "Criminal Courts" sind.

Dh. sie fallen beide nicht unter die Jurisdiktion dieses Gerichts.
Ebenso wenig wie die USA, Indien, China, Israel die Türkei usw.

Die USA sind übrigens das einzige Land das militärische Gewalt einsetzen will so ein US-Bürger dort vor Gericht gestellt werden sollte.

https://lepenseur-lepenseur.blogspot.com/2023/03/orf-narrative-8.html

Le Penseur hat gesagt…

Cher (chère?) Anonym,

mit der Lust der Franzosen am (links-motivierten) Demonstrieren haben Sie schon ein bißchen recht — aber das stand im Artikel nicht zur Debatte. Sondern der Unterschied zwischen

"In Österreich gingen die Sozialisten koordiniert zum Selbstbejubeln auf die Straße"

und

"In Frankreich strömten auch ohne Partei-Order Hunderttausende auf die Straßen und demonstrierten gegen die Regierung und ihre Pensionspläne"

Fundamentalen Unterschied zwischen den beiden Verhaltensweisen verstanden? Die einen demonstrieren gegen etwas, die anderen "veranstalten" eine "Kundgebung" (irgendwie im Stil der "1.Mai-Demonstrationen" damals im Ostblock ...)

Den Unterschied zu erkennen, heißt noch lange nicht, daß man deshalb auch die Ziele der Demonstranten goutieren muß ...

Fragolin hat gesagt…

Werter Nachbar,
wenn Sie Fragen an "Kremlsprecher" haben, dann stellen Sie diese bitte auch dort, wo welche sind. Hier ist mir noch keiner begegnet. Leider, ich hätte da nämlich auch ein paar Fragen.

Werter Anonym, es ist wirklich schwer, gelle?
Das Grundübel des linken Denkens ist es, alles auf die persönliche Ebene zu ziehen, um es dort zu generalisieren, unfähig zur Abstraktion zu sein und nicht zwischen der Aktion und dem Ziel unterscheiden zu können. Deshalb bin ich für jede Form der Demonstration als Grundsäule der Demokratie und Grundrecht des Souveräns, egal welches Ziel die Demonstration verfolgt, und gegen jede Form von Terror, egal welches Ziel die Terroristen verfolgen. Das ist ein Konzept, das Linke nicht verstehen. Deshalb habt ihr bei den Demonstrationen gegen die grundrechtswidrigen Freiheitsbeschränkungen nach Wasserwerfern und Gummiknüppeln gebrüllt und stellt euch jetzt schützend vor Klimawahn-Terroristen. Putziges Völkchen.
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

Nebenbei betr. Rente: Ich mache halbtags weiter. Für Laster braucht man Zaster (Alberto Moravia).

Demigod in White retired