... übertitelt sich ein Offener Brief zum Interview »Kundgebung zum Auftritt von Dr. Daniele Ganser – Thomas Ganskow im 0511-Interview«:
Ich habe
mir dieses o.g. Interview angesehen, an das ich zufällig drangekommen
bin. Ehrlich gesagt, ich bin nicht nur erstaunt über Ihre Ansichten,
sondern sogar entsetzt. Ich werde das auch nachstehend begründen.
Zum
einen steige ich gleich mal in Ihr Argument über die "Welten" ein, die
zwischen der Verfolgung von Nichtgeimpften und der damaligen
Judenverfolgung liegt. Verlassen Sie sich drauf, ich weiß mit Sicherheit
viel mehr über die Einzelheiten der gesamten Historik der ersten Hälfte
des vergangenen Jahrhunderts, als Sie sich vorstellen können. Das hängt
mit meinem persönlichen Interesse zusammen, im Fokus auf meinen
Großvater, den ich nie gekannt habe, weil er im Widerstand gegen Hitler
sein Leben verloren hat. Bereits im Alter von 16 Jahren (heute bin ich
71) habe ich mich mit Zeitzeugen persönlich unterhalten, beginnend von
Leuten, die im KZ waren, bis zu SS-Leuten. Ich verfüge über umfangreiche
Tondokumente aus dieser Zeit, Zeitungen, Original-Bücher – so mancher
Sammler wäre mir deshalb neidisch.
Natürlich
hinkt der Vergleich von Dr. Ganser, wenn er von den "neuen Juden"
spricht, im Hinblick auf die Diskriminierung von Ungeimpften. Es gab in
Deutschland keine KZ für die Ungeimpften. In Australien begann man aber,
so etwas Ähnliches einzurichten. Ich interessiere mich sehr für das,
was in den europäischen Ländern so abläuft, und da ist der Vergleich von
Ganser für mich zumindest nach-vollziehbar.
Nur ein paar Beispiele:
- Ich weiß, was das RKI im 3. Reich "vollbracht" hat, und ich kann keinen Unterschied hinsicht-lich der verwendeten Argumentation bei Corona zu damals und heute erkennen.
- Mir selbst ist es passiert, dass ich als Ungeimpfter in einem Verkaufslokal eines Mobilfunk-anbieters nicht bedient, sondern hinauskomplimentiert wurde. Machen Sie sich mal schlau über die Aufschriften im 3. Reich "Kauft nicht beim Juden!", und dann erklären Sie mir den Unter-schied zu dem Selbsterlebten.
- Meine Frau arbeitet in der 24h-Pflege als Betreuerin für alte Leute, die ihren Lebensabend in der gewohnten Umgebung verbringen wollen. Welche Bocksprünge, welche Umgehung von un-sinnigen Vorschriften da notwendig waren, um den Interessen dieser anvertrauten Personen gerecht zu werden, das erinnert sehr stark an die Aktionen, die von mutigen Bürgern zum Schutz der jüdischen Bevölkerung oftmals gewagt wurden. Natürlich war es damals das Leben, das man riskierte – und heute? Heute – ich meine: in dem Coronawahn – war es die Existenz, die viele verloren hatten.
- Ich besuchte Ende 2021 meinen Jüngsten, anlässlich meines 70. Geburtstages, in Deutschland. Keiner von uns und dem Umfeld meines Sohnes war geimpft, weil wir über die damit ver-bundenen Gefahren informiert waren. Es stellte sich die Frage, wohin wir zum Feiern gehen könnten. Mein Sohn fragte den Wirt im Dorfgasthaus und erklärte ihm die Problematik, dass keiner geimpft oder irgendeinen G1-,G2-, oder G3-Nachweis hat. Ich erinnere mich mit großer Freude an die Reaktion des Wirtes. Er meinte: Hör doch mit dem Blödsinn auf, dein Vater wird nur einmal 70, kommt alle rein, setzt auch zum Stammtisch, esst und trinkt und fühlt euch wohl! Frage: Wieviele haben so reagiert, im Hinblick auf die möglichen Strafen?
- Wie wurden die Leute mit Rufmord verfolgt, die einen Ruf als anerkannte Fachleute hatten, Dr. Bhakdi, oder der Toxikologe aus München, dem man sogar das Finanzamt auf den Hals gehetzt hat, usw.
Bei dem Vergleich
mit der Zeit des Nationalsozialismus und dem Hinblick auf die Reaktion
der mehr-heitlichen Bevölkerung muss ich Herrn Henryk M. Broder
recht geben, als er jemanden auf die Frage, wie denn das alles in den
30er Jahren möglich war, ein ganzes Volk so zu verführen, in dieser Form
antwortete: "Weil sie damals so waren, wie ihr heute seid!"
Fragen
Sie mal jemanden, der heute mit der roten Fahne am 1. Mai mitmarschiert
ist, ob er weiß, wem er damit huldigt? Nur ein einziges Mal war es
1919, als es ein gesetzlicher Feiertag war, danach nicht mehr. Erst 1933
hat Hitler das zu einem dauerhaften gesetzlichen Feiertag gemacht, was
bis heute gültig ist.
Noch zu ein paar Bemerkungen im Interview:
Das
Mädchen fragt Sie, ob das Herrn Dr. Ganser so gefährlich macht, wenn er
die Angst vor der Pandemie mit einer Diktatur vergleicht. Es war
Diktatur, weil man die Bevölkerung unter Zwang zu etwas verpflichtet
hat, was damals nicht eindeutig bewiesen war und sich später als
unsinnig herausgestellt hat. Oder wie wollen Sie das bezeichnen, wenn
man die Leute dafür bestraft, wenn sie im Stadtbus keine Maske tragen, und kurze Zeit später dafür bestraft, weil sie Maske tragen?
Sie
behaupten, dass es keine Verfolgung von Ungeimpften gegeben hätte. Das
ist eine klare Falsch-aussage. Ich kann genügend Beispiele dafür
anführen. Man hat diese Leute nicht ermordet oder ge-steinigt, aber man
hat ihnen die Existenzgrundlage genommen.
Generell
zur Anti-Demo vor der Veranstaltung (man spricht von 110 Leuten). Ich
befürworte das, dass man das Recht realisieren kann, gegen etwas zu
protestieren und das zu demonstrieren, wenn man eine andere Meinung
vertritt. Das ist in meinen Augen gelebte Demokratie.
Aber
es ist eine Farce, weil der Grund, warum man demonstriert hat,
antidemokratisch ist. Ich bin ein Anhänger der Ideen von Voltaire, und
daraus folgt der legendäre Spruch: "Ich mag verdammen was du
sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen
darfst." ( Ich weiß, man schreibt es Beatrice Hall zu, aber es
entspricht dem Denken von Voltaire). Dieser Spruch ist die Grundlage für
eine gelebte Demokratie. Jeder, der dem anderen, egal was und wie er
denkt, das Wort verbieten möchte, kann sich niemals als Demokrat
bezeichnen, auch Sie nicht.
Ich
war in meinen über 30 Jahren gelebten Jahren in Deutschland auch 20
Jahre in der ehren-amtlichen Jugendarbeit tätig. In unseren
Organisationen haben wir auch politische Diskussionen durchgeführt. Aus
meinen Händen sind lauter aufrechte, aber kritische Demokraten
hervorgegangen, und kein einziger Extremist. Darauf bin ich stolz. Aber
der Satz von Voltaire war eine der Grundlagen meiner Argumente.
Und
nun lehne ich mich etwas aus dem Fenster: Sie haben zusammen mit
anderen vor dem Veran-staltungsort demonstriert, wo sich Leute
eingefunden haben, die eben eine andere Meinung vertreten. Hatten wir
schon alles einmal. Oder haben Sie vergessen, wie damals die SA-Schergen
die Leute am Betreten der Synagoge gehindert haben? Sicher, das ist
was ganz anderes, werden Sie sagen. Aber ich bin ein Verfechter des
Spruchs: Wehret den Anfängen! Und dieser Spruch ist nicht auf irgendeine
bestimmte politische Richtung festgelegt, er ist in vielerlei Hinsicht
berechtigt..
Zum
Abschluss noch ein Hinweis: Haben Sie sich einmal ernsthaft damit
auseinandergesetzt, worin der Unterschied zwischen
"Verschwörungstheorie" und "Wahrheit" liegt? Ich frage das deshalb, weil
im Interview auch dieser Verschwörungsbegriff aufgetaucht ist. Die
Antwort ist einfacher, als Sie denken: Der Unterschied liegt oftmals nur
in 12 Monaten.
1 Kommentar:
Ein Deutscher, ein Verräter!
Ein Christ, zwei Verräter?
Solche vergaunerten Figuren sind nun die Regel in der BRD. Solch ein Denuntiationskretin ist bei den "Piraten". Wie ist dieses Land, der Westen doch heruntergekommen!
Habt ihr schon den in den aktuellen Song-Contest hineingesehen? Mehr Freak-Show geht nicht.
Die Auserwählten haben ganze Arbeit geleistet ...
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