Mittwoch, 24. Mai 2023

Erhöhte Messwerte an Gammastrahlung* in Lublin, Polen

von Sandokan

Als Ergänzung zum Blogbeitrag Explosive Daten von Le Penseur.
Siehe außerdem:

Dort einfach die Stadt Lublin anklicken.


Osteuropa hat offenbar deutlich weniger Messstellen als West- und Mitteleuropa.
Deshalb auch weniger Markierungen auf der Karte.
Aber die einzelnen Messstellen haben natürlich dennoch die gleiche Aussagekraft.

*Gammstrahlung wird dort deshalb gemessen, weil sie die größte Reichweite hat.
Folglich großräumig auch einfacher nachzuweisen ist.
Während die Alpha- und Beta-Strahlung, etwa von Uranmunition bzw dessen Staubteilchen, 
nur relativ geringe Reichweite besitzt.
In der Luft sind es bei Alpha-Strahlung Zentimeter, im Gewebe des Körpers nur Millimeter, dort kommt es aber dann in Folge zu Strahlenschäden.
Uran selbst ist ein solcher Alpha-Strahler.
Beta- und Gamma-Strahlung resultieren aus den Zerfallsprodukten des Urans. 

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mit Verlaub gesagt: Nun laßt mal die Kirche im Dorf. Diese gemessenen Werte sind schlicht belanglos niedrig, nichts anderes ist zu erwarten.
Was allerdings ins Auge springt, sind die stark erhöhten Bismutwerte, die in Polen gemessen wurden:
https://tkp.at/2023/05/16/erhoehte-radioaktivitaet-in-lublin-uranstaub-in-polen-von-zerstoerung-der-uranmunition-in-der-ukraine/

Es handelt sich bei Bismut um ein Zerfallsprodukt der Uran-Actinium-Reihe, ist in geringen Konzentrationen an sich harmlos, aber ein sicherer Beweis für ehemals vorhandenes U 235, aus dem es entstanden ist.
Sog. "abgereichertes" Uran entsteht massenhaft beim Anreicherungsprozess z.B. für Brennstäbe und enthält natürlicherweise die Zerfallsprodukte der Uranreihe.
Wir haben somit ein hartes Indiz für die Behauptung, große Mengen panzerbrechender Munition aus abgereichertem Uran seien dort zerstört worden.
Merke: Immer wenn die Stricher der USA ankündigen ( in diesem Falle die Briten), irgend eine Sauerei an den Ukru-Nazi zu liefern, ist dies bereits längst geschehen.

Sandokan hat gesagt…

@Anonym

Darum habe ich was die Gefährlichkeit betrifft bewusst keine Wertung vorgenommen.


Anonym hat gesagt…

@ Sandokan

Dann mach ich das jetzt mal.
Ohne altklug erscheinen zu wollen, vielleicht ein paar Ergänzungen, da ehedem beruflich involviert mit solchen Sachen, leichte Übertreibungen seien mir zur allgemeinen Erheiterung gestattet.
Auch bei Radioaktivität gilt Paracelsus: Kein Ding ist ohn Gift, die Dosis machts. Und die messen wir in Sievert. S. ist die Einheit der Äquivalenzdosis und dient der Quantifizierung von Risiken durch ionisierende Strahlung allgemein.
Man kann Teufelszeug wie Uran oder gar Plutonium im Prinzip im Handtäschchen mit sich herumtragen, wenns nur kurz, die molare Masse nicht groß und ein kleiner Abstand da ist- passiert nix, es sind keine starken Strahler. Solche Sachen kann man sogar unbeschadet anfassen, wenn man hinterher die Pfoten wäscht. Anders sieht es mit starken Strahlern wie Cäsium 137 und Kobalt 60 aus- hochenergetische gamma-Strahler, die man gerne genommen hat, um Tumoren was aufs Haupt zu braten- sollte man lieber nicht an sich rankommen lassen- brennen Mords-Löcher in den Balg.
Der absolute King ist aber Polonium 210. Kann man gar nicht in metallischer Reinform darstellen, weil die extreme Zerfallswärme es sofort verdampfen ließe und nur in Reaktoren in speziellen Betriebszuständen herstellbar ist. Sein Trumpf-Ass: Es ist der einzige reine und der stärkste alpha-Strahler überhaupt. D.h. mit ein paar Nanogramm Poloniumnitrat in einer kleinen Phiole in der Hosentasche spaziere ich an jedem Detektor vorbei, ohne daß der einen Mucks von sich gibt- die großen alpha-Klötze werden Wandung der Phiole und den Hosenstoff nicht überwinden und sonst wird nichts verräterisches ausgesendet.
Und so begab es sich, daß ein gewisser Herr Litwinenko in London illustren Besuch von einem alten Kumpel aus Moskau bekam, mit dem er bei einem Tässchen Tee angeregt plauderte. Hat er nicht überlebt.
Was war passiert? Nun, jener Kumpel war präpariert mit einer winzigsten Menge einer Poloniumverbindung, von der er ein kleines bißchen (Dröppje für Dröppje reinste Qualiteit!) Litwinenko in den Tee gab. Hätte der sich den Tee statt ihn zu trinken als Eau de Toilette hinters Ohr getupft, wäre nichts passiert. So aber gelangte eine große Zahl Poloniumbanditen rasch ins Blut und von da aus dorthin, wo Schwermetalle am liebsten sind: Ins Knochenmark. Und fingen an, alpha-Teilchen zu spucken, die im Nu das blut- und Immunzellen produzierende Gewebe radikal zerstörten. Mit Knochenmarkstransplantaten passierte dasselbe. Und so krepierte Litwinenko nach wochenlangem Siechtum unrettbar.

Oh ja! Ich kann sie förmlich riechen, die sinistren Gedanken mancher mitlesender Zeitgenossen. Ob Wladimir Wladimirowitsch noch Bestellungen entgegen nimmt, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.










Rizzo Chuenringe hat gesagt…

@Anonym

"Wir haben somit ein hartes Indiz für die Behauptung, große Mengen panzerbrechender Munition aus abgereichertem Uran seien dort zerstört worden."


Und was spricht gegen die Annahme, das abgereicherte Uran stamme von den russischen Raketen, die in Chmelnyzkyj eingeschlagen haben? Immerhin hat Putin selbst damit geprahlt, wieviel Uranmunition er habe. Kann ja für Russen-Nazis keine Kunst sein, einen Teil davon per einiger Raketen zu verschicken.
Just asking ...

K. hat gesagt…

Als Tschernobyl war, bin ich auch ganz ungerührt "in die Pilze" gegangen und freute mich über die geringe Konkurenz. Und ich lebe noch.

Doch Uran ist auch ein Metall, ähnlich Blei, mit mutmaßlich nicht gesundheitsförderlichen Eigenschaften für die dortige Bevölkerung ...

Aber was juckt solche Unweltverschmutzung alle Linksfrün-Versifften?

Ferenc Lechner hat gesagt…

Was heißt das für uns konkret? Müssen wir den jüngsten Regen fürchten? Ist irgendwas zu beachten im alltäglichen Leben?

Le Penseur hat gesagt…

Cher (chère?) Anonym (24. Mai 2023 19:50),

1. was hat der Fall Litiwenko mit zerstörter Uran-Munition in der Ukraine zu tun? Genau genommen wäre Ihr Posting deshalb ein Löschkandidat. Mal davon abgesehen, daß der "Fall Litiwenko" keineswegs so klar ist, wie Sie unter Berufung auf ein Urteil des EGMR (der für diese — im Grunde "kriminaltechnische" — Fragen zu urteilen etwa so sachkompetent ist wie eine Kuh fürs Klavierspielen) wähnen. Welche Fragen bis heute ungeklärt blieben können Sie u.a. hiernachlesen.

2. Oh ja! Ich kann sie förmlich riechen, die sinistren Gedanken mancher mitlesender Zeitgenossen.

Oh ja! Und ich kann sie förmlich hören, die Anweisungen ihrer Auftraggeber, wie Sie den LePenseur-Blog durch geschickte Insinuationen zu diskreditieren versuchen sollen.

Ihr Pech dabei: unsere Leser sind aber nicht so blöd, wie Ihre Auftraggeber glauben.

Le Penseur hat gesagt…

Cher Rizzo,

Na, wenn Sie just asken, gebe ich Ihnen darauf auch gern ein paar Antworten:

1. Putin hat erwähnt — nicht "geprahlt" —, daß Rußland ebenfalls Uran-Munition besitzt.
2. Er hat aber ebenso erwähnt, daß Rußland sie derzeit nicht einsetzt.
3. England hingegen hat erwähnt, daß es Uranmunition an die Ukraine liefert (was nach den Erfahrungen der letzten Monate bedeutet: bereits geliefert hat).
4. Wenn — wie Sie selbst in Vorpostings wortreich darstellten — die Uranmunition vorzugsweise in der unmittelbaren Umgebung Schaden anrichtet, aber erhöhte Meßwerte hunderte Kilometer entfernt (in Lublin) zu verzeichnen waren, dann ist der Schluß zwingend, daß höchst erhebliche Mengen an Uranmunition in die Luft geflogen sind.
5. Erhebliche Mengen passen aber nicht in ein paar kleine Raketen. Und daß da keine Sojus-5-Raketen (mit 17t Nutzlast) hingeflogen sind, dürfte wohl außer Zweifel stehen. Weshalb es höchst unwahrscheinlich ist, daß russische Uranmunition dafür verantwortlich ist.

Q.E.D.

Anonym hat gesagt…

Betr. Wikiblödia (z.B., zu Litwinenko) - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Penseur,

Danke für ihre Antwort.

Nur als kleine Ergänzung, um die Grössenordnungen zu relativieren:

Die 120mm Panzermunition M829 des US-Panzers M1 Abrams enthält ca. 4,5 kg Uran.
Der Splittergefechtskopf der mittlerweile bekannten russischen Hyperschallrakete Ch-47M2 Kinschal wiegt ca. 500 kg.
Man sieht, damit lässt sich schon Uran im Gewicht von 110 Panzergranaten verschiessen. Zumindest theoretisch.

Egal, die homöopathischen kurzfristigen Strahlungsspitzenwerte in Lublin von 120 nSv/h (15.Mai 23) entsprechen nicht einmal annähernd den Dauerwerten von Zwettl/NÖ mit ca. 170 nSv/h (Vergleich Wien ~ 80 nSv/h). Der uranhaltige Granit im Waldviertel sorgt eben für leicht erhöhte und gleichwohl harmlose Werte. Noch ist Europa nicht verloren.