Donnerstag, 4. Mai 2023

Zur aktuellen Information bezüglich der Ukraine (Teil 1)

Einige Hintergrundinfos

von Helmut

 
Vorbemerkung: 
Für diese Abhandlung waren die Informationen der Anstoß, die ich von einem guten Bekannten bekommen habe, der sich nicht nur in Sachen Panzern auskennt (er war selbst Panzerfahrer), sondern auch Luftkampf, Flugzeuge und Luftabwehrsysteme beurteilen kann. Vor der Veröffentlichung habe ich dem Bekannten mein „Werk“ zugeschickt, zwecks Überprüfung, damit da keine versteckten Fehler eingebaut sind, die ich mangels Detailwissen nicht gänzlich ausschließen kann. War aber nichts zu beanstanden.

Ein interessanter Rückblick eines öffentlich-rechtlichen Senders, über den heute (aus Scham?) niemand mehr spricht:

 
Vergegenwärtigen wir uns mal die militärische Analyse aus diesem Video, und zwar nur die min. 01:55 - 06:48. Es lohnt sich wirklich, sich das konzentriert anzusehen, auch, wenn dieses Video schon zweimal hier im Forum erwähnt wurde:
 

https://www.youtube.com/watch?v=C0j3alqQ3_o

Jetzt kommt das Video der Ukrainerin und aktualisiert die Realität:

https://www.youtube.com/watch?v=yDL-IKiWBGU

Eine interessante Sichtweise. Das drängt zu dem Schluss, dass der Spuk schon im Sommer vorbei sein könnte.

Nun habe ich aus Übersee so manche Hinweise zur aktuellen Situation erhalten. Darunter auch die Infos über Informationen, die aus dem Pentagon stammen, aber nur aus einer Panne heraus gewissen Leuten, die danach gesucht haben, bekannt wurden. Der Russland- und Ukraine Kenner Big Serge analysiert „durchgestochene“ Geheimpapiere des Pentagon.

Ich zitiere und übersetze:

Die Entwicklungen auf dem Schlachtfeld wurden jedoch in gewissem Maße durch das offensichtliche Durchsickern geheimer Dokumente des US-Militärgeheimdienstes in den Hintergrund gedrängt, die einen umfassenden Einblick in die inneren Abläufe des Pentagon-Krieges gewähren….

…Die wichtigste Schlussfolgerung aus den Dokumenten ist einfach: Die Kampfkraft der Ukraine ist erheblich geschwächt, und insbesondere ihre mechanisierten Einheiten und Artilleriekräfte sind in einem sehr schlechten Zustand….

Hier nachzulesen (11.April 2023):

https://bigserge.substack.com/p/russo-ukrainian-war-leak-biopsy

und trotzdem ich so ein energischer Befürworter der deutschen Sprache bin, weil diese Sprache in meinen Augen die Sprache der allumfassendsten Ausdrucksweise und der damit verbundenen Lyrik und Rhetorik ist, so muss ich doch realisieren, dass man das, was man an Informationen in deutscher Sprache zum Lesen bekommt, zu 95% gelenkt und manipuliert ist. Deshalb bleibt nichts übrig, sich auch an den Infos aus anderen Sprachen, insbesondere des Englischen aus den USA, zu bedienen, wenn man sich so nahe wie nur möglich an die Realität und der aktuellen Information annähern will.

Da ich davon ausgehe, dass die wenigsten meiner Landsleute das Englische in Wort und Schrift so perfekt beherrschen, dass sie zweifelsfrei englischsprachige Infos 1:1 übernehmen und verstehen können, werde ich die wesentlichen Punkte der Einfachheit halber gleich übersetzen. Denn auch ich gehöre zu denen, die spätestens bei schwierigen Fachtexten (und da gehören nicht nur Corona, sondern auch militärische Infos dazu) den Übersetzungsklick bedienen müssen.

I) Panzer

Nun will ich mal auf die Panzereinheiten eingehen, zumal ich mir das gut vorstellen konnte, dass die Ukraine von insgesamt 800 Panzern nur mehr 50 einsatzfähige Panzer hat, wie man an anderer Stelle lesen kann. Für mich ist das Wirrwarr der Infos schon bezeichnend genug, wie über die „Unterstützung“ der Ukraine mit Kriegsmaterial berichtet wird, auch mit Panzern.

Aus dem Leak-link übersetzt:

Eine wichtige Randbemerkung an dieser Stelle ist die Tatsache, dass der Panzerpark der Ukraine aus der Vorkriegszeit, soweit wir das aus diesen Dokumenten ersehen können, fast vollständig verschwunden ist. Die Ukraine zog mit etwa 800 T-64 in den Krieg, aber der NATO-Kampfkraftaufstellung zufolge sind nur noch 43 Exemplare vorhanden.

Das Wort „statista“ klingt doch so neutral, dass es kracht. Aber nirgendwo kann ich die Quellen bei denen nachlesen, woraus die ihre Zahlen und Erkenntnisse beziehen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1287071/umfrage/vergleich-militaerfahrzeuge-russland-ukraine/

Nun muss ich zugeben, dass ich von dieser Materie keine Ahnung habe. In der Einheit, in der ich gedient habe, hat man gelernt, die Feinde hinter der Frontlinie auch mit bloßen Händen abzumurksen. Von Panzern waren wir so weit entfernt wie die Kuh vom Marathonlauf. Aber ich vergleiche mal nur die Zahlen.

Was war im 2. Weltkrieg? Wie viele Panzer hatten die russischen Streitkräfte damals verloren? Tante Google weiß es:

Die Sowjetunion verlor während des Krieges sage und schreibe 83.500 Panzer, darunter Schwere Panzer (5.200 Verluste), Mittlere Panzer (44.900) und Leichte Panzer (33.400).

Die Polen haben schon einmal 14 Stk. Leo 2 geschickt. Von den 88 Panzern, die Scholzilein versprochen hat, hört man nichts mehr. Man spricht hinsichtlich der Ausbildung von 10 Wochen und von Manövern, die die Ukrainer für die Benützung dieser Panzer benötigen.

Ich weiß nicht, irgendwie fühle ich mich da verarscht. Unter 3 Monaten geht bei der Ausbildung schon zum Panzerfahrer gar nichts, und im Normalfall noch länger. Die Panzer, die in der heutigen Zeit den militärischen Anforderungen entsprechen müssen, sind derart voll mit Elektronik und Datenmaterial vollgestopft, dass es doch schon lange nicht mehr darum geht, auf irgendeinen Knopf zu drücken, damit ein Schuss aus dem Panzerrohr losgeht.

Irgendwo habe ich gelesen, dass man bei den Amis für die Abrams, die nun in die Ukraine geliefert werden sollen, eine Ausbildung von mindestens 22 Wochen voraussetzt. Interessant finde ich, dass man ins Internet eingeben kann, was man will, aber man findet keine klare Vorgabe, wie lange man am Panzer ausgebildet werden muss, und für welche Tätigkeit. Es gibt den Panzerfahrer, den Richtschützen, den Ladeschützen und den Kommandant. Nirgends kann ich erkennen, wie lange man für die jeweils benannte Tätigkeit ausgebildet werden muss, um mit Hilfe des „Werkzeugs“, das man da in die Hand bekommt, auch was Sinnvolles und Effizientes anfangen zu können.

Jetzt schaun ma mal, was man da in Net so lesen kann, und da wird’s einem schwindlig:

https://soldat-und-technik.de/2022/04/taktik-ausbildung/31350/ausbildungszeiten-waffensysteme/

Ich zitiere daraus:

Genau diese Prinzipien führen diejenigen ins Feld, die von langen Ausbildungszeiten sprechen. Argumentiert wird, dass die zukünftigen Besatzungen die Systeme nicht einfach nur nutzen können müssen, sondern die spezifischen Einsatzsysteme auch auf eine „richtige“ Art und Weise nutzen müssen, da sonst die Leistungsfähigkeit der Waffen nicht ausgeschöpft werden kann.

Die einfache Einweisung in die korrekte Bedienung des Systems reicht demnach nicht aus. Vielmehr muss die Einsatzdoktrin, für die das System entwickelt wurde, vermittelt werden, weil es sonst unter Umständen seine Funktion nicht erfüllen kann. Schließlich nützt auch das beste Werkzeug in der Hand eines Meisterhandwerkers wenig, wenn der Architekt mangelhafte Baupläne anfertigt nach denen der Handwerker arbeiten soll.

Die Verfechter einer langen Ausbildungsdauer begründen ihren Ansatz damit, dass die Durchsetzungsfähigkeit der ukrainischen Soldaten mit den westlichen Systemen mit der Ausbildungsdauer und -intensität zunimmt. Man propagiert also nicht nur die reine Bedienerausbildung, sondern auch eine Ausbildung des taktischen Einsatzes der Systeme, um die maximale Leistungsfähigkeit der Systeme nutzbar machen zu können.

O.k., und wie lange soll das nun gehen? Der sich dauernd wiederholende Hinweis auf die Ukraine-Problematik ist für mich keine Zeiteinheit.

Weiter im Text. Hier überhaupt keine Angabe zur Ausbildungsdauer:

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/organisation/ausbildungskommando/panzertruppenschule

Sieht im nachfolgenden link jemand eine Zeitdauer für die Ausbildung? Ich nicht.

https://einstellungstest-bundeswehr.de/bundeswehr-panzergrenadier-ausbildung/

Hier wird was über die Hintertür vermittelt:

https://www.bundeswehrkarriere.de/soldatin-soldat-m-w-d-der-panzertruppe-247

Ich zitiere daraus:

Was für uns zählt

  • Sie sind mindestens 17 Jahre alt.
  • Sie haben mindestens die Hauptschule und eine Berufsausbildung oder die Realschule erfolgreich abgeschlossen.
  • Sie besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft.
  • Sie sind bereit, sich bundesweit versetzen zu lassen.
  • Sie erklären sich dazu bereit, an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen.
  • Als Soldatin bzw. Soldat auf Zeit beträgt Ihre Dienstzeit in dieser Laufbahn in der Regel 8 bis 13 Jahre.

Hier hat man was Konkretes von einem „Ehemaligen“ erfahren:

https://www.gutefrage.net/frage/panzertruppe

Ich zitiere die Antwort (aus dem Jahre 2014):

Die Ausbildung ist rechtumfangreich inklusive Wartung und weitgehend auch Reparatur des Leo 2 mit Unterstützung der Inst..

In der Unteroffizierslaufbahn ist man nach dem bestandenen Unteroffizierslehrgang Richtschütze und stellv. Kommandant, nach bestandenem Feldwebellehrgang wird man Panzerkommandant - dafür ist eine Verpflichtung auf 8 Jahre mindestens notwendig.

Da die Panzertruppe auch aktuell massiv reduziert wird ( von ursprünglich 4500 M48, Leo 1 und Leo 2 im Jahr 1992 auf etwa 200 Leo 2 runter in 2020 ), ist eine Verpflichtung in der Panzertruppe verbunden mit bundesweiten Versetzungen in den nächsten Jahren, sowie Auslandseinsätze z.B. im Kosovo, wo die BW seit 1998 mit Leo 2 stationiert ist.

Der Dienst auf einem Leo 2 erfordert körperlich und seelisch eine hohe Belastbarkeit und führt fast zwangsläufig im Laufe der Jahre zu kaputten Kniegelenken und Problemen in der Wirbelsäule.

Als Panzerkommandant muss man zudem sehr multitaskingfähig sein, um den Anforderungen gerecht zu werden.

In den heutigen asymetrischen Konflikten steht auch nicht mehr unbedingt der Kampf gegen andere gepanzerte Kräfte im Vordergrund, sondern ein Kampf gegen häufig ungepanzerte gut getarnte Panzervernichtungstrupps und andere ungepanzerte Kräfte.

Ein Kampfpanzer sorgt zwar in seinem Wirkungsbereich für eine gewisse Sicherheit aller anderen Truppenteile und auch Zivilisten, zieht aber mögliches feindliches Feuer an wie ein Kuhfladen die Fliegen.

Ein Kampfpanzer kann auf dem Gefechtsfeld auch nur mit massiver Unterstützung der Infanterie und Schützenpanzer bei gleichzeitiger Luftherrschaft überleben.

Ich war 8 Jahre in der Panzertruppe und bin als stellv. Zugführer und Leo 2 Kdt. abgegangen, weil Knie und Rücken im A...sch waren.

Wie so ein moderner Einsatz aussehen kann, sieht man z.B. hier, wo mein Zugführer mit seinen Leo 2 zusammen mit Grenadieren unserer Pz.-Brigade 21 in einem Feuergefecht mit serbischen Separatisten in einem Lada kommt:

(Video wurde gesperrt)

Die BK konnte nicht eingesetzt werden, weil der Schalldruck bei den Grenadieren zum Teil Lungenrisse zur Folge gehabt hätte. Der Lada musste also mit Blenden-MG und den Handfeuerwaffen der Grenadiere niedergekämpft werden.

Also, auch bei der Bundeswehr wird man nicht in ein paar Wochen zum Unteroffizier, auch, wenn man noch so begabt ist. Jetzt kann man ja behaupten, dass es sich um lauter erfahrene Fachkräfte aus der Ukraine handelt, die an deren Panzern ausgebildet wurden.

Dabei stellen sich für mich aber mehrere Fragen und Problembereiche:

Soweit mir bekannt ist, haben oder hatten die Russen und dadurch auch die Ukrainer Panzer des Typs PT-91, T-90, T-84, T-80, T-72, T-64, T-62 und T-55 zur Verfügung. Denke mir schon, dass das was anderes ist als die Leos oder die Abrams, zumal die Bedienungsanweisungen der letztgenannten Panzer auch nicht in kyrillisch resp. russisch oder ukrainisch lesbar sind. Dazu besteht bei den Russen und Ukrainern eine Panzermannschaft aus drei Leuten und bei den westlichen Panzern aus vier.

Wenn das so stimmt, dass von den vormaligen ukrainischen Panzern nur noch 50 einsatzfähig sind, dann stellt sich die Frage, ob das nun wegen Reparaturen der Fall ist, oder weil sie im Kampf kaputt geschossen wurden. Sollte Letzteres zutreffen, was passierte dann mit der Besatzung? Sind die mit dem Fallschirm abgesprungen oder haben im nächsten Cafe auf den Mannschaftsbus gewartet, der sie wieder zu ihrer Einheit bringt?

Gibt man das der Tante Google in den Tee, kommt gar nichts:

Wie viele ausgebildete Panzer-Mannschaften hat die Ukraine?

Wie viele ausgebildete Panzer Mannschaften für den T-90 hat die Ukraine?

Aber man kann andere Zahlen abgreifen, z.B., was Deutschland betrifft:

Wie viele Panzer sind einsatzbereit?

90 (einsatzbereit) minus 18 (an die Ukraine) minus acht (in Litauen stationiert) macht in Summe gerade mal noch 64 von eigentlich 290 Leopard-2-Panzern, die Deutschland (84,1 Millionen Einwohner) im Angriffsfall zur Verteidigung zur Verfügung stünden. (06.03.2023)

Jetzt schaun wir mal auf die Kosten. Was kostet so ein Leo 2 A4?

Man schreibt, je nach Ausführung zwischen 3 und 9 Mio Euro.

Was kostet so ein Abrams M1 A1 aus den USA?

Dort ist die Rede (1999 – Wiki) von 6,2 Mio $

Noch ein paar links zum Hickehacke der Amis für die Ukraine:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/usa-abrams-kampfpanzer-biden-ukraine-100.html

(Inhalt: USA liefern 31. Kampfpanzer Abrams in die Ukraine, 25.1.2023)

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/ukraine-usa-panzer-101.html

(Inhalt: die USA wollen eigentlich keine Kampfpanzer an die Ukraine liefern, 27.2.2023)

https://www.spiegel.de/ausland/pentagon-setzt-auf-aelteres-modell-usa-wollen-abrams-panzer-bis-zum-herbst-an-ukraine-liefern-a-f83dc0ce-b8a9-4573-b05e-62e8d0d799a2

(Inhalt: die USA wollen 31 Stk., also die alten M1 A1, bis zum Herbst in die Ukraine liefern. Die neueren M1 A2 nicht, - 22.3.2023)

Hier im Original noch mal nachlesbar:

https://apnews.com/article/ukraine-russia-war-abrams-tanks-94294a9c1e1acc50098afa440bcb4d40

Wie viele Panzer kommen nun aus Europa in die Ukraine? Irgendwie widersprüchlich:

https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-norwegen-liefert-acht-leopard-2-scholz-bittet-europaeische-staaten-um-lieferung-zugesagter-panzer/28981732.html

Jetzt zählen wir mal zusammen:

Wenns gut geht, dann bekommen die Ukrainer bis zum Herbst insgesamt knapp unter 100 Panzer. Leos, und Abrams. Bei den Leos sind auch 18 Stk. A6 darunter, die besser sei sollen als die A 4. Die Mythos der Unzerstörbarkeit der Leos A 4 wurde ja schon aufgeklärt:

https://www.watson.ch/international/deutschland/439681928-die-geschichte-zeigt-der-leopard-2-ist-nicht-unzerstoerbar

Was schließe ich aus den aufgezählten Fakten?

Zum einen hält sich die Bereitschaft, die Ukraine mit Kriegsgerät, sprich Panzern und anderem Gelumps, zu versorgen, in Grenzen. Das ergibt sich bereits aus den Zahlen. Nicht nur den Stückzahlen, wodurch auch Deutschland als NATO-Staat unterversorgt ist, sondern auch das Geld. Schließlich muss nun Deutschland die hergeschenkten Panzer, die mit Sicherheit nicht mehr zurückkommen, wieder ersetzen, und das Geld muss ja irgendwie aufgebracht werden. Der von mehreren NATO-Staaten ins Auge gefasste Leo 2 A7 kostet keine 3 - 9 Mio Euro mehr, sondern 15 Mio Euro.

Den Preis für die alten Abrams M1 A1 habe ich mit 6,2 Mio $ schon benannt. Auch die Amis kostet das ein paar Groschen:

https://esut.de/2020/12/meldungen/24740/neue-kampfpanzer-m1a2c-abrams-fuer-38-milliarden-euro/

Ich zitiere und übersetze:

Die U.S. Army erhält bis Mitte 2028 leistungsgesteigerte Kampfpanzer M1A2C Abrams. Obwohl Stückzahlen offiziell nicht genannt wurden, ist bekannt, dass alle vorhandenen 1.500 M1A2 auf den neuen Standard hochgerüstet werden sollen. Der mit General Dynamics Land Systems abgeschlossene Vertrag hat ein Volumen von 3,8 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich ein Stückpreis von ca. 2,6 Millionen Euro.

Wohlgemerkt: Nur die Nachrüstung des neueren Modells A2 auf A2 C kostet die ÚSA 2,6 Mio Euro pro Stück. Was die Neubeschaffung von so einem Panzer kostet, habe ich nicht rausgefunden.

Ich gehe also davon aus, dass nun immense Finanzierungen benötigt werden, um halbwegs wieder auf einen NATO-Standard zu kommen, sowohl in den USA als auch in Europa.

https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM

Deshalb ist die geringe Bereitschaft zu den Lieferungen nachvollziehbar. Andererseits ist die Zahl mit unter 100 für mich irgendwie lächerlich, wenn man die Zahlen mal damit vergleicht, die auch in „statista“ (im 5. link von oben ) angegeben wurden. Vergegenwärtigen wir uns einmal die Anzahl der Panzer in einer Division, dann sind das:

Anzahl der Panzer in einer westlichen Panzerdivision (z.B. Oldenburg):

Nominell verfügte eine Panzerdivision zu dieser Zeit über 218 bis 328 Panzer, gegliedert in zwei Panzerregimenter und ein motorisiertes Infanterieregiment.

Wie stark ist eine russische Panzerdivision?

Ihre Basis bilden die Kantemirovskaya und Tamanskaya Panzerdivsionen. Laut Izvestia soll die Armee nicht weniger als 500 bis 600 Panzer, 600 bis 800 Schützenpanzer, 300 bis 400 Artilleriegeschütze und bis zu 50.000 Soldaten umfassen.

Jetzt bekommen die Ukrainer die genannte Anzahl von ca. 90 Stk., mit einer „Hau-ruck“-Ausbildung, mit Bedienungsanleitungen, die man erst übersetzen muss, auch in eine andere Schreibweise, mit kaum (oder gar nicht?) vorhandenen Instandsetzungsmannschaften, von den benötigten Ersatzteilen ganz zu schweigen. Das alles im Laufe des Jahres bis zum Herbst, - und das soll nun kriegsentscheidend sein? Durchaus möglich, dass die Ukrainer bereits im Sommer ihre Kriegsflagge gewechselt haben, - auf ein weißes Kreuz auf weißem Grund. Stellen sie dann die Panzer auf dem Maidan auf?

Zum anderen werde ich den Eindruck nicht los, dass hier nichts anderes als Augenauswischerei betrieben wird. Man wusste zu Beginn bereits, dass ein Krieg der Ukraine gegen die Russen nicht zu gewinnen sei, das musste ja schon Klein-Adolf einsehen. Aber der ganze Zirkus hat ja mehrere Facetten. Zum einen will man die Ukraine ins westliche Lager einbinden, und hat damit auch erreicht, dass sich Schweden und Finnland in dieser Richtung bewegt hat. Dazu kommt die Notwendigkeit, weil man den alten Armee-Schrott den Ukrainern liefert, dass man in den NATO-Ländern mit modernster Waffentechnik und irrsinnigen Ausgaben aufrüstet. Hätte man ohne den Ukrainekrieg wohl kaum begründen können.

Dazu musste man ja auch die Achse Berlin-Moskau kaputt machen, die den Amis seit Langem ein Dorn im Auge war. Einschließlich Nord Stream 1 + 2. Den Ukrainern in jeder Form Unterstützung zu gewähren und das täglich zu betonen, sichert auch die kritiklose Grundlage dafür, dass man die Preise in Deutschland für den täglichen Bedarf (Energie, Lebensmittel, Baumaterial, etc.) in den Himmel drückt, wodurch man das Land an den Rand des Abgrunds bringt. Ursula v.d. Leyen trägt durch ihren Teil der EU-Politik, auch gegenüber China, noch ihren Teil dazu bei.

Funktioniert ja auch weitestgehend, man wollte die Kräfte der Russen binden und sie als Nebeneffekt noch dazu militärisch und wirtschaftlich schwächen. Genau das aber ist etwas in die Hose gegangen, und die Neuordnung der russisch-asiatischen Weltordnung, insbesondere mit BRICS, hat man unterschätzt.

(Fortsetzung folgt)
 
 

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Helmut,

Ihre Schätzung "was man an Informationen in deutscher Sprache zum Lesen bekommt, zu 95% gelenkt und manipuliert ist" halte ich für stark untertrieben, vor allem was die Berichterstattung über diesen Konflikt angeht. 99,9% hielte ich für richtiger. Dieser Blog ist einer der wenigen Lichtblicke im deutschsprachigen Raum.
Was die Lage in der Ukraine angeht, so ist verzweifelt wohl die beste Umschreibung. Nicht nur bei der ukrainischen Regierung sondern auch bei den westlichen "Verbündeten". Wie groß der Hass dennoch ist, zeigt sich schon daran, dass die Ukraine trotz schwierigster militärischer Lage offensichtlich immer noch willens und in der Lage ist, zivile Ziele im Donbass zu beschießen.
Vielen Dank für Ihre Arbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Ein den §130 StGB fürchtender anonymer Bürger

Anonym hat gesagt…

Schöne Analyse der derzeitigen Situation. Aber die Situation ändert sich laufend, also muss man sich laufend neu informieren.

Als Quellen kann ich folgende Informanten empfehlen:

Brian Berletic, Pepe Escobar, Gonzalo Lira, Gilbert Doctorov, Michael Hudson, Larry Johnson, Duran, Douglas MacGregor, Alex Christoforou, Alexander Mercouris, Thoms Röper, Scott Ritter und andere.

Mainstream-Quellen sind mit Vorsicht zu genießen. Und natürlich ist gezielte Desinformation nicht auszuschließen (siehe z.B. Nordstream).

helmut-1 hat gesagt…

Geehrter Herr Anonym,
ich bite um Entschuldigung für die Unterlassung.

Bei meinen 95% sind die MSM gemeint, von der ARD bis zur BILD, einschl. der österr. Revolverblätter. Früher habe ich allmorgendlich um 6 Uhr das ZDF aufgedreht, vor allem wg. der Wettervorhersage. Schaff ich nicht mehr, weil der Beginn der Meldungen von Beginn an bis zum Wetter verursacht bei mir bereits unaufschiebbare Darmprobleme.

Ich hätte das differenzieren sollen. Es gibt zum Glück noch Foren und Seiten, die sich an der Wahrheit orientieren, - bestes Beispiel "Reitschuster".

Le Penseur hat gesagt…

Geschätzter Kollege Helmut,

daß Ihnen bei

Es gibt zum Glück noch Foren und Seiten, die sich an der Wahrheit orientieren, - bestes Beispiel "Reitschuster"

einfällt und nicht "LePenseur", nehmen wir mit gewissem Befremden zur Kenntnis ... ;-)

h hat gesagt…

Herrn Penseur:
Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich das für bare Münze oder eher als humorige Satire sehen soll.

Sicher hätte ich schreiben können, .... neben Le Penseur auch noch ....

Wenn der Penseur für mich nicht in die Wahrheitskategorie des oberen Levels hinsichtlich der Informationsvermittlung einzusortieren wäre, dann würde ich hier sicher nicht schreiben.

Also, es gibt Dinge, die man als Voraussetzung betrachten kann, auch, wenn man sie nicht extra betont.

Le Penseur hat gesagt…

Da haben Sie wohl den

;-)

am Ende des Postings übersehen ...

helmut-1 hat gesagt…

Nachtrag an Penseur:

Reitschuster habe ich extra aús einem ganz bestimmten Grund erwähnt. Denke, dass das auch so manche der Leser des Penseurs wissen.

Reitschuster hat als Redakteur öffentlich mit seinen Fragen, z.B. bei Pressekonferenzen, den Finger in die Wunde gelegt. Was ihm deshalb alles widerfahren ist, bis zum Berufsverbot, gehört für den aufgeklärten Wissensdurstigen mittlerweile zur Allgemeinbildung.

Ähnlich erging es dem gemeinnützigen Verein von Hans Hedrich in Siebenbürgen, mit seinem Mitteilungsblatt "Neuer Weg", als Internetseite. Als er die Wahrheit über meinen österr. Landsmann, Herrn Schweighofer, veröffentlichte, der in Rumänien rigoros die Wälder aufgekauft hat und dann abholzte, auch in den geschützten Gebieten, hat dieser saubere Österreicher aufgrund seiner hervorragenden Connections erreicht, dass dies Seite "Neuer Weg" in Österreich gerichtlich blockiert wurde.

Es ist gut, dass es Seiten und Foren wie den Penseur gibt, der sich gegen den Wind stellt. Denn immer noch gelten zwei Lebensweisheiten:

- Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd -

- Alles, was du sagst, sollte wahr sein, aber nicht alles, was wahr ist, solltest du auch sagen (Voltaire)

Anonym hat gesagt…

In dem Artikel unten, bitte nicht vom Titel beeindrucken lassen, wird erklärt das die veröffentlichten Zahlen nicht stimmen und nur Russland verwirren sollen.
Es wird dargelegt das mit der zehnfachen Truppenstärke gerechnet wird. Auch Drohnenangriffe und Terroranschläge werden angenommen.
In den Panzern sitzen NATO Soldaten. Söldner in ukrainischen Uniformen.

Wenn man sich die Truppenstärke bei Gegenoffensiven im zweiten Weltkrieg anschaut kann die Annahme stimmen. Die kolportierten 60000 Mann mit 100 Panzern ohne Luftunterstützung sind lächerlich.

https://linkezeitung.de/2023/05/03/die-letzte-offensive-des-kiewer-regimes/

Deutschländer hat gesagt…

Reitschuster?!?
Offenbar hat der werte Poster noch nicht zur Kenntnis genommen, wie sich der Herr Reitschuster zu Putin und Russland püisitioniert hat.
Da kann man nur noch "den Liebermann" zitieren...