Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen

von LePenseur

 

 

... sagt der Volksmund. Und hat damit recht — wie ein detailliert recherchierter Artikel von Seymour Hersh beweist (dessen brisanter Inhalt sich gestern am Abend langsam auch in der Systempresse nicht mehr unterdrücken ließ):

How America Took Out The Nord Stream Pipeline

 

The New York Times called it a “mystery,” but the United States executed a covert sea operation that was kept secret — until now

The U.S. Navy’s Diving and Salvage Center can be found in a location as obscure as its name—down what was once a country lane in rural Panama City, a now-booming resort city in the southwestern panhandle of Florida, 70 miles south of the Alabama border. The center’s complex is as nondescript as its location—a drab concrete post-World War II structure that has the look of a vocational high school on the west side of Chicago. A coin-operated laundromat and a dance school are across what is now a four-lane road.

The center has been training highly skilled deep-water divers for decades who, once assigned to American military units worldwide, are capable of technical diving to do the good—using C4 explosives to clear harbors and beaches of debris and unexploded ordinance—as well as the bad, like blowing up foreign oil rigs, fouling intake valves for undersea power plants, destroying locks on crucial shipping canals. The Panama City center, which boasts the second largest indoor pool in America, was the perfect place to recruit the best, and most taciturn, graduates of the diving school who successfully did last summer what they had been authorized to do 260 feet under the surface of the Baltic Sea.

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Norwegen also als Laufjunge der Amis — ja, da kommt Freude auf! Es gab eine Zeit, als LePenseur mit dem Gedanken spielte, seinen Lebensabend in diesem landschaftlich so schönen und wenig bevölkerten Land zu verbringen. Getrübt wurde dieser Plan schon durch die offenkundige Unfähigkeit der Wikinger-Nachfahren, auch nur elementarsten Schutz ihrer Landesinteressen gegen Asylmißbrauch und Umvolkung zu bieten. Wer so naiv ist, bietet wohl wenig Gewähr für ein friedliches Leben im Alter — da kann ich doch gleich in Wien bleiben, dachte ich resigniert ...

Und nun könnte neben launiger Kulturbereicherung durch Schariagesetze noch eine knallharte Antwort der Russen kommen, mit denen die Norweger immerhin eine gemeinsame Grenze haben — das könnte ja durchaus ungemütlich werden. Und die norwegische Wirtschaft, die seit Jahrzehnten vom Ölexport profitierte, tut dies ja auch u.a. über Pipelines, die in Zukunft möglicherweise ebenso in die Luft fliegen könnten. »Retorsionsmaßnahme« nennt sich sowas — und ist im Völkerrecht ein gängiges Vorgehen.

Ob sich Norwegen mit der servilen Gefolgschaftstreue gegenüber den Auftraggebern an der Ostküste Amerikas wirklich einen Gefallen getan hat, darf bezweifelt werden. Und auch die Begeisterung der Deutschen, durch das Wirken eines angeblichen »Verbündeten« de-insdustrialisiert und frierend zu verarmen, wird sich in Grenzen halten. Es mag zwar noch ein bißchen dauern, aber irgendwann fällt selbst beim Blödesten der Groschen ... 

 

Seymour Hersh zitiert seine Quelle mit einer interessanten Einschätzung, wie das Ganze kurzgefaßt zu beurteilen sei:

The source had a much more streetwise view of Biden’s decision to sabotage more than 1500 miles of Gazprom pipeline as winter approached. “Well,” he said, speaking of the President, “I gotta admit the guy has a pair of balls.  He said he was going to do it, and he did.”

Asked why he thought the Russians failed to respond, he said cynically, “Maybe they want the capability to do the same things the U.S. did.”

“It was a beautiful cover story,” he went on. “Behind it was a covert operation that placed experts in the field and equipment that operated on a covert signal.”

“The only flaw was the decision to do it.”

Ja, genau das könnte sich als Resultat herausstellen. Und ob es wirklich bloß an den mangelnden Fähigkeiten der Russen liegt, daß die Retourkutsche noch nicht erfolgte? Nun, der Osten ist meist geduldiger als der Westen. Da Rußland sein Öl und Gas anderwärtig ohne größere Probleme verkauft, gibt es sicher dringendere Fragen zu erledigen. Aber man kann davon ausgehen: es steht etwas auf der Agenda. Und Norwegen wird lernen, daß es Dinge gibt, die tut man besser nicht — zum Beispiel dem ungeliebten Nachbarn die Bremsleitungen seines Autos zu durchschneiden. Es könnte nämlich sein, daß man danach von ihm zufällig überrollt wird ...