Donnerstag, 16. Februar 2023

Fußnoten zum Donnerstag

von Fragolin

 

Unvaccinated lives matter.

***

Nochmal kurz zum Kriegsverbrechen des Bombardements von Dresden.

Abgesehen von dem gestrigen Rechenfehler, der mal wieder beweist, dass man sich spät nachts nicht mehr mit Mathematik anlegen sollte und für den ich hiermit um Entschuldigung bitten möchte, noch eine Kleinigkeit den üblichen linksradikalen Plärrern ins Stammbuch, frei nach Kreiskys "Lernen's Geschichte!":

Als am 13. Februar 1945 die Bombardierung Dresdens befohlen wurde, war es den Angreifern bekannt, dass die Stadt nicht nur etwa sechshunderttausend Einwohner sondern noch einmal fast eine halbe Million schlesische Vertriebene und Flüchtlinge vor der Roten Armee beherbergte, also mehr als eine Million Menschen auf engstem Raum. Zivilisten. Flüchtlinge. Männer, Frauen, Kinder. Frierend, hungrig und verzweifelt.

Dieses nichtmilitärische Ziel wurde zum erklärten Zweck der größtmöglichen zivilen Opferzahlen zum Angriffspunkt erklärt und war damit eindeutig und zweifelsfrei ein Kriegsverbrechen. Auch im Kampf gegen einen Angreifer sind Kriegsverbrechen Kriegsverbrechen, nicht mehr und nicht weniger, auch wenn die Sieger das später vertuschen wollen oder linksradikale Plärrer das sogar verherrlichen und ein ihre ganze Menschenverachtung entlarvendes "Do it again!" herausbrüllen.

Zur Geschichte:

Am späten Abend des 13. Februar flogen riesige britische Bomberverbände die verteidigungslose und mit über einer Million Zivilisten vollgestopfte Stadt an und warfen ihre Last ab: erst Sprengbomben, deren Aufgabe es war, die Dächer und die Fenster zu zerstören und die Häuser zu "öffnen", gefolgt von zigtausenden Brandbomben, die mit nicht löschbaren Chemikalien die Häuser über den in den Kellern zusammengekauerten Menschen in Brand steckten. Das allein war bereits ein Kriegsverbrechen, das einen würdigen Vorläufer des verbrecherischen Abwurfes von Atombomben über japanischen Städten darstellte. Doch damit gaben sich die Alliierten nicht zufrieden und schickten gerade einmal drei Stunden später, als die Rettungs- und Bergungsarbeiten in den brennenden Trümmern auf Hochtouren liefen, die nächste Welle über die Stadt. Insgesamt schütteten die Briten zweihunderttausend, in Zahlen 200.000 Sprengbomben und sechshundertfünfzigtausend, in Zahlen 650.000 Brandbomben auf die Stadt, fast eine Bombe pro Einwohner. Alte, Frauen, Kinder.

Doch auch das war nicht genug. Als im frühen Morgengrauen die Menschen das Ausmaß der Zerstörung erkannten und aus der Stadt flüchten wollten, kamen die amerikanischen Bomberstaffeln und schütteten noch einmal eintausend Tonnen Sprengbomben auf die brennende Stadt. Augenzeugen berichteten später auch von der Jagd auf fliehende Menschen zwischen den brennenden Ruinen mit Jagdflugzeugen.

Auf die fast zwanzig Quadratkilometer qualmende Trümmerwüste warfen die Amerikaner dann am 15. Februar zu Mittag sicherheitshalber noch einmal 440 Tonnen Bomben. Es sollten ja so viele Zivilisten wie möglich ermordet werden. Aber da existierte die Innenstadt faktisch nicht mehr.

Der Verbleib hunderttausender in die Stadt geflüchteter Menschen, die vor dem Bombardement und dem Feuersturm in der Innenstadt in den Straßen und auf den Plätzen hausten, ist ungeklärt. Sie sind einfach "verschwunden", werden von den heutigen "Historikern" schlicht geleugnet, weil sich ihr Schicksal nicht durch Einwohnerlisten und Meldepapiere beweisen lässt. Sie sind verschwunden, vergessen, verleugnet. Und jeder, der die einfache Rechnung aufstellt, dass ein Feuersturm über einer halben Million Vertriebenen und Flüchtlingen, von denen es plötzlich nur noch die Hälfte gibt, auf keinen Fall "nur 25.000 Opfer" gefordert haben kann, ist natürlich, was sonst in der postfaktischen Propagandazeit der linksradikalen Brüllaffen mindestens ein "Rechtsextremer", wenn nicht gar ein "Nazi".

Nennt mich wie ihr wollt, ich nenne Kriegsverbrechen weiterhin Kriegsverbrechen, auch wenn sie von euren Helden begangen wurden und werden. Und Dresden war ein Kriegsverbrechen, eines der schlimmsten der gesamten Kriegsgeschichte, und wer hunderttausendfache Mörder von Zivilisten als "Kriegshelden" verehrt, der beweist nur, dass er Massenmord an Menschen gutheißt, wenn es nur "die Richtigen" sind, und im Geiste damit den Betreibern von KZs nahe steht. Egal wer diese Kriegsverbrechen begeht und wer mit seinem Whataboutismus wieder versucht, "seine" Seite als die edleren Mörder darzustellen.

 

P.S. Die Revision der Opferzahlen erfolgte auf Bestreben der Stadt Dresden Anfang der 2000er mit dem ganz offen erklärten Ziel, "rechtsextremen Verbreitern hoher Opferzahlen das Wasser abzugraben". Wohin "Forschung" führt, die bereits vor der Recherche weiß, welches Ergebnis sie erbringen muss, wissen wir nun wirklich alle. Aber Fakten werden von linker Seite eh nur mit Gebrüll beantwortet. Wir leben in postfaktischen Zeiten.

11 Kommentare:

Nachbar hat gesagt…

Eine Donnerstag-Fußnote für alle Putinfreunde zum Stichwort Kriegsverbrechen:

Der israelische Außenminister Eli Cohen besucht heute Kiew und trifft dort Kuleba und Selenskij. Zuvor besuchte Cohen Butscha und Babyn Yar.

Quelle: Jerusalem Post.

Fragolin hat gesagt…

Eine Spezial-Fußnote für den Nachbarn: Vielleicht will er mal Einfluss auf den Warlord nehmen, die Friedensgespräche wieder aufzunehmen, die kurz vor Unterzeichnung eines Waffenstillstandes von den USA und Großbritannien vereitelt wurden. Israel ist ja das einzige Land, dessen freie Presse darüber berichtete. Als Leser der Jerusalem Post wissen Sie das aber sicher, vergaßen es nur zu erwähnen...
MfG Fragolin

Weinkopf hat gesagt…

Danke für Ihre offenen Worte.
Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen, egal von wem auch immer begangen.

Anonym hat gesagt…

Ach ja, Baby Yar. Wo noch Monate "danach" Blutgeysire aus dem Boden spritzten.

Gretchen: Das ist nicht recht, man muss dran glauben! Faust: Muss man?

Hadrian hat gesagt…

Taktvollerweise hat der Nachbar verschwiegen, dass der Horror-Ort Babyn Jar, wo Hitlers Soldateska in wenigen Tagen zig Tausende Juden "endlöste", gleich in den ersten Tagen von Putins Überfall eines der Ziele von Putins Geschossen war - das Mahnmal dort wurde gezielt zerstört. Um gleich mal ein unmissverständliches Statement zu setzen, dass man gegen die "Faschisten" zu Felde zieht, hat man ein antifaschistisches Mahnmal zerstört.

Wie man angesichts dessen, wer diesen Krieg begonnen und damit zu verantworten hat, den ukrainischen Präsidenten wie einen afrikanischen Duodezfürsten zum "Warlord" verächtlich machen kann, wird das Geheimnis des Bloggers bleiben. Dann waren die Polen, die sich 1939 nicht sofort kampflos Hitlers Truppen ergeben haben, also auch böse Warlords...

O. Prantl hat gesagt…

@ Hadrian.
"Wie man angesichts dessen, wer diesen Krieg begonnen und damit zu verantworten hat,.."
Und, was ist der Zeitpunkt, von dem ab der Frieden beendet war, als alles begann ?

Hadrian hat gesagt…

@Prantl: Dieser Zeitpunkt war im Frühjahr 2014, mit Putins Einmarsch und Annexion der Krim. Wo der Westen aus erbärmlicher Leisetreterei (unter maßgeblichem Einfluss der Putin-Freundin Merkel) jämmerlich versagt und die Ukraine im Stich gelassen hat.

Jaltabewohner hat gesagt…

@Hadrian

jaja, die "ukrainische" Krim, wo fast keine Ukis wohnten und deren Autonomie von den Uki-Nazi-onalisten in Kiew einfach abgedreht wurde.................

Fragolin hat gesagt…

Werter Hadrian,
es begann mit dem Maidan-Putsch und damit, dass die vom Westen gelenkte Putschregierung aus Nationalisten und Faschistenverehrern (bei der Wahl ihrer Verbündeten sind die Amerikaner noch nie zimperlicher als die Russen gewesen) den Vertrag über den Flottenstützpunkt Sewastopol mit Russland kündigte und gleich einmal die Schiffe der Russischen Schwarzmeerflotte zu ihrem Eigentum erklärten. Das war rein völkerrechtlich bereits eine Kriegserklärung an Russland, die dieses mit der Besatzung der Krim beantwortete. Übrigens die Variante der Klärung der Situation mit dem geringsten Schaden. Die Alternative wäre ein sofortiger Angriff auf die Ukraine gewesen und das hätte diese damals nicht überlebt, denn es fehlten fast zehn Jahre heimliche Aufrüstung durch die NATO.
Nachdem der Angriff auf Assad nicht zum von der NATO gewünschten Verlust des einzigen(!) russischen Flottenstützpunktes außerhalb seines Staatsgebietes neben Sewastopol führte, nahm man sich eben Sewastopol vor. Putin kann eins und eins zusammenzählen. Der NATO-Krieg gegen ihn begann bereits in Syrien. Wo der größte NATO-Partner Türkei geminsame Sache mit den islamistsichen Halsabschenidern machte, um Putin über den Sturz Assads zu schwächen. Der Sultan besetzt übrigens immer noch völkerrechtswidrig und entgegen der NATO-STatuten Gebiete in Syrien und Irak. Interessiert die Transatlantiker-Heulbojen und NATO-Fanboys aber nicht die Bohne.
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

Putins Einmarsch und Annexion der Krim.

So sollte es denn möglich sein? Dieser alte Weise hat in seiner Höhle noch nichts davon gehört, dass das russische Militär - vertragsgemäss - ohnehin schon da sass?
Frei nach Nietzsche.

Anonym hat gesagt…

„Der Sultan“ hat sich vor allem in den letzten Jahren an Putins Hintern wohlig eingerichtet. Und wenn er möglicherweise wegen seines Totalversagens jetzt beim Erdbeben demnächst abgewählt wird, werden die neurechten Freunde der „starken Männer, die ihr Volk beschützen“ die ersten sein, die dem Sultan nachweinen.