Donnerstag, 25. Februar 2021

»Für die Kulturfunktionäre, die ihm das Urteil verkündeten, gilt der letzte Halbsatz in Franz Kafkas „Prozess“.«

 
.. beschließt Alexander Wendt seinen Artikel über den unlängst verstorbenen Pianisten und »Musik-erklärer« – wie er ihn treffend nennt – Stefan Mickisch. Beklemmende Lektüre, die tatsächlich an Kafkas Romane denken läßt.

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Wohl bereits in einer, in der Brechts Giktum vom Gespräch über Bäume, das bereits ein Verbrechen sei, längst vor der Realität der Schreibtischtäter, die Menschen in den Tod treiben, verblaßt. Nein, die Assoziation von Maasmänchen mit Eichmann, die meines Wissens von Broder stammt, kommt nicht von ungefähr.

Namen wie den des Direktors des Museums Villa Wahnfried in Bayreuth, Sven Friedrich, darf man sich merken. Sie werden in späteren Geschichtsbüchern als Prototypen Verwendung finden für unsere Zeit. Das gab es natürlich alles schon mal. In jener Zeit, mit der die unserer Zeitgenossen nicht verglichen sein will. Weil sie sich sonst eingestehen müßten, wie sehr sie dieser Vergleich zur Kenntlichkeit entstellt (wie ein unter Garantie Nicht-Nazi so treffend forumlierte).

Übrigens: in der DDR war Kafka verfemt. Ist es jetzt wieder so weit ...?





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Henryk M. Broder schrieb mal über den Rumpelstilz Maas ob dessen größenwahnsinniger Selbstüberhöhung, wegen Auschwitz in die Politik gegangen zu sein, er sei ein Adolf Eichmann, die Dekonstruktion des Deutschen.
Ähnliches läßt sich zweifelsfrei für das unsägliche Gesockse aus grünlinken Kulturbolschewiken feststellen, die sich wieder mal eilfertig im kotigen After der Zeitgeistin suhlen.
Alexander Wendt schloß seinen famosen Essay über den unglücklichen Mickisch mit »Für die Kulturfunktionäre, die ihm das Urteil verkündeten, gilt der letzte Halbsatz in Franz Kafkas „Prozess“.« Er lautet: ...es war, als sollte die Scham ihn überleben.
'Wenn die Scham so groß ist, dass sie uns überlebt, bedeutet sie Hoffnung. Es muss schließlich jemanden geben, der die Scham empfinden kann' interptetiert J. Kalka diesen wahrlich kafkaesken Satz.
Ich bin da nicht so optimistisch wie Wendt. Es herrscht der totale Krieg der Dummen gegen die Klugen, Gefangene werden nicht gemacht. Was Debile und Sozialisten so leicht erkennbar macht, ist ihr völliges Fehlen von Scham.
Aber ist es nicht ein Trost? Die Evolution korrigiert ihre schlimmsten Fehler von alleine.