Jeder normale Mensch
wird wohl Freude empfinden, wenn er eine 100 Euro Banknote in seinem Besitz
hat. Und noch größer wird die Freude sein, wenn er viele davon besitzt.
Wie gesagt, jeder
normale Mensch. Eine etwas andere Meinung hat ein gewisser Frank Wiebe, seines
Zeichens Redakteur beim Handelsblatt und auch sonst von mäßigem Verstand. Herr
Wiebe ist lt. seinem Profil ganz
toll erfahren in den Themen „Finanzmärkte“, „Geldanlage“, etc. und kann auf
eine Ausbildung als Diplomkaufmann und eine mehrjährige Berufserfahrung in
einer Bank verweisen.
Und – Herr Wiebe
leidet an einer seltenen Phobie. Und zwar an einer Phobie gegen 100 Euro
Banknoten. Ja, sowas gibt es tatsächlich. Wäre an sich noch keine Schande, wenn
Herr Wiebe seine Phobie von einem Seelenklempner behandeln lassen würde und
oder im Fall der Unheilbarkeit jeden Kontakt mit 100 Euro Banknoten vermeiden
würde. Ist zwar seltsam bei seinem Job (wie bei einem Chirurgen, der kein Blut
sehen kann), aber was soll’s; der Herrgott hat einen großen Tiergarten, wie der
Volksmund sagt.
Nun leidet Herr Wiebe
allerdings offenbar nicht nur an dieser Phobie, sondern auch an einer Art von
Vergesellschaftlichungs-Syndrom. Anstatt seinen psychischen Defekt zu tragen
wie ein Mann, will er die komplette Gesellschaft in Geiselhaft nehmen und den
100 Euro Schein gleich ganz abschaffen. Natürlich sagt er nicht offen „liebe
Leser, ich spinne ein bisschen, darum nehmt bitte Rücksicht und verzichtet doch
alle auf den 100 Euro Schein“, nein, er bringt andere, aber kaum absurdere
Argumente. Wie in dem Artikel (der
jetzt leider hinter einer Bezahlschranke verschwunden ist) zu lesen war, meint
er, der 100 Euro Schein wäre so unpraktisch, weil der doch dauernd aus dem
Bankomaten kommt, aber kein Geschäft ihn angeblich annehmen würde.
Nun solle man es
grundsätzlich vermeiden, einer verhaltensauffälligen Person zu widersprechen.
Der Hinweis, dass man auch kleinere Scheine vom Bankomaten anfordern kann, ist
etwa zu unterlassen. Auch der Hinweis, wie oft man selbst bereits in einem
Geschäft auch eine kleine Summe mit einem 100 Euro Schein bezahlt und
anstandslos Wechselgeld herausbekommen hat – sehr gefährlich. Am besten ist,
solche Meinungsäußerungen wie die des Herrn Wiebe mit einem milden Lächeln und
einem verständnisvollen Kopfnicken zu quittieren. Und weiter konsequent
Bargeld, inkl. 100 Euro Scheinen, zu verwenden.
Das Handelsblatt war
früher mal eine anerkannte Finanzzeitung. Welchen Schwachsinn heutzutage ihr
verantwortlicher Redakteur für Geldpolitik zusammenschreibt, ist symptomatisch
für den Niedergang nicht nur dieser Zeitung, sondern der gesamten deutschen Presselandschaft.
2 Kommentare:
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publish higher! Come on over and talk over with my site .
Thanks =)
Mir deucht letzthin, dass der Besitz einer ausgewachsenen Psychose zur Grundvoraussetzung für einen Redaktionsposten gehört...
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