von Fragolin
Ab und zu ist es ja erbaulich,
sich die neue Westpresse anzuschauen; zum Glück gibt es ja (noch?)
den freien Informationszugang im Internet, und so kann man sich über
die Schwarzen Kanäle der freien Welt einen Blick von außen auf
unseren Irrsinn leisten. Und so stolperte ich jüngst über diesen
Kommentar von Milosz Matuschek in der NZZ.
Milosz Matuschek kann man sich
geben, der schreibt erfrischende Kommentare irgendwo jenseits von
rechts oder links, und nicht einmal mit der Mitte kann er sich
anfreunden. Irgendwie steht er über, neben oder einfach irgendwie
außerhalb und beobachtet den Ameisenhaufen des täglichen Irrsinns
mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und verwundertem
Kopfschütteln als vernunftgeleiteter liberaler Individualist.
Kommentare, wie man sie in deutschen Medien inzwischen kaum noch
findet, weil Individualismus im Kernland des Diederich Heßling als
Teufelswerk verbannt und idiotischerweise (weil es das genaue
Gegenteil davon ist) zwecks argumentationsfreiem Niederkreischen mit
Nazitum gleichgesetzt wird.
Bei der NZZ geht das. Die
Schweizer sehen das tiefenentspannter. Die können Individualität
ertragen.
Matuschek haben wir solche
wunderbaren Zitate in seiner Kolumne zu verdanken wie:
„Die
EU droht zu einem Geisterschiff zu werden, das zwischen
Friede-Freude-Eierkuchen-Symbolik und Bürokratiemonster mit
sozialistischer Geldpolitik schwankt, wie Jean-Claude Juncker nach
einer «Ischiasbehandlung».“
„Definieren
sich viele Menschen nur deshalb über Ernährung, weil sie innerlich
so leer sind?“
„Es
gibt kein Grundrecht auf Wohnen in Bestlage.“
„Satiriker
dürfen zwar nahezu alles, aber als Erzieher zum betreuten Denken mit
Gratismut braucht sie niemand.“
„Religionen
bringen uns in Teufels Küche, aus der sie vorgeben, uns heraushalten
zu wollen.“
Ach, ich könnte diese Reihe
endlos fortsetzen, aber am Ende ist es wohl das Beste, einfach die
Lektüre von Matuschek einfach zu empfehlen, so wie generell die
Lektüre ausländischer Feindmedien wie der NZZ, die nicht vom
Politbüro geframed und auf verhetzungsfreie Deutschentauglichkeit
netzwerkdurchsetzt wurden.
Doch zurück zu Matuscheks
Kolumne:
„Der
Extremismus der Mimi-Mitte“
...titelt der Freigeist und
stellt die richtige Frage:
„Der
Totalitarismus kommt auf den Samtpfoten des Konformismus. Werden wir
tatsächlich von Hate-Speech überflutet?“
Noch ein paar Auszüge aus dem
Text, dessen vollkommene Lektüre ich allerdings ausdrücklich
empfehle:
„Ihre
Rahmenerzählung ist folgende: Der
Bürger ist im Netz schutzlos jeder Art von Information ausgeliefert,
da gibt es Fake-News, Verschwörungen, Lügen, Rattenfänger und
Bullshit, die den Zusammenhalt der Demokratie gefährden. Deshalb
braucht es den Mimi-Mitte-Extremisten, der den Bürger mittels
Netzwerkdurchsetzungsgesetz vor abseitigen Ansichten schützt, ihn
mit Framing-Botschaften richtig kalibriert und mit Nudging zum Guten
missioniert.“
„Die Nomenklatura lässt
den Bürger über mit Steuergeldern finanzierte Vereine wie die
Amadeu-Antonio-Stiftung oder das Institut für Demokratie und
Zivilgesellschaft seine eigene Anstandsdame bezahlen, die ihm bei
«unausgewogener Wortwahl» mit der Fliegenklatsche auf die Finger
haut.“
„Der beste Mutterboden für
Totalitarismus ist der Konformismus. Und Demokratie stirbt im
«friendly fire» der guten Absichten.“
...wollte ich gerne
kommentieren, kann ich aber nicht. Weil einfach alles drinsteht. Kann
man besser nicht formulieren und erklärt sich selbst.
Ja, manchmal ist es heilsam, die
neuen Westmedien zu konsumieren.
Sie zeigen, dass der Rest der
Welt noch nicht ganz so durchgeknallt ist wie Merkeldeutschland und
sein ostmärkischer Alpenvasall.
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