von LePenseur
Ein wirklich starker Schlußsatz eines überaus bedenkenswerten Artikels, der auch den richtigen Titel führt:
Politik aus der GummizelleDer Bundeswehr-Abhörskandal ist nur ein weiteres Detail einer immer verstörenderen Entwicklung. Zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine droht dieser Krieg nun endgültig vom Regionalkonflikt zum Weltenbrand zu werden. Sollte es dazu kommen, hat Deutschland daran einen nicht unerheblichen Anteil. Die Ikonen der Friedensbewegung, Helmut Gollwitzer, Horst-Eberhard Richter, Martin Niemöller, aber auch grüne Gründungslegenden wie Gert Bastian und Petra Kelly würden im Grabe rotieren, wenn sie sähen, wie ihre Enkel und damaligen Mitstreiter ohne Hirn und Augenmaß im Zeichen einer entrückten Moralisierung vom Siegfrieden über eine Atommacht fantasieren. Wie es ihnen gar nicht schnell genug gehen kann, erst Marschflugkörper und dann den Krieg nach Russland zu tragen, russische Stellungen und Infrastruktur zu vernichten. Sogar eine eigene EU-Atombombe fordern sie.
Und das alles im Namen der ausgerechnet von der Ukraine angeblich repräsentierten „westlichen Werte“, von deren Verteidigung am Hindukusch uns auch schon erzählt wurde. Dies übrigens im unbewussten Rückgriff auf den deutschen Söldner Siegfried Müller alias „Kongo-Müller“, der diesen Sophismus einst prägte, um sein blutiges Tagewerk beim Abschlachten der Simba zu rechtfertigen; daher sein Satz: „Afrika ist für mich nichts anderes als die Verteidigung des Westens in Afrika.“
(Hier weiterlesen)
Der Gummizellen-Vergleich gewinnt an Plausibilität, wenn man sich das Polit-Personal näher ansieht: fast alle in einer Verfassung, die sie selbst an der Front zu noch blamableren Witzfiguren machte als sie es im Bundestag ohnehin schon sind. Gratismutige Maulhelden, denen man den Vollzeitjob in einer Worthülsen-Fabrik allzu deutlich ansieht – und, wenn man sie genauer ansieht, ihnen bloß zuhört: selbst zu einem solchen Fließbandjob völlig ungeeignet, da intellektuell kläglich überfordert, von Trampolinchen angefangen über den Pistolius mit dem Kanzlerdolch im Gewande, diese unsägliche Rheinmetall-Schnattergans bis hin zum Blackrock-Ritter von der traurigen Gestalt. Ein Bild des Schreckens, gegen das selbst die vier Apokalyptischen Reiter noch wie eine harmlose Bridge-Runde rüberkommen ...
Deutschland und sein Volk in der Geiselhaft von durchgeknallten Psychopathen (und -Innen, wie man bei dieser Besetzung ausdrücklich hinzusetzen muß!), die glauben, Werte, die sie selbst nicht im Geringsten besitzen, vollmundig "verteidigen" zu müssen, einst am Hindukusch, jetzt am Don & Dnjepr – koste es was es wolle!
Und wär's unser aller Leben.
4 Kommentare:
"und wär's unser aller Leben"
Geschätzter @Le Penseur,
wenn die europäischen Völker ausgelöscht werden, ist es wenigstens mit der "Überbevölkerung" nimmer so schlimm.
Im Namen des Friedens, des Klimas, der Freiheit und ganz bes. der Demokratie(!)... usw. muß so ein Kollateralschaden schon drin sein, nicht wahr?
Habe unlängst den "Soldat James Ryan" gesehen, der auch "auf dem Altar der Freiheit" gestorben ist. Zynischer geht's nimmer!
Der Mutter hat man dafür die amerikanische Flagge überreicht - sie kann die ja auch ganz patriotisch statt ihres Sohnes umarmen, gell?
verweise in diesem Zusammenhang noch mal auf die @arte-Serie "Bauplan des Bösen"
mfG
Tanit
nach dem russischen Überfall auf die Ukraine
Darüber wäre zu reden ...
Ich will mal ein paar Passagen aus dem Artikel ergänzen:
- "Werte, die sie selbst nicht im Geringsten besitzen, vollmundig "verteidigen" zu müssen, einst am Hindukusch..."
Anmerkung: In dieser Rede von Struck am 20.12.2002 vor dem Bundestag ging es nicht um "Werte", die man verteidigen muss, sondern um die "Sicherheit", ich zitiere:
"Um zu verdeutlichen, worum es wirklich geht, habe ich davon gesprochen, dass unsere Sicherheit auch am Hindukusch verteidigt wird."
Aus: https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/newsletter-und-abos/bulletin/rede-des-bundesministers-der-verteidigung-dr-peter-struck--784328
Weitere Details aus dieser Rede, die uns eigentlich schon damals hätten die Augen öffnen müssen:
"Weitere mittelfristige Weichenstellungen werden, wie angekündigt, im Frühjahr erfolgen. Unsere Überlegungen gehen von der Annahme aus, dass der Schwerpunkt der Aufgaben der Bundeswehr auf absehbare Zeit im multinationalen Einsatz und jenseits unserer Grenzen liegen wird. Die Verteidigung an den Grenzen unseres Landes ist glücklicherweise zu einer unwahrscheinlichen Option geworden."
Dazu wird das Vokabular verändert, resp. in eine bestimmte Zielrichtung getrieben. Beispiel:
Man spricht von einer "Weiterentwicklung der Streitkräfte". Das Wort streiten ist ein Wort für Angriff, so empfinde ich das.
Der frühere Begriff "Einsatzrealität der Bundeswehr" gerät in den Hintergrund. "Bundeswehr" besteht auch aus dem Wort "wehren", also sich verteidigen. Und genau das war schon damals nicht mehr gefragt.
Zum Abschluss noch ein Auszug aus dieser Rede:
"Die gewaltigen ethnischen und gesellschaftlichen Spannungen sowie die latente Gefahr der noch nicht vollständig besiegten Taliban werden die eigenen Möglichkeiten der afghanischen Regierung noch für geraume Zeit überfordern. Deshalb ist die Schaffung eines sicheren Umfelds für Aufbau und Stabilisierung unverzichtbar. Wir verhindern einen Rückfall in Zeiten der Unterdrückung und des Bürgerkrieges. "
Dass alles in Afghanistan, auch die heeren Ziele, in die Hose gegangen ist, hat die Zeit gezeigt. Aber die "Schaffung eines sicheren Umfeldes" sowie "Stabilisierung", das hat ja gut geklappt. Die Taliban haben wieder unangefochten das Heft in der Hand.
Als passende Satire ist mir da eine Persiflage aus der Faschingszeit in Erinnerung, in Anlehung an diese Melodie:
https://www.youtube.com/watch?v=aIsNv0nq0Zs
Nur der Text war anders. Er lautete: "Klingelingeling, Klingelingeling, da kommt die Taliban,...."
Hat man offensichtlich aus der youtube-Liste entfernt. Schade.
Noch ein paar Bemerkungen:
Zu dem abgedruckten Artikel des Luzifer Lux sind zwei Stellen, die mir aufgefallen sind:
"...nach dem russischen Überfall auf die Ukraine..."
Sehe ich anders, vor allem im Wissen, was die Ukraine für Ende Februar 2022 im Osten des Landes geplant hat. Ja, Putin hat angegriffen, das steht fest. Aber aus der Überlegung heraus, die Angriffspläne der Ukraine zunichte zu machen oder zumindest nachhaltig zu stören. Der Spruch "Angriff ist die beste Verteidigung", der gilt heute noch.
"...Und das alles im Namen der ausgerechnet von der Ukraine angeblich repräsentierten „westlichen Werte“,..."
Die Wahrheit sieht doch ganz anders aus. Der renommierte Unterhändler bei den damaligen Ost-West-Verhandlungen, Egon Bahr, hat das im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Jugendlichen in Heidelberg klar definiert:
"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
Den Beweis dafür, wie sich die Interessenslage von Staaten um 180° drehen kann, findet man andauernd in der internationalen Politik. Wie z.B. die Aussage vor acht Jahren der ARD:
https://www.facebook.com/reel/1362317951094450
Abschließend noch ein Wort zu einer Passage des Penseurs:
" ... und, wenn man sie genauer ansieht, ihnen bloß zuhört: selbst zu einem solchen Fließbandjob völlig ungeeignet, da intellektuell kläglich überfordert,...."
Treffendes Beispiel:
https://www.facebook.com/reel/7612690745427726
Ich zitiere aus diesem Video den Kernsatz:
"Unsere Devise muss deshalb stattdessen lauten: Wir müssen Vladimit Putin global isolieren, indem wir hier vor Ort unsere Häuser besser isolieren"
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