von Fragolin
Ich stelle mir einen alten Flak-Scheinwerfer vor, der in die niedrig
hängenden Wolken über dieser Welt das gestochen scharfe Bild einer
Raute knallt: Merkel, die Welt braucht Rettung!
Denn ein störrisch in völkisch-xenophober Inzucht verharrendes
Inselvolk vor den Küsten Indiens hat einen illegal einwandernden
Missionar mit aufrechtem Drang zum Märtyrertum bereits am Strand,
also seiner Außengrenze, mit dem Nachdruck einer Bogensehne und den
spitzen Argumenten, die man damit verschießen kann, wie gewünscht
zu
seinem Heiland befördert. Der Asylantrag wurde pfeilschnell
bearbeitet und der aus seiner Ablehnung resultierende aufrechte
Ausreisebescheid in universeller Sprache und mit Nachdruck geliefert.
Hier ist Merkel gefragt!
Die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ sollte umgehend in See
stechen und diesen primitiven Wilden die Zivilisation bringen. An
Bord Fregattenkapitänin Von der Leyen, die den Ureinwohnern die
Spinde durchsucht, ob sie nicht völkische Artefakte horten. Derweil
hält ihnen Wolfgang Schäuble eine Rede über den Schaden
kleinräumiger Inzucht und Angela Merkel über die Vorzüge
multikultureller Bereicherung. Franz Timmermans wird den Wilden, die
bereits nach kurzer Zeit bedröppelt um ihr Lagerfeuer herumsitzen
und sich für ihr bisheriges, von diffusen xenophoben Ängsten
getriebenes Leben schämen, erklären, warum es unausweichlich ist,
über geplante Umsiedlungsprogramme die Durchmischung der Völker zu
forcieren, damit auch auf North Sentinel der universelle
Einheitsbürger im universellen Einheitsmacdonald den universellen
Einheitsburger mampfen kann. Martin Schulz wird ihnen den Wert von
Goldstücken klarmachen und Katrin Göring-Eckhart die Freude, die
man empfindet, wenn man mit kriminellen Elementen jeden Tag die
Regeln des Zusammenlebens neu ausverhandeln muss. Währenddessen
zeigt Claudia Roth den Inselfrauen die neue Sommerkollektion und
erklärt ihnen, in was für einem miesen patriarchalen Stück
Inselscheiße sie leben und Ehrengast Van der Bellen aus Alpenmordor
empfiehlt ihnen, aus Solidarität mit diskriminierten Muslimen nur
noch Kopftuch zu tragen. Die Männer weinen inzwischen am Lagerfeuer,
als Von der Leyen ihnen angewidert die schnauzbärtigen Schrumpfköpfe
ihrer Ahnen vor die Füße knallt, die sie in den Hütten gefunden
hat.
Beatrix von Storch, die sich an Bord geschmuggelt hat um den
Insulanern zum Verteidigen ihrer Außengrenze gegen illegal
Einwandernde zu gratulieren, gründet derweil die kleine
Splittergruppe „Alternative für Sentinel“, die trotzig darin
beharrt, ein Recht auf Selbstbestimmung zu haben, aber es nützt
nichts, denn Merkel hat den Häuptling innerhalb kurzer Zeit davon
überzeugt, den Globalen Migrationspakt zu unterzeichnen und sich
zusätzlich zu verpflichten, zwei Ladungen zentralafrikanischer
Einwanderer von mediterranen NGO-Schlepperschiffen aufzunehmen und
seine dann arbeitslos gewordene Strandwache lieber den faschistoiden
AfS-Hetzern hinterherzujagen. Es sind noch Pfeile übrig, die kann
man da zielführend verwerten, meint die als Xenophobie-Expertin
mitgereiste Anetta Kahane, und gibt den neu aufgestellten
Sturmtruppen Hinweise auf den Verbleib der „Alternativen“.
Wenn all das gewirschaffendast wurde, ist auch dieses renitent
xenophobe und hasszerfressene Inselvolk endlich aufgewertet und kann
in die internationale Menschengesellschaft integriert werden.
Merkel, übernehmen Sie!
1 Kommentar:
Diese mit äußerster Angestrengtheit witzisch sein wollende "Satire" kann nur von Männern kommen, die zum Lachen in den Keller gehen, und überhaupt den Pessimismus und das Depressive vergöttern.
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