Freitag, 2. November 2018

Der Experte


... Manfred Nowak zeigte sich — es wurde hier berichtet — zutiefst betroffen (und vermutlich auch ein Stück weit traurig), daß Österreich dem Flüchtilantenpack durch Beitritt zum UN-Migrationspakt nicht entgegenkommen möchte. Wer ist eigentlich dieser Experte, fragen sich manche. Nun, dieser:

Titel: 
Univ. Prof., Dr. iur., LL.M
Vorname: 
Manfred
Nachname: 
Nowak
Position: 
Wissenschaftlicher Leiter
Team: 
Forschungszentrum Menschenrechte, UN Global Study on Children Deprived of Liberty, Institutsleitung
E-Mail: 
manfred.nowak@univie.ac.at
Telefon: 
+ 43 (1) 4277 35310 (Juridicum)
Adresse: 
Freyung 6 (Schottenhof), 1. Stiege II, A-1010 Wien

Lebenslauf
geboren in Bad Aussee

Ausbildung
  • Studium der Rechte an der Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Linz (1. Staatsprüfung)
  • Studium der Rechte und Volkswirtschaft an der Universität Wien
  • abs iur (3. Staatsprüfung)
  • Promotion zum Dr. iuris der Universität Wien
  • Studium des Hochschullehrgangs für Werbung und Verkauf an der Hochschule für Welthandel Wien
  • Abschlussprüfung des Hochschullehrgangs für Werbung und Verkauf
  •  Vertragsassistent und Lehrbeauftragter am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien (bei Felix Ermacora), zT wegen Auslandsaufenthalten karenziert
  • Studium an der Columbia University in New York (LLM program der Law School)
  •  Promotion zum Master of Law der Columbia University

relevante Berufserfahrung
  • 1979-01 bis 1987-09 Universitätsassistent am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien (bei Felix Ermacora), zT wegen Auslandsaufenthalten karenziert
  • Berufung zum a.o. Univ. Prof. und Direktor des Niederländischen Menschenrechtsinstituts (SIM) an der Universität Utrecht
  • 1989-10 bis  2002-01 Hauptberuflich Vortragender an der Verwaltungsakademie des Bundes in Wien: verantwortlich für die rechtswissenschaftlichen Seminare im Bereich der berufsbegleitenden Fortbildung und Führungskräfteschulung einschließlich EU-Curriculum
  • seit 1992-02 Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte (BIM) in Wien: u.a. Koordinator der NGO-Aktivitäten während der 2. Weltkonferenz der Vereinten Nationen über Menschenrechte im Juni 1993 in Wien, wofür das BIM 1995 mit dem Menschenrechtspreis der Bruno Kreisky Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet wurde
  • 2002-08 bis 2003-07 Olof Palme-Gastprofessor für Menschenrechte und humanitäres
  • Völkerrecht an der Universität Lund (Raoul Wallenberg Institut für Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht)
  • 2004-01 bis 2004-07 Gastprofessor für Menschenrechte und Demokratisierung am European Inter-University Centre for Human Rights and Democratization (EIUC) in Venedig
  • 2007-01 bis 2008-12 Stiftungsprofessur für Internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien
  • 2008-02 bis 2014-05 Leiter der interdisziplinären Forschungsplattform „Human Rights in the European Context“ an der Universität Wien
  • 2008-09 bis 2009-08 Inhaber des Schweizer Lehrstuhls für Menschenrechte am Institut de hautes études internationales et du développement in Genf
  • Seit 2010-01 Leiter des Initiativkollegs „Empowerment through Human Rights“, Universität Wien
  • Seit 2011-02 Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien
  • Seit 2012-01 Leiter des Universitätslehrgangs „Vienna Master of Arts in Human Rights“
  • 2014-01 bis 2014-07 Österreichs Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien
  • Seit 2014-05 Leiter des interdisziplinären Forschungszentrums Menschenrechte der Universität Wien      
Sonstige Funktionen und Auszeichnungen
  • 1986-1993 Mitglied der österreichischen Regierungsdelegation zur UNO - Menschenrechtskommission in Genf
  •  1993-2001 Mitglied der UNO-Arbeitsgruppe über Verschwundene (als unabhängiger Experte)
  •  1994 - 1997 UNO-Sonderbeauftragter für Verschwundene im früheren Jugoslawien; Österreichischer KSZE(OSZE)-Experte im Rahmen des Moskauer Mechanismus der menschlichen Dimension
  • 1995 Verleihung des UNESCO-Preises für die Lehre der Menschenrechte 1994 (Honourable Mention)
  • 1995-02  Verleihung des Berufstitels Außerordentlicher Universitätsprofessor
  • 1995-05  Mitglied und Ehrenmitglied der Internationalen Juristenkommission
  • 1996 - 2003 Richter an der Menschenrechtskammer für Bosnien-Herzegovina in Sarajevo (Wahl durch das Ministerkomitee des Europarates)
  • 1997-12 bis 1998-12 deren Vizepräsident
  • 1998-05 Nationaler Direktor der Universität Wien für das „European Master’s Degree in Human Rights and Democratization“ (EMA), einem postgradualen inter-universitären Lehrgangs in Venedig
  • 2000-12 bis 2007-12 Vorsitzender des EMA-Lehrgangs in Venedig
  • 2000-07 bis 2012-06 Vorsitzender einer Besuchskommission des Menschenrechtsbeirats beim Bundesministerium für Inneres (Sprengel OLG Wien 2), Verlängerung des Mandats für je weitere 4 Jahre 2004 und 2008
  • 2001-06 bis 2006-12 UNO-Experte zur Untersuchung der völkerrechtlichen Rahmenbedingungen zum straf- und menschenrechtlichen Schutz verschwundener Personen und Berater bei der Ausarbeitung der UNO-Konvention gegen das erzwungene Verschwindenlassen
  • 2001-09 bis 2006-12 Berater des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte in Fragen der Armutsbekämpfung
  • 2002-09 bis 2006-10 Österreichischer Vertreter im Rahmen des EU Netzwerks unabhängiger Grundrechtsexperten in Brüssel
  • 2004-12 bis 2007-03 bis 2012 UNO-Sonderberichterstatter über Folter und andere grausame, 2010-10 unmenschliche, oder erniedrigende Behandlung oder Strafe Internationaler Rechtsexperte zur Beratung der Europäischen Grundrechteagentur in Wien
  • 2007-06 Verleihung des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte
  • Seit 2008-06  Mitglied und Rapporteur eines von der Schweizerischen Außenministerin eingesetzten Panels eminenter Persönlichkeiten zur Ausarbeitung und Umsetzung einer Agenda für Menschenrechte
  • 2008-09 Verleihung der Ehrenmedaille des European Inter- University Centre for Human Rights and Democratisation in Venedig
  • Seit 2008-11 Mitglied im österreichischen Monitoringausschuss gemäß § 13 Bundesbehindertengesetz zur Umsetzung der UNO-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen
  • 2008-12 Verleihung der Magdeburger Menschenrechtsmedaille durch die Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
  • Seit 2009-02 Vorsitzender eines internationalen Forschungsprojektes der Europäischen Union (COST Action IS0702) zum Thema "The Role of the EU in the UN Human Rights Reform"
  • Seit 2010-01 Vize-Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission
  • 2010-10 Verleihung des Menschenrechtspreises der Panteion Universität Athen
  • 2011-09 Verleihung des IAFS 2005 Hong Kong Forensic Foundation Lecture Award im Rahmen des 19. IAFS Triennial Meeting of the International Association of Forensic Sciences, Funchal-Madeira-Portugal
  • 2012-05 Verleihung des Dr. et Prof. honoris causa der Eötvös Lorand Universität Budapest
  • Seit 2012-07 Vorsitzender einer Besuchskommission der Österreichischen  Volksanwaltschaft gemäß des OPCAT-Durchführungsgesetzes
  • Seit 2012 Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der EU-Grundrechteagentur
  • Seit 2012 Vorsitzender des Internationalen Überprüfungskomitees des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR), ernannt von der Regierung von Taiwan
  • Seit 2012 Mitglied des OMV-Resourcefulness-Beirats
  • 2013-11 Verleihung des Lisl und Leo Eitinger Menschenrechtspreises für seine Verdienste um die Menschenrechte der Universität Oslo
  • 2014-12 Verleihung der Otto-Hahn-Friedensmedaille 2014 der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen/Landesverband Berlin-Brandenburg e.V
  • 2015-09 Verleihung des Egon Ranshofen-Wertheimer-Preises, Verein für Zeitgeschichte Braunau
  • 2017-05 Verleihung des Dr. honoris causa der Universität Bukarest

All das steht auf der Website des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Menschenrechte. Beeindruckend. Nicht dort steht selbstmurmelnd, daß die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft traditionell als »rotes« Pendant zur eher »schwarz« dominierten Österr. Akademie der Wissenschaften angesehen werden konnte, und jahrzehntelang von einem SPÖ-Mann geleitet wurde. Daß derzeit eine klassische GroKo-Figur von »schwarzer« Seite, nämlich der ehemalige (und, wie erinnerlich, völlig unfähige) ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Pröll (wie vor ihm der Flüchtilanten-freundliche Ex-Boß der Raika Österreich, Konrad) die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft leiten, darf als wenig bedeutsame interne Umschichtung innerhalb der SPÖVP gewertet werden.

Noch Fragen?

4 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Geschätzter LePenseur! Da sieht man wiedermal, daß der Mensch eigentlich Jäger und Sammler ist. Beeindruckend? Nein! Denn der Herr Nowak ist für den Migrationspakt und ich bin bloß ein besorgter Bürger!

Carolus hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Le Penseur hat gesagt…

Cher Carolus,

danke für den Hinweis — der kleine Fehler wurde durch eine präzisere Formulierung beseitigt.

Rizzo Chuenringe hat gesagt…

"Alpensascha fürchtet um Österreichs Ruf", so oder so ähnlich meldet der ORF.
Besser der fürchtet um einen Ruf, als seine Untertanen müssen um ihre persönliche Sicherheit fürchten. Die haben schliesslich zumeist auch keine 24/7 Leibwache um sich, die ihnen die buntesten Folgen des Rufs vom Pelz halten.