Sonntag, 11. November 2018

Sprachkultur


Das alte BURGTHEATER-DEUTSCH würde heute keiner mehr aushalten

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... meint DiePresse, näherhin Barbara Petsch. Ach, wirklich? Mir geht es nämlich genau umgekehrt: ich halte das heutige Gebrüll bzw. das unverständliche Nuscheln (es scheint fast nur mehr diese beiden »Sprechtechniken« zu geben) von der ehedem ersten Bühne des deutschen Sprachraums nicht aus!

Das »alte Burgtheaterdeutsch« hatte weniger mit triefendem Pathos zu tun — aber dafür sehr viel mit Sprachzucht! Die eben ständiges Bemühen, Selbsterziehung voraussetzt, denn sonst verludert die Sprache.

Nein, es ist nicht schön, wenn statt »Burgtheater« heute »Buagtheata« zu hören ist. Hier soll nicht dem aufgesetzt rollenden »R« das Worrrt gerrredet werrrden — aber man höre bloß, wie einer der Großen dieser alten Burgtheater-Sprachkunst, Albin Skoda, beispielsweise »Grillparzers Rede am Grabe Beethovens« zu sprechen — nein: vorzutragen, zu gestalten! — wußte:


Oder man höre — denn auch leichtere Kost darf, ja soll in gekonnter Sprache vorgetragen werden — Robert Lindner im »Konzert« von Hermann Bahr:


Und dann gehe man ins heutige Buagtheata, und weine dem »alten Burgtheater-Deutsch« eine Träne nach ... ...


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