Donnerstag, 30. November 2017

Philosophische Einsicht über Weisheit und Alter

... schenkt uns Klonovsky (trotz seiner relativen Jugend ... wenigstens im Verhältnis zu LePenseur) in seiner Eintragung zum 28. November:
Früher, beispielsweise bei Tische mit einer hinreißenden Maid und vor dem Problem stehend, womit sie am eindrücklichsten zu unterhalten sei, hat unsereins immer die gereiften und gebildeten Herren dafür bewundert, was sie alles wussten, wen sie alles kannten, was sie alles zu erzählen hatten. Dabei ist es eine normale Sache – sofern man zu jenem Tausendstel zählt, das über eine frei flottierende Intelligenz verfügt, sich ein gewisses Interessenspektrum erschlossen und die Unschuld des ungefilterten Wahrnehmens bewahrt hat (besessen hat sie einmal jeder): Je länger du da bist, desto mehr weißt du, desto beschränkter kommen dir die juvenilen Klugscheißer vor; jener, der du selber warst, inclusive.
Hier weiterzulesen lohnt sich — wie fast stets bei Klonovsky.

»Bitcoin ist keine Blase. Es ist ein Big Bang!«

... lautet der Titel eines nicht uninteressanten Gastkommentars von Prof. Christoph Kletzer, den DiePresse vor einigen Tagen veröffentlichte:
Ist Bitcoin eine Blase, ein Betrug, ein Pyramidenspiel? Schwer zu sagen. Das Seltsame an Bitcoin ist nämlich Folgendes: während Bitcoin in seinen Wesenszügen wahrscheinlich ein Pyramidenspiel ist und eigentlich aus gar nichts besteht, folgt daraus noch nicht, dass es notwendigerweise kollabieren wird. Um das klar zu sehen, muss man zwei Ideen auseinanderhalten, die meist zusammengeworfen werden. Das eine ist die Idee, dass etwas im Kern aus nichts besteht. Das andere ist die Idee, dass etwas eine Blase ist, die irgendwann platzen muss. Etwas kann aus nichts bestehen und niemals platzen, und alles, was platzt, besteht deswegen nicht schon notwendigerweise aus nichts.
auch die sich an den Gastkommentar schließende, teilweise recht emotionalen Kommentarpostings sind durchaus lesenswert! Ohne die Leser dieses Blogs präjudizieren zu wollen: mir erscheint beim recht häufig gemachten Vergleich von Gold und Bitcoins v.a. ein Argument am relevantesten: Gold hat seine Funktion als Krisen(ersatz-)währung und als langfristiger Wertspeicher im Verlauf der letzten Jahrtausende x-fach unter Beweis gestellt. Bei Bitcoins steht dieser Beweis noch aus. Was ein Investment notwendigerweise weitaus spekulativer macht als ein Investment in Gold.

Wer nach der Devise »No risk, no fun« lebt, wird mit Bitcoins sicherlich sehr gut bedient werden. Ich gestehe aber, daß mit zunehmendem Lebensalter die Risikoaffinität bei mir deutlich abgenommen hat. Obwohl: das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen ...

Direkte Demokratie

von Fragolin

Einige Blogleser kennen ja den Ortner-Blog, und dortselbst mein inniges Verhältnis zu meinem kleinen Täubchen „Karl Markt“. „Täubchen“ wegen dem Spruch:
Mit einem dummen Menschen zu diskutieren ist wie mit einer Taube Schach zu spielen: sie schmeißt alle Figuren um, kackt auf das Spielfeld und stolziert dann herum, als hätte sie das Spiel gewonnen.“
An Karlchen musste ich denken, weil er als strammer marxistischer Linksextremer schon vor einiger Zeit in einer Diskussion über direkte Demokratie, die in meinen Augen sogar die einzig wirklich legitime Form der Volksherrschaft darstellt, die dreiste These aufstellte, dass direkte Demokratie und Hitlerei faktisch das Gleiche seien. Damals dachte ich noch, es mit einem einzigen verwirrten Geist zu tun zu haben, der nur vergessen hatte, seine getrockneten Froschpillen zu schlucken. Aber gestern kam der Tag der Tauben, als sie in riesigen Schwärmen in den Himmel stiegen, um das Abendrot der Demokratie, wie sie sie verstehen, zu grüßen. Denn es ist passiert, was sich angekündigt hatte, der Super-GAU der Parteifeudalhäuser und strammsozialistischen Diktatur-des-Proletariats-Vertreter: die FPÖ und die ÖVP verhandeln über das Kapitel „direkte Demokratie“ und verbindliche Volksabstimmungen.

Der Himmel über der Löwelstraße färbte sich braun und die selbsternannten Vertreter der Interessen des Proletariats, von dem sie nicht einmal mehr gewählt werden, fielen in Schockstarre. Denn wenn die selbsternannten Vertreter des Proletariats eines absolut nicht wollen (neben den Kindern dieses Proletariats in der gleichen Klasse ihrer eigenen Sprösslinge in der Privatschule oder einen Angehörigen dieses Proletariats als Bettnachbar im Spital), dann die Stimme des Proletariats hören. Denn die Stimme sind ja sie. Oder glauben sie zu sein.
Und ihr Sprachrohr ist der „Standard“.

Auch wenn Heinz-Christian Strache, Norbert Hofer & Co unlängst den von beiden Seiten angestrebten Ausbau der direkten Demokratie als "Knackpunkt" in den türkis-blauen Koalitionsverhandlungen definiert haben: Bei einem Regierungspakt müssen sich ÖVP und FPÖ hier auf Widerstand von SPÖ und Neos gefasst machen.“

Natürlich. Denn erstens sind die schonmal aus Prinzip gegen alles, was von der FPÖ kommt, das ist so ein pawlowscher Beißreflex, den haben die Wiener Roten nicht mehr im Griff. Und zweitens passen Sozialismus und Demokratie ungefähr so gut zusammen wie Schneemann und Lagerfeuer. Die Neos als sozialistisches EU-gesteuertes U-Boot mit einem verhaltensoriginell herumzappelnden Kapitän halten sich natürlich stramm im Fahrwasser der sozialistischen Fregatte unter Käpt‘n Kern. Von denen erwarte ich nichts anderes als wortreich verschwurbeltes Nachschleimen hinter den Roten. Dass sich eine solche Truppe als „liberal“ bezeichnet, aber vehement gegen direkte Demokratie eintritt und statt dessen unantastbar-zentralistischer EU-Macht geradezu vergötternd huldigt, gehört zu den Treppenwitzen der stufenreichen österreichischen Politgeschichte.

Denn, so Werner Zögernitz, Präsident des Instituts für Parlamentarismus, früher Klubdirektor der ÖVP: Bei einem Modell, das hierzulande mehr Plebiszite zulässt, "ist eine Änderung der Verfassung notwendig, was eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat erfordert" – und damit die Zustimmung von Rot oder Pink.“

Was man vergessen kann, denn die Pinken wollen ebensowenig wie die Roten, dass der zahlende Pöbel auch noch mitzureden anfängt. Komischerweise rotzen die nämlich permanent herum, direkte Demokratie würde von den Rattenfängern missbraucht um über meinungsmanipulierende Krone-Artikel den rechten Stammtisch an die Urnen zu jagen, um rechtsextremen Ideen plebiszitäre Legitimierung zu verschaffen.

Dass es dazu erstmal einer Mehrheit bedarf, die man erreichen muss, blenden die in ihrem blinden Geifer ebenso aus wie die Tatsache, dass der ORF eine noch viel mächtigere Medienorgel darstellt als die „Krone“ und damit die Gefahr, dass von Links initiierte Volksabstimmungen mit Unterstützung der Propagandamaschinerie vom Küniglberg durchgepeitscht werden wie eine BP-Wahl, eigentlich weit größer ist.

Niemand hindert doch die Linken daran, die Massen, deren Interessen sie angeblich vertreten und von denen sie angeblich geliebt werden, ebenso zu mobilisieren, gegen die angeblich rechten Initiativen zu stimmen oder eigene einzubringen. Da hat wohl jemand verdammt viel Angst, dass man seine Ideen, Argumente und Propagandasprüche nicht mehr für voll nimmt oder glaubt, oder er erst gar keine hat. Da ist es natürlich besser, zentralistisch zu lenken und eher gefährlich, wenn dem Volk eine Stimme gegeben wird.

Konkret möchte die FPÖ, dass Volksbegehren, die von mehr als vier Prozent der Zeichnungsberechtigten, also von rund 250.000 Personen, unterstützt werden, in einer Volksabstimmung münden – wenn das Höchstgericht bei Vorabprüfung keine verfassungsrechtlichen oder völkerrechtlichen Bedenken dagegen angemeldet hat.“

Man merke sich bitte den letzten Teil mit dem Höchstgericht, das immerhin verhindert, dass verfassungs- und völkerrechtlich unzulässige Initiativen gestartet werden.

Die ÖVP dagegen möchte laut Wahlprogramm die Hürde höher legen (…) damit millionenschwere Kampagnen, radikale Kräfte oder das Ausland keinen Einfluss auf Referenden nehmen könnten.

Man sollte eben nicht vergessen, wer die ÖVP ist. Das Kartell der Bünde hat mit direkter Demokratie nicht viel am Hut und fasst das ganze Thema mit der Kneifzange an, weil die Blauen da eben ein bisschen lästig sind. Da zaubern wir ein bisschen Angst vor Putins Hackern oder sowas aus dem Hut, und schon passt es.

Schieder sieht rot“

Natürlich. Der kennt gar keine andere Farbee.

Wenn erfolgreiche Volksbegehren automatisch zu Volksabstimmungen führten, bestehe nämlich "die Gefahr", dass das Land auf "eine Ja-Nein-Demokratie" zusteuere, in der Expertenmeinungen und die Begutachtungsmechanismen im Parlament "ausgehöhlt werden".“

Genau, die Experten können das dem Pöbel ja nicht beibringen, denn der ist ja, das weiß jeder rote Funktionär auf allen Ebenen, strunzdumm. Das ist ja das Erstaunliche, dass ausgerechnet die linke Schickeria-Elite, die immer Respekt für alle einfordert und Gleichstellung aller auf ihre Fahnen getackert hat, genau in dieser Frage komplett versagt und die Welt in sich selbst, die moralisch hochwertige und intellektuell überfliegende Klasse der Weltenretter, die Klasse der in lebensunfähig grenzdebilen Schutzbedürftigen und Pauschalengel mit Rechtsanspruch auf Generalabsolution und die Klasse der Majorität dumpfbackiger Stammtischidioten und Attitüdennazis einteilen. Weil sie selbst es tief in den Genen gewohnt sind, andere als minderwertig zu betrachten und verächtlich zu machen und sie außerdem Empathiekrüppel sind, können sie sich gar nicht vorstellen, dass andere Menschen die Welt anders einteilen und aus anderen Beweggründen handeln.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, halte ich einen asylbetrügenden Drogendealer nicht wegen seiner Herkunft, Rasse oder Religion für ein Arschloch, sondern weil er schlicht ein Krimineller ist. Kann sich kein Linker vorstellen, nicht einer. Passt nicht in sein Weltbild, weil er selbst könnte es nur aus niederen Beweggründen und er ist unfähig, sich vorzustellen, dass andere Leute nicht in seinen Bahnen denken.
Doch zurück zu den demokratieallergischen Linken.

Nikolaus Scherak, Vize-Klubchef der Neos, nennt klare Bedingungen für ein Sanktus der Neos: Zunächst müssten No-Go-Materien für Volksabstimmungen definiert werden, beispielsweise Fragen, die zur Aushebelung von Grund- sowie Menschenrechten oder von EU-Recht führen.“

Ich erinnere nochmal an den Part mit dem Höchstergicht weiter oben. Haben die Pinkioten nicht gelesen, haben sie ja nicht nötig, die wissen auch so alles. Und tröten deshalb lautstark herum und fordern etwas, was schon längst erfüllt ist. EU-Recht ist nämlich eine Form des Völkerrechts.
Muss man als EU-Lakai jetzt aber nicht wissen. Es reicht einfach, irgendwas zu labern, denn die Begründung ist eh nur ein lästiges Feigenblatt, weil die Wahrheit keiner allzu krass ausdrücken soll: Wir wollen keine Demokratie, denn die stört nur.

In unserem Parlament gibt es nämlich so lange keine Demokratie, wie es den demokratie- und verfassungsfeindlichen Klubzwang gibt. Solange Abgeordnete nicht frei nach Wissen und Gewissen und öffentlich, für ihre Wähler einsehbar, abstimmen können, wird das Parlament immer im Sinne der Parteihäuser der Regierungsparteien abstimmen. Somit ist das Parlament nicht der Kontrolleur der Regierung sondern dessen Erfüllungsgehilfe. Pawlowsche Äffchen, die auf Zuruf ihres Klubchefs Pfötchen heben.
Hart sanktionierbares Verbot des Klubzwangs und Reform des Abstimmungsrechtes wären einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie. Aber da höre ich von den beiden Verhandlern absolut nichts.
Warum eigentlich nicht?

Ach ja, an einer anderen Front verteidigen die Roten plötzlich etwas, was sie selbst für „direkte Demokratie“ halten, damit aber bei genauem Hinsehen wenig zu tun hat, weil „Demokratie“ sich nicht auf reines Abstimmungsrecht reduziert, aber egal.
Die „Presse“ schreibt da, eine strammlinke APA-Aussendung unreflektiert kopierend, recht lückenhaft:

Eltern kritisieren „Schritt ins pädagogische Mittelalter“

Beim Dachverband der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen schrillen angesichts der Pläne von ÖVP und FPÖ im Bildungsbereich "die Alarmglocken". "Die Mitgestaltungsrechte der Eltern dürfen nicht eingeschränkt werden", so Vorsitzender Karl Dwulit in einer Aussendung.“

Dazu einige Anmerkungen:
Erstens ist dieses ultralinke Propagandasprech, wo im Kreis der Berufsempörten permanent „Alarmglockeen schrillen“, ein Grund, dass mir die Alarmglocken schrillen, nämlich die Propaganda-Alarmglocken. Warum jemand in der Redaktion glaubt, dass die „Presse“ sowas nötig hat, weiß ich nicht.
Zweitens ist es erstaunlich, dass Eltern „Mitgestaltungsrechte“ an der Schule haben sollen, aber direkte Demokratie bei der Mitgestaltung des Lebens ihnen unbedingt versagt werden muss. Sind die gleichen Eltern, die ein Garant für demokratische Schulumformung darstellen sollen, bei politischen Abstimmungen doch eher rechte Stammtischkrakeeler? Warum wird die angebliche permanente Gefahr., populistische Rattenfänger würden das Instrument für ihre destruktive Kraft ausnutzen, an der Schule nicht gesehen, in der Gesellschaft aber schon? Hat es mit der ethnischen und kulturellen Struktur der Elternschaft an Wiener Schulen zu tun? Wenn nein, womit dann?
Drittens: Karl Dwulit mag sich gern als Sprecher aller Eltern aufspielen, aber erstens haben wir Eltern ihn nicht demokratisch dazu legitimiert und zweitens, und dieses Verschweigen im gesamten Artikel finde ich erstaunlich, handelt es sich gleichzeitig um einen SPÖ-Bezirkssekretär und damit strammen Parteisoldaten.
Warum wird die Propaganda im Sinne der SPÖ-Parteilinie vertuscht und als persönliche Meinung eines neutralen „Elternvertreters“ verkleidet?

Das "offenbar geplante Abschaffen der alternativen Beurteilung" in den ersten drei Klassen Volksschule sei ein "Eingriff in die Wahlfreiheit der Eltern", meinte Dwulit: "Autonome Entscheidungen schulpartnerschaftlicher Gremien sind gelebte direkte Demokratie, an der tatsächlich Betroffene beteiligt sind."

Nein, Lüge, die alternative Beurteilung wird nicht abgeschafft, sondern ist weiterhin als Zusatz zur Benotung erlaubt. Die Eltern können weiterhin festlegen, diese Beurteilung bekommen zu wollen. Sie können nur die Benotung nicht mehr verbieten. Aber sie können sie ja ignorieren.
Dass die Eltern einfach weniger bekommen ist somit offensichtlich eine Lüge. Von einem Menschen, der ebenso offensichtlich seine politische Herkunft verstecken lässt um die Leser zu täuschen.
Dass die gleiche Partei, deren verstecktes Sprachrohr dieser Genosse ist, wie oben betrachtet die direkte Demokratie in Bezug auf die Lenkung unseres Staates für ein unannehmbares Instrument der rechtsfaschistischen Machtübernahme ablehnt, hier aber eine einfache Wahlmöglichkeit wie beim Kantinen-Essen zur „direkten Demokratie“ hochjubelt und sich als deren Verteidiger geriert, ist einfach nur noch lächerlich.

Insgesamt falle man "ein bisschen ins pädagogische Mittelalter zurück"“

Insgesamt kann man feststellen, dass es erschreckend ist, wie ungebildet man als jemand sein darf, der von seiner Partei zum demokratisch unlegitimierten Elternverterter ernannt wird. Denn dieser glühende Vertreter der direkten Demokratie wurde von genau welchen Eltern direktdemokratisch legitimiert, sich hier zum Sprecher aller Eltern aufzuspielen?
Im Mittelalter gab es keine Pädagogik. Es gab Klosterschulen. Aber das war eine ganz andere Baustelle. Und außerdem wird „die Pädagogik“ nirgends angegriffen. Ausschließlich die Verpflichtung zu objektiv nachvollziehbaren Noten existiert, das hat aber nichts mit den pädagogischen Werkzeugen des Unterrichts zu tun. Der schwafelt offensichtlichen Blödsinn, verpackt parteipolitisch motivierte Hetze in pseudo-pädagogisches Geschwurbel, imhaltsleeres Auskotzen puren Hasses gegen einen Punkt der regierungsverhandlungen ausschließlich aus dem Grund, weil seine Partei dabei nicht mitmacht.

Aber das kennen wir. Fand sich ja auch hier, als die Bildungskonifere Hammerschmied sich aufplusterte, weil sie der politisch korrekten weil antiblauen Meinung ist, dass man Kinder, die erstmal deutsch lernen müssen mehr ausgegrenzt werden als Kinder, die mangels Deutschkenntnissen keinem Unterricht folgen können.
Da schreib dann glatt ein Kommentator zu folgendem Zitat drunter:

"fassungslos, wie wenig die Verhandlungspartner offensichtlich von den Bedürfnissen unserer Lehrer und Schüler wissen"
Das sagt eine Person, die selber nie unterrichtet hat und zudem auch noch kinderlos ist.“

Muss sie auch nicht. Da spricht nämlich kein Mensch sondern ein wandelndes Parteibuch. Die anderen Ahnungslosigkeit attestiert und in ihrer gesamten Amtszeit genau was weitergebracht und erreicht hat?
Na?
Passt schon.

Mittwoch, 29. November 2017

Klarerweise alles bloß Verschwörungstheorien!

Gefunden in den Weiten des WWW:

In Saudi Arabien wurden auf Anweisung von Kronprinz Mohammed bin Salman mehrere Milliardäre und Mitglieder der königlichen Familie verhaftet. Korruption ist der offizielle Grund. Doch hinter den Kulissen könnte der Machtkampf in Saudi Arabien die wahren Hintergründe von 9/11 zum Vorschein bringen.

Unter den Inhaftierten befinden sich nämlich die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington. Dazu zählen Mitglieder der königlichen Saud- Familie, der Bin Laden Dynastie und Bandar bin Sultan, der wegen seiner Nähe zum Bush-Clan auch „Bandar Bush“ genannt wird.

Bandar bin Sultan soll unter Folter die Geldströme vor den 9/11-Anschlägen offengelegt und den Bush-Clan, die CIA und den israelischen Mossad als Auftraggeber benannt haben. Arabische Medien behaupten gar, dass die Jagd von Kronprinz Mohammed bin Salman auf die Drahtzieher von 9/11 auf Wunsch von US-Präsident Trump begonnen wurde. Im Gegenzug soll Mohammed bin Salman mit Unterstützung der US-Regierung zum König werden.

Kurz darauf soll Mohammed bin Salman knapp einem Mordanschlag der CIA entgangen sein. Das wiederum löste eine Reihe merkwürdiger Konfrontationen zwischen dem US-Militär und der CIA aus. Noch nicht bestätigte Berichte besagen, dass US-Militärhelikopter Scheinangriffe auf das CIA-Hauptquartier in Virginia geflogen haben sollen. Zur gleichen Zeit flogen US-Kampfjets Angriffe auf Opiumfabriken der CIA in Afghanistan. Der internationale Drogenhandel ist eines der wichtigsten Einnahmequellen der CIA für die schwarzen Kassen, mit denen auch ohne Genehmigung des Weißen Hauses zum Beispiel Terrorgruppen in Syrien finanziert und bewaffnet werden.

Russlands Staatschef, Wladimir Putin, soll seinem amerikanischen Amtskollegen Trump zweimal darauf hingewiesen haben, dass die USA (CIA?) wie unter Obama bis heute verdeckt Terroristen unterstützen würden. Wenn jetzt aber die Geldquellen der CIA direkt angegriffen werden, könnte das Weiße Haus wieder die Kontrolle über den eigenen Geheimdienst zurückerlangen und die heimliche Unterstützung von Terrorgruppen blockieren.

Doch die Verstrickungen der CIA, des israelischen Mossads, der saudischen Königsfamilie und des Bush-Clans zu den 9/11-Anschlägen könnte in kürze ein politisches Erdbeben auslösen und auch die Machtkämpfe in den jeweiligen Ländern eskalieren lassen.

Es geht außerdem das Gerücht um, dass sich der 32 jährige Kronprinz Mohammed bin Salman trotz Widerstände der Königsfamilie schon in wenigen Tagen zum König und Alleinherrscher ernennen will. Er ließ bereits über 200 Milliarden Dollar von seinen Gegnern konfiszieren. Für diesen Schritt soll er demnach grünes Licht aus Washington erhalten haben.

In Israel ist man wegen den ungünstigen Entwicklungen scheinbar in Schockstarre verfallen. Denn Mohammed bin Salman galt wie Trump als Freund und Unterstützer Israels. Doch sowohl Trump, als auch Mohammed bin Salman führen eine Politik, die zum ersten Mal seit der Gründung den jüdischen Staat in ernste Schwierigkeiten bringen könnte. Man darf gespannt sein, ob Tel Aviv mit einem Überraschungsangriff auf den Libanon und Syrien von viel größeren Problemen ablenken versuchen könnte. Doch ohne Rückendeckung der USA könnte ein Krieg Israels gegen seine Nachbarn die Probleme nur noch vergrößern, da man sich nicht mehr sicher sein kann, dass Israel einen Krieg gegen die Hisbollah, Syrien und Iran gewinnen würde.

Lies!





Anmerkungen zum Mittwoch

von Fragolin

Heute nochmal „Standard“ und Bildung?
Nee, lieber nicht. Es Ich will es nicht übertreiben. Auch wenn das Thema aufgelegt wäre, kotzen sich die linken Bildungsverkorkser doch darüber aus, dass Lehrer eher nach Leistung statt nach Alter bezahlt werden sollten und im Unterricht auch sowas wie Wirtschaft gelehrt werden darf. Wie ausgerechnet Beamte den Kindern etwas über Wirtschaft beibrigen sollen, ist mir ein Rätsel, aber ich hätte noch eine bahnbrechende Idee für das Bildungsprogramm: Alle gegenderten Texte in Schulbüchern werden wieder in normal leserliche Texte umgewandelt und der Sprachverhunzungsunsinn radikal abgewürgt. Trauen sich die Blauen und die Schwarzen nicht an das Kernthema der Genderei? Feiglinge!

Also was anderes.
Elon Musk, eh schon wissen, der Typ bei dem mir immer der alte „Queen“-Klassiker „The Great Pretender“ einfällt, ist ja generell ein Wunderwuzzi erster Klasse. Er hat selbstfahrende Autos erfunden, die ganz von selbst ihre Fahrer in den Tod lenken, Elektrofahrzeuge, für deren Batterien ganze südamerikanische Gebirgszüge plattgemacht und verseucht werden und ein Unternehmen, das von Raumfahrt bis Rohrposteisenbahn zwar alles anbietet, was man in meiner Kindheit in den Achtzigern in SF-Comic-Heften sehen konnte, aber nichts davon auch nur kostendeckend.
Und jetzt kommt es raus, ein ehemaliger Mitarbeiter will es in seiner Glaskugel gesehen haben: Elon Musk ist sicher auch der Erfinder von bitcoin!
Außerdem des Laser-Küchenmessers, das beim Schneiden des Brotes dieses gleich toastet, der kubischen Schweine, die sich raumsparender transportieren lassen und der Schwerkraft.
Er soll sich auch hinter dem Pseudonym „Mark Zuckerberg“ verbergen.
Insider lassen durchsickern, er wäre ein Schüler von Christian Kern.

Die irre fette Wuchtel mit der toten schwarzen Katze auf dem Kopf dreht vollkommen durch. Der Große Enkel, das Leuchtende Licht Der Liebe und die Große Verheißung Der Glückseligkeit Aller Nordkoreaner hat mal wieder eine Rakete Richtung Japan abgeschossen. Der dreht völlig am Rad. Anscheinend legt der es so richtig drauf an. Naja, ist ja auch verständlich: es steht mal wieder ein Winter vor der Tür, die Reihen der stolzen sozialistischen Persönlichkeiten werden durch Frost und Hunger wahrscheinlich wieder merklich ausgedünnt und da braucht der hungernde Pöbel, so es schon kein Reis und Gemüse für ihn gibt, wenigstens Nahrung für das Hirn. Den dicken Knoten, in dem sich kommunistische Hirnwäsche mit bedingungsloser Liebe zum Großen Führer verklumpt hat, ordentlich anschwellen zu lassen, drückt das konterrevolutionäre Gefühl nieder, das aus dem Magen aufsteigt.
Ist schon erstaunlich, dass Kommunimus mal wieder an einem Punkt ankommt, an dem ein irrer Diktator die Macht zum Massenmord in der Hand hält, aber nicht genug Futter für seine Untertanen hat. Soll der Pöbel verrecken, aber ich hab eine Atomrakete!
Wenn man der Theorie anhängt, dass Sozialismus eine Geisteskrankheit ist, eine asoziale Fehlfunktion im Hirn, dann erklärt das allerdings einige beobachtbare Zusammenhänge zwischen sozialistischer Ideologie, ausrastenden Schneeflöckchen, vermummten Knüppeltruppen und größenwahnsinnigen Irren.

Ach ja, eines noch: die EU hat eine weitere Weisung erlassen, um unser Leben zu verbessern. Wir alle kennen das; da geht man an eine Pommesbude, kauft sich einen Papiersack voll Kartoffelstäbchen, und dann sind die Dinger so richtig widerlich goldgelb und eklig knusprig. Doch das muss nicht sein, die Ernährungsumwandler (kurz: EU) haben den Befehl ausgegeben, solche Widerlichkeiten zu verbieten und Pommes in edler Blässe und auch für zahnlose Pensionisten lutschbare Labberigkeit zuzulassen. Denn in den mit sexistischer Steifheit daherkommenden Knabbersticks bildet sich Acrylamid.
Übrigens, die karzinogene Wirkung des beim Frittieren entstehenden Acrylamid ist nicht nachgewiesen, sondern nur vermutet. Ebenso die von Glyphosat. Trotzdem wurde dieses genau deshalb weiter zugelassen und die Pommes aus dem gleichen Grund zu Labberlappen degradiert. Jetzt weiß ich auch, warum es „die EU“ heißt. Würde da Logik herrschen, müsste es ja „der EU“ heißen.

Ach ja, was nicht so in den Hauptmedien auftaucht: die AfD hat gleich mal eine parlamentarische Anfrage gestellt, wie es so bestellt ist um die bösen Fake News über vom Merkel-Regime angeblich zusäzlich zu den Völkerwanderern eingeflogene Flüchtilanten. Wurde ja schon mehrfach als absolute Lüge rechtspopulistischer Hetzer entlarvt. In aller Öffentlichkeit und quer durch alle Großmedien. Umso erstaunlicher (oder eher: geradezu logisch), dass diese jetzt fein schweigen. Weil die Zahl von über 45.000 in den letzten 4 Jahren jetzt doch nicht so ganz dem „gar keinen“ entspricht, das immer propagiert wurde.
Endlich gibt es im Deutschen Parlament so etwas wie das Wiedererwachen der demokratischen Kontrollfunktion. Das erklärt die panische Angst und blinde Hetze der sich dort bequem eingenisteten Netzwerke. Plötzlich verlangt einer einen Blick in den Keller und dazu eine Lampe, um die Leichen dort auch sichtbar zu machen.
Und die Presse, diese Horde selbstgefälliger billiger Propagandisten, die sich selbst so gerne als Instrument demokratischer Hygiene bezeichnen, regt sich höchstens über den Lampenträger auf, verschweigt aber konsequent das Auftauchen der stinkenden Leichenberge. Kein Wunder, haben sie doch bisher jeden, der solches vermutete, als Spinner dargestellt und das Bild eines sauberen Kellers beschworen. Und die wollen nicht als Schreibgehilfen der Parteinetzwerke wahrgenommen werden? Warum nicht?

Dienstag, 28. November 2017

Fünf, setzen!

von Fragolin

Immer wieder fragen mich Leser, warum ich mir das antue, den „Standard“ zu lesen.
Nun, es ist ein Selbstexperiment. Ich gebe mir jeden Tag mindestens drei „Standard“-Ergüsse und selbstreflektiere dann, ob ich eine mentale Veränderung an mir bemerken kann, irgend einen Einfluss der mit der medialen Stalinorgel abgefeuerten Propaganda-Raketen, die in meinen Geist einschlagen. Doch ich spüre nur eine Mischung aus Belustigung und Unglaube. Es ist ein täglicher Quell des Erstaunens ob der Unfähigkeit der Schreibknilche, eine neutrale Sprache in der Berichterstattung zu verwenden, wenn die Emotionen so richtig mit ihnen durchgehen und sie über Trump, Strache oder Kurz berichten müssen (und das auch noch mindestens einmal pro Tag auf Geheiß der Redaktion) und ihnen die Finger nur noch ekelverkrümmt auf die Tastatur hacken. Ich habe gelernt, es zu genießen, die Spuren des Geifers zwischen den Zeilen zu erahnen, der ihnen von der Unterlippe auf die Tastatur tropft, wenn sie berichten müssen über Dinge, die ihrer ultralinken Einstellung widersprechen.

Wenn man das noch toppen will, gibt es die Kommentare, meist gleich mal im vierstelligen Bereich und geradezu triefend vor Hass und Wut, wenn es um Strache und Kurz geht. Und dabei ist sogar das Artikelthema egal; selbst wenn nur über einen Zuchtkaninchenwettbewerb in Untertupfingen berichtet wird, bei dem ein brauner Hase gewonnen hat, dauert es maximal drei Einträge, bis der erste angepisste Ex-Silberstein-Mitarbeiter sich darüber auskotzt, dass jetzt eben die Nazi-Hasen aus ihren Löchern kriechen und sich die spießigen Nazi-Hasenzüchter wieder trauen, braune Hasen zu prämieren, weil Kurz und Strache denen Mut machen. Dass auch in den letzten Jahren recht selten rote oder grüne Hasen oder gar Hasen mit Burka solche Wettbewerbe gewonnen haben, spielt dabei keine Rolle. Es muss einfach raus. Und sei es nur ein: „Der sieht aus wie Trump seine Frisur!“, denn es spielt keine Rolle, um was es geht, die müssen einfach ihre Wut über eine Welt ausspeiben, in der es gegen ihren erklärten Willen Leute wie Trump, Strache oder Kurz überhaupt gibt.
Es ist so lustig!

Gestern gab es zum Beispiel den täglichen Aufreger (es ist immer ein Aufreger für die rosarote Fangemeinde, wenn irgendwas über die Beiden kommt) über den aktuellen Stand der Koalitionsverhandlungen zwischen Kurz und Strache. Und für mich interessant, weil es diesmal um das Thema Schule und Bildung geht, dass mir schon wegen meiner zwei Zwerge am Herzen liegt. Wenn es heute schon nicht mehr überall klappt, dass Eltern und Lehrer zusammenarbeiten (da haben wir mehr Glück als die meisten unserer Bekannten), so muss es nicht auch noch sein, dass sie gegeneinander arbeiten. Es gibt genug Punkte, an denen ich meinen Kindern beibringen muss, nicht alles, was einige Lehrerinnen so absondern, wörtlich zu nehmen, vor Allem wenn es um Weltfrieden, Klimawandel, Umweltschutz und die Gefahr durch intolerante Spießbürger geht.

Jedenfalls titelte der „Standard“ gestern:

Koalitionspläne: Schulnoten wieder Pflicht, Ausbau der Ganztagsschule“

Bei „Schulnoten wieder Pflicht“ lief in Sekundenschnelle vor meinem inneren Auge ab, was sich jetzt wohl in der „Standard“-Kommentargemeinde abspielen wird. Das ist ja, wie Rotkäppchen in eine Stierkoppel sperren. Und ich behielt Recht, da ging es rund!
Ich habe ja den Verdacht, dass Linke nur deswegen das System Schule so zerschlagen wollen, weil sie die Schulversager, Dumpfbacken und Grenzidioten waren, die damals schon glaubten, die Noten an ihre Schuhgröße anpassen zu müssen. Sie toben ihren Hass gegen ein System, für das sie unfähig und zu dumm waren, jetzt als Erwachsene aus. Sie kreischen gegen Schulnoten, weil sie die einfach abgrundtief hassen, denn schon damals haben diese Noten der ganzen Welt in aller Brutalität gezeigt, was für Vollpfosten sie sind. Und zeigen jetzt auch, wie blöd deren heutige Klientel ist.
Doch zurück zu dem Artikel.

Das "Neue", das ÖVP und FPÖ für ihre gemeinsame Regierung versprechen, dürfte auch manch Altes beinhalten. In einer bildungspolitischen Frage planen Türkise und Blaue jedenfalls einen Schritt zurück: Das traditionelle, fünfteilige Schulnotensystem soll in den Volksschulen wieder zum Maß aller Dinge werden.“

Tropf, tropf…
Natürlich ein schlimmer Schritt zurück, und wir wissen ja, Schritte zurück sind fürchterlich. Egal, wenn man feststellt, sich auf einem falschen Weg zu befinden, es muss trotzdem progressiv weitergegangen werden, denn umdrehen und auf einen anderen Weg einschwenken ist sowas von ewiggestrig und gaga. Da rutscht uns vor Geifern auch schon mal ein „Maß aller Dinge“ raus, wenn es nur um ein Bewertungssystem für prüfbare Leistungen geht. Der Ton macht die Musik, die Formulierung verrät das Denken der Autoren.

Derzeit haben die Schulen dank ihrer Autonomie die Wahl: Lehrer und Eltern entscheiden zu Beginn des Schuljahres, ob die Kinder nach klassischen Noten von "Sehr gut" bis "Nicht genügend" beurteilt werden oder mittels einer schriftlichen "Leistungsinformation", die größere Differenzierungen ermöglicht. ÖVP und FPÖ wollen dieses System nun ändern...“

„Dank“ ihrer Autonomie, oh ja. Wenn es um die Wahl der Mittel (zum Beispiel gegenderte oder ungegenderte Schulbücher) geht, gibt es keine Autonomie, da wird „dank“ der Macht des Staates drübergefahren. Aber beim Bewertungssystem, da spielt es Wunschkonzert?!
An unserer Schule haben sich zum Glück die meisten Eltern und Lehrer auf das Notensystem geeinigt. Und das aus einem einfachen Grund: Es macht Ergebnisse vergleichbar und bewertbar. Es gibt Hinweise auf Förderungsbedarf. Und es ermöglicht denjenigen Eltern, die sich aktiv dafür interessieren, trotzdem, bei den Lehrern Informationen einzuholen,, warum es genau diese Note geworden ist. Leistungsinformationen besorgen sich Eltern nämlich einfach von den Lehrern; aber ausgerechnet jene, die am Lautesten kreischen wegen Schulnoten und Leistungszwang sind oft genau die, die sich übers Jahr bei keinem Elternsprechtag einfinden und auch sonst keine drei Worte mit den Lehrern reden oder gar mit ihrem Kind üben.
Ich will beides: eine klare Note und eine ebenso klare Begründung. Und ich bekomme es. Ich muss nur etwas dafür tun, nämlich nachfragen.

Standard soll das Fünfer-System auch wieder an den Neuen Mittelschulen werden, wo es derzeit sieben Noten gibt – ein Vorhaben, das Bildungswissenschafter Stefan Hopmann begrüßt: Die siebenstellige Skala sei "ein Schuss in den Ofen gewesen", zumal die Schulen diese völlig unterschiedlich interpretiert hätten.“

Wundert keinen, denn die ganze „NMS“ ist ein Schuss in den Ofen. Scheißteuer aber sinnlos und damit gewissermaßen ein Paradebeispiel linker Bildungsexperimente.

Abgesehen davon sieht der Experte im türkis-blauen Plan vor allem "Symbolpolitik". Die Frage der Noten werde überbewertet, zumal in Österreich auch die verbale Bewertung derart standardisiert ausfalle, dass es sich quasi um eine Notenvergabe handle: "Da heißt es dann etwa, ein Schüler habe eine ,befriedigende‘ Leistung erbracht. Da fehlt nur die Ziffer."“

Hahaha! Hat das jeder? Na? Nochmal zusammengefasst: Oben wird bejammert, dass der Unsinn, Lehrer zu stundenlanger Formulierung schneeflöckchentauglicher Leistungsbeurteilungen zu nötigen, eine viel größere Differenzierung ermöglicht, und hier wird jetzt zugegeben, dass es eh nur eine wortreiche standardisierte Verschwurbelung exakt des gleichen Notensystems ist, das oben so angeekelt von sich geschoben wird. Wenn es also nur eine Beschreibung der gleichen Noten ist, was genau spricht dann eigentlich dagegen, einfach die Noten selbst zu verwenden? Weil es für linke Schneeflockenseelen zu brutal ist?
Man fasst es nicht. Die widersprechen sich selbst innerhalb weniger Sätze und merken es nicht einmal. Ein weiterer Hinweis darauf, was die selbst wohl damals für Schulnoten hatten.

Durchforstet und kritisch hinterfragt werden sollen die vielen Erlässe des Ministeriums. Gerüttelt wird von blauer Seite etwa an jenem Erlass, der Sponsoren an Schulen Schranken setzt. Werbung ist dort derzeit zwar nicht verboten, unterliegt aber strenger Regeln – etwa um aggressive Geschäftspraktiken zu verhindern.“

So, und jetzt einmal das Original aus dem „Krone“-Artikel, auf den sich der „Standard“ inhaltlich bezieht:

Aufräumen wollen die Teams von ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auch mit den zahlreichen Formularen und Erlässen im bekannt stark verwalteten Schulsystem. Im Konzept der beiden voraussichtlich künftigen Regierungsparteien steht unter dem Titel "Sofortmaßnahme": "Komplette Überprüfung aller in Kraft stehenden Erlässe, Verordnungen und Rundschreiben. Diese sind auf ihre Praktikabilität und Erfordernis zu bewerten.
Als Beispiel für die überbordenden Erlässe wird von den Verhandlern genannt, dass es "allein seit August 2017 insgesamt fünf Erlässe zum Thema Gender gab. Alle Erlässe beinhalten neue Richtlinien. Das heißt, dass alle drei bis vier Wochen ein neuer Erlass zum gleichen Thema gekommen ist." " (...)
Durchforstet werden auch die "unzähligen Erlässe zum Bereich der politischen Bildung" an den Schulen. Kritisch bewerten ÖVP und FPÖ ebenfalls, dass es einen Erlass gibt, wonach Schulen keine Sponsoren aufstellen dürfen. Auch das soll sich ändern.“

Der Unterschied zwischen „Kritisch bewerten ÖVP und FPÖ...“ und „Gerüttelt wird von blauer Seite...“ ist jener zwischen Journalismus und Propaganda, der sich dann auch im Weglassen alles Anderen (besonders des Gender-Themas) manifestiert, weil das Stöckchen „Sponsoren“, kreativ erweitert um „aggressive Geschäftspraktiken“ im ultralinken „Standard“-Forum erwartbar zum Aufheulen der Kommentatorenmeute führt. Man schürt Empörung, befeuert die Hetzer und reibt sich die Hände.
Man sollte auch für Journalismus die Benotung einführen.
Diesmal „Standard“: Fünf, setzen!

Montag, 27. November 2017

Zum Thema »Direkte Demokratie« ...

— näherhin als treffendes Kommentarposting zu einem Artikel erschienen, den DiePresse über Elisabeth Köstlingers Standpunkt hiezu brachte — folgende


Gastkommentare

1. von Albert Beinstein


Wie sieht die indirekte Demokratie in Österreich heute aus?

Im Parlament — beim Gesetzesmachen über Millionen Menschen! — sitzen in Österreich mit dominanter Mehrheit befangene Personen. Es sind Lobbyisten (Kämmerer, Bündler, Gewerkschafter, etc.), es sind Gläubige (Ideologen) und es sind Beamte (Personen aus rechtlich geschützten Bereichen können sich die eigenen Gesetze schlecht selber machen). Solche Personen haben bei der Gesetzgebung prinzipiell nichts verloren. Die würden die Verantwortung immer nur in eigener Sache, nach dem eigenen Glauben, ausnützen. Leider schauen die Gesetze in Österreich auch so aus. Es wäre also mal wichtig die Befangenheit bei allen Gesetzgebungsgremien zu entfernen.

Dazu kommt noch das harte Negieren der Gesetzesmacher der Verfassung. Schon der Artikel 1, Das Recht geht vom Volk aus, wurde auf „jetzt regieren wir und verteilen an uns, unser Klientel, um“ gewandelt. Dazu noch der grausige, undemokratische Klubzwang (die Abgeordneten lesen die Gesetzesvorlagen meist gar nicht). So wie die Typen im Parlament, alt und aus den geschützten Bereichen, sieht auch die irre Umverteilung in Österreich aus. Von Privat zum Staat und von Jung zu Alt. Selbst Kinder würden es besser machen ...

Dazu haben die Parteien mit deren Kompetenz über die Amtsvergabe bei der Justiz auch die Kontrolle übernommen, deren Personen installiert und über deren Karrieren gesteuert. Staatsanwälte und Richter müssten als erstes direkter Demokratie unterworfen werden (5 Jahre).


2. von Photostomias guernei


Inwiefern ist ein Parlamentarier qualifizierter als ein gewöhnlicher Bürger? Es gibt keinerlei Qualifikationen, die man zu erfüllen hat, um als Parlamentarier arbeiten zu können. Selbst für die beiden höchsten Ämter im Staat muss man lediglich ein Mindestalter erreicht haben und österreichischer Staatsbürger sein. Ein Eignungstest, ein Intelligenztest, ein Test der Schreib- und Lesekompetenz, ein Wissenstest, ein psychologisches Gutachten, ein Abschlusszeugnis einer AHS oder einer HTL, ein abgeschlossenes Studium oder überhaupt irgendeine eine Form der Berufsausbildung oder -erfahrung werden nicht verlangt. Österreichische Politiker haben nicht selten überhaupt keinen Beruf erlernt und können auch keine Berufserfahrung außer einer Parteikarriere oder eine Folge verschiedener politischer Ämter vorweisen.

Gibt es Beeinflussung des Lesers wirklich nur bei der "Krone", bei "Österreich" und bei "Heute"? Sind der "Standard", der "Kurier" oder die "Salzburger Nachrichten" in dieser Hinsicht tatsächlich über jeden Verdacht erhaben? Das ist schwer zu glauben, wenn man sich die Berichterstattung in den drei letztgenannten Medien einmal ein bisschen genauer ansieht. Generell ist es außerdem ohnehin so, dass die Medien vom Gratisblatt über die Qualitätszeitung bis zum ORF und den Privatsendern bei den meisten wichtigen Themen tendenziell sowieso dieselbe grundsätzliche Meinung vertreten. Da macht es dann wenig Unterschied, wo sich der Bürger seine Meinung bildet. 


 3. von Tecumseh


Interessant: die Volksabstimmungsgegner argumentieren mit dem »Sachverstand« der Parlamentarier. Aha, ein Abgeordneter, der seit Jugend nur mit einer Parteilaufbahn Karriere gemacht hat, ist also intelligenter bzw. besser befähigt, als Facharbeiter, Direktoren, Ärzte, Ingenieure usw., die in der richtigen, harten Lebenswirklichkeit stehen. Wenn man das Argument des dummen Volkes noch weiter siebt, könnte man ja aus den Parteisoldaten die »Elite« auswählen und daraus den neuen Adel erschaffen. Dann könnten auch nur eine Handvoll der »Auserwählten« die Entscheidungen treffen und den Rest könnte man einsparen (Monarchie bzw. Führerprinzip).

Das Schlimme ist heutzutage doch, daß die Politiker Entscheidungen treffen, die aber das breite Volk zu bezahlen hat, bzw. die Folgen zu tragen hat. Bei einer direkten Demokratie haben die Entscheider = das Volk die Konsequenzen selbst auch zu verantworten. Heute werden Fehler von Politiker mit Jobs bei gewissen Konzernen belohnt.


4. von LosWochos


Es war absehbar, dass die ÖVP als Wirtschaftspartei die direkte Demokratie nicht will. Ihre Haupt-klientel will das überhaupt nicht. Man hat das irgendwann einmal aufgenommen, um ein paar Wähler der FPÖ einzufangen.

Sexuelle Bigotterie

von Fragolin

Und täglich weht der rauschende Wind warmer Selbstdarstellungsluft durch den Blätterwald der heimischen Presse. Kaum eine Frau (ja, es gibt wenige Ausnahmen, die mit Vernunft und Abstand darüber schreiben, aber die sitzen bereits am feministischen Katzentisch und dürfen sich von irgendwelchen Kampflesben beshitstormen lassen) will außen vor stehen und so fällt es erstaunlich vielen ein, wie und wo sie vor Jahrzehnten einmal von wem auch immer (Hauptsache bekannter Name) unsittlich am Ellenbogen berührt oder ungebührend als „Schätzchen“ betitelt wurden. Das hat sich schon fast zu einem Gruppenzwang aufgepeitscht und man kann, da es von den USA ausgehend in vielen Ländern gleichzeitig massiv medial gepusht hochkocht, von einer konzertierten Aktion ausgehen.

Tragisch für die wirklich Betroffenen ist ja, dass sich da eine Sportler- und Politiker-Schickeria mit Jammerei auf höchstem Niveau in die Begründung für repressive Gesetze treibt, während die wirklich hart vom Leben Gezeichneten, als Kinder vom Onkel vergewaltigten, mit Drogen vollgepumpten, als Frauen durch die Ehe geprügelten, von Kulturbereicherern gruppengevögelten armen Geschöpfe vom unteren Rand der sozialen Nahrungskette keine Stimme bekommen. Und wenn sie doch was zu sagen wagen, weil sie es satt haben, jeden zweiten Tag in der U-Bahn von südländischen Temperamentbolzen an den Hintern gegriffen zu werden, müssen sie sich gefallen lassen, dafür gegeißelt zu werden „den Rechten Wasser auf die Mühlen zu schütten“.

Da rotzt eine Berliner Schickimickilinke herum, sie würde den Szene-Gastronom noch öffentlich machen, dem eine Frau für eine Linie Koks einen blasen müsse. Erstens gehen die erwachsenen Schickeria-Tussen freiwillig Drogen anschaffen und zweitens knien sie sich dafür ebenso freiwillig vor den Knilch. Das ist keine sexuelle Gewalt, das ist einfach das Gesetz von Angebot und Nachfrage, dem sich auch volljährige Frauen selbstverantwortlich zu fügen haben. Keiner zwingt die zum Oralsex und keiner zwingt die zu Drogen. Anders als Minderjährige. Aber da sieht es ja auch ganz plötzlich anders aus:

Noch im August wurde die hartnäckige Verfolgung des armen Herrn Polanski bejammert, von dem die böse Justiz nicht ablassen will, obwohl es doch schon 40 Jahre her ist, dass er eine mit Drogen vollgepumpte Dreizehnjährige geknallt hat. Ein Kommentator im „Standard“ brachte es sogar zu der verständnisvollen Aussage:

Samantha Geimer war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt, eine Woche später war sie 14.
Sie war körperlich erwachsen, die Menstruation hatte schon eingesetzt.
Sie hatte schon sexuelle Erfahrungen gemacht und kannte auch schon die Wirkung der von Polanski angebotenen Droge (ein rezeptpflichtiges Medikament).
Er hat keinerlei körperliche Gewalt angewendet.
Er hat sie gegen Ihren Willen verführt.“

Mag bei einer muslimischen Hochzeit ja normal sein, in unserem Kulturkreis ist das Poppen einer mit Drogen abgefüllten Dreizehnjährigen allerdings Missbrauch und Kinderschänderei. Nur mal rein rechtlich klargestellt.
Aber was mich viel mehr irritiert, ist dass die gleichen Leute nur wenige Monate später mit der mistgabelbewehrten und fackeltragenden Wut aufgepeitschter Sittenwächter durch das mediale Dorf toben, wenn sie erfahren, dass irgendwo eine erwachsene Frau mit „Schatzi“ angeredet oder sogar ungefragt am Knie berührt wurde. Sprich: Schaut der Falsche eine Frau auch nur an, gehört er kreischend an den Haaren auf den „#metoo“-Scheiterhaufen gezerrt, poppt der Richtige aber ein mit Drogen abgefülltes Kind, ist alles in Ordnung.

Um der Bigotterie noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, ein kleines Denkspiel:
Wie hätte der Kommentar sehr wahrscheinlich ausgesehen, wenn statt dem Namen „Polanski“ der Name „Trump“ dort gestanden hätte?

Sonntag, 26. November 2017

Hundert notwendige Gedichte XLIV: Joseph von Eichendorff

Bereits das erste Gedicht dieser Serie von »Hundert notwendigen Gedichten« stammte von Joseph von Eichendorff, und die einhundertsechzigste Wiederkehr seines Todestages — am 26. November 1857 ist der Dichter in Neisse nach mehrwöchiger Krankheit im siebzigsten Lebensjahr verstorben — gibt den unmittelbaren Anlaß, dieses so bedeutenden Lyrikers zu gedenken.


Im Abendrot

Wir sind durch Not und Freude
Gegangen Hand in Hand,
Vom Wandern ruhen wir beide
Nun überm stillen Land.


Rings sich die Täler neigen,
Es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
Nachträumend in den Duft.


Tritt her und laß sie schwirren,
Bald ist es Schlafenszeit,
Daß wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.


O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot ,
Wie sind wir wandermüde –
Ist das etwa der Tod?  

Und wie im vorigen Artikel dieses Zyklus' soll dieses Gedicht von seiner Vertonung durch Richard Strauss begleitet werden — eine kongeniale Vertonung eines bei aller Schlichtheit großen Gedichtes:








Lehrers Kinder, Pastors Vieh...

von Fragolin

Wenn man wissen will, warum unser Bildungssystem so ist, wie es ist, dann muss man sich nur in den intellektuell anspruchsvollen Qualitätsmedien Pädagogik erklären lassen. Wie im immer wieder gern von mir zitierten und, leider verdienen sie es sich immer wieder redlich, verrissenen „Standard“, dieser rosaroten Kampfpostille der progressiven Wiener Linkenschickeria, in der als einzigem Blatt in Österreich immer noch von Zärtlichkeit triefende Jubelartikel über Frau Vassilakou, dem Sargnagel der Wiener Grünen, zu lesen sind.

Gestern fand sich dort ein Fachartikel zum richtigen Umgang mit Kindern, verfasst von der international anerkannten Pädagogik-Expertin Katharina Saalfrank. Ja, genau die. Die „Supernanny“. Wenn schon Expertin, dann richtig. In der nächsten Woche gibt es dann wahrscheinlich einen Artikel über Rechtsberatung im Strafrecht von Barbara Salesch. Oder über zufriedenstellende Landwirtschaft von Arabella Kiesbauer.
Jaja, ich weiß. Kommt garantiert, wenn die nur ein Buch schreiben. Denn darum geht es ja auch in diesem „Interview“, das in Wirklichkeit eine Werbeeinschaltung für das neue Buch der Frau Saalfrank ist. Warum eine angeblich hochwertige Qualitätszeitung es nötig hat, eine Werbeeinschaltung als Interview zu verpacken, weiß ich nicht. Als ob man ein Unkraut zur Blume erklärt. Und dann ranschreibt: „Petunia non olet!“

Doch zurück zur Frau Saalfrank, die mir als Tochter eines Pfarrers und einer Lehrerin den guten alten Spruch meiner Großmutter in Erinnerung rief: „Lehrers Kinder und Pastors Vieh gedeihen selten oder nie.“ Ja, meine liebe Oma selig, sie war ein Quell der Weisheit. Deshalb verzichtete sie auf Ratschläge studierter Pädagogen sondern beherzigte lieber selbst den Ratschlag: „Man sollte Pädagogen alles machen lassen, was sie wollen, sie aber niemals auf Kinder loslassen!“

Besondere Leckerhäppchen dieses eleganten Paarlaufes von Qualitätsjournalismus und Fachexpertise möchte ich hier mal anschauen.

Was mich ja besonders neugierig gemacht hat, diesen Artikel überhaupt zu lesen, war schon die tiefsinnige Überschrift:

Pädagogin: Belohnungen sind letztlich eine Form der Bestrafung“

Ja eh, habe ich mir gedacht. Ist was dran. Wenn ich mein Kind für braves Aufessen seiner Portion Spinat mit Fernsehkonsum belohne und das zieht sich dann „Kika logo!“ rein, wird es nachhaltig indoktriniert und verblödet. Man belohnt sein Kind und lässt es später dafür büßen, wenn es als linksverblödeter Halbaffe mit der Antifa um die Häuser zieht und dem Kapitalismus die alleinige Schuld dafür gibt, beruflich nie weiter zu kommen als bis zum bei Burger King an der Drive-in-Ausgabe hockenden Bummelstudenten der Politologie und Migrationistik (oder was immer es bis dahin für Orchideenstudien gibt) im 27. Semester.

Strafen demütigen und machen den anderen klein.“

Falsch. Demütigen und Kleinmachen tun sie dann, wenn sie unverhältnismäßig sind. Wenn auf ein einfaches Wort eine Tracht Prügel folgt, was nicht umsonst und ganz zu Recht verboten ist.
Was mich an solchen Stehsätzen stört, ist der Absolutheitsanspruch. Da wird ein Glaubenssatz formuliert und generalisiert. Strafe ist nach diesem Satz immer und ausnahmslos eine Demütigung. Was für ein Nonsens. Strafe ist ein Demütigung, wenn sie als Aktion erfolgt, dem Kind also gar nicht klar sein kann, wofür es jetzt überhaupt so hart gestraft wird. Erfolgt sie allerdings als Reaktion, und das unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit und des Gewaltverzichtes, dann ist sie Teil der Motivation.
Über intrinsische und extrinsische Motivation sowie die Motivationsrichtungen „Hin-zu“ (Belohnung) und „Weg-von“ (Vermeidung einer Bestrafung) möchte ich mich jetzt hier nicht auslassen. Ist ja kein NLP-Seminar. Aber wenn ich beide Motivationsrichtungen ausschalte, weil erstens Strafe zu vermeiden ist und zweitens Belohnung auch Bestrafung darstellt (siehe Überschrift), dann ist das Thema Motivation komplett durch. Hat sich erledigt. In einem einzigen Satz wurde nach meinem Dafürhalten somit die komplette Inhaltsleere des Buches dokumentiert. Und die Kompetenzstufe der Autorin. Gestellte TV-Shows und reales Leben sind halt zwei Seiten von nicht einmal derselben Medaille.

Das Kind wird so als Person infrage gestellt, und langfristig wird sein Selbstwert beschädigt. Durch Strafen bewerten wir ausschließlich das unerwünschte Verhalten und erfahren nichts über die Beweggründe und die innere Not des Kindes. Im Gegensatz zu einem Erwachsenen kann es seine Gefühle noch nicht benennen. Es kann nicht sagen: "Das ärgert mich richtig!" oder "Das macht mich traurig" oder auch "Du fehlst mir".“

Auch wieder absolute Glaubenssätze. Es ist so. Warum? Weil Frau Saalfrank es sagt.
Aha.
Ich denke da mal an Tom Sawyer. Hat genug Mist gebaut, wurde auch ordentlich dafür gestraft, aber wir konnten ihn uns als Kinder zum Helden erklären. Leute wie diese Pädagogin haben die geradezu manische Passion, unbedingt Kinder verstehen zu wollen, aber wenn ich an meine Kindheit zurückdenken, wollte ich von Vielem gar nicht, dass meine Eltern oder irgendwelche Erwachsenen es verstehen. Akzeptieren ja, aber verstehen? Selbst als Kind war mir klar, dass verschiedene Generationen in verschiedenen Welten leben, die sich nur physisch an einem Punkt im Universum treffen, und ich habe das akzeptiert, ja sogar begrüßt (und tue das bis heute).
Mag sein, dass Dr. House (wenn wir schon bei TV-Koryphäen sind) Recht hat, wenn er sagt: „Alle Eltern verkorksen ihre Kinder.“, aber es ist einfach so, dass Eltern eine Verantwortung haben. Kinder haben diese Verantwortung nicht. Und schon sind die Positionen der beiden faktisch unvereinbar.

Der Rest von dem Gesülze lässt mir die Frage offen, von was für Kindern die da schwafelt. Zweijährige? Meine Tochhter hat bereits mit drei Jahren die Fähigkeit besessen, klar zu formulieren „Das ärgert mich!“ oder „Das macht mich traurig!“ oder ein oft genug auf Geschäftsreise am Telefon gehörtes „Du fehlst mir!“ Hier werden von der „Expertin“ Kinder wie kleine Behinderte dargestellt und nicht wie kleine Menschen, die sehr wohl in der Lage sein können, ihre Gefühle darzustellen und zu formulieren. Und wenn nicht mit Worten, dann mit Taten. Mit Umarmungen, mit kleinen Kunstwerken, mit subtilen Hinweisen.

Schon hier verdichtet sich in mir der Verdacht, dass es sich bei dieser „Expertin“ um die meist unter diesem Label firmierenden „Besserwisser“ handelt, die sich gegenüber ihrer eigenen Klientel meist recht herablassend zeigen und diese als hilflose geistige Armutschgerl und gebrandmarkte Opfer darstellen. Frauen, Kinder, Flüchtlinge – man setze einfach eine Marke ein und erkläre dann der Welt, dass diese Klientel zum Selbstschutz und Selbsthandeln nicht in der Lage ist, spricht denen also jede Eigenständigkeit ab und erklärt daraus den Zwang, sich unbedingt zu deren Anwalt erklären und den Rest der Welt, also die Täter, maßregeln zu müssen. Sie erklärt, was „die Kinder“ können oder nicht können, ohne jede Diversifizierung, ohne jedes Eingehen auf das einzelne Kind, nein, „die Kinder“ sind so, und das muss man so und so machen. Und mit dieser Weltsicht will die eine Expertise abgeben?

Eltern, die ihre Kinder strafen, wurden in ihrer Kindheit selbst gestraft und wiederholen diese Muster.“

Immer. Unweigerlich. Eine Generalisierung. Ein Glaubenssatz. Es ist so.
Erstaunlich, dass so viele derer, die immer Diversität und Empathie predigen, argumentativ immer wieder mit der Keule daherkommen: Die sind alle und grundsätzlich traumatisiert, geformt, alle ausnahmslos in einer Schablone gefangen. Daher kommt wahrscheinlich die in diesen Kreisen immer wieder zu beobachtende Denkweise: das sind alles Opfer, das sind alles Täter, alle Männer sind Sexisten, alle Weißen sind Rassisten, alle AfD-Wähler sind Nazis. Ist so. Punkt!
Anscheinend sind viele Menschen zu keiner anderen Denkweise befähigt. Es gibt Schwarz und es gibt Weiß und dazwischen ist nichts. Und das wird dann Pädagogin. Meine Oma hatte offensichtlich sowas von Recht.

Kinder erfahren immer, dass ihr Handeln eine Folge hat.“

Oh, Weisheit, fahre unter uns! Natürlich erfahren das Kinder, das erfährt jeder Mensch, grundsätzlich und immer. Auch wenn, bei tödlichen Folgen zum Beispiel, das keinen Lerneffekt bedeuten muss. Aber dazu hat Darwin interessante Gedanken geäußert, deren praktische Umsetzung man immer wieder beobachten kann. Bei aller Tragik, aber wenn jemand unter einer 15kV-Oberleitung auf einen Eisenbahnwagen krabbelt und dort „König der Welt“ spielen will, dauert die imaginäre Herrschaft oft nur Sekunden und endet mit der ebenso bitteren wie nachhaltigen Erkenntnis, dass zuviel Strom Menschen klein und rauchend macht.

Die Frage ist, ob wir manipulativ eingreifen.“

Indem wir zum Beispiel dem Kind androhen „Wenn du auf diesen Eisenbahnwaggon kletterst, spiele ich ab sofort nie wieder mit dir!“?
Dieter Nuhr hat es einmal zum Thema psychischer Belastungen durch Verbote auf den Punkt gebracht: „Bevor ich zuschauen muss, wie mein Kind mit der Hand an der glühenden Herdplatte festbackt, nehme ich den psychischen Schaden durch ein strikt durchgesetztes Verbot billigend in Kauf!“

Aber was meint die „Expertin“ dazu?

Wenn ein Kind zum Beispiel im Winter ohne einen warmen Mantel nach draußen geht, dann wird es wahrscheinlich frieren. Das wäre die "natürliche" Folge.“

Wenn das Kind erstmal im Schulbus sitzt, kann es nicht mehr umdrehen, Es holt sich eine schwere Erkältung, eine Lungenentzündung, bei besonderem Pech den Tod. Die „natürliche Folge“ eben. Wenn es vor der Höhle knurrt, kann man dem Kind sagen: „Du darfst nicht raus!“ und seine Neugier unter Strafandrohung unterdrücken oder man kann sagen: „Schau doch selbst, ob es ein hungriger Säbelzahntiger ist!“ und sich auf den Lernerfolg des Kindes freuen, auch wenn der nicht besonders nachhaltig ist. Außer für den Säbelzahntiger, der eine Weile satt ist.

Wenn die Eltern allerdings verfügen, dass das Kind zu Hause bleiben muss, weil es nicht auf sie gehört hat, dann ist das eine Strafe.“

Nein, es ist eine Schutzaktion. Eltern schützen ihr Kind vor Schaden, dazu sind sie nämlich nicht nur aus eigenem Antrieb sondern auch per Gesetz verpflichtet. Nicht nur, dass sie vermeiden, dass ihr Kind mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus landet, vermeiden sie auch, wegen Vernachlässigung angezeigt zu werden, was im Wiederholungsfall zu Bestrafung (oh, Nötigung?) und Kindeswegnahme führen kann. Sie schützen das Kind, die Familie und sich selbst vor schweren Folgen.
Ein Mensch, der so einen Schwachsinn behauptet und sich dann „Pädagogin“ nennt, wirft ein mehr als zweifelhaftes Licht auf einen ganzen Berufsstand. Hier wird offensichtlich propagiert, Kindern die Freiheit zu geben, sich selbst und ihrer Umwelt in beliebigem Maße zu schaden.

Die Eltern greifen aktiv ein und behaupten, dass die verhängte Konsequenz die natürliche Folge des kindlichen Verhaltens sei. Das stimmt schlicht nicht.“

Nein, das behaupten „die Eltern“ nicht. „Die Eltern“ werden mehrheitlich ihrem Kind den Sachverhalt erklären und ihm vermitteln, dass es sich um eine Schutzmaßnahme vor schmerzhaften Folgen handelt. Und es machen wie Nuhr.

Eltern stellen so eine druckvolle Atmosphäre her, spielen ihre Macht aus und setzen auf ihre Überlegenheit.“

Wieder Generalisierung und Glaubenssatz. Sagt viel über den selbstgefühlten Grad der Unfehlbarkeit aus. Geschenkt.
Die meisten Eltern nehmen die ihnen von Natur und Gesetz vorgeschriebene Verantwortung für ihren Nachwuchs wahr. Verantwortung des Schutzes vor Schaden. Auch wenn dazu gehört, manchmal Schaden abzuwägen und zu entscheiden, dass eben das Verbot oder die Strafe eines videospielfreien Sonntags lieber in Kauf genommen werden als lebenslang entstellende Brandmale.

Kinder spiegeln unser Verhalten und die Atmosphäre in der Beziehung häufig wieder.“

Für diese Weisheit muss man nicht studiert haben. Die Umwelt prägt den Menschen und ganz besonders Kinder werden geprägt von Respektpersonen. Gibt es Studien dazu. Und eigene Erfahrungen. Kinder werden meistens später entweder genau wie ihre Eltern oder das genaue Gegenteil.

Im juristischen Sinne handelt es sich bei den Wenn-dann-Sätzen schlicht um Nötigung.“

Nein. Quatsch. Fake. Blödsinn. Und sowas will sich als „Expertin“ darstellen?
Mag sein, dass jemand mit ausreichend Schneeflöckchengenen die Darstellung einer einfachen kausalen Kette bereits als „Nötigung“ empfindet, das hat aber mit rechtlichem Status überhaupt nichts zu tun. Wie es scheint, hat die sich schon von Barbara Salesch beraten lassen.

Sie können in einem ruhigen Moment zu Ihrem Kind sagen: "So möchte ich es nicht mehr, kannst du dich erinnern, das letzte Mal lief das und das nicht so gut? Was meinst du, wie könnten wir es in Zukunft machen, hast du eine Idee?"

Das kommt davon, wenn man selbst nicht 24/7 bei seinen Kindern ist sondern sich um solche kümmert, die man nach einer Therapiesitzung wieder abgeben kann.
Ja, man kann und zumindest in meinem Fall tut man auch. Aber nicht permanent bei allen hunderten Entscheidungen, die ein ganzer Tag erfordert. Wenn man den ganzen Tag Diskussionsrunden mit seinen Volksschulkindern führen möchte, nur um die tägliche, ach was, in diesem Alter minütliche kindliche Forderung nach klarer Definition der Grenzen der Welt in Form zu quatschen, kommt man nicht mal mehr aufs Klo. Es gibt Erlaubtes und Verbotenes, man kann darüber reden, muss man aber nicht. Kinder dürfen auch lernen, zu akzeptieren. Kindheit bedeutet nämlich nicht nur eine weiche Plüschblase sondern auch Vorbereitung auf das, was danach kommt. Oder teilweise schon in der Schule.

Auch Eltern dürfen Ideen entwickeln und Vorschläge machen und mit diesen dann im Alltag experimentieren.“

Ein einziges Wort kann so weh tun: „Auch“.
Nein. Nur!
Nur Eltern dürfen mit ihren Kindern jeden Tag probieren, wie man am besten miteinander klarkommt, dabei seiner Verantwortung nachkommt und seinen Kindern das größte Geschenk macht, das man ihnen machen kann: eine perfekte Vorbereitung auf das Leben, um dieses mit möglichst wenig Schmerz zu bestehen (der häufig daraus resultiert, dass Erwachsene das lernen müssen, was man ihnen als Kind nicht beigebracht hat).
Wer nicht experimentieren darf sind Pädagogen mit den Kindern anderer Leute. Aber wie bringt man denen das bei?

Belohnungen sind ein manipulativer Umgang mit Kindern und letztlich eine Form der Bestrafung. Denn lassen wir die Belohnung weg, kommt es einer Strafe gleich.“

Also weder belohnen noch bestrafen? Was dann? Ignorieren? In die Welt werfen und mit kalter Neugier inspizieren, wie lange die kleinen Kröten das überleben?
Das sind jene Pädagogen, die in der Schule beim Sportwettbewerb jedem Kind die gleiche Medaille umhängen, weil ja jedes Kind sein Bestes gegeben hat, unabhängig vom erreichten Platz. Und was lernen die Kinder daraus? Dass man nur sein Bestes geben muss, egal mit welchem Erfolg? Oder doch eher, dass man eigentlich gar nichts tun muss, weil sowieso jeder die gleiche Belohnung bekommt? Na??

Man mache mal einen einzigen kleinen Test und lade jemanden zu einem Vorstellungsgespräch.
Einmal sage man: „Du hast den Job absolut sicher, die nehmen dich auf jeden Fall, das ist nur ein Pflichttermin.“
Das andere Mal: „Es gibt mehrere Bewerber, du kannst einen Super-Job bekommen, aber musst dich anstrengen, die Konkurrenz schläft nicht.“
Und dann betrachte und vergleiche man das Auftreten, die Vorbereitung, die eingesetzte Energie.
Alles klar?

Es geht vor allem darum, dass wir aufhören, auf Kinder einzureden und ihnen lang und breit zu erklären, warum wir etwas wollen oder auch nicht – oft übrigens mit der unbewussten Erwartung, dass das Kind uns zustimmt und dann doch bitte einlenkt.“

Äh. Also doch nicht?! Also doch ein klares Verbot und eine angedrohte Konsequenz?! Was denn nun?

Die Bereiche für die Kognition, also auch für die Vernunft entwickeln sich später – zunächst heißt es Emotion vor Kognition. Wir können Kinder also grundsätzlich eher über das Gefühl als über die Vernunft erreichen. Eine wichtige Erkenntnis, denn unser Bestreben, sie auf der kognitiven Vernunftebene zu erreichen, ist deshalb tatsächlich oft vergeblich. Das kindliche Gehirn kann diese Anforderung noch nicht erfüllen und die Informationen nicht entsprechend verarbeiten.“

Und dieser Unsinn aus der Feder einer Pädagogin. Eh klar.
Lerne: Wer „die Kinder“ generalisiert, hat bereits seine Inkompetenz zur Genüge dargestellt. Kinder sind keine geistig Behinderten und Triebgesteuerten.
Und außerdem, weiter oben hat sie zur Diskussion auf Vernunftebene aufgefordert und hier erklärt sie wieder, dass Kinder eh reine Emotionalgeschöpfe sind und Vernunftdiskussion Quatsch. Also dass das Quatsch ist, was sie selbst gerade dargelegt hat.
Ich interpoliere das einfach mal auf den ganzen Rest ihres Ergusses und wäre damit fast fertig.
Fast.
Denn eine Bemerkung habe ich noch:
Macht die diesen Familien-Voodoo entsprechend der realen Quote an unseren Hauptschulen auch entsprechend mit 80% Migranten-Familien? Oder kann es sein, dass wertschätzend-selbsterfahrend antiautoritär zart gelenkte Empathiebolzen germanischer Abstammung aus dem Elternhaus in den Dschungel der staatlichen Hauptschule geschickt und tribalistischen Horden jugendlicher Stammeskrieger mit anerzogenem Hass auf „weichgekochte Kartoffeln“ zum Fraß vorgeworfen werden? Dann können mir diese Kinder der Leute, die sich an Ratgebern Saalfrankscher Prägung orientieren, nur ebenso leid tun wie jene, die von ihren Eltern zur Selbsterfahrung vor die Höhle geschickt wurden, wenn dort der Säbelzahntiger knurrte.
Meine Kinder machen Taekwon-Do.
Und die haben Spaß dabei.