von
Fragolin
Wenn irgendwas passiert, ist Merkel immer abgetaucht. Die schickt
erstmal ihre üblichen Wortblasenproduzenten vor, DeMaiziere und/oder
Von der Leyen, und kommt erst aus ihrem Loch gekrochen, wenn ihr
Propagandastab die Betroffenheitsrede fertig gestrickt hat, die sie
dann tonlos wie ein Volksschulkind bei der Rezitation eines
inhaltlich unverstandenen und lieblos auswendig gelernten Textes
herunterspult. Ihr ganzes Gesicht verrät dabei ihr offensichtliches
Desinteresse am Geschehen. Ich muss immer an die Verkäuferinnen im
früheren Mondo-Markt denken, die es immer wieder schafften, dass man
den Wunsch unterdrücken musste, sich bei ihnen an der Kasse dafür
zu entschuldigen, dass man sie mit seinem Einkauf belästigt hat.
Dort hatte man nicht das Gefühl, die würden aus der Kiste
verkaufen, weil das Unternehmensstrategie eines Diskonters wäre
sondern weil die Tätigkeit des Auspackens bereits eine Beleidigung
der Verkäuferin dargestellt hätte. So kommt mir Merkel vor, wenn
man sie mit ekligen Dingen wie Handlungsbedarf, Demonstranten oder
einer deutschen Flagge belästigt. Die ist so mit ihren Intrigen
hinter der Kabinettstür beschäftigt, dass das ganze öffentliche
So-tun-als-ob (sie - regieren würde - Anteil nähme - sich für ihr
Volk interessiere usw.) nur noch lästiges Beiwerk ist. Die hat auf
den Job überhaupt keinen Bock mehr, sieht aber vor der nächsten
Wahl immer noch keine Chance, endlich einen weltpolitisch wichtigen
Posten abzugreifen, deshalb tritt sie nochmal an.
Regieren durch Nichtstun, das führt dazu, dass in ihrer
theoretischen Verantwortung Dinge passieren wie das geradezu mafiöse
Geldwäschenetzwerk im Familienministerium, der Furor des
linksextremen Justizministers, das Totalversagen des
Verteidigungsministeriums oder die Spaltung der Gesellschaft durch
den totalen Ausfall der staatlichen Schutzfunktion, das Errichten
libanesischer und türkischer Bastionen und No-go-areas mitten in
ihrer eigenen Hauptstadt, der gesamte kulturelle Verfall der
Gesellschaft - es interessiert sie nicht. Und alle in ihrem Umfeld,
die es interessierte, hat sie abserviert.
Mich erstaunt nur das Beharrungsvermögen, mit dem viele Deutsche
dieser kaltschnäuzigen, nicht mit übermäßiger Intelligenz aber
dafür einem geradezu psychopathischen Machtinstinkt ausgerüsteten
Frau ihre Herzen hinterherwerfen und sie für das alternativlos Beste
halten, was ihnen passieren kann. Die haben mehr Sorge, dass das
nicht mehr Merkels Land sein könnte, als das Merkel dafür sorgt,
dass das bald nicht mehr der Deutschen Land sein wird.
1 Kommentar:
Das Regieren mittels exzessivem Wegdelegieren ist aus der Sicht der Kanzlerin ein rationales Schutzverhalten, denn es ermöglicht ein laaanges Verfallsdatum ihrer Regentschaft. Aus der nicht nachvollziehbaren, destruktiven Sicht von Merkel-Nichtfans mag die Regierungsweise im Schongang zu verfallsartigen Kollateralschäden draußen im Lande beitragen. Dergleichen Vorurteile sind leider, leider unverrottbar.
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