Samstag, 11. November 2017

Fragen und Antworten

von Fragolin

Und wieder ist es eine Regionalzeitung, aus der man Informationen über die Realität bekommen kann. Darüber, was multikulturelle Bereicherung durch wertvolle Goldstückchen schon im ganz normalen Alltag bedeutet, also vollkommen ohne folkloristische Gewaltausbrüche oder kreativen Umgang mit Angehörigen des weiblichen Geschlechts. Nein, einfach nur Alltag in dem Land, in dem Frau Merkel gut und gerne lebt. Sie lebt ja nicht in Bad Vilbel.

In der „Gießener Allgemeinen“ gibt es einen Artikel zu den Zuständen in diesem sonst recht beschaulichen Städtchen im Frankfurter Speckgürtel. Eine typisch hessische Kleinstadt mit Burgruine, Pflasterstraßen und blitzblanken Fachwerkhäusern, sauber und aufgeräumt wie es dort üblich ist. Bis auf ein paar kleine Ausnahmen.

Denn die sonst recht aufgeräumten und nach anfänglicher Reserviertheit meist sehr offenherzigen Hessen haben böse xenophobe Ressentiments, die sich ganz offen in den im Artikel angeprangerten Diskriminierungen am Wohnungsmarkt zeigen:

Anerkannte Flüchtlinge finden keine Wohnungen. Darauf hat jetzt Koordinatorin Susanne Förster aufmerksam gemacht. So hätten 170 der 436 Personen in den Unterkünften einen Bleibestatus. Sie müssten aber dort weiter leben, weil die Bereitschaft aus der Bevölkerung, an anerkannte Geflüchtete zu vermieten, »nicht besonders groß ist«. Zudem liege die Mietobergrenze bei einer vierköpfigen Familie bei 520 Euro kalt, für Einzelpersonen bei 360 Euro.“

Also ehrlich, das ist ein Skandal! Da vermietet dieses gierige Gevölke also offensichtlich nicht an arme, traumatisierte und integrationshungrige „Geflüchtete“, weil es, wenn man allgemeine Xenophobie oder Rassenhass einmal wohlwollend ausschließen möchte, einfach geldgeil ist. Den armen von Assads Fassbomben Verfolgten aus Afghanistan oder Eritrea (wo der überall Bomben schmeißt, ist ja erstaunlich) wird eine menschenwürdige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, besonders der Flurwoche, also böswillig verhindert, weil der Staat den ausbeuterischen Vermietern nicht üppige Profite in den Hintern blasen will! Die weigern sich strikt, für die Integration und Teilhabe der Geflüchteten einfach mal auf die Hälfte der möglichen Mieteinnahmen zu verzichten.
Steht doch so da, oder? Die Einheimischen wollen nicht vermieten und gleich darauf der deutliche Hinweis auf die Mietobergrenze.

Aber zum Glück gibt es vor diesem Info-Kasten auch noch einen Artikel. Und in diesem Artikel wird auf überraschen deutliche Art und Weise der eigentliche Grund beschrieben, warum kein Mensch mit Hirn für drei Cent seine Wohnung an diese Klientel vermieten möchte.

...die städtische Flüchtlingskoordinatorin sollte einen Bericht vorlegen.
Das hat sie jetzt getan, und zwar so umfassend und schonungslos, dass die SPD-Stadtverordnete Tanja Tahmassebi-Hack nach eigenen Angaben schockiert war.“

Komisch, dass die immer „schockiert“ sind, wenn ihnen mal einer die Wahrheit sagt, den sie nicht einfach ins ultrarechte Eck schieben können. Wäre der folgende Bericht von einem AfD-Funktionär gekommen, wäre sie von den beschriebenen Zuständen wohl weniger „schockiert“ gewesen als von der menschenverachtenden xenophoben Hetze der Rechtspopulisten. Da hätte man das ganze Problem mit der Behauptung, es eben nur mit Hass und Hetze zu tun zu haben, bequem vom Tisch wischen können. Aber wenn die „Flüchtlingskoordinatorin“ selbst vorspricht, kann man die nicht einfach als Nazi bezeichnen und zur Tagesordnung übergehen. Da ist man dann schon mal „schockiert“.

Denn Förster zeigte auf, mit welchen Problemen die haupt- und ehrenamtlichen Helfer in den bald 19 Unterkünften konfrontiert sind. Man erlebe Hoffnungen, Erwartungen und Dankbarkeit, aber auch Respektlosigkeit, Ignoranz, Unverständnis und Missachtungen.“

Naja, ehrenamtliche Hilfe bei „Respektlosigkeit, Ignoranz, Unverständnis und Missachtungen“ hat schon ordentlich was von Sado-Maso. Fifty Shades of Multikulti. Die teutonische Micheline lässt sich als Dank fürs Putzen und Bettenschütteln offensichtlich gern wie Dreck behandeln. Geschenkt, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wer das ehrenamtlich tut, soll es machen. Aber bitte mit Forderungen an den Rest der Gesellschaft kurz treten, denn Hobby ist Privatsache.

Täglich sei man mit diversen Problemen befasst: Mit jeder Menge Müll, mit Vandalismus, »auch, aber nicht immer durch Unwissenheit«. Ebenso mit Hygienemängeln, die Menschen kämen aus fremden Kulturen und hätten ein anderes Verständnis von Hygiene, oft sei es auch nur Unwissenheit. Es gebe zudem Schimmelprobleme durch mangelhaftes Lüften, aber auch durch Kleidung, die über die Heizkörper gelegt werde. Dies sei ein Problem, mit denen Menschen aus Afrika überhaupt keine Erfahrung haben könnten. Nicht selten würden die Notrufe missbraucht, was Einsätze der Feuerwehr zur Folge hätte, die Hausordnung werde missachtet, es gebe illegale Besucher oder »plötzliche Zuzüge von Familienangehörigen«.“

Klartext: Die Bude wird verdreckt, es grenzt an ein Wunder dass sie nicht abbrennt, der Schimmel wuchert, die Leute sind laut und respektlos, treten schon mal die Türen ein, müllen alles zu und sind der Meinung, Treppenhausreinigung bedeutet einmal in der Woche gegen die oberste Stufe zu pinkeln. Und man weiß nie, an wie viele man wirklich vermietet, denn da ist ein armer „Geflüchteter“, und weil er so allein ist wird auch nur eine Mini-Miete bezahlt, und plötzlich hocken siebzehn Gestalten in der Bude und gehen dort dem ebenso ehrwürdigen wie anerkannten Gewerbe der Kakerlakenzucht nach. Und das, wenns geht, so leise und unbemerkt, dass die Polizei regelmäßig vorbeikommen muss, um nachzuschauen, ob die noch da sind.

Auch Schädlinge seien ein Problem. »Einmal mussten wir eine Unterkunft vollständig räumen lassen und das Gesundheitsamt hinzuziehen.«“

Und nach diesen Schilderungen, das ist das wirklich Erstaunliche, suchen die Schreiberlinge den Grund für die mangelnde Vermietungsbereitschaft an „Geflüchtete“ immer noch bei der Mietobergrenze. Bevor ich jemanden aus diesem Umfeld in meine Wohnung einziehen lasse, die dann mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb kurzer Zeit zur stinkenden Müllhalde samt Rattenplage verkommt, nutze ich sie als Abstellraum.

Eines möchte ich auch noch erwähnen, weil es so schön ist. Nachdem das Weltbild der Grünen und Roten gewaltig ins Wanken kam, weil statt Jubelberichten ehrenamtlicher begeisterter Flüchtlingshelfer, die ja von den bösen Schwarzen und Gelben abgewürgt wurden (man wollte einfach einen Bericht über die Fakten und keine Märchenstunde, da sieht es dann für die postfaktisch Ausgerichteten immer übel aus), forderten sie zumindest eine kleine positive Stellungnahme, denn es muss doch auch was Tolles zum Bejubeln geben. Und so kam es noch zu dem erfolgserwähnenden Bekenntnis:

Es ist doch schön, wenn jemand, der vor vier Jahren hierhergekommen ist, sich nun mit mir so unterhalten kann, wie wir das hier tun.“

Ja, das ist schön, aber passiert es auch?
Da fragt sich der verblüffte Leser nämlich, wie es sein kann, dass die sich zwar angeblich schon fließend auf Deutsch unterhalten, aber es in den Jahren nicht geschafft haben, etwas gegen die „Unwissenheit“ zu tun und den Leuten zu erklären, was eine Heizung ist und was eine Küche, was ein Abfalleimer und was ein Besen, was man unter Ordnung und Sauberkeit versteht und wie man diese komische Porzellanmuschel benutzt und auch die runde Bürste daneben und die Rolle mit dem Papier. Und dass es sich nicht gehört, die Leute, die einen füttern und hegen respektlos oder gar verächtlich zu behandeln.
Aber das sind wahrscheinlich schon wieder xenophobe Hetzfragen. Die muss man empört von sich weisen. Weil sie falsch sind? Nein: Damit man sie nicht beantworten muss!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dieser Voltaire, den sollte man exhumieren und wegen Verhetzung anklagen. Entsetzlich, was der so verbreitet hat. Schockierend. Menschenverachtend. Rassistisch. Ich bin tief getroffen und ziehe mich in meinen Safe Space zurück:
http://tinyurl.com/y7m2u3qd

FritzLiberal