von Fragolin
Oh, die
Empörung ist groß! Da hat es der narzisstische Kurz-Kanzler
doch gewagt, das Familienfest Schönbrunn, das insgesamt 231.000 Euro
Steuergeld gekostet hat, zum ÖVP-Event mit Kurzverehrung
hochzuhypen. Bei allem berechtigten Kopfschütteln über den
inzwischen geradezu lächerlichen Personenkult um Kurz muss man aber
schon sagen, dass es sich um ein hundert-Jahre-Jubiläumsfest der
Bundesgärten gehandelt hat, das auch ohne Kurz-Verehrung
stattgefunden und dieses Geld gekostet hätte.
Im Gegensatz zum alljährlich
stattfindenden Donauinselfest, das eine reine Wiener-SPÖ-Werbeshow
ist, und das vom Steuerzahler mit dem Fünffachen dieses Betrages
gestopft wird. Jedes Jahr. Und Millionen kommen von Großsponsoren
dazu. Also eigentlich eine illegale Parteienförderung, wenn man eine
riesige Belustigung im Namen der Partei von Spendern ausrichten lässt
und vom Steuerzahler über die Stadt Wien dazubuttert. Findet das
irgendjemand beanstandenswert? Oder pittoresk, dass ausgerechnet
diese Partei sich aufregt?
Ebenso erstaunlich ist die
Empörung der Roten über die „beachtlichen Kosten“ für ein ÖVP-
und Kurz-Bejubelungs-Fotobuch zum Europäischen Ratsvorsitz in Höhe
von 36.000 Euro, was immerhin über zweieinhalbtausend verschenkten
Exemplaren entspricht. Immerhin hatte Österreich den Ratsvorsitz
sechs Monate inne; JoyPäm kann alleine ihren tollen Wahlkampfberater
von einer solchen Summe gerade mal sechs Wochen bezahlen. Dass etwas,
was intern ein Lercherl ist, bei anderen „beachtliche Kosten“
sind, bleibt mir verschlossen.
Nicht, dass ich solchen Quatsch
wie das Fotobuch und die Kurzbejubelung in Ordnung finde, von den
kolportierten 100.000 Euro für Logo und Design der
Ratspräsidentschaft will ich gar nicht reden; es würde allerhöchste
Zeit, dass mit diesem Rausschmeißen von Steuergeld für
Selbstbejubelung und Selbstbeweihräucherung von Politikern radikal
Schluss gemacht wird. Übrigens ebenso wie die ganzen
Vereinsförderungen für NGO‘s und Pipifaxvereine mit angeblich
sozialer Tünche; spätestens nach der Causa Chorherr hätte man
gegensteuern müssen. Die Selbstbedienungsmentalität ist weit
verbreitet und hat, wie man am Strache-Geblubber sehen konnte, bisher
vor keiner Partei Halt gemacht.
Dass ausgerechnet jene am
Lautesten kreischen, die selbst weit größere Geldmengen sinnlos
versenken, ist einfach nur heuchlerisch und lächerlich. Wie der
Fahrer eines Vierzigtonners, der sich über die Abgase eines Smart
aufregt.
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