Nicht allzu kurze Antwort auf ein kurzes Kommentarposting

von Helmut

 

 

Michael hat zu meinem Artikel »Die systematische Volksverdummung durch die Medien und das Internet - Teil 2« einen konkreten und vor allem substantiellen Kommentar geschrieben, worauf ich mich ambitioniert sah, darauf umfassend zu antworten. Dieses "umfassend" ist natürlich wieder — gemäß meiner Eigenart — etwas ausgeartet ...

 

-----

 

Verehrter Herr Michael!

      Natürlich muss ich Ihnen in weiten Teilen recht geben, trotzdem möchte ich zu Ihrem Kommentar noch einiges sagen, zumal Sie sehr dezidiert geschrieben haben.

"Ihre Bemühungen in Ehren, aber die werden so gut wie nichts bringen, da es ohnehin nur jene erreichen wird, die die Sache sowieso durchschaut haben."

Absolut richtig, ich werde mit meinem Geschreibsel mit Sicherheit keinen Umschwung erreichen. Wenn es überhaupt einen Effekt hat, dann evtl. auf zwei Ebenen:

Zum einen wird der "Penseur" von vielen gelesen, die auf der anderen Seite der Front stehen, also diejenigen, gegen die wir uns eigentlich richten. Es soll sich auch bei denen herum-sprechen, dass man nicht alle und jeden für dumm verkaufen kann, sondern dass es eine gewisse Schicht von Leuten gibt, die sich noch den Überblick bewahrt haben.

Zum anderen hat mich eine Aussage des Betreibers von "Penseur" nachdenklich gemacht, weil er einmal meinte: Viele Leute lesen dieses Forum resp. klicken es an. Wenn nur einer oder zwei dann dabei sind, die vorher unschlüssig waren und aufgrund des einen oder anderen Artikels dann beginnen, nachzudenken und sich neu zu orientieren, dann ist das bereits ein Gewinn. Und da muss ich dem LePenseur recht geben, weil ich auch in sonstigen aussichtslosen Dingen gerne die Meinung eines chinesischen Sprichworts verwende, das da lautet:

"Auch das Meer besteht nur aus Tropfen".

Weiter:

"Bei Corona war's dasselbe. Kollegen aus dem ärztlichen Bereich, haben sämtliche valide Daten ignoriert!"

Mir alles bekannt. Ich habe mich mit so manchen Weißkitteln aus meinem engeren Bekannten-kreis unterhalten. Da gab‘s tatsächlich alle möglichen Positionen. Die einen glaubten fest daran, was die Regierung da so posaunt, andere sind unsicher und wissen nicht, was sie davon halten sollen, wieder andere haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht und glauben daran, wobei genau das im Gegensatz zu den Propagandameinungen steht, etc. Trotzdem schweigen die meisten, die mehr wissen, dazu. Wenige nur haben mir ihre Meinung aufgrund ihrer Beobachtungen mit-geteilt, unter vier Augen natürlich, verbunden mit dem Versprechen, darauf niemals Bezug zu nehmen.

Weiter:

"Die Inflation ist nur vorrübergehend"

Ehrlich gesagt, ich hab diesen Unsinn noch gar nicht gehört, resp. auch nicht registriert. Ich bin mit Sicherheit kein Wirtschaftsmensch, aber wenn einer so was sagt, dann hat öffentlich dokumentiert, dass er vielleicht Blähungen, aber mit Sicherheit keine Ahnung hat von der Materie.

Weiter:

"Irgendjemand verdient dabei immer sehr, sehr viel Geld."

Das konnte ich bereits im Spätsommer 2020 registrieren. Allerdings stört mich etwas Ihr Vokabular. Unter dem Wort "verdienen" verstehe ich, mit ehrlicher Arbeit oder Leistung einem Dritten dessen Zielvorgabe zu erfüllen, die dann mit einer vereinbarten Summe honoriert wird. Das, was diese Gauner bewerkstelligt haben, das ist nach meinem Vokabular "Geld machen", aber nicht "verdienen", weil diese Typen verdienen dieses Geld ja gar nicht.

Weiter:

"Auf der Strecke bleibt das "einfache" Volk mit Verlust deren Rechte, Vermögen, Freiheit und u.U auch Leben."

Besonders "Leben". Nicht nur im Zusammenhang mit der Impfung, auch hinsichtlich der Ukraine-Politik. Es fröstelt mich, wenn ich mir dieses Video ansehe, das ich bei LePenseur schon mehrmals erwähnt habe:

https://www.youtube.com/watch?v=SJnmZmy8IEU

Ein Lied von Hannes Wader aus dem Jahre 1984, fast 40 Jahre alt. Wer von uns hat damals an Krieg gedacht?

Und nun das Skurrilste. Im Jahre 2014, im Rahmen der Musikfestspiele mit dem Titel: "Songs an einem Sommerabend", da bringen drei bekannte Entertainer wie Wader, Mey und Wecker dieses Lied gemeinsam. Und ich hab mir nichts dabei gedacht.

Zufall, dass es genau zu dem Zeitpunkt war, als sich die Geschichte in der Ukraine zugespitzt hat? Kurze Zeit danach kam der Eklat von Maidan, und alles andere noch dazu. Ehrlich gesagt, ich schäme mich dafür, trotz dieses Hinweises durch dieses Lied damals nicht die Zeichen der Zeit erkannt zu haben.

Nur ein paar Zeilen aus der 4. Strophe:

"... ... doch hör meinen Schwur,

Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein,

Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein."

Sollen wir darüber nachdenken, wie viele Leute auf diese raffinierte Ukraine-Propaganda hereinfallen und die Lügen glauben?

Abschließend:

"Vielleicht aus Bequemlichkeit, Dummheit oder Ignoranz"

Ich sehe ein klares Konzept dahinter. Seit mehreren Jahrzehnten (irgendjemand hat mir mal die Jahreszahl genannt) wird die Allgemeinbildung in den Schulen heruntergefahren. Während man zu meiner Schulzeit (50 + 60er Jahre) noch üblicherweise zwischen den naturwissenschaftlichen Fächern Querverbindungen geschaffen hat, wurde das als erstes bei der "Bildungsreform" be-endet. Danach verlegte man sich immer mehr auf unnötige Spezialisierungen in den Fächern, mit denen man im Leben nichts anfangen kann.

Dann begann man, nach dem Fall des Kommunismus in Europa, die Armutsschraube anzu-ziehen. Immer wieder machte man zwar irgendwelche Propagandaaktionen, wie z.B. Verkür-zung der Regelarbeitszeit, etc. um die eigentliche Taktik zu verschleiern. Was wollte man denn verschleiern:

Ich habe das Leute in Ost und West gefragt. Sagt mir einmal, was sich nach 1989 zum Besseren gewendet hat.

Besseres Einkommen? Nein.

Leichter bezahlbareren Wohnraum? Nein.

Besseres Bildungssystem? Nein

Besseres Gesundheitsystem? Nein.

usw. usw. usw.

Es hat sich eigentlich nichts gebessert, außer, dass die Leute im Osten den Pass und die unge-hinderte Reisemöglichkeit bekommen haben. Fast alles ist aber schlechter geworden, viele befinden sich im Hamsterrad des Existenzkampfes. Das alles bedingt, dass „Otto Normalo“ weder Zeit noch Lust hat, über den berühmten Tellerrand drüber zu sehen und das Bedürfnis verspürt, sich besser zu informieren.

Es läuft darauf hinaus, wie es Reinhard Mey in seinem von mir schon mehrfach zitierten Lied („Sei wachsam“) gesagt hat:

Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: "Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!"

Ihr Satz bestätigt sich immer wieder:

„Wahrheit hilft gegen Ideologie kaum, da

Gefühle meist stärker sind als Vernunft!“

Vor allem dann, wenn die Ideologie in perfekter Politpropaganda serviert wird. Kennt man ja noch aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Wenn‘s dilettantisch gemacht wurde, dann fangen einige an, sich dagegen zu stellen. Merkt man derzeit in Deutschland mit der geplanten Heizungsregelung der Grünen.