... oder genauer gesagt die Schlacht bei Marengo, in der Napoleon den kriegsentscheidenden Sieg über Österreich im Zweiten Koalitionskrieg erzielte, fand heute vor 223 Jahren, also am 14. Juni 1800, statt. Die Legende berichtet, daß der Korse — der Versorgungstrupp mit den Lebensmitteln war irgendwo hängengeblieben — seinen Feldkoch in der Öde
... des Schlachtfeldes ein wenig in Verzweiflung
stürzte, da dieser beim besten Willen nicht wußte, woher er in dieser gottverlassenen Gegend so schnell Ingredienzien für das georderte Siegesmahl herbeizaubern sollte. Auch die Requirierungsmaßnahmen waren nicht wirklich erfolgreich: ein Huhn, einige Tomaten, Zwiebeln und Pilze, etwas Knoblauch, ein paar Eier, einige Scheiben Weißbrot und ein paar Flußkrebse — was soll man damit schon anfangen?!
Aber ein routinierter Koch weiß auch aus solch disparaten Zutaten eine Delikatesse zu zaubern! Und so wurde schnell aus dem Hendljungen (für Piefkes: Hühnerklein) etwas Suppe zum Aufgießen der Sauce gekocht, wurden Zwiebel und Paradeiser (für Piefkes: Tomaten) fein gewürfelt, die Champignonköpfe geviertelt, Weißbrot in dekorative Dreiecke geschnitten und leicht angeröstet, die Flußkrebse schnell gekocht, die Eier zu Spiegeleiern gebraten — eh voilà! Dem siegreichen Feldherrn konnte das erste Poulet à la Marengo der Geschichte serviert werden, das ihm so gut mundete, daß er bestimmte, dieses Gericht solle ihm in Hinkunft nach jeder siegreichen Schlacht serviert werden.
Zutaten:
1 Huhn (ca. 1¼ kg)
Öl und Butter zum Braten
2 Knoblauchzehen
2 rote Zwiebeln
1 EL glattes Mehl
2 Paradeiser (für Piefkes: Tomaten)
⅛l Weißwein
⅛l Hühnersuppe
½ Lorbeerblatt
1 Gewürznelke
4 Pfefferkörner
10 g Speisestärke
250 g Champignons
4 Eier
4 Scheiben Weißbrot
Salz, Pfeffer
Öl und Butter zum Braten
2 Knoblauchzehen
2 rote Zwiebeln
1 EL glattes Mehl
2 Paradeiser (für Piefkes: Tomaten)
⅛l Weißwein
⅛l Hühnersuppe
½ Lorbeerblatt
1 Gewürznelke
4 Pfefferkörner
10 g Speisestärke
250 g Champignons
4 Eier
4 Scheiben Weißbrot
Salz, Pfeffer
[optional: 4 Flusskrebse, gekocht, oder 200 g Krebsfleisch aus der Dose, oder Garnelen (gebraten und mit Salz, Pfeffer und Rosmarinnadeln gewürzt)]
Zubereitung:
Das Huhn waschen, gut trocknen und in acht Stücke teilen. In einer Kasserolle halbgar braten, sodann salzen, pfeffern; herausnehmen.
Knoblauchzehen zerdrücken und mit gehackter Zwiebel in heißem Öl
anrösten, mit Mehl bestäuben und die gewürfelten Tomaten
hineingeben. Mit der Hühnersuppe und dem Wein ablöschen und gut durchrühren. Gewürznelke und Pfefferkörner dazugeben.
Aufkochen, die Hühnerteile dazugeben und fertiggaren. Danach die Hühnerteile
wieder herausnehmen und warmstellen, den Hühnerfonds durchseihen und mit der Speisestärke
binden, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Champignons in der Sauce garziehen
lassen.
Inzwischen Spiegeleier braten [und, optional, das gekochte Krebsfleisch in Butter erwärmen bzw. die Garnelen braten und mit Salz, Pfeffer und Rosmarinnadeln würzen], die Weißbrotscheiben toasten und in Dreiecke schneiden. Alles auf einer Platte anrichten. Wem das Weißbrot als Beilage nicht reicht, der kann dazu auch noch etwas Reis servieren.
Bon appétit !
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Ein weiteres Kochrezept auf dem LePenseur-Blog finden Sie übrigens hier. Da es auf diesem Blog ja seit jeher nicht nur um niedrige Politik und hohe Kunst geht ...
3 Kommentare:
Klingt lecker! Wird probiert.
"Hendeljungen" war mir allerdings neu. Paradeiser (auf Böhmisch rajce) ist aber für einen Böhmenfahrer seit seinem 9. Lebensjahr nichts Neues. "Raj" ist in den meisten slawischen Zungen das Wort für das Paradies.
Nebenbei ist mir "Obers", als Kenner der Abenteuer des braven Soldaten Schwejk, auch kein Fremdwort.
(Wenn ich das Wort "lecker" lese, entsichere ich meine Kultur. Chefkoch.de - die Kommentare - peinlich.)
Cher (chère?) Anonym,
im Nominativ wird aus dem Dativ "Hendeljungen" allerdings ein (sächliches!) "Hendeljunges" — "Österreichisch" ist nämlich wirklich eine schwere Sprache, ich weiß ... ;-)
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