Montag, 22. Mai 2023

So zirka gedrittelt

von LePenseur
 
 
Auf diesen kurzen Nenner läßt sich das Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung bringen. Eigentlich der GAU unter allen möglichen Ergebnissen für die SPÖ. Nun wird niemand erwarten, daß LePenseur dieses Resultat allzusehr bedauert, aber SPÖ-Anhänger sollten sich schön langsam überlegen, welcher anderen Partei sie demnächst ihre Stimme geben wollen. Denn wenn beim Parteitag nicht ein Wunder geschieht, ist die SPÖ — und zwar egal, wer dann als neuer Vorsitzender daraus hervorgeht! — gelähmt und fast aktionsunfähig.

Denn es mag sein, daß der »hauchdünne Sieger« Doskozil die Rache der gestürzten Pamela Rendi-Wagner zu spüren bekommt und bei einer Kampfabstimmung gegen Babler unterliegt. Sollte das der Fall sein, kann einem der Taiskirchener Bürgermeister mit dem diskreten Charme eines hochgekommenen Provinz-Apparatschiks schon jetzt leid tun — die »Hackeln«, die vom Neusiedlersee dann nach Wien fliegen, kann man sich schon jetzt plastisch vorstellen! Außerdem wäre, sofern nicht eine wundersame Erleuchtung von Babler Besitz ergreifen sollte, der Weg der SPÖ ins dezidiert linke Lager vorgezeichnet, wo man sich dann mit der KPÖ und den Grünen einen Infight liefert, jedoch dafür den (relativ) »rechten« Parteiflügel (also den, mit dem die SPÖ fehlgeleitete Wähler von der sogenannten »Mitte« abgreifen kann) vertreibt, sei es zu anderen Parteien, sei es zu den Nichtwählern.

Doch auch Doskozil wäre bei einer Kampfabstimmungs-Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden eher zu kondo-, als zu gratulieren! Seine Wahl könnte zwar (vielleicht!) den einen oder anderen Wähler, der zu den Freiheitlichen abgewandert ist, zurückholen, aber das zum Preis einer realistischen Chance für die KPÖ, bei der nächsten Nationalratswahl die 4-Prozent-Hürde zu überspringen. Und ob ein Doskozil dann einen wirren Haufen aus Roten, Dunkelroten, GrünInnen und Pinken in einer mindestens Drei-, aber wohl eher Vier-Parteien-Koalition leiten möchte, darf mit dem chinesischen Fluch »Du mögest in interessanten Zeiten leben!« treffend umschrieben werden. Denn auch ein Doskozil wird — außer es geschähe ein Wunder — gegen die Betonköpfe in der Wiener Stadtpartei eine Koalition mit der FPÖ nicht durchsetzen können. Und mit einer ausgebrannten ÖVP eine »große Koalition« zu bilden — viel Vergnügen (freilich nicht für die geplagten Österreicher — die hätten sich besseres verdient ...)

Alles in allem: wunschloses Unglück!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr von mir geschätzter Penseur!

Nicht dass ich jetzt in Trauer verfallen würde, aber die SPÖsen demontieren sich gerade selbst in bester "Knittelfelder Manier".

Wenn ich als Tiroler einmal etwas böse formulieren dürfte, würde ich meinen: "Diese Pfosten aus dem Osten!"

Da wird vielleicht sowas wie ein "Wählervakum" entstehen? Die Grün-Faschisten und die Pinken vom Alpensorros aus Wörgl fangen möglicherweise schon an zu sabbern, in der Hoffnung "Stimmvieh" abzugreifen.

MfG Michael!