Dienstag, 15. Mai 2018

Familientag

von Fragolin

In Indonesien hat sich eine ganze Familie – Vater, Mutter und vier Kinder – in Kirchen verteilt in die Luft gesprengt und einige Ungläubige in den Tod gerissen. Ganz besonders muss man die Arbeit der indonesischen Behörden loben, die immerhin nach nur wenigen Stunden zu der bahnbrechenden Erkenntnis gekommen sind, dass es sich wahrscheinlich um sogenannte „Islamisten“, also Muslime, die den Koran wörtlicher nehmen als selbst der Kriegsbeduine Mohammed ihn nicht aufgeschrieben hat, gehandelt haben muss.

Wieder einmal wurde eindeutig bewiesen, dass entgegen aller islamophoben Hetze ultrarechter Rassisten der Islam für ein modernes Familienbild steht: die ganze Familie, auch der Vater und die minderjährigen Töchter, planen akribisch einen interessanten Tag, basteln etwas gemeinsam, unternehmen etwas, was den Zusammenhalt stärkt. Dass die Medien diese positiven Aspekte bewusst unterdrücken, ist ein weiterer Beweis für den fortschreitenden Rechtsruck unter der neofeschistischen Regierung in Österreich.

Von den europäischen Muslimverbänden war bisher noch nicht viel zu hören. Insider munkeln, es würde noch nach einer Begründung gesucht, warum Israel und die USA die Alleinschuld für den Terror in Indonesien trifft, obwohl es in letzter Zeit nicht wirklich zu US-imperialistischen Einmärschen der Kreuzfahrer des Westens in Indonesien gekommen ist. Das kann noch etwas dauern; bis dahin gibt es sicher neue Meldungen aus Kabul, Bagdad oder Beirut.

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