Donnerstag, 15. September 2022

Zur Lage der Nation — ein Meinungsbild aus deutscher Sicht

Gastkommentar
von Dieter
 

Deutschland ist eine Industrienation, deren nachhaltiger Erfolg m.E. von folgenden Faktoren abhängt, zwar nicht nur, aber hier sollen die wichtigsten genannt sein:

1. gute Schulbildung, vor allem in den Kernfächern und naturwissenschaftlichen Fächern
2. gute Berufsausbildung mit hohem Facharbeiter-Niveau
3. dauerhaft billige Rohstoffe, vor allem billige Energie
4. offene Märkte und ungehinderter Warenfluß
5. Ausreichend Kapital zur Kompensierung eines hohen Lohn- und Sozialniveaus
6. eine stabile Währung

Um in der Konkurrenz zu anderen Regionen der Welt dauerhaft bestehen zu können zum Erhalt unserer Industrie, kann auf keinen der obigen Punkte verzichtet werden!

Gehen wir es der Reihe nach durch:

1. Aufgrund unterschiedlichster gesetzlicher Regelungen und gesellschaftlicher Entwicklungen ist m.E. dieser 1. Punkt schon nicht mehr real, bzw. wir sind von anderen Nationen und Erdteilen längst über-holt.

2. Gut sind wir immer noch im Bereich der Berufsausbildung, z.T. auch bei den Unis, sofern diese nicht durch (grüne) Ideologien verseucht sind.

3. Bis vor kurzem verfügten wir, ganz zum Ärger unseres Konkurrenten USA, über billige Energie, auf die wir lt. jüngsten Beschlüssen deutscher und EU-Politiker dauerhaft freiwillig verzichten. Inzwischen wird die billige russische Energie an unsere Konkurrenzländer in Asien geliefert, die dadurch erheb-liche Wettbewerbs-Vorteile bekommen und wir gleichzeitig die US-Wirtschaft stärken.

4. Da Deutschland und Europa im allgemeinen als rohstoffarm gelten, ist es Aufgabe der Außen- und Wirtschaftspolitik dafür zu sorgen, daß entsprechende Resourcen für die deutsche Industrie verfügbar sind zu günstigen Konditionen. Die derzeitige Politik bewirkt das komplette Gegenteil. Die Corona-Politik mit dem Bruch der Lieferketten hat ihr übriges zum Verfall beigetragen.

5. Aufgrund der vergangenen und derzeitigen EZB-Politik wandert viel Kapital Richtung USA. Es ist festzustellen, daß derzeit die Währung ruiniert wird — zumindest zum Dollar, der aber auch m.E. nur noch wenige Jahre die Rolle der Welt-Leitwährung innehat, und somit (nach Europa) zum Untergang der USA beiträgt.

6. Aufgrund der EZB-Politik des billigen Geldes mit enormer Geldmengenausweitung und ihren "Bad-Banks" zur Rettung des einen oder anderen EU-Staatshaushalts brachte dem EURO Tendenzen zur Inflationierung, die höchstens durch den kommenden massiven Wirtschaftseinbruch mit dazu-gehöriger Deflation aufgehalten wird. Ein Gesamt-Szenario, welches nicht mehr steuerbar sein wird.

Der europäische Wirtschaftsraum wurde durch politische Entscheidungen des letzten Jahrzehnts ge-schwächt. Durch den Wegfall der russischen Resourcen bekommen wir den Todesstoß. Jetzt sind wir dafür von anderen abhängig, bezahlen das Dreifache; die einseitige Abhängigkeit wird bleiben, die jetzt andere für ihre Interessen nutzen werden. Das war nicht alternativlos!

Was passiert mit Europa? Bislang ist die EU aufgrund deutscher Finanzkraft und Zahlungen zusam-mengehalten worden. Das wird sich ändern und nationale Egoismen werden stärker in den Vorder-grund treten. Die EU wird auseinanderbrechen, es sei denn sie wird mit Gewalt zusammengehalten. Anzeichen für diktatorische Strömungen innerhalb der EU-Kommission sind leider erkennbar.

Der "Werte"-Westen bauscht sich auf, glaubt zu herrschen wie gewohnt, wobei die Mehrheit der Welt-bevölkerung dem nicht folgt, auch nicht in der Verurteilung der russischen Vorgehensweise gegenüber der Ukraine und dessen Regime. Der Welt ist bekannt, daß man einerseits den Versprechen und Verträgen des US-dominierten Westens nicht vertrauen kann und und daß dieser Verträge bricht, mit Doppelmoral urteilt und handelt.

Daß sich der Dollar zur Zeit besser hält als der Euro, liegt an der Politik des Pentagon und der US-Notenbank, auch an den Euro-Devisenabflüssen aufgrund der jetzt teuren Energiepolitik.

Zusätzlich: Die derzeitigen Maßnahmen gegen Russland machen den BRICS und den meisten Staaten dieser Welt überdeutlich, daß es unklug ist, seine Reserven in Dollar oder Euro anzulegen. Es wird sich zwangsläufig ein anderes Finanzsystem etablieren mit der Folge, daß die USA, die ihre Stärke haupt-sächlich auf Petro-Dollar und Armee aufbauen, fallen werden und mit ihnen alle derzeitigen Vasallen.

Es ist für die USA und zu deren "Lebensverlängerung und Endkampf" wichtig, Konkurrenten loszu-werden — und Europa ist mit seinen Regierungen, deren Mitglieder in ihrer Mehrzahl durch die US-NGOs gefördert wurden, ein williges Opfer!

Wir haben derzeit einen Krieg gegen Europa und in Maßen gegen Russland, der in der Ukraine stell-vertretend ausgetragen wird.  Derzeitige Nutznießer sind die USA, China und Indien. 

Russland leidet wenig, wird vermutlich sogar gestärkt aus allem hervorgehen, da es aufgrund der Sanktionen gezwungen ist, neue Strukturen, Handelsbeziehungen und Industrien aufzubauen und über riesige Rohstoffresourcen verfügt. 

Die USA haben das Rohstoffproblem sowie Energieproblem der Europäer nicht. Verlierer werden sein: ganz Europa inklusive der Ukraine (bzw. deren russischer und ukrainischer Bevölkerung), wobei die ukrainische Gesellschaft eher anglo-amerikanisch benutzt wird zum Schaden der ukrainischen Bevöl-kerung.

Mit beschlossenen und kommenden Hilfsprogrammen des deutschen Parlaments für Haushalte und Wirtschaft sind aufkommende Probleme nicht zu beheben, da kein befristetes Problem vorliegt, das nach ein bis zwei Jahren ausgestanden ist, sondern ein dauerhaft strukturelles.

Aufgrund obiger Punkte 1- 6 ist davon auszugehen, daß die BRD, sofern es seine Politik nicht um 180 Grad wendet, dauerhaft seine Industrie verliert und zum Agrarstaat wird mit extrem gesenktem Wohl-stand, sehr niedrigem Staatshaushalt und sonstigen Auswirkungen, mit einer Bevölkerung, die alles andere als homogen ist mit vielen Akteuren, die sich an staatliche Alimentation gewöhnt haben. Die Folgen mag ich mir gar nicht vorstellen ...

Meines Erachtens kann Europa dauerhaft seinen Wohlstand nur halten, wenn es sofort gute wirtschaft-liche und politische Beziehungen zu Russland wieder aufbaut. Leider steht das konträr zu US-Inter-essen und deren Lobbyisten in hohen Positionen in Parteien, Parlamenten, Regierungen und Presse. Russland muß keine Demokratie sein, nur verläßlich. Wir arbeiten mit vielen Staaten zusammen, die alles andere als unseren Werten entsprechen. Man schaue nur einmal nach Nahost.

Aufgrund des Vertrauensverlustes, den die russische Seite nach dem Zerfall der Sowjetunion bekom-men haben dürfte (auch aufgrund der kontinuierlichen NATO-Erweiterung), läßt sich m.E. eine gute Beziehung zu Russland nur noch durch eine Abkehr von der US-dominierten NATO herstellen; quasi als Gegenstück zur derzeitigen wirtschaftlichen und leider auch teilweise militärischen Kriegserklärung des Westens gegenüber Russland.

Vor vielen Jahren hat Putin den Europäern eine intensive Partnerschaft angeboten. Die Europäer haben diese historische Chance auf Betreiben der USA zurückgewiesen. Putin ist ein Europa-Freund. Sollte er fallen, werden vermutlich Hardliner die Führung Russlands übernehmen und sich die russi-schen Interessen weiter gen Asien verlagern. 

Dann wird es meiner Einschätzung nach aufgrund bisheriger Provokationen zum nächsten Weltkrieg kommen. Lunten wurden und werden an vielen Stellen gelegt.

Das Handeln Europas ist nicht alternativlos. Unsere Zukunft auch nicht, auch wenn die derzeitige Regierung und große Teile der Opposition derzeit so tun, als wäre es so. Regierungen müssen wir danach beurteilen, in welchem Maße sie unsere Interessen — und nicht die anderer Länder vertreten.

 

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wird da etwa gerade der Morgenthau-Plan vom August 1944 in die Tat umgesetzt?

MfG Michael!

Kyffhäuser hat gesagt…

Diese Frage ist rein rhetorisch. Natürlich ist es so. Das internationale Judentum wird niemals Ruhe geben, bis Deutschland endgültig am Boden liegt. Und dann nehmen sie Russland in ihren Würgegriff.

Anonym hat gesagt…

Die ersten beiden Wörter sind zu vertauschen, das "etwa" und das Fragezeichen können weg.

Sandokan hat gesagt…

@Kyffhäuser
Dann gehören also Scholz, Habeck, Baerbock, Von der Leyen und wohl ebenso Söder und Lindner zum internationalen Judentum?

Oy vey!

Kyffhäuser hat gesagt…

@Sandokan: Diese Politruks gehören insofern zum internationalen Judentum, weil sie von führenden Exponenten desselben, die in den USA agieren, gelenkt werden. Das wissen Sie selbst.

Le Penseur hat gesagt…

Mit dieser Wortmeldung, cher Kyffhäuser,

sollten Sie sich eher in den gleichnamigen Berg zurückziehen und darüber nachdenken, welchen Sinn es hat, bei jeder Menge von Polit-Arschlöchern und Strippenziehern in den USA und Großbritannien, die eindeutig nichtjüdischer Herkunft sind und ebenso eifrig bemüht sind, Deutschland und Rußland plattzumachen, damit sie noch mehr Geld scheffeln und Macht ausleben können, Begriffe wie "Das internationale Judentum" zu verwenden.

Nein: Arschloch ist Arschloch — ob vorne beschnitten oder nicht, spielt da keine Rolle!

Nachdenken im Berg könnten Sie bspw. über einen bekannten Satz von Viktor Frankl:

In Wirklichkeit gibt es nur zwei Menschenrassen, nämlich die "Rasse" der anständigen Menschen und die "Rasse" der unanständigen Menschen. Und die ‚Rassentrennung‘ verläuft quer durch alle Nationen und innerhalb jeder einzelnen Nation quer durch alle Parteien.

Anonym hat gesagt…

Es ist nicht zu beantworten, ob die Jodler und die Angelsachsen Spießgesellen mit gleichen Rechten sind, oder die einen der anderen Hampelmänner, wobei dann die Frage wäre, wer Herrchen und wer Hundchen ist. Etwa wie mit dem Ei und dem Huhn.
Jedoch - ich neige Kyffhäusers Ansicht zu, und zwar n i c h t aus Bauchgefühl heraus, sondern wohlbegründet. Dass man die Gründe nicht darstellen kann, sollt bekannt sein ...