Montag, 19. September 2022

Fußnoten zum Montag

von Fragolin

 

Unvaccinated lives matter.

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Der Österreichische Gewerkschaftsbund rief am Wochenende zu republikweiten Großdemonstrationen gegen die Teuerung auf. Um nicht von Rechtsextremen, Schwurblern und Impfgegnern „gekapert“ zu werden, achteten die Ordner penibel darauf, auftauchende Unbekannte mit fragwürdigem Gedankengut sofort aus der Demonstration zu entfernen. Immerhin hat der grüne Witzekanzler Kogler bereits im Vorfeld gerülpst, es wäre unerträglich, dass „Rechtsextreme, Staatsverweigerer und Neonazis (darunter fielen sogar die „Juden für Aufklärung“, aber durch den Alkoholnebel wirken eben alle anderen blau) durch die Städte spazieren“, und da wollten die roten Bonzen nicht anstreifen. Und so kam es zum machtvollen Aufmarsch von republikweit gerade mal zwölftausend Hanseln, verteilt auf neun Städte – was angesichts der Organisationsstrukturen hinter dem ÖGB und einer kolportierten Viertelmillion Euro für Werbekampagnen im Vorfeld ein Witz ist.

Nach sinnlosem Gelabere mit üblichen roten Forderungen, die sowieso schon kurz vor der „muss nicht automatisch“ Insolvenz stehenden („Wenn ein Mensch nicht mehr atmet, muss er nicht zwangsläufig tot sein.“) Unternehmen sollten gefälligst ihren Mitarbeitern mal eben ein paar tausend Euro Inflationshilfe auszahlen, verlief sich die organisierte Sinnlosigkeit wieder, und was blieb, ist das, was erreicht werden sollte: eine tiefe Spaltung der Gesellschaft, die inzwischen nicht einmal mehr in der Lage ist, gemeinsam gegen eine verfehlte und schwer schädigende Politik auf die Straße zu gehen, eine Opposition, die es nicht wagt, das Kind beim Namen zu nennen und lieber Parolen aus der Mottenkiste plärrt und Demonstrationen, die nichts bewirken weil sie mutwillig klein und wirkungslos gehalten werden.

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Wer seine Stromrechnung nicht mehr bezahlen kann, dem seien inzwischen zwei geflügelte Worte unserer Obertanen ans Herzelein gelegt.

Sascha van der Bellen: „Da heißt es, Zähne zusammenbeißen!“

Uschi von der Leyen: „Senden Sie Ihre Rechnung nach Moskau!“

Und nun schön den Deckel auf den Kochtopf, den Waschlappen ausgepackt und nicht vergessen, sein Auto kann man bergab auch einfach rollen lassen. Als nächstes warte ich auf den Tipp, morgens Kaffeebohnen zu zerkauen und kaltes Wasser dazu zu trinken, das spart doppelt Strom, nämlich bei der Kaffeemühle und bei der Filtermaschine.

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Der öffentlich-rechtliche Haltungsfunk ARD hat über einen Fernseher eines „Erfinders aus Simbabwe“ berichtet, der ganz ohne Strom funktioniert, und erntete sofort einen (natürlich rassistischen, was sonst) Shitstorm, weil das Ding einfach Fake ist und die behaupteten Eigenschaften weder besitzt noch besitzen kann. Und alle gießen Spott und Häme über die armen Journalistenden, die immerhin aus dem gleichen Laufställchen kommen wie die Gläubigen der Batteriekobolde, der Stromspeicherung im Netz, des Putinbestrafens durch Waschlappenbenutzens, der Klimarettung durch E-Bike-Fahren und anderer Voodoo-Technik. Dabei ist doch dieser Zauberfernseher aus dem tiefen Schwarzafrika kein Einzelfall. Seit schon fast zwei Jahren betrommelt diese Sendeanstalt im Verbund mit allen anderen über Redaktionsnetzwerke oder Philanthropenstiftungen eng verbundenen Medienkanäle ein geheimnisvolles Elixier ohne Haupt- aber dafür interessante Nebenwirkungen als „wirksam und sicher“ und brüllen alle nicht auf diese Quacksalberei hereinfallenden Selbstdenker als Sozialschädlinge und mörderische Metastasen im Volkskörper nieder. Der Fernseher aus Simbabwe passt nahtlos in die ganze Corona-, Klima- und Genderhexerei und erweitert sie nur um den Punkt Rassismushexerei. Im postfaktischen Zeitalter geht es nämlich nicht um Fakten, begreift das endlich, es geht um Gefühl und Glauben. Man muss fest daran glauben und es muss sich gut anfühlen, dann spielt Realität keine Rolle mehr. Wer trotzig an der Realität festhält, ist ein Verschwörungsschwurbler, Staatsdelegitimierer, Coronaleugner, Klimaleugner und Rechtsradikaler. Und ein Rassist.

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Dazu auch: Ist es schon einmal jemandem aufgefallen, dass ausgerechnet jene Menschen, die egal zu welchem Thema auch immer darauf bestehen, sich an die wissenschaftlich nachweisbaren Fakten zu beschränken, als „Leugner“ bezeichnet werden? Und zwar von genau denen, die wissenschaftlich nachgewiesene Fakten verleugnen, sich damit aber als „Experten“ fühlen?

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Im deutschen Osnabrück haben die Stadtwerke etlichen Geschäftskunden die Stromlieferverträge gekündigt und bieten auch keinen Anschlussvertrag mehr an. Darunter auch den Edeka-Filialen. Nun droht eine Schließung der Geschäfte und das große Vergammeln der Ware in den Kühltruhen. Die Franchise-Unternehmerin hat eben auf Versorgungssicherheit gesetzt. Sie hätte lieber einen Container stromerzeugende Fernseher aus Simbabwe importieren sollen. Aber egal, denn wenn sie nichts mehr verkauft und die Ware verschimmelt, bedeutet das ja noch nicht automatisch, insolvent zu sein. Sie ist dann einfach nur pleite und die Kunden bekommen keine Lebensmittel mehr.

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Diese Regierung schafft es, Deutschland in Schutt und Asche zu legen, bevor es offiziell in einen Krieg eintritt. Bis dahin gilt noch, die letzten funktionsfähigen Kampfpanzer außer Landes zu schaffen.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Leugner" ist der neue "Nazi"

sog. "Experten" deren alternativloser Standardschrei "haltet den Dieb" lautet, die dem an Impertinenz nicht zu übertreffenden politischen Charaktermüll das Wort reden, ihre Kollegen und Freunde denunzieren, wissentlich schwerste Gesundheitsschäden am gemeinen Volk hinnehmen - so kaltblütig, daß dafür erst ein Wort erfunden werden muß!!
Tragisch, daß noch immer sehr viele diesen Polit-Pharma-Lakaien Glauben schenken sodaß sie die Potemkin'schen Dörfer dahinter nicht erkennen.

mfG
Tanit

Anonym hat gesagt…

Geschätzter Fragolin!

Ich wußte nicht, dass es noch einen ÖGB gibt, so gut hat der sich seit Corona versteckt?

Ich war mir nie ganz sicher ob ARD, ZDF, ORF oder andere ÖR gekauft oder sowas sind?
Jetzt weiß ich's!
Die sind einfach nur strunzdumm!

Die Deutschen sollten sich die paar funktionierenden Kampfpanzer behalten, falls die Bevölkerung vor lauter Hunger und Kälte doch noch wütend werden sollte.

MfG Michael!

Juan d‘Austria hat gesagt…

Sehr geehrte(r) Tanit,
das Wort, das, wie Sie schreiben, für die abgrundtiefe Charakterlosigkeit und Impertinenz der Deutschen erst noch gefunden werden muss, gibt es bereits. Der sehr geschätzte Mit-Poster „Kreizweis“ hat es hier schon oft genug ausgesprochen: die Deutschen sind eine Köterrasse. Blinder Gehorsam gegenüber den jeweiligen Herrschenden, der über Leichen geht. So war es im Kaiserreich, so war es im „3. Reich“, so war es in der „DDR“, und so ist es seit bald 80 Jahren in der US-gelenkten „BRD“. So wird es immer sein, der Deutsche hat den Unterwerfungsgeist in seinen Genen.

Franz Lechner hat gesagt…

Na ja, Don Juan, let the church in the village. Ihre Germanophobie ist schon leicht lächerlich. Schließlich geht es um ein Land, das eine schon über ein Jahrhundert währende Demoralisierung sondergleichen über sich ergehen hat müssen. Schauen Sie sich mal die smarten Briten an, wie die vor den Amis buckeln und für diese wirklich jedes Opfer darzubringen, oder die stolzen Franzosen, stets zu Diensten, nicht nur wenn es galt, Gaddafi niederzumachen (eine Eselei sondergleichen, wie man weiß), die Tschechen, seit Jahr und Tag ihrem jeweiligen Hegemon in hündischer Treue ergeben und sich erst dann mutig entschlossen gegen diesen erhebend, wenn er hilflos auf dem Boden liegt oder wenigstens momentan sich nicht wehren kann... Von den Polen hat des Sängers Höflichkeit ganz zu schweigen. Alles Siegermächte, bei denen man so etwas wie Rudimente eines Selbstbewusstseins an sich erwarten müsste... Und was Ihr und unser blödes Österreich betrifft, so sind die 50er Jahre mit Raab und Figl längst vorbei. Wir kriechen doch genauso im Staub vor den Amis wie alle anderen, obwohl wir bessere Möglichkeiten als die Deutschen hätten, dies zu vermeiden.