von Fragolin
Kann man die „Gelbwesten“ verstehen?
Ja, man kann.
Man kann, ja muss, als zivilisierter Mensch allerdings ihre Methoden
ablehnen. Meine Meinung dazu habe ich hier bereits dargelegt.
Aber die Motivation dahinter, die ist verständlich.
Dem Staat jeden Monat Steuern zu zahlen, das ist, wie seiner
Angebeteten jeden Monat ein Gehalt dafür zu zahlen, dass sie einen
daheim umsorgt und verwöhnt – und irgendwie haben die Ausgeflöhten
jetzt mitbekommen, dass die Schlampe permanent fremd geht. Sie lügt
etwas von hohen Kosten für die teure Heizung, mit der die soziale
Wärme daheim befeuert werden soll, und in Wahrheit findet sich der
Zahltrottel nach einem langen Arbeitstag frierend im Keller bei
Wasser und Brot, während die Bitch oben mit irgendwelchen fetten
Finanzbrocken in den Kissen wühlt und sich derweil in der
Speisekammer wildfremde Leute auf seine Kosten durchfressen.
Das frustriert.
Das erklärt auch Reaktionen wie die Ankündigung, den Elysee-Palast
zu stürmen und Macron
den Kopf abzuschneiden. Was in heutiger Zeit fast
islamistisch klingt hat aber in Paris so etwas wie Tradition.
Guillotine: Wer hat‘s erfunden?
Man kann und darf es nicht tolerieren, wenn es jetzt schon in
Mordaufrufe ausartet.
Aber man muss schon sagen: Das hat Macron provoziert.
Und er hat nochwas, und das mit Bravour und Ansage: Er hat es
verbockt. Komplett.
Im Cäsarenwahn, als Verhinderer der bösen Rechten um LePen nun
geradezu napoleonischen Ruhm errungen zu haben, der ihn zum
unumschränkten, bestmanikürten und teuerst versorgten
Stellvertreter Gottes in Frankreich erhebt, ritt er in glänzender
Rüstung und mit vergoldeten Fanfaren direkt nach Waterloo.
Ausgerechnet dieser eine Punkt, aus dem er all seine Legitimation als
Quasi-Kaiser zieht, nämlich alpensaschagleich ein Verhinderer der
Rechten zu sein, könnte jetzt zum historischen Rohrkrepierer werden,
denn in der Opposition erlebt Frankreich gerade den Schulterschluss
des linken und des rechten Randes, die gerade entdecken was jeder aus
der Mitte schon lange weiß, nämlich dass in ihrem
kernsozialistischen Ansinnen kein Blatt Papier zwischen sie passt,
denn wenn es ums Eingemachte geht und das einzig trennende Thema
„Umgang mit Ausländern“ zur Bedeutungslosigkeit schrumpft, dann
findet zusammen, was zusammen gehört.
Würde heute die Wahl um den Präsidententhron stattfinden, würde
ich keinen Cent mehr darauf verwetten, dass noch irgendwer eine
Marine LePen verhindern kann. Macron ist auf der Zielgeraden, vom
gefeierten Verhinderer zum größten Förderer von LePen zu werden.
Es wird spannend. Nach dem bereits an den Grundfesten der EU
meißelnden Katalonien-Konflikt in Spanien und dem mit der Hilti
daran herumstochernden Brexit fährt gerade ein französischer
Bulldozer dagegen an. Wenn Frankreich von Macron in den Bürgerkrieg
geführt wird und die EU-Gegner dort das Ruder übernehmen, können
sich die Puffs in Brüssel schon mal nach neuen Geschäftsfeldern
umschauen.
Ob Macron die Lage noch in den Griff bekommt?
Ich prophezeie: Nein.
Wenn die Franzosen einmal richtig ausrasten, geben sie erst Ruhe,
wenn ein Kopf in einen Korb fällt. Und Macron sowie die hinter ihm
stehenden Gesellschaftsklempner, deren Menschenexperiment gerade
fulminant gegen die Wand fährt, werden nicht einen Millimeter
nachgeben, auch wenn es Tote gibt. Zu festgefahren ist die
Propaganda, zu tief sitzt der Stachel, zu zahnlos ist die ganze
„Rechte-Linke-Nazis-Abgehängte“-Keulenschwingerei. Die Franzosen
beweisen gerade, dass die Zahlen der Festgenommenen, der Verletzten
und der Toten sie nicht abschrecken, ganz im Gegenteil. Sie haben die
Angst verloren, und das ist das Schlimmste, was Regenten passieren
kann.
Und wenn ich dann in die Zukunft Deutschlands schaue, wird es noch
weit interessanter. Denn im Gegensatz zu den Franzosen braucht der
Deutsche viel länger, bis er ausrastet. Doch wenn, dann reicht ein
Kopf in einem Korb nicht mehr.
Interessante Zeiten kommen auf uns zu.
Denn die EU-Eliten haben noch einen Trumpf im Ärmel, sollte es
europaweit zum Bürgerkrieg kommen. Das alte Rezept: Wirst du der
Gegner im Inneren nicht mehr Herr, schaffe einen äußeren Feind und
beginne einen Krieg.
Wetten, dass bald irgend etwas aufkocht, was die Stimmung gegen
Russland weiter anheizt?
6 Kommentare:
Wenn die aufgetauchten Forderungen stimmen, dann kann man diese Gelbwesten nicht verstehen. Denn das ist ein Katalog aus der der tiefsten Sozialistenkiste:
https://www.stern.de/politik/ausland/frankreich--das-sind-die-forderungen-der-gelbwesten-8479118.html
Sie haben jedes Recht zu fordern, daß Ihre Arbeit auch Ihnen zu Gute kommt. Sie haben kein Recht zu fordern, daß ander für sie zu bezahlen haben.
Aus deren "Forderungen": ""Es geht um höhere Löhne und Renten, es geht um niedrigere Steuern und Sozialabgaben." Und wie das bezahlt werden soll, wissen Manu und Margot auch. Die gesamten Subventionen überall für die Unternehmen, für die Politiker müssten gestrichen werden, die Steuern für Reiche und für die multinationalen Unternehmen erhöht werden, die ja praktisch keine Steuern zahlten."
Subventionen streichen ja, aber Alle. Mehr Steuern - auf keinen Fall!
Werter Fragolin,
"Denn im Gegensatz zu den Franzosen braucht der Deutsche viel länger, bis er ausrastet. Doch wenn, dann reicht ein Kopf in einem Korb nicht mehr."
Dieses predige ich seit Jahren, ziemlich erfolglos, wie ich eingestehen muss, es macht/e mir einerseits Angst, aber jetzt freue ich mich darauf, kann es kaum erwarten, obwohl ich damit rechne, dass der Preis verdammt hoch sein wird.
Leider ist es auch gute deutsche Tradition, dass den Verursachern die Rechnung nicht gestellt wird.
Die Großstadt habe ich längst verlassen, getreu der Erkenntnis der Juden, dass die Pessimisten in Kalifornien und die Optimisten in Auschwitz gelandet sind.
S.g O.Prantl!
Die letzte Aussage bzgl. der jüdischen Erkenntnis war mir nicht bekannt, beinhaltet aber enorme Sprengkraft!
MfG Michael
Werter FDominicus,
dass die Linken mit ihren Forderungen diese Bewegung gekapert haben, habe ich ja schon beschrieben; dass sie die unweigerlich folgenden gewalttätigen Ausschreitungen, wenn Linke angekoppelt werden, voll zu verantworten haben, auch wenn sie krampfhaft versuchen, das nun nach rechts zu schieben, ebenso.
Aber viele der Leute gehen einfach gegen Macron, gegen den Steuerwahnsinn, die schleichende Enteignung mit irgendwelchen Umwelt-, Klima- und Fluchtausreden auf die Straße. Die Versuche, das politisch für sich auszuschlachten, wird den Sozen noch auf den Kopf fallen.
MfG Fragolin
"Sozen noch auf den Kopf fallen."
Ich füge dem hinzu - hoffentlich. Ich habe aber ganz starke Zweifel, zwar nicht im Endeffekt aber auf dem Weg dahin. Kurz diese Sozen werden noch weitaus gemeiner werden, bevor es dann wieder den normaen Gang in's Elend geben wird.
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