Samstag, 15. Dezember 2018

Ein leckeres Thema zum Wochenende

von Fragolin

Jeder hat schonmal davon geträumt, aus Scheiße Geld zu machen.
Zumindest Scheiße zu Kohle funktioniert.
Und zwar, indem man sie heiß macht und zu Briketts presst.
Dann kann man die Pressknödel in einem Wärmekraftwerk verheizen, Strom daraus machen und die E-Autos damit fahren lassen. Dass es streng riecht, wenn man einen fahren lässt, ist ja nicht neu; dass es aber ganz woanders streng riecht hatten wir so noch nicht.
Dass man Kot verheizen kann, wissen Menschen rund um die Welt dort, wo man Kamel-, Pferde- oder Yak-Dung für sein Lagerfeuer in holzarmen Wüsteneien verwendet. Dass das, gelinde ausgedrückt, nicht gerade ein olfaktorisches Highlight ist, ist auch bekannt. Aber der Grundsatz „Erfroren ist schon mancher, erstunken ist noch keiner“, lässt Menschen einiges ertragen.

Doch zurück zum Technischen. Ich muss gestehen, einigermaßen erleichtert zu sein, wenn am Ende des einschlägigen Geschäftes mit fröhlichem Gurgeln eine künstlerisch hochwertige Gebirgsbach-Imitation das Ergebnis meines erfolgreichen Stoffwechsels mit frischem Wasser umschließt und in einen Bereich transferiert, der jenseits der großartigen Erfindung mit Namen „Traps“ liegt. Weil das Volumen der für diese Vorgänge optimierten Räumlichkeit recht begrenzt ist und das Fenster auch nur eine eingeschränkte Luftaustauschleistung zulässt, ist die Spülungstechnik von unschätzbarem Wert für alle Beteiligten, ganz besonders, wenn es tags zuvor rustikale Bauernküche gab.
Die Erfindung des Wasserklos wird nicht umsonst als das eigentliche Ende des rinnsteingeprägten Mitttelalters betrachtet und wir sind bis heute erstaunt über die lange vergessene technologische Meisterleistung der alten Römer, ihre Exkremente unterirdisch durch Kanalisation weggespült zu haben.

Um aus dem Trümmerl aber ein verheizbares Brikett zu formen, müsste ich nicht nur auf die Beteiligung von in diesem Falle kontraproduktiver Flüssigkeit verzichten, sondern den Rohling vorsichtig von der Porzellanbühne heben und in den, äh, nennen wir ihn mal „Brikettinator“ legen, wo er dann unter Hitze verpresst wird. Um lange Wege mit der olfaktorischen Wundertüte durch den Wohnbereich zu vermeiden, müsste der Brikettinator idealerweise im vorhandenen kleinen Geschäftsraum integriert werden.
Spätestens bei dem Gedanken an die dabei unweigerlich aufsteigenden, weil zum Teil verdampfenden, Flüssigkeitsabscheidungen formt sich eine Ahnung von Duft, der weit jenseits dessen liegt, was man in seinem Haus erleben möchte. Da erledigt sich die Frage, wie es wohl riechen mag, wenn man den Kackekoks in seinen Kachelofen stopft, gleich von selbst.

Also, die Idee mag ja gut sein, aber ganz ehrlich: Heizen mit seiner Kacke, wer will das?
Vor Allem so kurz vor Weihnachten.
Wenn es sich bei „Santa“ doch um eine Prophezeiung und nicht nur einen Werbegag eines Zuckerplörreproduzenten handelt, dann möchte ich mir nicht vorstellen, was dieser arme Segensverbreiter erleben muss, wenn er durch den Kamin… puh, und die Rentiere erst…
Mahlzeit!

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