Dienstag, 4. Dezember 2018

Das Links-ist-Rechts-Karussell

von Fragolin

Es sind vielleicht ein paar Hundert, die im Gegensatz zu den meist friedlichen Gelbwesten ihr Gesicht vermummen und zum Teil Helme mitgebracht haben. Nicht alle tragen die gelbe Warnweste, die zum Symbol für die Proteste gegen die Regierung geworden ist. Wer sind sie? Provokateure, die letztlich mit ihrer Gewalt eine Kundgebung verhindern oder diskreditieren wollen? Erfahrene Aktivisten von linken oder ultrarechten Gruppen?“

Natürlich. Die Forderungen nach Grundeinkommen, höheren Löhnen und einem Ende der bösen neoliberalen Politik sind ja auch typisch „ultrarechte“ Forderungen. Das Muster ist bekannt und wird seit G20 in Hamburg europaweit immer weiter gestrickt: Wann immer linke Vermummte mit Pflastersteinen und Brandsätzen gegen Polizei und Passanten vorgehen, Autos abfackeln und seit der vermehrten Teilnahme zugewanderter Krawallverstärker auch Geschäfte geplündert werden, wird immer wieder geflunkert, dass Gewalt und Links ja nicht zusammengehören und also die ultralinken Sturmtruppen keine wirklichen Linken wären, man also immer dann, wenn die Linken ausrasten, man nur den Verdacht auf die Rechten lenken müsse, um den Kampf gegen Rechts zu intensivieren, wenn Linke Schaden angerichtet haben. Ein billiges polemisches Links-ist-Rechts-Karussell, dass sich immer wieder mit der gleichen abgenudelten Leier zu drehen beginnt, wenn die linke Gewalt den Ablass empfangen soll, weil Merkel Angst vor der Opposition von rechts hat und mit den Duldern und Förderern der linken Gewaltexzesse im Bett liegt und deren Antifa-Prügelhorden als nützliche Idioten für „Gegendemonstrationen“ braucht, um ihre Gegner einzuschüchtern.

Überhaupt strotzt der zitierte Artikel, der das Project-Syndicate-Blättchen „Presse“ einmal mehr aus genau der bürgerlichen Mitte entfernt, für die es einst stand, als es noch nicht dem elitären Club des Herrn Soros angehörte, der auch aus dem einst linksliberalen „Standard“ eine inzwischen linksextreme Hasspostille gemacht hat, vor den üblichen Floskeln.
Natürlich kommen die „Gelbwesten“ von links; es waren linke Gruppen und Gewerkschaften, die das organisiert haben. Wären es rechte Gruppen, würde niemand von „Protesten“ schreiben, die nur deshalb „eskaliert“ sind, weil der Staat zuwenig Polizei geschickt hat (alleine das schon ein Witz). Dann würden wir vom „Aufmarsch“ lesen, von neofaschistischen „Zusammenrottungen“ und „Ausschreitungen“, von durch rechten Hass aufgestachelten Sturmtruppen, denen der Präsident, gepriesen sei sein Name, entschieden entgegentrete. Nein, wir lesen vom Protest, von der Schuld der Polizei, die immer schuld ist, wenn Linke ausrasten, entweder weil sie zu wenig oder zu passiv sind oder auch zu viele und zu rabiat, und von einem „unnachgiebigen“ Präsidenten, von dem man sich also ein Nachgeben vor der Gewalt auf der Straße wünscht.

Hier sind es angeblich tausende friedliche Demonstranten, an deren Rand eben, hoppala, ein paar irgendwie links- oder rechtsradikale (hüstel) die Beherrschung verloren haben – interessant. In Chemnitz waren es auch tausende friedliche Demonstranten, auf einem Trauermarsch für einen gemeuchelten jungen Mann, der auch noch Migrationshintergrund hatte, und gegen eine Politik, die die Stadt mit seit Monaten marodierenden gewalttätigen Jugendlichen aus dem Islamic Belt der Welt beschenkt hat, an deren Rand es sogar ein Demonstrant wagte, einen pöbelnden Asylanten wegzujagen – und die ganze Demo, die ganze Stadt, das ganze Bundesland Sachsen wurde pauschal zu Nazis erklärt und ein hoher Beamter, der die hassgetriebene Lüge der Regentin nicht ganz unterstützen wollte, wurde dafür sogar politisch geköpft.

Fakt ist: In Frankreichs Vorstädten herrscht Bürgerkrieg. Seit Jahren.
Und dieser Bürgerkrieg geht, egal wie oft man von den bösen Rechten schwadroniert, vom linken Rand und den in ihm integrieten aggressiven Invasorenkindern aus. Und die Schuld liegt immer bei denen, die ihnen zuwenig Geld rüberschieben, sie zuwenig pampern, ihnen keine fetten BMW schenken und gratis-Sprit noch dazu, aber niemals nich, oh nein, bei den armen armen Opfern, als die sich die brutalen, aggressiven Hirnamputierten hinstellen, die vermummt und behelmt und mit Knüppeln und Brandsätzen (was man so als friedlicher Demonstrant dabeihat) zum „Protest“ erscheinen. Nein, „Wutbürger“ sind das nicht, denn das sind die armen Deppen, die die ganze Woche arbeiten gehen, am Wochenende nicht mehr rausgehen können, am Montag dann ihr Auto ausgebrannt vorfinden und doch zu Fuß zur Arbeit gehen, um die Steuern zu erwirtschaften, mit denen dann der Wiederaufbau bezahlt wird, nur weil sie wagen zu sagen: Es reicht mit diesem linken Pack!

Die „Welt“ fragt dann noch unschuldig, ob in Deutschland solche „Proteste“ auch möglich wären. Zumindest verzichtet man dort auf die Zuordnung nach Rechts; zu plump und dumm ist dieser Versuch, den die österreichischen Medien da versuchen.
Die Antworten der Kommentarposter sprechen eine deutliche Sprache:

Daß normale Bürger demonstrieren wird in unserem Land bereits durch Berufs-Gegendemonstranten wirksam unterbunden. Die Freiheit des Wortes gilt schon einmal nicht für alles rechts von linksaußen. Daß sich Gewalttäter auch bei uns zusammenrotten um zu zerstören, brandschatzen und zu plündern, sieht man doch wunderbar in Hamburg. Warum auch nicht, der Staat duldet und fördert damit solche Eliten auch noch. Oder wurde die "Rote Flora" jemals ausgehoben?“

Nein, in Deutschland ist so etwas kaum möglich. Zunächst müsste nämlich bei jedem Demonstranten behördlich geprüft werden, ob seine Warnweste der Norm (EN ISO 20471) entspricht. Dann wäre nachzusehen, ob auch das Mindesthaltbarkeitsdatum der Weste noch nicht abgelaufen ist. Und schließlich bliebe das Problem der Entsorgung, ohne durch Mikroplastik das globale Gleichgewicht zu stören. Wie ich höre, will man in Deutschland aber stattdessen in (Jute-)Sack und Asche gehen.“

Wer hier gegen die aktuelle Politik und die Steuerverschwendung protestiert wird leider gleich als Nazi abgetan.

Und mein Favorit, weil er es so richtig treffend auf den Punkt bringt:

In Frankreich haben die Politiker Angst vor dem Volk (böses Wort ich weiß)- in Deutschland hat das Volk Angst vor den Politikern.
Wer bei uns in den parteilich organisierten Wohlfühldemos mitläuft wo Bessermenschen unter sich gegen alles böse von rechts demonstrieren (siehe #Wirsindmehr#) ist gut umsorgt. Er wird mit dem Bus hingefahren, wird kostenlos von Gröni beschallt und die Welt ist so schön bunt.
Anders wenn man an der staatlichen Politik zweifelt und das auf der Strasse zum Ausdruck bringen will.
Da wird dann schon mal die Antifa hingeschickt um für "Ordnung" zu sorgen. Dort sind sowieso nur "Abgehängte", "Rechtsextreme", "Ausländerfeinde" und "Islamophobe". Mit denen diskutiert man nicht die muss man bekämpfen.
Aber ich fürchte, ewig wird sich der Deckel nicht auf dem Topf halten lassen.“

Amen.

2 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Alles was nicht links ist muß rechts sein und was rechts sein muß ist NAZI! Ob die mich bei Tavistock als Sozialingenieur brauchen könnten, oder sind die dort etwa schon überbesetzt?

Fragolin hat gesagt…

Werter Michael,
hier wird es ja noch skurriler, indem man sogar die Ausraster des linken Randes irgendwelchen Rechten zuzuschreiben versucht. Hat man bei G20 ja auch probiert, es glaubt nur langsam keiner mehr.
Nachdem der durch die Medien getingelte Hitlergruß-Zeiger von Chemnitz sich auch als Linksextremer und RAF-Fan entpuppt hat, kann man sowieso gar nichts mehr glauben, was unsere Wahrheitsmedien so absondern.
MfG Fragolin